Diskussionsforum Depression

Hallo,

wie Ihr seht bin ich neu hier. Ich bin 36 Jahre alt und männlich. Seit dem 24.3.2003 bin ich wegen schweren Depressionen krankgeschrieben. Ich gehe einmal die Woche zu meinem Therapeuten. Aber irgendwie will sich mein Zustand einfach nicht bessern. Die Depressionen verfolgen mich bei jedem Schritt. Ich war vorher eigentlich ein offener, lebensfreudiger Mensch. Bloss jetzt laß ich keinen so recht an mich ran, weil ich permanent mit meinen Depressionen beschäftigt bin. Immer wieder geht mir durch den Kopf: "Wieso ist alles so anders? Man ist doch sonst ohne gross zu denken überall hingegangen. Und jetzt ist auf mal der Gang zur Post schon eine Qual! Man meint immer, daß alles für immer so bleibt! Ein Klinik-Aufenthalt ist bereits beantragt! Bringt der denn was??

Hallo Thomas,

erstmal herzlich willkommen hier im Forum.
finde ich schon mal gut, das Du einmal die Woche zum Therapeuten gehst.
Die Frage "warum" kenne ich auch zu gut, weißt Du dann warum Du so krank geworden bist?
erzähl doch mal über dein bisheriges Leben vor der Depression, was hast du so erlebt..etc?
Ja, niemanden an sich ran lassen, das kenn ich auch, ist aber ein Symptom der Krankheit
Und dass Du jetzt glaubst alles bleibt für immer so, verstehe ich,..denn ich kenne diese gedanken,..ich hab sie momentan auch sehr schlimm, aber es gibt auch wieder was anderes. Merke Dir, und das ist ganz wichtig, jede Depression geht vorbei.auch wenn man noch nicht weiß wann.sie geht vorbei, wir müssen nur durchhalten.

Finde ich auch gut, dass Du den Weg in eine Klinik gewählt hast,....
ich bin auch grad auf Abruf bereit, hoffe es wird bald was.
In welche Klinik gehst Du denn?

Ich kann Dir auf jeden fall sagen, dass ein Klinikaufenthalt sehr sinnvoll sein kann, natürlich muß die Bereitschaft da sein mitzuarbeiten, aber ich habe gute Erfahrungen gemacht.
Jeder Mensch ist verschieden, und ich kann nicht entscheiden was Dir hilft,..als ich 1998 das erste mal in einer psychosomatischen Klinik war, merkte ich, dass dies der Richtige Schritt gewesen ist.
früher hatte ich eine leichte bis mittelschwere Depression mit ner Angstneurose.
jetzt 5 jahre später hab ich wieder zu kämpfen, habe jetzt schwere rezidivierende Depression, und merke dass dies jetzt viel heftiger ist als vorher.
ich hoffe ich bekomme auch bald hilfe, denn ich schaff auch gar nichts mehr allein.
aber weißt du, ich glaube trotzdem daran, dass man es schaffen kann, und dass das Leben danach vielleicht noch schöner ist als vorher.

lieben gruß
Sandra

Hallo Sandra,

schönen Dank für Deine Antwort!

Ich war 16 Jahre lang als Kundenberater bei einer Volksbank tätig. Als ich 1998 innerhalb eines halben Jahres 2 Banküberfälle hautnah miterlebte und persönlich angegriffen wurde, macht ich mich auf die Suche nach einem anderen Job. Mir machte man seitens der Volksbank ein gutes Angebot, selbstständiger Handelsvertreter bei Schwäbisch-Hall - Bausparkasse der Volksbanken- mir machte dieser Job auch 4 Jahre lang Freude, und habe viel Geld verdient. Im Mai 2002 bekam ich ein anderes Gebiet zugteilt bzw. ich wollte es sogar, aber ab dem ersten Tag merkte ich, das Gebiet ist nicht das richtige. Allerdings dachte ich immer, ach das wird sich bald ändern. Aber es änderte sich nicht! Ich bin immer mit "guter Miene zum bösen Spiel" in die Banken gefahren. Und eines guten Tages hat mein Körper reagiert. Am 24.3.2003 ging auf mal nichts mehr. Ich konnte bald meinen eigenen Namen nicht mehr schreiben!! Seit dem kämpfe ich gegen diese Krankheit bzw. lebe mit Ihr.
Und das ist alles so schade, da wir (bin verheiratet) im Juni 2003 einen kleinen Jungen bekommen haben. Eigentlich bin ich ein sehr kinderlieber Mensch, aber ich kann einfach nicht abschalten, selbst wenn ich den kleinen, süssen auf dem Arm hab. Das ärgert mich so ungemein!!! Ich könnte teilweise wirklich darüber heulen!! Dabei habe ich mich doch so über die Nachricht gefreut, daß ich Vater werde!! Und jetzt ist alles so anders!!! Aber ich denke immer wieder, irgendwann kommt der Tag X. Hoffentlich!!!!!!!!!!!!! Ich würde alles dafür tun. Ich würde sogar unser im Jahr 1999 gebautes schöne schuldenfreie Haus dafür hergeben, aber das geht leider nicht. Wenn ich nicht so eine tolle, nette verständnisvolle, liebe Frau, heißt übrigens auch Sandra hätte, würde mir alles noch schwerer fallen!!!

