Wiedereingliederung gescheitert

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Engel5
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Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von Engel5 »

Liebes Forum,
ich habe nun drei Wochen Arbeit(Wiedereingliederung) Kostenträger ist die Rentenversicherungsanstalt, hinter mir mit täglichen vier Stunden und bin wieder ganz erschöpft. Druck und Kontrolle bin ich nicht mehr gewachsen. Die Vorgesetzte hat mir bereits mitgeteilt, dass ich es nicht schaffe. Ich fühle es auch selbst, bin ganz unkonzentriert und mache alle möglichen Flüchtigkeitsfehler, bin immer unter Spannung und Druck. Nachts schlafe ich nicht mehr, mein psychischer Zustand verschlechtert sich, habe auch wieder ganz trübe Augen. Muss mir leider eingestehen, dass es nicht zu schaffen ist. Heute werde ich meinen Arzt aufsuchen und wohl vorerst krank geschrieben werden. Wie geht es nun weiter, wohin geht die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung?
Mir bleibt nichts anderes übrig, als meine Rente erneut zu beantragen. Wer hat Erfahrung und kann mir den Weg weisen.
Liebe Grüße Dagmar
DepriXX
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Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von DepriXX »

Hallo Dagmar,

Du schriebst:"(Wiedereingliederung) Kostenträger ist die Rentenversicherungsanstalt"

Da es sich ja quasi um einen Arbeitsversuch handelt, bist du dann nicht im Rahmen der Wiedereingliederung durch den Rentenversicherungsträger geschüzt?
Es wäre doch eigentlich viel zu aufwendig, das ganze Rentenverfahren jetzt noch einmal durchzustehen?!
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



zweifler
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Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von zweifler »

hallo dagmar!

auch ich habe einen versuch der wiedereingliederung abbrechen müssen.mein psychiater hat das mit dem mdk geregelt und ich bekam dann weiter krankengeld.
es handelt sich ja um einen belastungstest der durchaus auch scheitern kann.leider hast du nicht geschrieben ob dein krankengeld schon ausgeschöpft ist.
erst fast vor ablauf meines k-geld anspruchs hat mich der mdk eingeladen um mich zu besichtigen.aber auch da wurde ich als arbeitsunfähig eingestuft.jetzt bin ich in zeitrente und momentan habe ich einen antrag auf verlängerung auf dem tisch.
es ist also wieder stress angesagt.
wünsche dir noch viel kraft.

mfg herbert
DepriXX
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Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von DepriXX »

Hallo Herbert,
so wie ich sie verstanden habe, hat sie schon Rente und hat dann eine Widereingliederung gestartet, deshalb ist auch der Träger die Rentenversicherung.
Dann würde das wohl etwas anders laufen.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Engel5
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Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von Engel5 »

Hallo Ihr,
ja ich hatte schon zwei Jahre Rente, die dann nach einem Aufenthalt in einer Klinik in Bad Bramstedt nicht weiter bewilligt wurde, weil die zuständige Therapeutin mich als arbeitsfähig beurteilt hatte. Somit sollte ich ab 01.11.06 wieder eingegliedert werden auf mindestens täglich sechs Stunden, später in Vollzeit. Ich bin am 01.11.06 angefangen mit täglichen vier Stunden, war motiviert und wollte es schaffen. Das Team ist auch sehr nett und entgegenkommend. Jedoch die beurteilende Vorgesetzte hat an allem was auszusetzen, ich würde zuviele Fehler machen und zuwenig schaffen. Jede Kleinigkeit hat sie mir vorgelegt und angedeutet, dass Andere es weitaus besser geschafft hätten als ich. Ich empfinde es so, dass ich keine wirkliche Chance habe, weil sie mich auch nicht mehr wollen. Durch den Druck und die Kontrolle werde ich fahrig und unkonzentriert. Ich kann nicht jeden Tag mit dem Gefühl zur Arbeit fahren, eine Versagerin zu sein, außerdem fehlt mir die Kraft zum Kämpfen. Ich war in den letzten Wochen nach diesen täglichen vier Stunden toal erledigt und konnte nichts mehr mit dem Rest des Tages anfangen. Nachts habe ich geträumt und unregelmässig geschlafen. Nun hat mein Arzt heute die Wiedereingliederung vorerst unterbrochen und mich bis 07.12.06 arbeitsunfähig geschrieben. Mein Gefühl sagt mir, es wird nichts werden. Mir steht zwar noch Krankengeld zu, jedoch ist momentan der Kostenträger die Rentenversicherungsanstalt, und ich gelte während dieses Zeitraums ohnehin als arbeitsunfähig krank. Aus diesen Gründen sehe ich keine andere Möglichkeit, als die Fortsetzung der Rente zu beantragen.
Liebe Grüße Dagmar
Lisa23

Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Dagmar, mach Dir keine zu große Sorgen wegen des Scheiterns.

Während einer Eingliederungsmaßnahme, die die RV bezahlt, bekommst Du, soweit mir es bekannt ist, 6 Wochen Krankengeld durch die RV, danach sind wieder andere Stellen an der Reihe, wahrscheinlich die KV.

Dein zuständiger Sachbearbeiter der RV, kann Dir mehr dazu sagen.

Da Du ja vorher schon berentet warst, wird diese abgebrochene Eingliederung wohl auch wieder in die Rente führen.

Kündige aber bitte nicht Deinen Arbeitsplatz, sondern lass Dir gegebenenfalls kündigen. Gegen diese Kündigung kannst Du dann Kündigungsschutzklage einreichen. Damit stellst Du Dich besser.

Liebe Grüße, Lisa
Engel5
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Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von Engel5 »

Hallo Lisa,
danke für Deine aufbauenden Worte, ich machte mir schon Gedanken ohne Ende, vor allem ist mir die Niederlage so peinlich, wo ich mich so vehement für die Wiedereingliederung eingesetzt habe. Nur musste ich für mich erkennen, dass dieser Zustand mir nicht gut tut, macht eher kränker. Das sollte ich mir wohl nicht antun. Ich möchte, dass auch meine Stärke bemerkt wird, und nicht nur meine Schwachpunkte. Da bin ich wohl nicht an der richtigen Stelle, sie wollen mich ohnehin loswerden und mir beweisen, dass ich es nicht schaffe. Ich kündige nicht, bin im Öffentlichen Dienst und einer Schwerbehinderten gleichgestellt. Du meinst, dass es nicht allzu schwer sein wird, die Rente weiterhin zu erhalten.
Liebe Grüße Dagmar
Lisa23

Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Dagmar, Du hast ja den guten Willen gezeigt und alles versucht, wieder zu arbeiten. Du hast auch selbst daran geglaubt, was Deine guten Absichten noch unterstreicht.

Mit dieser Krankheit kann man oft nur noch mit halber Kraft fahren. Die Arbeitswelt will aber Volldampf.

Ich hatte heute auch wieder so einen Tag, an dem ich feststellen musste (ich bin befristet berentet),dass ich froh sein kann, den normalen Alltag gerade so im Griff zu haben. Das auch nur mit vielen Pausen, vieles bleibt liegen, wird verschoben oder gar nicht gemacht.

Ich denke schon, dass einer weiteren Berentung in Deiner Situation, nichts im Wege steht. Man könnte Dich jetzt noch in Reha schicken. Das kostet doch aber auch nur viel Geld und bringt wahrscheinlich kein anderes Ergebnis.

Jetzt bist Du mal krankgeschrieben. Lass es auf Dich zukommen. Die nächsten Wochen sind ja noch gesichert.

Die Sachbearbeiter bei der BfA sind meistens sehr zugänglich. Vielleicht kannst Du mal anfragen, wie Du Dich jetzt verhalten sollst,was passiert, wenn Du die Wiedereingliederung aus gesundheitlichen Gründen abbrechen mußt.

Ich wünsche Dir viel Glück und dass es Dir bald wieder besser geht.

Liebe Grüße, Lisa
schatzi
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Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von schatzi »

Hallo,

nach langjährig voller Erwerbsunfähigkeitsrente unbestimmter Zeit, habe ich im September 2006 auf eigenen Antrag hin, eine beruflich medizinische Belastungserprobung im ATZ Saarbrücken durchgeführt um mein seit Jahren ruhendes Dienstverhältnis wieder aufzunehmen.

