Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Marke1
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Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von Marke1 »

Hallo,
hat schon jemand so eine Therapie gemacht?
Ich habe viele Jahre VT gemacht bei unterschiedlichen Therapeuten. Könnte nun eine andere Therapieform angehen.Inwieweit diese dann die Kasse bezahlt(Analyse) steht dann noch zur Frage. Vertraue dem Antragssteller!
Ich habe aber ein wenig Angst vor der intensiveren Beziehung zum Therapeuten, auch nach dem ich dann schon wieder jemand neuem vertrauen muß.Wo ich hingehen könnte, weiß ich schon!
Wie ist es euch damit ergangen? spez.in Analyse!

Eine gute Zeit ! wünscht Marke1
thom
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Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von thom »

Lieber Marke,
Der Erfolg und Sinn einer Therapie hängt sehr davon ab worrunter man leidet, wie die momentane Situation ist und ob der Therapeut zu einem passt.
Also recht viele Faktoren.
Leider habe ich selber Jahrelang die "falschen Therapien" und Medikamente bekommen.
Wo bei mir der Schwerpunkt liegt, welche psychische Erkrankung mit welcher zusammenhängt (leider scheine ich mehrere zu haben), darüber habe ich erst Klarheit bekommen, als ich 8 Wochen in eine der "Schön-Kliniken" mit eher verhaltenstherapeutisch orientierter Therapie war.
Leider ist jeder Mensch so individuell, dass es oft schwer ist den richtigen Weg einzuschlagen.
Der Vorteil an einer Psychoanalyse gegenüber diner tiefenpsychologischen Psychotherapie ist, dass man mehr Stunden bewilligt bekommt.
Die Verhaltenstherapie die Du gemacht hast ist dann aber oft eine Vorraussetzung für das Gelingen einer anderen Psychotherapie, da sie Kraft gibt und ordnend wirkt.
Bei meiner ersten Psychotherapie bin ich 20 Stunden hin gegangen vbis ich Vertrauen schöpfen konnte.
Auch das wird besser, wenn man auf welchen Weg auch mehr weiß, was mit einem los ist.
Ich konnte dann verstehen weshalb mir die tiefenpsychologische Therapie recht wenig gebracht hat. Leider.
Ich werde die restlichen Stunden noch nehmen und weiß aber, dass meine Psychotherapeutin in meinem Fall viel dazu lernen mußte.
Sie kann zum Glück Kritik, die gerechtfertigt ist annehmen, was sonst bei meinem Mitmenschen oft nicht der Fall ist.
Bei der Wahl des Therapeuten war das für mich sehr wichtig.
Ohne diese Grundvorraussetzung hätte ich kein Vertrauen bekommen können.
Selbst dies ist aber bei jedem wieder anders.
dadurch, dass ich mehr wußte, was mit mir los ist, wußte ich viel schneller, wem ich vertrauen konnte, als ich nun später Therapien machte.
flora80
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Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von flora80 »

Hallo Marke1!

Kleine Frage vorweg: Bist du weiblich oder männlich? - Nur damit ich mir dich besser vorstellen kann!

Also, auch ich habe sehr viele Jahre VT gemacht mit einigem Erfolg, aber nicht mit absolut durchschlagendem Erfolg. Seit einigen Monaten mache ich nun eine TP, die mir sehr, sehr gut tut. Meine Therapeutin ist sehr empathisch und erkennt die kleinsten Signale, die ich aussende. Das heißt, dass sie immer wahrnimmt, wo meine Grenzen sind und wie intim es werden darf oder nicht. Ich glaube, dass das eine Grundvoraussetzung ist, um erfolgreich zusammenarbeiten zu können. Manchmal hilft sie mir dabei, einen kleinen Schritt über die Grenze zu gehen, was dann aber immer gut ist und mir eine neue Erkenntnis beschert. Es ist immer schwer, sich einem völlig fremden Menschen zu öffnen, aber die Beziehung wächst ja auch erst im Laufe der Zeit. Wenn du dir selbst genug Zeit dafür gibst, Vertrauen aufzubauen, dann wird der Therapeut das mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit untersützen. Du musst nichts tun, was dir zu weit geht, auch wenn das für andere vielleicht "Kleinigkeiten" wären. DEIN Gefühl zählt. Ich habe keine Erfahrung mit Analyse, aber in der TP empfinde ich es als sehr erleichternd, an den tieferen Schichten zu kratzen. Aber alles immer in meinem Tempo.