Hallo Thomas,

ist ja schön dass du eine nette, verständnisvolle Frau hast. Kann ich ebenfalls behaupten von meinem freund, bin noch nicht verheiratet.
schön, dass du ein Haus hast, und einen süßen Sohn, eigentlich scheint das glück perfekt,...ist echt gemein.

hast du eine ahnung warum es denn so ist. hast du dich mit der arbeit übernommen, schlechte kindheit,..etc.?

lieben gruß
Sandra

Hallo Sandra,

in meine Kindheit war alles, wirklich alles, top, vielleicht lief sogar alles zu gut??? Ich musste bis dato vielleicht zu wenig kämpfen im Leben!!?? Ich und mein Bruder sind ehrlich gesagt sogar verwöhnt worden von unseren guten Eltern.

Die Frage, ob ich mich mit dem Job übernommen habe, würde ich schon eher mit ja beantworten.

Bloss, daß man bei dieser doofen Krankheit sein ganzes Selbstvertrauen läßt, das kann ich einfach nicht verstehen!!!

hallo Thomas,

doch ,es ist leider so, und auch ein zeichen der Depression. was hast du denn genau für eine Diagnose?
ich hab auch grad, naja grad ist gut,..mein Studium pausiert, und weiß auch nicht ob und wann ich wieder anfange..
ist echt schlimm.

was machst du denn so den ganzen Tag? hast du hobbys? Habt ihr Haustiere?
was machst du für dich?

find ich echt komisch, hast du noch keine ahnung woher das so genau kommt?
aber weißt du, ich denke, man kann auch depressiv werden, ohne einen grund,..wenn man dafür veranlagt ist.
Was sagt dein Therapeut dazu?
lieben gruß

Sandra

Hallo Sandra,

wir haben keine Tiere. Ich sitze häufig vorm PC, denn da muss wird man ja gezwungen abzuschalten. Das paßt mir zwar auch nicht, aber es ist so. Wenn ich im Garten was mache ( Arbeit ist genug da ,4850 pm Grundstück, gehen mir ständig wieder diese verdammten Gedanken durch den Kopf so wie : Warum ist das alles so anders; warum denkst Du überhaupt; wieso kannst Du nicht so locker sein wie sonst? Hoffentlich kommt keiner zu Besuch usw.....
Z.B. beim Fernsehen kann ich auch nicht abschalten.

Mein Therapeut sagt immer zu mir, Du kannst Dich überall bewerben, man merkt Dir diese Depressionen gar nicht an. Bloss ich fühl mich einfach nicht in der Lage einen vernünftigen Job gut auszuüben! Das ist ja dieser Teufelskreis, den Du sicherlich nachvollziehen kannst!!??

Lieben Gruss


Thomas

PS: Vielleicht hast Du ja noch einen Tip??

Hallo Thomas,

auch von mir herzlich willkommen hier im Forum!

Wie Sandra sagte - das, was Du beschreibst, ist typisch Depressionen. Das heißt, dieses Gefühl, als würde sich an Deiner Lage nie mehr was ändern, Dein Unvermögen, Dich über Deinen Sohn und Deine eigentlich ja ganz gute Situation zu freuen, und so weiter - das gaukelt Dir diese teuflische Krankheit vor. Und es WIRD sich wieder bessern, vertrau drauf.

Weil Du sagst, Du warst bis zu dieser Depression ein lebensfroher Mensch - hast Du mal über "Posttraumatische Belastungsstörung" nachgedacht? Zwei Banküberfälle sind ja nun wirklch ziemlich heftige Erlebnisse, und manchmal kommen die seelischen Folgen erst Jahre später zu Tage. Möglicherweise hat Dich ja dieses neue Gebiet, das Du da jetzt zugeteilt bekamst, in irgendeiner Weise "geflashbackt"...

