Erpresst durch Selbstmorddrohungen...
Verfasst: 23. Sep 2007, 16:24
Hallo ihr Lieben,
wo soll ich anfangen...
Also, es geht um meine Schwiegermutter. Sie ist knappe 60 und leidet seit mindestens 10 Jahren unter Depressionen, wahrscheinlich schon deutlich länger, aber länger kenn ich sie eben noch nicht. Ihr erster Selbstmordversuch ist ziemlich genau 10 Jahre her und sie ist damals nur knapp mit dem Leben davon gekommen.
Seither haben wir ein ständiges auf und ab, wobei "ab" der vorherrschende Gefühlszustand ist.
Seit 10 Jahren (oder wohl schon länger) erlebe ich auch mit, wie sie alle ihre Angehörigen (v.a. ihre beiden Söhne) terrorisiert. Wenn es ihr schlecht geht - sind wir schuld. Wenn irgendetwas nicht nach ihrem Willen geht - sind wir schuld. Nach und nach hat sie sowohl ihren Lebensgefährten als auch alle ihre Freunde vergrätzt und inzwischen lebt sie alleine mit einer Katze in einer kleinen Wohnung.
Wann immer man mit ihr redet, dreht sich alles nur um sie, sie weiß alles besser, sie hat es ja so schwer, man will ihr ja nur böses blablabla.
Zwischenrein gab's noch zwei weitere Suizidversuche (die mir aber eher so aussahen, als ob es nicht ihre Absicht war, tatsächlich zu sterben. Mir scheint, sie wollte gefunden werden).
Zwar ist sie immer wieder mal in psychotherapeutischer Behandlung, die bricht sie aber immer wieder ab, sobald es ans "eingemachte" geht. Medis hat sie auch, die nimmt sie aber auch nur sporadisch bis nicht.
Inzwischen sind unzählige Dinge vorgefallen, die uns immer wieder an unsere Grenzen bringen. Sie versucht systematisch, uns vier (also meinen Mann und ich vs. meinen Schwager/Schwägerin) auszuspielen, gott sei dank sind wir schon länger dahinter gekommen und es gelingt ihr immer seltener. Seither versucht sie, Zwist zwischen den beiden Brüdern zu säen.
Sie war weder auf unserer Hochzeit noch auf der meines Schwagers/Schwägerin, auch ihr Enkelkind kennt sie bis heute nicht. Und sie fordert, fordert, fordert, fordert. Inzwischen versuchen wir, uns so gut wir können von ihr fern zu halten und uns von ihr nicht mehr beeinflussen zu lassen. Das gelingt mal besser, mal schlechter...
Vor zwei Wochen ist sie freiwillig in die Klinik gegangen und wir hatten wirklich Hoffnung, dass jetzt etwas passieren könnte. Als wir zum Katze füttern in die Wohnung gekommen sind, hat uns fast der Schlag getroffen. Die Wohnung war komplett vermüllt und verdreckt, es krabbelte an allen Ecken und die verzweifelte Katze hatte in alle Ecken gesch..., weil sie nicht wusste wohin (das Katzenklo kam uns fast schon entgegengelaufen). Da wir so ein Szenario vor zwei Jahren schon mal hatten (damals haben wir die komplette Wohnung entseucht und geputzt, als Dank durften wir uns anbrüllen lassen was uns eigefallen sei, ihre Sofakissen wegzuschmeißen)haben wir dieses mal nur die Lebensmittel weggemacht und der Katze ein sauberes Klo und Futter verschafft.
Dieses Mal ist es allerdings gelaufen wie immer: sobald es in der Klinik ans Eingemachte ging (so nach eineinhalb Wochen) ist sie gegen den dringenden Rat der Ärzte wieder nach Hause gegangen, und jetzt haust sie also wieder in ihrem Dreck.
