Wie kann ich meine Frau verstehen?
Verfasst: 12. Okt 2007, 11:05
Hallöle:)
Ich bin neu hier und werde mich und meine Familie mal kurz vorstellen:
Also ich heiße Tom, bin 33 Jahre und bin seit 7 Jahren glücklich verheiratet. Meine Frau heißt Simone und ist 31 Jahre alt, wir haben 3 Söhne im Alter von 4 Jahren, 6 Jahren und 12 Jahren.
Meine Frau ist gelernte Krankenschwester und ich gelernter Krankenpfleger ( das obligatorische Kurspaar ), man sollte nun annehmen, dass es mir aufgrund meines Berufes ein leichtes sein sollte meine Frau in Ihrer Depression zu verstehen, doch weit gefehlt!
Natürlich bin ich mit dem Krankheitsbild der Depression vertraut bzw. nicht ganz ahnungslos, aber dennoch fällt es mir schwer die emotionale Lage meiner Frau zu verstehen und nachzuvollziehen.
Vielleicht sollte ich Euch jedoch zuvor kurz einen Einblick in unsere momentanen Situation geben, damit ich hoffentlich den einen oder anderen Beitrag von Euch bekomme.
Also wie schon erwähnte, Simone und ich wir sind seit 7 Jahren verheiratet und haben 3 Söhne. Wir haben bis vor ca. 1,5 Jahren in einem Mietshaus gewohnt, wo der Vermieter mit im Haus gelebt hat. Anfangs gab es auch keinerlei Probleme, doch mit zunehmenden Alter unserer Kinder und damit auch zunehmenden Geräuschspegel gab es immer mehr Konflikte. Ich muss noch erwähnen, dass unser damaliger Vermieter ein massives Alkoholproblem hat und dadurch bedingt, teilweise meine Frau sehr unfair angegangen ist. Er sah meine Frau als alleinige Verantwortliche bei Erziehungsfragen und machte Sie dem entsprechend auch für vermeintliches Fehlverhalten unserer Sprößlinge verantwortlich. Zu jener Zeit fing meine Frau an, an sich zu zweifeln. Egal wie ich mich bemühte Ihr das Gefühl zu geben "alles richtig" zu machen, Sie konnte es leider schon lange nicht mehr annehmen. Meine Frau stand in dieser Zeit sehr unter Anspannung, wie ich leider erst im Nachhinein realisiert habe. Eines Tages als ich von der Arbeit nach Hause kam, erzählte Sie mir , wie Sie lautstark von unserem Vermieter (dieser massiv alkoholisiert) angegangen wurde. Simone hat sich dies sehr zu Herzen genommen bzw. war das der Tropfen der das Fass zum überlaufen gebracht hatte. Simone weinte die ganze Zeit und war für mich nicht mehr zugänglich. Als meine "Süße" dann auch noch anfing Suizidgedanken zu äußeren, bekam ich Panik und Angst. Ich wusste um den ernst der Lage, wollte es aber nicht wahr haben. Nach einigem hin und her, habe ich dann einen befreundeten Arzt unter Tränen hinzugezogen, der trotz Feiertag sofort kam. Mit seiner Hilfe und der Kooperationsbereitschaft meiner Frau ( in dieser Situation, nicht unbedingt selbstverständlich ) gelang es uns meine Frau mit Hilfe von Psychopharmaka vorerst " ruhig" zu stellen. Am nächsten Tag gelang es mir, bei einer Ärztin, welche auch Psychotherapie anbot kurzfristig eine ambulante Therapie zu organisieren, die meine Frau auch gerne annahm. Ich ließ mich für 2 Wochen krankschreiben und war für meine Frau und den Kindern da. Unsere Kinder haben wir, da sie unter der Situation gelitten haben kurzfristig bei den Omas untergebracht, so das ich wirklich ausschließlich für Simone da sein konnte. Simone stabilisierte sich im Laufe der Psychotherapie und unter der Gabe von Antidepressiver. Als Konsequenz aus der Geschichte mit unserem Vermieter haben wir unsere Wohnung sofort gekündigt, da Simone unter der Situation sehr gelitten hatte. Wir sind in eine wunderschöne Wohnung umgezogen und haben uns sehr schnell eingelebt. Simone ging es auch wieder etwas besser und stabilisierte sich zunehmend, so dass unser Familienleben wieder sehr harmonisch verlief, sicherlich gab es noch einzelne Tage wo es Simone nicht gut ging aber das war OK .