Der Bewilligungsbescheid auf unbestimmte Zeit, hätte mein Dienstverhältnis automatisch beendet.

Die Aussicht, dem Tag eine Struktur zu geben um Depressionen zuwiderzuhandeln, klingt logisch und ist den Versuch wert um ebenfalls den automatitsch stattfindenen sozialen Abstieg aufzuhalten.

Natürlich ist es ein harter Weg, sich wieder dem Berufsalltag und dessen Imponderabilien zu stellen, für mich aber besser als weiterhin in Depressionen zu verharren.

Die Betonung liegt auf "für mich", für andere Menschen vielleicht zur Zeit nicht machbar und solle nur als ein Beispiel unter vielen von Arbeit versus Depressionen dienen.

Schon morgens um 5.50 Uhr zur Dienststelle zu fahren, Arbeit unter Kontrolle durchzuführen akzeptiere ich für den Wunsch, hierüber wieder Fuß zu fassen.

Es gibt hierzu einige Untersuchungen, die leider eine ungünstige Prognose beeinhalten, wenn der Faktor Arbeit plötzlich wegfällt.

Habe mir jahrelang versucht gedanklich klarzumachen, es muß auch ohne Arbeit ein Leben geben. Leider bin ich finanziell und auch strukturell daran gescheitert, sodaß mir keine andere Wahl blieb, über anfänglich ungünstige Bedingungen, doch noch eine berufliche und positive Wiedereingliederung zu erreichen.

Sicherlich ist der Berufsalltag eben mit diesen Unwägbarkeiten gepflastert - Mobbing, Ausgrenzung, Kritik aber auch evtl. Lob, Bestätigung, Gehalt, Urlaub, Sonderzahlungen etc. - es nicht wieder ausprobiert zu haben, wäre mir einfach zu endgültig gewesen um mit 52 Jahren die berufliche Perspektive abzuhaken.

Vielleicht kann ich über meinen Kommentar anregen, über eine Entscheidung für oder gegen Arbeit, nochmal nachzudenken.

Grüße

bohneberger

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per aspera ad astra - Durch das Raue zu den Sternen.
Twinkle
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Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von Twinkle »

hallo dagmar!

du hast wirklich alles probiert was möglich war. vielleicht ist es für dich wirklich hilfreich, erstmal die rente weiter zu bekommen und später nochmal einen versuch zu starten.

nur weil man gewillt ist zu arbeiten, heißt es leider nicht, dass man es auch schafft. stehe gerade vor einem ähnlichen problem, denn meine rente läuft bald aus. was tun, habe das gefühl ich muss wieder arbeiten gehen, doch therapeuten und ärzte sehen das ganz anders. werde nun wohl eine belastungserprobung machen um zu sehen, wie es laufen könnte.

liebe grüße
twinkle
Engel5
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Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von Engel5 »

Guten Morgen,
vielen Dank für Eure Antworten.
Ich bin noch nicht ganz fit, habe Magen- und Darmprobleme.
Wollte gerne wieder arbeiten und war hoch motiviert. Die Umstände werden sich nicht ändern. Mein Arbeitgeber wollte mich ohnehin nicht mehr, hat diese Massnahme notgedrungen mit gemacht. Folglich fühlte ich mich geduldet. Gegen den Druck und die Kontrolle konnte ich nicht an, hat mich zurückgeworfen und völlig ausgelaugt. Nun werde ich meine Rente wieder beantragen und hoffen, dass sich die Finanzen zum nächsten Monat klären. Liebe Grüße Dagmar
DepriXX
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Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von DepriXX »

Hallo Dagmar,

bitte berichte mal, ob es einfach möglich ist die Rente wieder zu beantragen, bzw. ob das ganze Verfahren wieder genauso aufwendig wird...
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Engel5
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Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von Engel5 »

Liebe Sumu,
ich übergebe nun das gesamte Paket dem SoVD Sozialverband Deutschland Rechtschutzabteilung, dort wird alles gegen eine Gebühr geregelt.
LG Dagmar
DepriXX
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Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von DepriXX »

Liebe Dagmar,
mich würde besonders interessieren, ob du wieder zu einem Gutachter musst oder vorab eine Reha machen musst.
Aber diese Entscheidung wird wohl noch etwas dauern.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Engel5
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Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von Engel5 »