Wenn du einen Therapeuten gefunden hast, der bereit ist das erforderliche Gutachten zu verfassen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, auch die Therapie bewilligt zu bekommen, ziemlich hoch. Ich hatte weit über 100 Stunden VT und zwei Klinikaufenthalte, was ja an sich schon ungewöhnlich ist. Dennoch hat mir meine KK noch 50 Stunden TP bewilligt.

Ich weiß nicht, ob dir mein Beitrag jetzt viel weiter geholfen hat, aber ich dachte, ich berichte einfach mal kurz.

Lieber Gruß von Flora
Marke1
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Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von Marke1 »

Grüße an Thom!
Grüße an Flora!

Ich danke euch für die Bereitschaft, von euch zu erzählen!
Ich bin weiblich!-fällt mir gerade auf, dass mein Nick evtl. verwirrend ist!
Ich habe schon reichlich Erfahrung mit VT, ähnlich wie ihr, 3-4 psychosomatische Kuren, Beratungsstellen usw.und habe für mich gute und wenig hilfreiche Therapeuten unterscheiden gelernt. Dass VT als Voraussetzung für TP oder PA ist, habe ich noch gar nicht bedacht! Die vorherigen Therapien haben mir zwar in meiner jeweiligen Situation und bei der Persönlichkeitsentwicklung geholfen über die Jahre, aber es geht mir nicht gut. Da ich schon so viel gemacht habe, bin ich auch etwas resigniert! und kann mich von den gewohnten Leuten nicht gut verabschieden, obwohl ich merke,so komme ich nicht weiter.
Ich hatte sowohl schon männl. und weibl. Psy.theras, zuletzt wieder weiblich. Jetzt fällt die Wahl auf einen Mann.Ich glaube, je mehr ich darüber rede, umso unsicherer werde ich. Ist vielleicht das ! Zeichen, dass ich´s machen soll in dieser intensiveren Form?
Unsympathisch ist mir der Analytiker nicht.
Nächste Woche gehe ich zur 3. probatorischen
Sitzung und muss mich bald entscheiden.
Ich danke euch für eure Berichte!

Eine gute Zeit! Marke 1
BDH
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Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von BDH »

Hallo Marke 1,
"Dass VT als Voraussetzung für TP oder PA ist, habe ich noch gar nicht bedacht!"

Das ist nicht unbedingt der Fall. Ich habe erst an der "letzten Stelle" VT gemacht(fand ich weniger Hilfreich) vorher hatte ich TP.
Wie ist das mit der Analyse-zahlt Dir das die Krankenkasse? Ist das ein Psychologischer Psychotherapeut, der Analyse macht? Ich war mal bei einer Analytikerin und die musste ich selbst zahlen. Die war super klasse, leider konnte ich sie mir (obwohl sie von mir nicht mal die älfte verlangte-super nett!)nicht mehr leisten. Würde mich daher interessieren, wie das bei Dir läuft für den nächsten Therapeuten (bin wieder mal an einem anderen Ort)
Liebe Grüße,
Sonntagskind
Marke1
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Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von Marke1 »

Hallo, Sonntagskind!
Stelle gerade erschrocken fest, dass da doch noch jemand auf meinen Thread geantwortet hatte.
Vielleicht nützt es ja dir/irgend jemandem ,wenn ich noch Antwort gebe!
Ja, ich habe von meiner Krankenkasse vor ca 2 1/2 Monaten 160 Stunden Psychoanalyse genehmigt bekommen und bin nun schon ziemlich mittendrin, d.h. ich liege 2 mal die Woche auf der Couch(angedacht waren sogar 3 mal). Die Kosten hat die Kasse komplett übernommen.
Ich weiß noch nicht, ob es mir was bringt,hoffe es sehr und kann nur sagen, dass es für mich sehr anstrengend ist!
Aber ohne Anstrengung geht wohl auch keine Krankheit vorüber!?