Alles Gute Dir, und halt durch!
Gruß von Winnie

Hallo Winnie,

schönen Dank für Deine Worte!!

Hallo Thomas das was du beschrieben hast, ich glaube alle die Unter Deoris leiden kennen das und noch mehr.
Ich habe mich auch immer wieder gefragt warum, woher kommen sie, weshalb ich ? Eine Antwort darauf habe ich bis heute nicht gefunden. Ich denke manchmal bedarf es nur den berühmten Tropfen der das Fass zum überlaufen bringt. Und wir selbst haben diesen Tropfen gar nicht bemerkt.

Aber dieser Zustand in dem du dich befindest, wird NICHT bleiben. Mir hat ein Klinikaufenthalt sehr geholfen und es geht mir gut.

Auch dieses Forum hat mir in der schlimmsten Zeit meines Lebens sehr geholfen. Hier wurde/ werde ich verstanden und angenommen.

Ich wünsche dir viel Kraft für den Weg zurück ins Licht.

Liebe Grüße Zicke

Schönen Dank "Zicke"!!

Nachdem ich heute das erste Mal hier teilnehme merke ich immer mehr, daß ich nicht alleine bin mit dieser verdammten Krankheit!! Ich weiss, daß ich eigentlich anders bin. Bloss der Nerven steuern im Moment (schon ganz schön lange) mein Leben!!
Es ist zum Teil eine Qual den Tag zu überstehen!!!

Wie hast Du es geschafft?? da raus zu kommen ??


Einen lieben Gruss

Hallo Thomas,

was meinst du denn für einen tipp? in bezug auf was?
mir geht es ja selbst im moment be.....,
und ich weiß nicht ob ich dir da soviel tips geben kann.
aber frag ruhig.

das mit dem am computer sitzen kenn ich auch, hab eigentlich ja auch keine lust,..aber es ist zur zeit die beste verdrängung vor diesen schrecklichen gefühlen, die ich habe, ist sonst nicht auszuhalten.
Bloß keinen besuch, das kenn ich auch,..und doch will man irgendwie, aber man kann nicht, man ist so im zwiespalt, geht gar nicht.
bei mir ist das am wochende so, dass ich meinen geburtstag ein bißchen wenigstens feiern wollte, mit einem netten Raclette-abend,..aber lust hab ich keinen, und dann noch die leute. also, ich weiß nicht, momentan ist es so schlimm, dass ich nicht weiß, ob ich alles im nächsten moment absage,..da ich ja eh nur eigentlich darauf hoffe, dass die klinik sich endlich meldet, und ich morgen endlich da sein kann.

es ist so schlimm, dass ich für die klinik hier alles stehen und liegen lassen würde und auch tun würde. am liebsten heute als morgen, obwohl da natürlich auch wieder gemischte gefühle dabei sind, keine frage.
aber diesen kampf halte ich nicht mehr durch, so jedenfalls nicht.


lieben gruß
Sandra

Hallo Thomas hallo Sandra,
ja wie habe ich es geschafft? Also ohne Hilfe devinitiv nicht. Das was ihr schreibt kenne ich auch alles noch, nur Leere, Traurigkeit, Lust und Freudlosigkeit, Kein Antrieb, müde, ohne Konzentration und alles ohne Sinn.
Ich habe fest daran geglaubt, das es jedem auf der Welt ohne mich besser geht, und mir auch, keine Sorgen mehr, keine Gefühle und keine Gedanken die nicht aufhören wollen sich zu drehen.
Alles in allem habe ich 3 Jahre unter den Depresionen gelitten. Am Anfang nicht so extrem, aber am Ende ...ging nix mehr. Ich bin nicht mehr aufgestanden, Körperpflege? Einkaufen nur wenn nicht die Spur von nahrungsmitteln in der Wohnung war, und das bißchen was ich gegessen habe...konnte ich genauso gut trinken. Ohne meine beste Freundin, meine Hausärztin, meine Terapeutin und Bad Bramstedt, hätte ich das nicht geschafft. Ich bin mit dem Gedanken in die Klinik gegangen, wenn mir das nicht hilft, dann kannst du springen. Du hast es jedenfalls versucht.

Es war kein Spaziergang in der Klinik, aber ich kann gerade dir Sandra nur empfehlen nehm alles was du dort an Hilfe bekommen kannst an. Vieles fällt schwer, raubt dir alles was du noch hast, aber es wird besser und es hilft. Du bist dort nicht allein.