Seit ca. 4-6 Wochen geht es Simone wieder richtig bescheiden, Sie zeigt erneut klare Rüchzugstendenzen und empfindet keine Freude mehr und auch körperliche Nähe kann Sie momentan nicht zulassen. Die Kinder merken auch, dass es Simone momentan nicht so gut geht. Simone weint oft, ohne dass Sie den Grund äußern kann und auch sonst wirkt Sie eher introvertiert und antriebsarm. Der Auslöser war vermutlich der Wechsel der Arbeitsstelle und damit eine verstärkte Arbeitsbelastung. Der Wechsel der Arbeitsstelle wurde erforderlich, da unserer mittlere Sohn in die Schule gekommen ist und wir der Ansicht sind, dass gerade in der ersten Klasse einer von uns zu Hause sein sollte, wenn dieser von der Schule kommt. Es war gedacht, dass Simone auf 15 Std. / Woche vorwiegend am Nachmittag arbeitet, doch es kam alles ganz anders. Eine Kollegin von Ihr ist kurzfristig auf Kur gegangen und Simone hat zusätzlich ihre Arbeit auffangen müssen. Simone ist also von einen 400 € Job auf Vollzeit gegangen. Die dadurch entstanden Belastungen konnte Simone leider nicht wirklich kompensieren und Sie ist wieder in so ein Tief gefallen. So sehr ich mich auch bemühte Ihr den Haushalt abzunehmen und zu entlasten ( meine Haushaltsführung entspricht leider nur selten den Erwartungen meiner Frau) es ist mir einfach nicht gelungen. Auch sonst gelingt es mir momentan nicht meiner Frau etwas " Recht" zu machen. Sie ist auch insgesamt eher distanziert und kann mich nicht an sich ran lassen. Es gibt Momente, da braucht Sie es in den Arm genommen zu werden und das mach ich auch. Simone fühlt sich von mir nicht verstanden und spricht mir auch die Fähigkeit ab, mich in Ihre Situation einzufühlen bzw. diese nachzuvollziehen oder gar zu verstehen!
Und sie hat verdammt noch mal recht!!
Leider ist es mir wirklich nur sehr bedingt möglich, mich in die Gefühlswelt meiner Frau zu versetzen.
Ich bin lt. meiner Frau narzistisch veranlagt und das mag auch teilweise so zutreffen. Ich bin ein lebensfroher und positive denkender Mensch, der auch von sich überzeugt ist. Und genau hier liegt mein Problem!! Trotz meiner Frohnatur möchte ich meine Frau verstehen und hilfreich zur Seite stehen.
Die Arbeitsbelastung meiner Frau wird sich nächste Woche reduzieren, so dass ich die Hoffnung hege, dass sich die Situation wieder leicht entspannt. Nichts desto Trotz mochte ich wissen:
Was geht in meiner Frau vor sich?
Wie komme ich an Ihr ran?
Was kann ich machen, dass sich meine Frau wieder als "Wertvoll" empfindet?
Unter der jetzigen Situation leidet nicht nur unsere Beziehung sondern auch unser Familienleben und nicht zu letzt die Kinder!
Danke für Euer Interesse an meiner Situation und ich freue mich auf Eure Tipps und Beiträge .
Gruß Tom
Ich bin neu hier und werde mich und meine Familie mal kurz vorstellen:
Also ich heiße Tom, bin 33 Jahre und bin seit 7 Jahren glücklich verheiratet. Meine Frau heißt Simone und ist 31 Jahre alt, wir haben 3 Söhne im Alter von 4 Jahren, 6 Jahren und 12 Jahren.
Meine Frau ist gelernte Krankenschwester und ich gelernter Krankenpfleger ( das obligatorische Kurspaar ), man sollte nun annehmen, dass es mir aufgrund meines Berufes ein leichtes sein sollte meine Frau in Ihrer Depression zu verstehen, doch weit gefehlt!
Natürlich bin ich mit dem Krankheitsbild der Depression vertraut bzw. nicht ganz ahnungslos, aber dennoch fällt es mir schwer die emotionale Lage meiner Frau zu verstehen und nachzuvollziehen.
Vielleicht sollte ich Euch jedoch zuvor kurz einen Einblick in unsere momentanen Situation geben, damit ich hoffentlich den einen oder anderen Beitrag von Euch bekomme.