Viele Grüße Marke1 (Klar)
obsidiana

Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von obsidiana »

Hallo Marke,

Analyse geht sehr ans Eingemachte und in die Tiefe. Man sollte schon eine gewisse Stabilität mitbringen um diese durchzuhalten. Zumal findet diese ca 3 -4 mal die Woche statt und das dann 360 Std. Also auch ein immenser Zeitaufwand.

Abgehen davon findet hier eine starke Bindung zum Therapeuten statt und ohne tiefes Vertrauen geht m.E. nichts.

Für mich ist die Analyse eine grosse Bereichung zur Gesundung aber ohne tiefenps. vorher hätte ich es nicht geschafft da zu instabil und ich erst lernen musste zu vertrauen.
Ich hatte vor meiner jetzigen Analyse tiefenps. Therapie 130 Std. und die war schon heftig.

Besprich dies doch mit deinem Behandler, er kann dich evt. einschätzen bzw. gibt dir die Möglichkeit dich selbst einzuschätzen und vorallem welche Methode für deine Störung angebracht ist.

LG obsi
Marke1
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Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von Marke1 »

Guten Morgen Obsi!
Danke für deine Antwort!
Ich habe nun schon einige Stunden Analyse gehabt. Davon kann ich mal 3-4 als für mich "gut" bezeichnen.Wobei das ein sehr dehnbarer Begriff ist, denn wenn es mir schlecht geht-so habe ich gelernt- ist das insofern gut, weil ich näher an meine Gefühle rankomme grade.
Ich bin mir da aber auch noch so unsicher in dem Verfahren, sträube mich wohl gegen vieles....
Ich bin schon einige Therapeuten gewöhnt, mein Misstrauen legt sich eher auf die kompetenten Fähigkeiten dieses Menschen, als
darauf, sich ihm bewußt zu öffnen.
Aber das ist ja auch Teil meiner Krankheit.
Ich bin schon recht durcheinander und hoffe, dass sich das im Laufe der Zeit in der Analyse bessert.Ich war noch nie so unsicher in Therapie, ob das alles so das richtige ist-ist das normal?

Liebe Grüße von Klar (Marke1)
obsidiana

Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von obsidiana »

Hallo Klar,

im Laufe der Zeit?? welche Zeit stellst du dir vor. Analyse geht über Jahre und das mehrmals wöchentlich.

Du wirst es selber spüren wenn du für eine Analyse noch nicht bereit bist bzw. dein Analytiker wird dir es dann näher bringen.
Nimm dir einfach mal die Zeit daß du dein Leben von aussen betrachten kannst/darfst... tut kaum einer hier... alte eingestrickte Muster brauchen Zeit zum erkennen und zum neu stricken bzw. um gefallene Maschen wieder einzustricken an ihren Platz.

Ich wünsche dir viel Gefühl dazu!

obsi
Marke1
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Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von Marke1 »

Hallo, Obsi!
Ich danke Dir für deine Antwort!
Habe schon gehört, dass es Jahre dauern kann!
Ich mache mir nur so viele Sorgen, dass ich es gar nicht schaffe, es nicht das richtige für mich ist und stelle mich selber unter Druck.Ich meine manchmal, ich müsste so was wie ein AHA-Erlebnis nach den Sitzungen mitnehmen,was natürlich Quatsch ist!
Gut, dass Du mich erinnerst, dass ich ja Zeit habe.
Konntest Du Dich denn bald auf mehr einlassen?
Ich fühle mich zurzeit so vollkommen hilflos und "inkompetent"in dieser Situation, wenn ich das Wort überhaupt dafür gebrauchen kann...
Hinzu kommt, dass der Therapeut recht schweigsam ist und mir sehr viel überlässt-ist ja auch einzusehen, weil er mich dadurch nicht drängen will.
Allerdings habe ich schon lange nicht mehr so viel in Therapie geschwiegen.....es ist eine schlimme Leere.
Du hörst vielleicht heraus,wie unsicher ich bin- das ist mir schon lange nicht mehr so gegangen!
Vielleicht hast Du eine Empfehlung für ein Buch zu dem Thema, was gut lesbar und mir Anregung geben kann-aber selbst da bin ich mir nicht sicher, ob es mich zu sehr ablenkt...


es grüßt Dich Klar
missdi
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Registriert: 23. Dez 2005, 23:25

Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von missdi »

Hallo Marke!