Liebe SuMu,

werde Dich darüber informieren. Zuerst mal muss ich in Erfahrung bringen, ob ich von mir aus die Wiedereingliederungsmaßnahme beenden kann oder ob dies Angelegenheit meines Arbeitgebers ist. Bevor ich mir Nachteile einhandle. Sie haben mir zwar gesagt, dass ich es nicht mehr bringe, ich habe darüber nichts in Händen.
Zur Reha war ich von April bis Mai dieses Jahres, das werden sie nicht mehr machen, davon haben sie sich meine Arbeitsfähigkeit erhofft. Zu einem Gutachter werde ich wohl noch mal müssen, wobei die Gutacher sehr unterschiedlich bewerten, wenn Du im Alltag ohne Arbeit ganz gut zurecht kommst und auch noch allein dort hinfährst, halten sie Dich schon für arbeitsfähig. Eine Bekannte hat sich von ihrem Mann dort hinbringen lassen, weil sie auf Grund ihrer Angsterkrankung dazu allein nicht in der Lage war. Sie bekam sofort weiter Rente. Während ich auf eine Gutachterin hereingefallen bin, die ganz locker und lustig war, ihre nette Art lockerte auch mich auf, fühlte mich dort wohl bei einem Tee, das Ergebnis, ich sei eine patente und intelligente Frau und könne gut noch arbeiten. Ein anderer Begutachter hat mich auf Grund meiner Zahnbehandlungsangst als nicht lebensfähig eingestuft, mich als schwer paranoide Persönlichkeit mit psychotischen Strukturen erkannt, obwohl ich Depressionen und eine Angststörung hatte. Somit ist die Sicht des Gutachters schon ausschlaggebend für den Erfolg.
Liebe Grüße Dagmar
Bellasus
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Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von Bellasus »

Liebe Dagmar,

ich hoffe du kannst dich mit der neuen Situation anfreunden, es ist nicht leicht zu akzeptieren dass nicht geht was man eigentlich unbedingt schaffen will.
Die Rentenverlängerung dürfte doch eigentlich keine Frage sein, oder? Was ist denn ein "besserer" Beweis als eine gescheiterte Wiedereingliederung?

Was du machen könntest, nachdem deine Rente verlängert ist, ist eine berufliche Reha-Maßnahme, wieder im geschützten Rahmen "arbeiten üben" ohne gleich dem Druck deines realen Arbteitgebers ausgesetzt zu sein.
Das mache ich ja gerade.

@Bohneberger: Dein Posting springt mir gerade ins Auge, genau dieses Abwägen Für/Wider arbeiten findet bei mir gerade statt.
Wie geht es dir denn mittlerweile? War die Entscheidung richtig, kommst du mit der Arbeit zurecht? Es ist ja nicht die reine Stundenzahl, die man arbeitet, sondern die Auseinandersetzung mit dem Arbeitsalltag, Kollegen, Problemen, Zeitdruck usw. und dass nicht sämtliche Lebensenergie beim Arbeiten aufgebraucht wird und ansonsten nichts mehr stattfindet. Das wäre nicht gut.

Bei mir geht es darum, ob an die medizinische Reha die berufliche anschließen soll, ob die Prognose ausreicht, dass das erreichen der Arbeitsfähigkeit durch die berufl. Reha wahrscheinlich ist. Ich will es auf jeden Fall probieren, obwohl ich mir absolut nicht sicher bin es zu schaffen, dem Druck in der Arbeitswelt standzuhalten. Momentan mache ich Praktikum in einem normalen Betrieb im Rahmen der med. Reha, aber es wird noch sehr viel Rücksicht auf mich genommen, das wird in der berufl. Reha weniger.
Morgen früh entscheiden die Reha-Leute, ob sie es mir zutrauen, und ich habe das Gefühl, wenn nicht hört morgen die Welt auf zu existieren. Ich habe eine Sch...Angst keine Bewilligung zu bekommen, Rente bekommen zu müssen, das Gefühl dann in ein riesiges Loch zu fallen, nur noch abhängig von Ämtern zu sein. Ich habe so viel Energie, um wieder ein selbständiges Leben führen zu wollen, aber ich habe auch Angst, dass es mir geht wie dir, Dagmar, dass es trotzdem nicht geht. Und dass ich gar nicht erst die Chance bekomme, es auszuprobieren, denn wenn nach der med. Reha Ende ist, bekomme ich automatisch Rente und kann/muß zuverdienen, da ich von meiner Rente gerade meine Meerschweine ernähren könnte.
Warum fühlt sich das an wie ein riesengroßer Sumpf? Es könnte doch Entlastung sein, aber jede Zelle in mir wehrt sich dagegen, lieber versuche ich mit einem weiteren Jahr Reha für ca. 30 Std. wirklich belastbar und arbeitsfähig zu werden in der Hoffnung, einen passenden Arbeitsplatz zu finden.