Gern würde ich euch Tipps geben, wie es euch jetzt besser gehen könnte, aber selbst ich habe keine, weil alle Tips die ich bekam überhaupt nicht mehr bei mir ankamen.

Aber ich hoffe von Herzen, das ich euch zumindest Mut und Hoffnung geben kann, das auch diese Krankheit "geheilt" werden kann.

Ich bin heute wieder lebensfähig, ich lache, kann mich freuen und habe wieder Lust und Spass an Dingen die ich 3 jahre nicht gemacht habe. Wenn ich heute sage es geht mir gut, dann ist es wirklich so

Ihr Lieben, ich habe mich und meine Krankheit auch lange versteckt und verheimlicht. Erst als es für alle Welt offensichtlich war habe ich angefangen zu reden. Aus meiner Erfahrung, kann ich nur sagen redet mit eurem besten Freund ! Ihr müßt euch wegen dem was mit euch passiert nicht schämen !

Schicke euch liebe Grüße und ihr seid nicht allein ...

zicke

Liebe Zicke,

jetzt muß ich doch noch was loswerden: Alle Achtung, was Du geleistet hast!
Ich kann mich noch so gut erinnern, wie schlimm es Dir ging, als Du anfangs hier geschrieben hast. Man hatte richtig Angst um Dich!
Aber Du hast wirklich riesige Fortschritte gemacht - ob nun wegen Bad Bramstedt oder wegen was oder wem auch immer.

Ich freue mich sehr!
Lieben Gruß von Winnie

Hallo Winnie:-)
Wie schön das du dich noch an mich erinnerst. Ja die Angst war mehr als berechtigt damals.....
Danke für dein Lob ich bin auch stolz auf mich und mag es heute auch sagen

Du Liebe wie geht es dir?

Hallo Zicke,

ich bin auch stolz auf dich.

du schreibst:
Es war kein Spaziergang in der Klinik, aber ich kann gerade dir Sandra nur empfehlen nehm alles was du dort an Hilfe bekommen kannst an. Vieles fällt schwer, raubt dir alles was du noch hast, aber es wird besser und es hilft. Du bist dort nicht allein.


erzähl mir über einen tag den du dort erlebt hast, oder was ihr so gemacht habt, bitte.und wie sie dir dort helfen.

lieben gruß
SAndra

habe ich gemacht bei deinem anderen Posting

Liebe Zicke,

aber natürlich erinnere ich mich an Dich, warum denn auch nicht

Wie es mir geht - mal so, mal so. Aus dem schlimmsten Depriloch bin ich gottlob raus, und ich habe momentan so viel Arbeit, daß ich nicht viel dazu komme, über mich nachzudenken. Hat seine Vorteile.
Ich war dieses Jahr ja auch in einer psychosomatischen Klinik. Nicht in Bad Bramstedt, sondern in Bad Grönenbach. War nicht so der Brüller, muß ich sagen. Woher diese Klinik ihren guten Ruf hat, würde mich echt mal interessieren. Ich bin hin mit ziemlich heftigen Depressionen und massiven körperlichen Beschwerden (konnte nicht mehr richtig laufen). Und bin nach 10 Wochen rausgekommen mit Krücken (keinerlei physiotherapeutische Behandlung erfolgt), retraumatisiert (wurde zwar nicht therapiert, aber dafür mit Maßnahmen "erzogen", die einem alle Haare zu Berge stehen und mir alles mögliche Schlimme aus meiner Kindheit wieder erscheinen ließen - alles ohne therapeutische Begleitung), und statt meine Depressionen und Traumata zu therapieren, wurde ich als alkohol- und medikamentensüchtig eingestuft (was Schwachsinn war) und als fast einzige Therapiegruppe in die Suchtgruppe geschickt.
Ich hab festgestellt - Grönenbach ist eine gute Wahl für Leute mit Eßstörungen und/oder Leute, die gern fröhlich mit anderen Leuten zusammen sind. Für Leute mit wirklich ernsthaften Problemen ist Grönenbach ein Risiko, da man dort bewußt ans Limit gebracht und damit dann ganz schön allein gelassen wird.

Ja und nun - laufen kann ich immer noch nicht richtig, aber ich hab beschlossen, mir geht's jetzt wieder gut (vielleicht wirkt's ja...)

Alles Liebe von Winnie

Hallo Winnie,
es tut mir sehr leid das du negative Erfahrungen gemacht hast mit der Klinik. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Das mit deinem Bein hört sich auch nicht gut an.

Aber dein letzter Satz gefällt mir. Mein Motto ist :Ich schaue auf mich und achte darauf, dass es mir gut geht.