Ich kann Deine Unsicherheit SEHR gut verstehen.

Ich selbst habe zwei Jahre TP gemacht, wo ich nicht sehr weit kam, weil ich mich nicht öffnen konnte, aber es war ein kleiner Anfang.

Dann dreieinhalb Jahre Psychoanalyse. Für mich war gut, dass ich an meine Gefühle herankam, gelernt habe, mich zu öffnen, sehr sensibel für meine Stimmungen/Gefühle würde.

Ich habe, gerade zu Anfang, auch sehr viel geschwiegen, was sehr unangenehm war. Es gab Zeiten, wo es mir sehr schlecht ging, ich sehr depressiv war, und da war die Therapie nicht besonders hilfreich. Ich fühlte mich sehr alleine gelassen, gerade in einem Moment, wo man dringend Unterstützung braucht.

Ich weiß nicht, wo ich wäre, wenn ich die Analyse nicht gemacht hätte und stattdessen andere Wege eingeschlagen hätte.

Es ist richtig, dass man für eine Analyse eine gewisse Stabilität braucht.

Ich weiß aber nicht, ob ich eine VT VOR der Analyse hätte machen können - bei mir hat die Analyse glaube ich eher bessere Vorraussetzungen für andere Therapien geschaffen, also z.B. besseren Zugang zu Gefühlen, Fähigkeit, diese zu äußern etc.

In MEINEM Fall stehe ich der Analyse eher skeptisch gegenüber. Jetzt würde ich so was jedenfalls auf keinen Fall mehr machen, weil es mich noch mehr ins Grübeln, noch "verwirrter" machen würde. Aber das ist wirklich Typsache, abhängig davon, was Du brauchst.

Eine Analyse kann sehr verunsichernd sein, gerade zu Anfang, weil die Situation sehr ungewöhnlich ist. Die Zurückhaltung des Therapeuten ist sehr verunsichernd weil man ein Stück weit mit den Gefühlen alleine ist, kein Gegenüber hat. Das muss man aushalten können!


Wurde Dir dazu geraten, eine Analyse zu machen?


(Ich hoffe, ich habe Dich jetzt nicht noch mehr verunsichert!!!)

Liebe Grüße

Diana
Marke1
Beiträge: 54
Registriert: 22. Sep 2007, 20:04

Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von Marke1 »

Hallo, Diana!
Ich habe eben deinen Beitrag gelesen und es hat mich nicht dein/eure Beiträge verunsichert!
Ich bin verunsichert, und zu lesen, wie es anderen ergangen ist, ist gut für mich.
Ich habe schon so viele Jahre Vt gemacht bei verschiedenen Therapeuten und bekam gerade heut quasi gesagt, dass alles, was ich tue, falsch ist.
Ich weiß gar nicht mehr, woran ich noch alles zweifeln soll.
Ich könnte alles hinschmeißen, haben dem Therapeuten auch meine Sicht der Dinge erklärt, wo ich es für notwendig hielt,
Ich bin mir nicht sicher, ob er mich nur provozieren wollte oder ob ich an seiner Kompetenz zweifeln soll.
Ich möchte noch nicht aufgeben- aber ist es richtig, wenn ich mich so niedergemacht fühle durch den Therapeuten? Das kann ich auch alleine!

Ich schreibe heute lieber nichts weiter dazu,
aber ich war lange nicht so aufgebracht und wütend-
das einzig Gute daran, um es in positivem Licht zu sehen!

Ich bin gewöhnt, dass man mir erklärt, was da abläuft und darf ich das nicht von einem Therapeuten erwarten?
Ich erwarte keine Lösungen , aber Verständniserklärungen.

LG Klar
Marke1
Beiträge: 54
Registriert: 22. Sep 2007, 20:04

Re: Therapie : Analyse!

Beitrag von Marke1 »

ICH MACHE MAL KEINEN NEUEN THREAD !!