Ich kann es auch kaum ertragen, dass man mir etwas nicht zutraut, unabhängig davon, ob ich es tatsächlich könnte - paradox und genau mein Problem, herauszufinden, ob es mir tatsächlich um das Reha-Ziel "arbeiten" geht oder mehr darum, mir und anderen etwas zu beweisen. Aber indem ich das schreibe, wird mir klar, dass es ersteres ist.

Seid ihr so liebe und drückt mir die Daumen, bis ich Mittwoch früh die Entscheidung erfahre? Ich fürchte, wenn sie ablehnen, drehe ich erstmal durch oder werde zum Zombie, meine ganze Wochenplanung hört am Mitwoch auf, nur mit reiner Willenskraft bleibe ich momentan noch einigermaßen klar im Kopf.

Dagmar, sorry für meine so lange Geschichte, aber es paßt so gut hierher. Was hat sich denn bei dir getan in der letzten Woche?

Toi toi toi für alle die es brauchen,
Annette




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Bellasus
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Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von Bellasus »

Habe gerade in deinem anderen Threads gelesen, diese Warterei und Unsicherheit ist manchmal noch schlimmer als eine bittere Entscheidung. Ich drück dir die Daumen dass die schnell in die Pötte kommen und du einen fähigen Gutachter bekommst.

Ich weiß, es fühlt sich furchtbar an, dieses wattierte Gefühl, davor habe ich ja auch solche Angst. Aber du brauchst dir doch auch gerade nichts vorzunehmen, schau doch jeden Morgen neu, wie es gerade ist und wonach dir ist.

Ganz Liebe Grüße
Annette




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Engel5
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Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von Engel5 »

Liebe Annette,
danke für Deinen langen Beitrag. Mir ging es die letzten Tage nicht gut, hatte wieder Depressionen und dieses Globusgefühl im Hals. Melde mich demnächst mal wieder ausführlicher. LG Dagmar
bavo
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Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von bavo »

Hallo Dagmar,

habe vor kurzem gerade Verlängerungsbescheid bekommen und kann Dir zumindest den Faktor Warten nachfühlen.

Wünsche Dir ganz viel Kraft und dass Du bald weisst wie es weitergeht!!!!

Lieben Gruß

Bavo
Engel5
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Re: Wiedereingliederung gescheitert

Beitrag von Engel5 »

Hallo Bavo,
danke für Deine mitfühlenden Worte. Ich bin nun erst mal krank geschrieben - der Antrag auf Weiterbewilligung der Rente läuft, ersatzweise auf eine Teilbewilligung. Ich hoffe jedoch auf die volle Bewilligung. Es braucht halt seine Zeit, und ich habe mich nicht leicht getan, mir einzugestehen, dass ich es von der Belastbarkeit her nicht mehr schaffe. Wäre gerne eine zufriedene Rentnerin, jedoch empfinde ich es so, dass die Bewilligung auf Zeit auch irgendwie stressig ist, ich kann nämlich die Zeit nicht so recht geniessen, weil immer wieder der nächste Termin naht, wo man seine Erkrankung erneut unter Beweis stellen muss. Wenn man im Alltag so einigermaßen gut zurechtkommt, ohne dass außergewöhnliche Belastungen dazwischen kommen, so gilt man für die Umgebung schon als gesund. Ich werde auf jeden Fall weiter von mir berichten. LG Dagmar
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