Da wir dummerweise nicht mehr nach ihrer Pfeife tanzen, ist sie auf eine ganz fiese Masche verfallen: Sie ruft an und fordert, wir sollten ihr dies oder das tun, und wenn wir ihr sagen, dass wir dazu nicht bereit wären, droht sie mehr oder weniger offen: "wenn Du nicht tust, was ich will, bringe ich mich halt um". Uns ist ziemlich klar, dass das blanke Erpressung ist, und doch...
Mein Mann ist letzthin mitten in der Nacht doch noch gefahren. Natürlich glauben wir mit 99,9%iger Sicherheit, dass sie blufft, aber was wenn nicht? Mein Mann zumindest hat noch nicht die Kaltschnäuzigkeit zu ihr zu sagen, wenn sie das wolle, solle sie es doch tun (was ich ihr am liebsten sagen würde). Er fährt weil er weiß, dass er ewig Schuldgefühle hätte, wenn sie es doch einmal tun würde. Aber wie kommen wir aus der Zwickmühle raus?
Meine Schwägerin und ich hatten jetzt die Idee, wir könnten ja beim nächsten mal evtl. den Notarzt verständigen und ihm berichten, dass meine SchwiMu gesagt hätte, sie wolle sich umbringen.
Am liebsten wäre mir (schimpft mich nicht, aber ich bin echt mit den Nerven am Limit!), er würde sie dann zwangsweise in die Psychatrie verfrachten, damit sie eben nicht wieder kneifen kann, sobald etwas nicht nach ihrem Kopf geht.
Aber auch wenn sie durch diese Aktion nur lernt "wenn ich mit Selbstmord drohe, kommt ab sofort nicht mehr mein Sohn, sondern der Notarzt" würde uns das ja evtl. aus dieser Zwickmühle manövrieren, oder?
Wie seht ihr das? Welche Tipps habt ihr evtl. noch für uns?
Es geht uns nicht darum, dass wir ihr nicht helfen wollten. Es geht uns darum, uns zu schützen (sonst landen wir nämlich früher oder später in der Psychatrie!).
Außerdem glaube ich, dass wir ihr eh nicht mehr helfen können, und das was sie von uns als "Hilfe" erwartet, ist für sie nicht hilfreich.
Danke für Euer Mitdenken!
Sommersonne
wo soll ich anfangen...
Also, es geht um meine Schwiegermutter. Sie ist knappe 60 und leidet seit mindestens 10 Jahren unter Depressionen, wahrscheinlich schon deutlich länger, aber länger kenn ich sie eben noch nicht. Ihr erster Selbstmordversuch ist ziemlich genau 10 Jahre her und sie ist damals nur knapp mit dem Leben davon gekommen.
Seither haben wir ein ständiges auf und ab, wobei "ab" der vorherrschende Gefühlszustand ist.
Seit 10 Jahren (oder wohl schon länger) erlebe ich auch mit, wie sie alle ihre Angehörigen (v.a. ihre beiden Söhne) terrorisiert. Wenn es ihr schlecht geht - sind wir schuld. Wenn irgendetwas nicht nach ihrem Willen geht - sind wir schuld. Nach und nach hat sie sowohl ihren Lebensgefährten als auch alle ihre Freunde vergrätzt und inzwischen lebt sie alleine mit einer Katze in einer kleinen Wohnung.
Wann immer man mit ihr redet, dreht sich alles nur um sie, sie weiß alles besser, sie hat es ja so schwer, man will ihr ja nur böses blablabla.
Zwischenrein gab's noch zwei weitere Suizidversuche (die mir aber eher so aussahen, als ob es nicht ihre Absicht war, tatsächlich zu sterben. Mir scheint, sie wollte gefunden werden).
Zwar ist sie immer wieder mal in psychotherapeutischer Behandlung, die bricht sie aber immer wieder ab, sobald es ans "eingemachte" geht. Medis hat sie auch, die nimmt sie aber auch nur sporadisch bis nicht.
Inzwischen sind unzählige Dinge vorgefallen, die uns immer wieder an unsere Grenzen bringen. Sie versucht systematisch, uns vier (also meinen Mann und ich vs. meinen Schwager/Schwägerin) auszuspielen, gott sei dank sind wir schon länger dahinter gekommen und es gelingt ihr immer seltener. Seither versucht sie, Zwist zwischen den beiden Brüdern zu säen.