Ich komme nun mit dem Therapeuten besser zurecht- da bin ich froh !!
Ich habe aber das Problem, dass ich eine meisterliche Verdrängerin bin!!
Ich habe das Gefühl, nicht mehr denken zu können.
Hat jemand Erfahrungen mit Techniken, die förderlich für das Erinnern, Fühlen , auch Konzentrationsfördern sind!
Ich kenne Autogenes Training !
Wo finde ich was in der bioenergetischen Richtung oder liege ich da ganz falsch?

Freundliche Grüße von
Klar
BeAk

Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von BeAk »

Lieber Klar,

Entspannungsübungen allgemein fördern die Konzentration. Ich selber habe die Progessive Muskelrelaxation nach Jacobson gelernt.

Den Zugang zu Gefühlen, zum Fühlen allgemein und zur Erinnerungen an Gefühle, kann man mit der Konzentrativen Bewegungstherapie verbessern.

Der Nachteil ist, ich muß diese Therapie aus eigener Tasche zahlen. Kann sie mir nur 2 mal pro Monat leisten.
Basak
Beiträge: 82
Registriert: 28. Mai 2008, 20:50

Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von Basak »

Hallo Klar,
ich bin auch eine super mega profi im verdrängen und habe so vieles in meiner vergangenheit einfach vergessen. Es ist echt blöd und auch unangenehm das man einfach phasen aus seinen eigenen Leben nicht mehr kennt, bzw. erinnert. Leider habe ich selbst noch keine Terapie angefangen weil ich erst jetzt selbst drauf aufmerksam geworden bin das ich verdränge und vergesse. Bei mir hilft meine Freundin sie hat sozusagen alles für mich gespeichert und ich immer sie frage was wie war und warum und ob? Es ist schon schön so eine Freundin zu haben, natürlich wäre es viel besser selbst das alles zu wissen. Wenn ich selbst was gefunden habe wie ich mich wieder erinneren kann dann werde ich es dir auch berichten.
Alles gute wünsche ich dir!

LG Basak
Basak
Beiträge: 82
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Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von Basak »

Hallo Klar,
ich bin auch eine super mega profi im verdrängen und habe so vieles in meiner vergangenheit einfach vergessen. Es ist echt blöd und auch unangenehm das man einfach phasen aus seinen eigenen Leben nicht mehr kennt, bzw. erinnert. Leider habe ich selbst noch keine Terapie angefangen weil ich erst jetzt selbst drauf aufmerksam geworden bin das ich verdränge und vergesse. Bei mir hilft meine Freundin sie hat sozusagen alles für mich gespeichert und ich immer sie frage was wie war und warum und ob? Es ist schon schön so eine Freundin zu haben, natürlich wäre es viel besser selbst das alles zu wissen. Wenn ich selbst was gefunden habe wie ich mich wieder erinneren kann dann werde ich es dir auch berichten.
Alles gute wünsche ich dir!

LG Basak
Marke1
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Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von Marke1 »

Hallo,Basak!
ich merke, dass ich zurzeit doch viel um die Ohren habe, deshalb wenig hier las!
Ich wollte Dir aber doch noch DANKE sagen, für Dein Posting und Deine Aufmerksamkeit.
Sicher liegt sehr viel daran, dass wir Verdrängungsmeister sind,
Ich habe aber auch noch eine neue Hoffnung:
Mit der Zeit hat sich für mich herausgestellt-nach 37 Sitzungen, dass ich einfach kein Vertrauen zu dem Psychoanalytiker aufbauen kann, nachdem einige seltsame Situationen sich ergeben hatten.Und ich bin eigentlich ausdauernd. Ich wechsele nun den Therapeuten und hoffe, dass es dann auch mit dem Erinnern etwas besser klappt, wenn ich mehr Vertrauen aufbauen kann.