Winnie ich drück dich

Ich war 3 Monate wg. Depression und Suchtproblematik in Bad Grönenbach und kann die Klinik (Haus 2) nur weiterempfehlen. Es war null Klinikathmosphäre, kompetente Betreeuer und ein Gesamtkonzept (von Frühsport ueber dynamische Mediationen,Bonding,Körpertherapie,Gruppentherapie,etc etc), dass mich doch ein ganzes Stück weit aus meiner Depression herausgeholt hat. Auch wenn der Eisntieg in den Alltag nicht leicht war, fühle ich mich nciht mehr depressiv, lebe in einer festen Beziehung und bin dabei, mein Berufsleben wieder auf die Reihe zu bkeommen...

Gruß
Frank

Hallo,

ich bin heute zum ersten Mal in diesem Forum. Ich habe seit vielen Jahren immer wiederkehrende Depressionen. Teils sehr schwer, teils schnell wechselnd zwischen Depression und Hypomanie. Aus Erfahrung kann ich nur sagen, ein Klinikaufenthalt kann sehr hilfreich sein aber auch unter Umständen sehr gefährlich. Mein erster Aufenthalt war in der Werner Schwidder Klinik ein Akutkrankenhaus für psychosomatische Erkrankungen in Bad Krozingen. Dort hatte ich sehr gute Therapeuten und dachte nach Ende der Behandlung wäre ich geheilt. War leider nicht der Fall. Aber ich habe sehr viel über mich gelernt. Danach habe ich eine ambulante Psychotherapie begonnen, bei einer Therapeutin zu der ich echtes Vertrauen in ihre Kompetenz habe. Zwischenzeitlich machte ich eine Reha-Maßnahme in der Klinik Moselhöhe in Bernkastel-Kues. Diese Klinik kann ich nur für gestresste Personen empfehlen. Als depressiv erkrankter hat man es sehr schwer. Hätte ich diese Klinik zu Beginn meiner Depression aufgesucht, hätte ich sie wohl nicht lebend verlassen. Telefonate und hoffen auf die weitere Therapie zuhause hielten mich über Wasser.
Es ist also wirklich sehr wichtig die richtige Klinik für sich zu finden. Dir wünsche ich alles Gute! Die Depression ist nach meinen Erfahrungen nicht heilbar. Aber man kann lernen mit den Tiefen und Höhen zu leben und man weiß die Höhen mit mehr Freude zu erleben.

Gruss
Ann-Louis

Zum Thema eine Depression ist nicht heilbar muß ich ganz energisch widersprechen.
Jede Depression ist endlich und geht nach einiger Zeit wieder. Die Zeit in der Depression kann man soweit mit Medikamenten lindern, daß man sie nicht mehr warnimmt.
Ob und wann eine Depression wieder auftaucht kann man nicht sagen, daß hängt auch von den äußeren Umstaänden ab.
Vermutlich ist die Anlage zur Depression erblich, aber da ist man sich nicht sicher.
Gruß
Theo

Hallo Theo,
ich weiß vor Entzetzen über deine Worte nicht was ich sagen soll. Nur soviel, ich denke wenn man Depression nicht selbst erlebt hat, sollte man sein theoretisches Wissen ( das noch dazu mehr als mangelhaft und fragwürdig ist) für sich behalten.

zicke

Stop Stop.....also so einfach stimmt es jetzt auch wieder nicht..Depression ist nict Depression...also bipolare affektive Störungen (Depression und Manie)sind sicherlich genetisch mitbedingt, sind Stoffwechselerkrankungen und verlaufen in der Regel chronisch... bei einem Grossteil der Betroffenen kann man aber mittels Phasenprophylaxe die Häufigkeit und Intensität der Phasen deutlich eingrenzen. Dann gibt es andere Depressionen die unipolar und rezidivierend sind...die plötzlich aus heiterem Himmel auftauchen und normalerweise auch wieder verschwinden...auch bei diesen handelt es sich sicherlich um stoffwechselbedingte Störungen, die aber mit Medikamenten + PT meist gut behndelbar sind...und nicht wenige der Patienten kommen eher glimpflich davon, haben also nur einen bis drei Schübe im Leben..und bei diesen Depressionen sind die Betroffenen in der Regel nach der Phase genauso gesund wie vor der Phase..
dann gibt es die lebengsgeschichtlich bedingten Depressionen, die eher schleichend und chronisch verlaufen, die aber insgesamt bei medikamentöser und psychotherapeutsicher behandlung ebenfalls eine ziemlich gute Prognose haben....
Gruss
Dr. Niedermeier