Also wie schon erwähnte, Simone und ich wir sind seit 7 Jahren verheiratet und haben 3 Söhne. Wir haben bis vor ca. 1,5 Jahren in einem Mietshaus gewohnt, wo der Vermieter mit im Haus gelebt hat. Anfangs gab es auch keinerlei Probleme, doch mit zunehmenden Alter unserer Kinder und damit auch zunehmenden Geräuschspegel gab es immer mehr Konflikte. Ich muss noch erwähnen, dass unser damaliger Vermieter ein massives Alkoholproblem hat und dadurch bedingt, teilweise meine Frau sehr unfair angegangen ist. Er sah meine Frau als alleinige Verantwortliche bei Erziehungsfragen und machte Sie dem entsprechend auch für vermeintliches Fehlverhalten unserer Sprößlinge verantwortlich. Zu jener Zeit fing meine Frau an, an sich zu zweifeln. Egal wie ich mich bemühte Ihr das Gefühl zu geben "alles richtig" zu machen, Sie konnte es leider schon lange nicht mehr annehmen. Meine Frau stand in dieser Zeit sehr unter Anspannung, wie ich leider erst im Nachhinein realisiert habe. Eines Tages als ich von der Arbeit nach Hause kam, erzählte Sie mir , wie Sie lautstark von unserem Vermieter (dieser massiv alkoholisiert) angegangen wurde. Simone hat sich dies sehr zu Herzen genommen bzw. war das der Tropfen der das Fass zum überlaufen gebracht hatte. Simone weinte die ganze Zeit und war für mich nicht mehr zugänglich. Als meine "Süße" dann auch noch anfing Suizidgedanken zu äußeren, bekam ich Panik und Angst. Ich wusste um den ernst der Lage, wollte es aber nicht wahr haben. Nach einigem hin und her, habe ich dann einen befreundeten Arzt unter Tränen hinzugezogen, der trotz Feiertag sofort kam. Mit seiner Hilfe und der Kooperationsbereitschaft meiner Frau ( in dieser Situation, nicht unbedingt selbstverständlich ) gelang es uns meine Frau mit Hilfe von Psychopharmaka vorerst " ruhig" zu stellen. Am nächsten Tag gelang es mir, bei einer Ärztin, welche auch Psychotherapie anbot kurzfristig eine ambulante Therapie zu organisieren, die meine Frau auch gerne annahm. Ich ließ mich für 2 Wochen krankschreiben und war für meine Frau und den Kindern da. Unsere Kinder haben wir, da sie unter der Situation gelitten haben kurzfristig bei den Omas untergebracht, so das ich wirklich ausschließlich für Simone da sein konnte. Simone stabilisierte sich im Laufe der Psychotherapie und unter der Gabe von Antidepressiver. Als Konsequenz aus der Geschichte mit unserem Vermieter haben wir unsere Wohnung sofort gekündigt, da Simone unter der Situation sehr gelitten hatte. Wir sind in eine wunderschöne Wohnung umgezogen und haben uns sehr schnell eingelebt. Simone ging es auch wieder etwas besser und stabilisierte sich zunehmend, so dass unser Familienleben wieder sehr harmonisch verlief, sicherlich gab es noch einzelne Tage wo es Simone nicht gut ging aber das war OK .
Seit ca. 4-6 Wochen geht es Simone wieder richtig bescheiden, Sie zeigt erneut klare Rüchzugstendenzen und empfindet keine Freude mehr und auch körperliche Nähe kann Sie momentan nicht zulassen. Die Kinder merken auch, dass es Simone momentan nicht so gut geht. Simone weint oft, ohne dass Sie den Grund äußern kann und auch sonst wirkt Sie eher introvertiert und antriebsarm. Der Auslöser war vermutlich der Wechsel der Arbeitsstelle und damit eine verstärkte Arbeitsbelastung. Der Wechsel der Arbeitsstelle wurde erforderlich, da unserer mittlere Sohn in die Schule gekommen ist und wir der Ansicht sind, dass gerade in der ersten Klasse einer von uns zu Hause sein sollte, wenn dieser von der Schule kommt. Es war gedacht, dass Simone auf 15 Std. / Woche vorwiegend am Nachmittag arbeitet, doch es kam alles ganz anders. Eine Kollegin von Ihr ist kurzfristig auf Kur gegangen und Simone hat zusätzlich ihre Arbeit auffangen müssen. Simone ist also von einen 400 € Job auf Vollzeit gegangen. Die dadurch entstanden Belastungen konnte Simone leider nicht wirklich kompensieren und Sie ist wieder in so ein Tief gefallen. So sehr ich mich auch bemühte Ihr den Haushalt abzunehmen und zu entlasten ( meine Haushaltsführung entspricht leider nur selten den Erwartungen meiner Frau) es ist mir einfach nicht gelungen. Auch sonst gelingt es mir momentan nicht meiner Frau etwas " Recht" zu machen. Sie ist auch insgesamt eher distanziert und kann mich nicht an sich ran lassen. Es gibt Momente, da braucht Sie es in den Arm genommen zu werden und das mach ich auch. Simone fühlt sich von mir nicht verstanden und spricht mir auch die Fähigkeit ab, mich in Ihre Situation einzufühlen bzw. diese nachzuvollziehen oder gar zu verstehen!
Und sie hat verdammt noch mal recht!!
Leider ist es mir wirklich nur sehr bedingt möglich, mich in die Gefühlswelt meiner Frau zu versetzen.
Ich bin lt. meiner Frau narzistisch veranlagt und das mag auch teilweise so zutreffen. Ich bin ein lebensfroher und positive denkender Mensch, der auch von sich überzeugt ist. Und genau hier liegt mein Problem!! Trotz meiner Frohnatur möchte ich meine Frau verstehen und hilfreich zur Seite stehen.
Die Arbeitsbelastung meiner Frau wird sich nächste Woche reduzieren, so dass ich die Hoffnung hege, dass sich die Situation wieder leicht entspannt. Nichts desto Trotz mochte ich wissen:
Was geht in meiner Frau vor sich?
Wie komme ich an Ihr ran?
Was kann ich machen, dass sich meine Frau wieder als "Wertvoll" empfindet?
Unter der jetzigen Situation leidet nicht nur unsere Beziehung sondern auch unser Familienleben und nicht zu letzt die Kinder!
Danke für Euer Interesse an meiner Situation und ich freue mich auf Eure Tipps und Beiträge .
Gruß Tom