Eine gute Zeit wünscht die Klar
ROBOT
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Registriert: 31. Jul 2008, 16:13

Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von ROBOT »

Hallo Klar!
Ich habe ähnlich, oder sogar die gleichen Erfahrungen mit Psychoanalyse gemacht wie du. Bin sehr froh zu hören, dass es nicht nur mir so geht. Ich habe ca 60 Stunden (von 160 bewilligten) hinter mir. Ich habe mich von meinem Therapeuten auch oft angegriffen gefühlt und kann immer noch kein Vertrauen fassen. Die Schweigepausen kenne ich nur zu gut. Mir geht es immer noch sehr schlecht und die Therapie hilft mir bis jetzt nicht, mit meinen Problemen im Alltag umzugehen.
Ich fände es spannend zu hören, wie es bei dir weiter geht. War der Wechsel erfolgreich und ist es jetzt besser?
Bin im Moment sehr verzweifelt und weiß nicht, was ich tun soll. Weitermachen? Therapieform wechseln? Oder den Therapeuten?

Viele Grüße!
Marke1 schrieb:
> Hallo,
> hat schon jemand so eine Therapie gemacht?
> Ich habe viele Jahre VT gemacht bei unterschiedlichen Therapeuten. Könnte nun eine andere Therapieform angehen.Inwieweit diese dann die Kasse bezahlt(Analyse) steht dann noch zur Frage. Vertraue dem Antragssteller!
> Ich habe aber ein wenig Angst vor der intensiveren Beziehung zum Therapeuten, auch nach dem ich dann schon wieder jemand neuem vertrauen muß.Wo ich hingehen könnte, weiß ich schon!
> Wie ist es euch damit ergangen? spez.in Analyse!
>
> Eine gute Zeit ! wünscht Marke1
BeAk

Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von BeAk »

Liebe/r Robot,

ich denke, wer Hilfe bei Alltagsproblemen oder konkrete Hilfe im Umgang mit der Krankheit oder direkte Besserung durch die Psychotherapie erwartet, sollte keine klassisch analytische Therapie machen.

In so eine Fall ist sicherlich eine Verhaltenstherapie hilfreicher, so meine Erfahrung.

Aber Vertrauen sollte man in jedem Fall zum Therapeuten haben oder aufbauen können, ganz gleich nach welcher Therapiemethode gearbeitet wird.
Eine erfolgreiche Therapie ohne Vertrauen ist nicht möglich.
Also notfalls wechseln.
ROBOT
Beiträge: 8
Registriert: 31. Jul 2008, 16:13

Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von ROBOT »

Liebe Bea!

Ich denke ich bin zu Beginn meiner Therapie nicht richtig aufgeklärt worden. Ich war so verzweifelt, dass ich jede Hilfe in Anspruch genommen habe. Es gab nie einen Arzt, der eine Diagnose gestellt hat, oder mir Therapieformen vorgeschlagen hätte. Durch eine Verwandte bin ich gleich an einen Analytiker gekommen.
Ich habe mich sehr hintergangen gefühlt, als ich merkte, dass mir die Analyse nicht die erhofften und auch für mein Alltagsleben notwendigen Erfolge brachte und noch nicht bringt. Da ich nebenher studiere ist alles sehr schwer unter einen Hut zu bringen und dadurch dass es mir so schlecht geht, steht mein Studium eben auch in Gefahr.
Ich habe mich, als meine Situation immer schlimmer wurde an einen Psychiater gewandt, der mir riet, sofort weniger Stunden zu nehmen und die Therapieform zu wechseln.
Ich vertraue ihm zwar, habe aber Angst einen riesigen Fehler zu machen, wenn ich die Analyse abbreche. Deshalb bin ich noch dabei.
Wäre es sinnvoll mal mit einem Psychologen einer anderen Fachrichtung zu sprechen?

Ich habe gehört, dass VT nicht nachhaltig sind und eine hohe Rückfallquote aufweisen. Stimmt das?

Viele Grüße!
BeAk

Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von BeAk »

Liebe/r Robot,

so ähnlich ist es mir auch ergangen.

Ich fühle mich misbraucht. Denn eine Analyse kam für mich nie in Frage und das habe ich dem Analytiker (der sich als solcher zu Beginn nicht zu erkennen gab) auch mitgeteilt.

Ich weis nicht was sich Analytiker dabei denken, Patienten nicht über ihre Therapiemethode aufzuklären.

Es ist definitiv nicht so, das eine Verhaltenstherapie nicht nachhaltig wirkt. Das Gegenteil ist der Fall. Diese Therapieschule hat die höchsten Erfolgsquoten, besonders bei der Depression und Angststörungen. Sie ist definitiv wirksamer als analytische Therapien, das ist wissenschaftlich, durch Studien, nachgewiesen.

