Wie wird es wieder ein miteinander?
Verfasst: 30. Jan 2007, 13:37
Hallo,
ich komme momentan nicht aus einer Zwickmühle raus und brauche Rat. Im vergangenen Jahr war durch die Depression meines Freundes die Kommunikation zusammengebrochen, ich hatte Schluss gemacht und habe mich unwahrscheinlich abgegrenzt, um nicht selber in den Strudel gerissen zu werden. Das was zwischen meinem Freund und mir passiert war, hatte ich im Sommer, nachdem ich einiges über Depression erfahren hatte, als "normale" Begleiterscheinung eingestuft. Ich habe mich deshalb regelmäßig telefonisch nach seinem Befinden erkundigt, der Kontakt war nie ganz abgerissen.
Seit einigen Wochen geht es ihm deutlich besser und er war vor Weihnachten fast von heute auf morgen wieder da, als wäre nichts gewesen. Mein Problem ist, dass für ihn alles wie weg gewischt ist, die ganzen 8 Monate scheinen völlig verdrängt zu sein. Er war ganz verwundert als ich ihm das erklärt habe. Ich komme jetzt mit meinen Gefühlen nicht hinterher. Ich versuche es zu erklären, zu reden, habe aber nicht immer das Gefühl, ihn damit zu erreichen. Ich kann für bestimmte Dinge nicht nur den Schalter umlegen, ich brauche Zeit, auch weil im Hinterkopf immer die Angst sitzt, dass es noch nicht vorbei ist. Er schluckt immer noch seine hohe Dosis AD.
Andererseits scheinen auch bei meinem Freund einige Dinge noch Zeit zu brauchen. Nähe zulassen wie Kuscheln, in den Arm genommen werden, was unternehmen usw. geht, das ist auch totla schön.
Aber z.B. übernachten in meiner Wohnung kommt noch nicht in Frage. Das wäre nicht so schlimm, aber dazu jedes Mal beim Gehen ein Satz wie "Ich bin so unsicher!" oder "Wenn ich nur wüßte, was ich tun soll?" Schluck!Das macht es mir unendlich schwer meine Mauer einzureissen und lockerer zu werden. Ich möchte mich so gerne einfach nur mal wieder fallen lassen.
Er war schon vor der Depression nicht so der große Redner über Gefühle und Emotionen. So unsicher war ich noch nie. Ich will mir aber auch nicht alles gefallen lassen und mich wie ein Schaf ausnutzen lassen.
Gerade die Aussage von ihm "Ich bin unsicher" stellt für mich eine extreme Belastung dar, da ich da auch auf ein altes Beziehungsmuster anspreche. Für mich hieß das mal, ich kann mich nicht für dich entscheiden. In dem Fall sicher so gemeint, das er sich nicht für eine Beziehung entscheiden kann. Aber der Spruch nervt, zumal ich ja selbst um Zeit gebeten habe.
Vielleicht hat jemand Erfahrung, wie ich die nächste Klippe meistern kann und wie ich mich verhalten soll? Ohne Rat schaffe ich das sicher nicht.
Ich wünsche euch allen noch einen schönen Tag.
Liebe Grüße
Dunja
ich komme momentan nicht aus einer Zwickmühle raus und brauche Rat. Im vergangenen Jahr war durch die Depression meines Freundes die Kommunikation zusammengebrochen, ich hatte Schluss gemacht und habe mich unwahrscheinlich abgegrenzt, um nicht selber in den Strudel gerissen zu werden. Das was zwischen meinem Freund und mir passiert war, hatte ich im Sommer, nachdem ich einiges über Depression erfahren hatte, als "normale" Begleiterscheinung eingestuft. Ich habe mich deshalb regelmäßig telefonisch nach seinem Befinden erkundigt, der Kontakt war nie ganz abgerissen.
Seit einigen Wochen geht es ihm deutlich besser und er war vor Weihnachten fast von heute auf morgen wieder da, als wäre nichts gewesen. Mein Problem ist, dass für ihn alles wie weg gewischt ist, die ganzen 8 Monate scheinen völlig verdrängt zu sein. Er war ganz verwundert als ich ihm das erklärt habe. Ich komme jetzt mit meinen Gefühlen nicht hinterher. Ich versuche es zu erklären, zu reden, habe aber nicht immer das Gefühl, ihn damit zu erreichen. Ich kann für bestimmte Dinge nicht nur den Schalter umlegen, ich brauche Zeit, auch weil im Hinterkopf immer die Angst sitzt, dass es noch nicht vorbei ist. Er schluckt immer noch seine hohe Dosis AD.
Andererseits scheinen auch bei meinem Freund einige Dinge noch Zeit zu brauchen. Nähe zulassen wie Kuscheln, in den Arm genommen werden, was unternehmen usw. geht, das ist auch totla schön.
Aber z.B. übernachten in meiner Wohnung kommt noch nicht in Frage. Das wäre nicht so schlimm, aber dazu jedes Mal beim Gehen ein Satz wie "Ich bin so unsicher!" oder "Wenn ich nur wüßte, was ich tun soll?" Schluck!Das macht es mir unendlich schwer meine Mauer einzureissen und lockerer zu werden. Ich möchte mich so gerne einfach nur mal wieder fallen lassen.
Er war schon vor der Depression nicht so der große Redner über Gefühle und Emotionen. So unsicher war ich noch nie. Ich will mir aber auch nicht alles gefallen lassen und mich wie ein Schaf ausnutzen lassen.
Gerade die Aussage von ihm "Ich bin unsicher" stellt für mich eine extreme Belastung dar, da ich da auch auf ein altes Beziehungsmuster anspreche. Für mich hieß das mal, ich kann mich nicht für dich entscheiden. In dem Fall sicher so gemeint, das er sich nicht für eine Beziehung entscheiden kann. Aber der Spruch nervt, zumal ich ja selbst um Zeit gebeten habe.
Vielleicht hat jemand Erfahrung, wie ich die nächste Klippe meistern kann und wie ich mich verhalten soll? Ohne Rat schaffe ich das sicher nicht.
Ich wünsche euch allen noch einen schönen Tag.
Liebe Grüße
Dunja