Sie war weder auf unserer Hochzeit noch auf der meines Schwagers/Schwägerin, auch ihr Enkelkind kennt sie bis heute nicht. Und sie fordert, fordert, fordert, fordert. Inzwischen versuchen wir, uns so gut wir können von ihr fern zu halten und uns von ihr nicht mehr beeinflussen zu lassen. Das gelingt mal besser, mal schlechter...
Vor zwei Wochen ist sie freiwillig in die Klinik gegangen und wir hatten wirklich Hoffnung, dass jetzt etwas passieren könnte. Als wir zum Katze füttern in die Wohnung gekommen sind, hat uns fast der Schlag getroffen. Die Wohnung war komplett vermüllt und verdreckt, es krabbelte an allen Ecken und die verzweifelte Katze hatte in alle Ecken gesch..., weil sie nicht wusste wohin (das Katzenklo kam uns fast schon entgegengelaufen). Da wir so ein Szenario vor zwei Jahren schon mal hatten (damals haben wir die komplette Wohnung entseucht und geputzt, als Dank durften wir uns anbrüllen lassen was uns eigefallen sei, ihre Sofakissen wegzuschmeißen)haben wir dieses mal nur die Lebensmittel weggemacht und der Katze ein sauberes Klo und Futter verschafft.
Dieses Mal ist es allerdings gelaufen wie immer: sobald es in der Klinik ans Eingemachte ging (so nach eineinhalb Wochen) ist sie gegen den dringenden Rat der Ärzte wieder nach Hause gegangen, und jetzt haust sie also wieder in ihrem Dreck.
Da wir dummerweise nicht mehr nach ihrer Pfeife tanzen, ist sie auf eine ganz fiese Masche verfallen: Sie ruft an und fordert, wir sollten ihr dies oder das tun, und wenn wir ihr sagen, dass wir dazu nicht bereit wären, droht sie mehr oder weniger offen: "wenn Du nicht tust, was ich will, bringe ich mich halt um". Uns ist ziemlich klar, dass das blanke Erpressung ist, und doch...
Mein Mann ist letzthin mitten in der Nacht doch noch gefahren. Natürlich glauben wir mit 99,9%iger Sicherheit, dass sie blufft, aber was wenn nicht? Mein Mann zumindest hat noch nicht die Kaltschnäuzigkeit zu ihr zu sagen, wenn sie das wolle, solle sie es doch tun (was ich ihr am liebsten sagen würde). Er fährt weil er weiß, dass er ewig Schuldgefühle hätte, wenn sie es doch einmal tun würde. Aber wie kommen wir aus der Zwickmühle raus?
Meine Schwägerin und ich hatten jetzt die Idee, wir könnten ja beim nächsten mal evtl. den Notarzt verständigen und ihm berichten, dass meine SchwiMu gesagt hätte, sie wolle sich umbringen.
Am liebsten wäre mir (schimpft mich nicht, aber ich bin echt mit den Nerven am Limit!), er würde sie dann zwangsweise in die Psychatrie verfrachten, damit sie eben nicht wieder kneifen kann, sobald etwas nicht nach ihrem Kopf geht.
Aber auch wenn sie durch diese Aktion nur lernt "wenn ich mit Selbstmord drohe, kommt ab sofort nicht mehr mein Sohn, sondern der Notarzt" würde uns das ja evtl. aus dieser Zwickmühle manövrieren, oder?
Wie seht ihr das? Welche Tipps habt ihr evtl. noch für uns?
Es geht uns nicht darum, dass wir ihr nicht helfen wollten. Es geht uns darum, uns zu schützen (sonst landen wir nämlich früher oder später in der Psychatrie!).
Außerdem glaube ich, dass wir ihr eh nicht mehr helfen können, und das was sie von uns als "Hilfe" erwartet, ist für sie nicht hilfreich.
Danke für Euer Mitdenken!
Sommersonne