Und die Verhaltenstherapie integriert sehr viele andere erfolgreiche Therapiemethoden, so das Verhaltenstherapeuten sehr vielseitig arbeiten können und sich somit therapeutisch nach dem Patienten richten.

Meine Verhaltenstherapeutin arbeitet vorwiegend tiefenpsychologisch mit mir. Also eigentlich so wie ich es mir vom Tiefenpsychologen, meinem Ex-Therapeuten und Analytiker, erwartet hatte. Es geht vorwiegend um die Klärung von zwischenmenschlichen Verhalten und von Empfindungen, wobei es in dieser Therapie nicht allein meine Aufgabe ist, die richtigen Schlüsse oder Bewertungen zu ziehen. Das tut durchaus auch meine Therapeutin und ich kann wiederum mit diesen Erkenntnissen arbeiten.
Genau so hatte ich mit therapeutische Arbeit immer vorgestellt.
Aber das was ich Dir hier schildere ist meine V-Therapie in der es z.Z. vorwiegend um die Behandlung meiner Persönlichkeitsstörung geht.

Die Therapie einer reinen Depression wird wahrscheinlich anders aussehn.
ANOVA
Beiträge: 1137
Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von ANOVA »

Hallo Bea,

>Meine Verhaltenstherapeutin arbeitet vorwiegend tiefenpsychologisch mit mir.

Das bedeutet also, dass Deine Therapeutin, die gerade in der Ausbildung zur Verhaltenstherapeutin ist, vorwiegend Deinen Grundkonflikt bzw. Deine Grundkonflikte im Fokus hat, viel mit Übertragung und Gegenübertragung und unbewussten (im psychoanalytischen Sinne) Vorgängen mit Dir arbeitet?

Oder was verstehst Du unter tiefenpsychologisch?

Gruß
Xenia
BeAk

Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von BeAk »

Liebe Xenia,

von Übertragung habe ich noch nicht viel gemerkt in der V-Therapie.

Und wenn ich ehrlich bin, möchte ich das auch nicht noch mal haben.

Es geht in meiner V-Therapie auch um Empfindungen die ich in meiner frühkindlichen Entwicklung erlernt habe, aus Schutz.
Es geht u.a. um seelische Verletzungen aus dieser Zeit.
ANOVA
Beiträge: 1137
Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von ANOVA »

Hallo Bea,

>von Übertragung habe ich noch nicht viel gemerkt in der V-Therapie.

Nun, das liegt vermutlich daran, dass Deine Therapeutin eben vorwiegend verhaltenstherapeutisch mit Dir arbeitet.

>Es geht in meiner V-Therapie auch um Empfindungen die ich in meiner frühkindlichen Entwicklung erlernt habe, aus Schutz.

Die persönliche Lerngeschichte ist ein Hauptthema der VT. Es wird anhand dieser Lerngeschichte u.a. geschaut, wie man zu bestimmten unguten Grundannahmen über sich selbst gekommen ist, wie diese aussehen und wie sie allenfalls in funktionalere Grundannahmen abgeändert werden können.

Nicht alles, was sich mit der frühen Kindheit beschäftigt ist eine tiefenpsychologische Vorgehensweise.

Gruß
Xenia
BeAk

Re: Tiefenpsychologische Therapie oder Analyse!

Beitrag von BeAk »

Liebe Xenia,

es ist mir ziemlich egal ob sich das Thema in der einen therapeutischen Schule Lerngeschichte nennt und in der anderen Grundkonflikt.

Die Themen sind identisch, und die Bearbeitung auch, bis auf den Unterschied, das ich nicht allein für die Schlussfolgerungen zuständig bin.

Meine Therapeutin steht auf dem therapeutischen Weg neben mir und auch schon mal vor mir, aber nicht hinter mir, wie in der Analyse.

Und das ist für mich wichtig.

Übertragungen sind für mich retraumatisierend. Deshalb werde ich es nicht zulassen, wenn ein Therapeut nochmal versucht damit zu arbeiten. Eine Retraumatisierung durch einen Therapeuten reicht.
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