Achtsamkeit (MBSR)

[kong]

Hallo Zusammen,

ich würd gern mal wissen, wer von Euch Erfahrungen mit Achtsamkeitsmeditation gesammelt hat, vielleicht kennt der ein oder andere hier auch den Begriff MBSR (Mindfulness based stress reduction). Das ist ein Programm basierend auf Achtsamkeitsmeditation und Yoga, das vor fast 30 Jahren von Jon Kabat- Zinn entwickelt wurde. Dieses Programm geht über 8 Wochen- man trifft sich einen Abend in der Woche- verpflichtet sich aber mindestens 5 Tage in der Woche selbständig zu meditieren oder Yoga zu praktizieren.
Diese Kurse werden in Deutschland in vielen Städten angeboten und so hab ich auch daran teilgenommen.
Ich muss dazu sagen, dass ich seit Jahren unter einer Generalisierten Angsterkrankung leide und Medis wenn dann nur kurzfristig Linderung brachten.
Die Wirkung der Meditation war erstaunlich, innerhalb von 2 Wochen war die Angst fast wie weggeblasen, ich hab mich wie neugeboren gefühlt. Nach 8 Monaten allerdings hat die Wirkung jetzt nachgelassen, die alten Muster sind zurückgekehrt. Die 8 Monate waren allerdings die Besten seit langem und ich habs ohne jegliche Medis geschafft. Ich meditiere weiterhin, allerdings ohne eine Verbesserung zu spüren. Ich hab den Verdacht, ich bemühe mich zu sehr, das Wesen der Meditation ist ja gerade zu SEIN, ohne eine Wirkung zu erwarten.
Also, wenn Ihr auch Erfahrungen habt mit Meditation im Zusammenhang mit Angst/ Depression, insbesondere Achtsamkeitsmeditation oder mal an einem MBSR- Programm teilgenomen habt- ich freu mich auf Kommentare!

Grüße, Peter

[Yogi66]

Hallo Peter,
also Yoga und Pflicht hat nichts miteinander zu tun.
Yoga sollte immer aus dem inneren Herzen und ohne Zwang geschehen.
Jeder sollte auf seine inneren Empfinden achten.
Beim Yoga gibt es jedoch keine Bewertungsrichtlinien.

Dies kannst Du auch ausführlicher beschrieben, in meinem Thread nachlesen.

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1169202206

Mit freundlichen Grüßen, Yogi.

[Weltenwandlerin]

Hallo Peter!

Ich habe eine Freundin, die auch an einem 8 Wochen MBR Kurs teilgenommen und später selber in einer Suchtklinik angeleitet hat. Beides mit großem Erfolg! Ich habe mich als interessierte Meditationspraktizierende auch näher mit MBSR beschäftigt und finde das Konzept großartig. Vielleicht hier mal ein Link für andere Interessierte, die mehr darüber wissen wollen:

www.institut-fuer-achtsamkeit.de

Ich selber meditiere seit ca.einem Jahr, meist täglich (tib.buddh.Meditation). Ein Teil davon ist auch die reine Beobachtung dessen, was ist. Dabei erlebe ich nicht nur erfreuliche Zustände. Nichts desto trotz hat sich meine "Symptomatik" seit dem sowas von gebessert und relativiert, ich bin wesentlich gelassener. (Für mich persönlich ist der Buddhismus aber auch tragend bei dieser Entwicklung).

Nun zu deiner Frage, deinem Anliegen. Ich denke, du hast das schon richtig erkannt: nach anfänglicher Begeisterung und positiven Resultaten kommt nun langsam das Symptom zurück. Das gefällt dir natürlich nicht! Bleib trotzdem dabei, schau es dir in Ruhe an. Es wird wieder vergehen! Das ist das Leben. In der Meditation kannst du üben, gelassener mit diesen Auf und abs zu leben.

Ansonsten kannst du auch einen deinen Lehrer mal anrufen und um ein Gespräch bitten oder einen zweiten Kurs machen?

Viel Erfolg und Spaß beim üben,
Mika

[kong]

Yogi und Mika,

danke für Eure Beiträge.
wie ich schon sagte, hat mir die Meditation sehr gut getan, hab nach dem 8- Wochen- Programm die Meditationspraxis beibehalten. Hab wirklich schon gedacht, ich hätte das ultimative Gegenmittel für die Sch...- Angst gefunden. Dass diese sich trotz Meditation wieder eingeschlichen hat, verunsichert mich doch sehr, ich hab mir die Verbesserung doch nicht eingebildet.
Im Moment gehts mir echt nicht besonders, hab sogar den Eindruck es ist schlimmer als je zuvor, kann es sein, dass Meditieren sogar die Symptome verstärken kann?

[Weltenwandlerin]

Hallo Peter!

Also, Meditation als Allheilmittel??? Schwierig, du bist ja noch nicht erleuchtet, das heißt ein gewöhnlicher Mensch. Der sich zwar auf den Weg gemacht hat, aber lebt. Und dazu gehören auch die Wellentäler. Auch ich erlebe sie durchaus. Wut, Schmerz, Angst etc., alles noch da. Ich gehe eben nur anders damit um und versuche mich nicht mehr daran festzuhalten. Und das ist für mich das Zaubermittel: loslassen, mit dem Fluß gehen.

Es kann gut sein, dass du durch die Meditation erstmal mehr aufgewühlt bist. Den achtsam sein heißt ja, hinzusehenen, was auch immer gerade da ist, es nicht zu bewerten und zu- und dann loslassen. Das ist eine hohe Kunst und ich denke, man braucht schon viel Übung, um Fortschritte zu machen bzw.diese subjektiv auch spüren zu können.

Gib nicht auf, es lohnt sich!

Mika

[Hillxx]

Hi zusammen,

finde das Thema auch sehr interessant !

Allerdings interessiere ich mich mehr für das Mindfulness-Based Cognitive Therapy-MBCT. (siehe http://www.mbsr-verband.org/mbct.php)

Aber ist ja im Prinzip ähnlich zum MBSR, soll eben nur gezielt gegen ein Rezidiv bei rezidivierenden Depressionen helfen. (und das anscheinend sogar wissenschaftlich belegt!)

Was hat denn bei euch solch ein Kurs gekostet und hat die Kasse (gesetzlich) davon was übernommen.

Danke.
Gruß
Hill

PS: Ich würde nie ausschließlich auf eine Therapie setzten, sondern alles das machen was Menschen nachweisbar geholfen hat. Die Welt ist nie monokausal

[kong]

Hello Mr. Hill,

der 8- Wochen Kurs hat glaub ich um die 250 Euro gekostet, wovon bei mir die Krankenkasse (Techniker) 80 Euro übernommen hat. Soweit ich weiss, kannst Du einmal pro Jahr die Gebühren für so einen Kurs oder eine ähnliche Maßnahme bei der Krankenkasse einreichen.Wie es bei den Privaten aussieht weiss ich nicht.

Hast Du bereits Erfahrungen mit Meditation gesammelt? Wenn Du willst, erzähl doch mal, wieso Du den Kurs machen willst. Würd mich interessieren.

Grüße, Peter