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Depression und Freundin

Verfasst: 13. Apr 2006, 23:20
von DorMardin
Hallo an Alle,

ich weiß momentan nicht weiter.
Ich führe seit 10 Monaten eine glückliche Beziehung mit meiner Freundin, jedoch habe ich seit einigen Wochen das Problem Depression. Das hat vor einiger Zeit angefang, ist mir selber nicht klar warum. Aber ich hatte all die Symptome die da wohl dazu gehören. Konnte mich für nix mehr entscheiden, war ständig am nachgrübeln, hab negative gedanken, selbstzweifel, bis hin das ich an Suizid gedacht habe. mir viel es schwer gespräche zu führen..nicht das ich das nicht wollte, aber es "fiel" mir einfach nix ein..ich war wie blockiert..hatte gedächtnissprobleme, plötzliche müdigkeit, konzentrationsprobleme..verzweifelt..

All diese Symptome habe ich während den letzten Wochen in der Beziehung verdrängt und hab mich immer wieder versucht zu pushen, das es ihr ja nicht auffällt. Ich bin eigentlich ein sehr lebensfroher Mensch und das ist sie eben auch..ich hatte angst ihr irgendwas zu sagen, warum ich so gerade drauf bin..mit unserer beziehung lief es aber immer schlechter und sie hat gemerkt das was nicht stimmt..sie dachte ich hab mich geändert, kam aber nicht auf den gedanken, das der grund dafür, das ich so unglücklich war, ein anderer ist.

vor 2 wochen dann bin ich dann zu einer engen freundin gegangen und bin mehr oder weniger zusammengebrochen..habe ihre erzählt das es so nicht weiter geht und das ich zum arzt muss..hatte einfach schreckliche angst davor..das bin ich dann auch und die diagnose depression war das resultat.

das alles hat meine freundin nicht gemerkt, bis vor kurzem. sie kam vor einer woche heulend zu mir und hat gesagt, das sie so nicht mit mir weiter leben kann..sie nicht mit jemand zusammen sein kann, der unselbstständig ist, der keine entscheidungen mehr fällen kann, der unglücklich ist, der ihr nicht mehr die meinung sagt, so wie früher..mit dem sie nicht reden kann..bei diesen worten schnürte sich mir alles zusammen..jetzt auch noch die zu verlieren, die ich am meisten liebe, das war zuviel..als sie dann gehen wollte, hab ich mich dann schließlich doch überwunden..ich hab sie zu mir gezogen und ihr versucht zu erklären, das ich krank bin. das ich eine depression habe und das das der grund für meine jetziges dillema ist.. das das der grund ist, das sie momentan nicht den menschen wiedererkennt, in den sie sich verliebt hat.. sie hat mich nur entgeistert angeschaut und mich gefragt warum ich das so spät erst sage?

jetzt sind 2 wochen vergangen..ich habe ihr gesagt das sie sich über die krankheit informieren soll und muss..sonst kann sie nicht verstehen was in mir vorgeht..habe ihr gesagt, das jede depression gewöhnlich vorübergeht und das sie jetzt gerade für mich da sein soll und an mich glauben muss..aber sie weicht mir aus..

ich glaub sie ist überfordert..sie wirft mir vor, ich will ihr blos ein schlechtes gewissen machen, damit sie bleibt..sie doch aber nicht garantieren kann das sie deswegen mich wieder mehr lieben kann, wenn es mir wieder gut geht..nur ich akzeptier das nicht. sie beschränkt mich zur zeit nur auf meine vermeintlich "negativen" eigenschaften und vergisst anscheinend die wunderbare zeit vorher..bis vor kurzem wollten wir noch zusammenziehen..

mir liegt wirklich sehr viel an ihr und ich hatte immer das gefühl das wir zusammengehören.

nur wie mach ich ihr begreiflich was eine depression wirklich ist? das es mir hoffentlich bald wieder gut geht und ich weis gott nicht so sein will.. soll ich sie mit zu meinem arzt nehmen, das er ihr es erklärt? ich weiß nicht was ich noch machen soll..aber das gefühl zu haben, das wichtigste im leben, wegen einer depression zu verlieren ist ziemlich schmerzlich..ich bin offen für Hilfe..

Danke,

Martin

Re: Depression und Freundin

Verfasst: 13. Apr 2006, 23:38
von Chiron
Hallo Martin,

das mit Deiner Freundin tut mir sehr leid.
Vielleicht braucht sie einfach ein bisschen Zeit um mit allem klar zu kommen.
Depressionen haben in der Öffentlichkeit immer noch einen sehr schlechten Ruf.
Das ist das Problem.
Falls sie wieder auf Dich zukommt, lass sie mal im KND lesen zum Thema Depressionen.
Es kann sein, dass sie danach besser damit umgehen kann.

Alles Liebe und Gute für Euch,

Chiron

Re: Depression und Freundin

Verfasst: 13. Apr 2006, 23:48
von BeAk
Lieber Martin,

das ist eine gute Idee, nimm sie mit zu deinem Arzt.

Re: Depression und Freundin

Verfasst: 14. Apr 2006, 16:32
von DorMardin
Hey danke, für die Tipps.
Tja fragt sich jetzt blos wie ich sie davon überzeugen kann, sich vielleicht doch mehr für die Krankheit zu informieren. Schließlich ist es ja therapierbar. Und wie bringe ich sie dazu mit mir zu dem Arzt zu gehen? Ich denk das Problem ist, das viele immer noch eine Depression als etwas komisches, unnatürliches ansehen..Ich kämpf gerne für sie, aber momentan renn ich gegen ne Mauer..

Gruß,
Martin

Re: Depression und Freundin

Verfasst: 15. Apr 2006, 01:34
von blanca
Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum und schreibe aus der Sicht der Freundin eines an Depression erkrankten. Lieber Martin, natürlich ist es wichtig, dass deine Freundin sich über deine Krankheit informiert. Wüsste ich nicht wenigstens ein bißchen was darüber, würde ich meine Beziehung auch kaum noch aushalten können. Vielleicht legst Du ihr auch mal diese Internetadresse ans Herz- eventuell mag sie in einem ruhigen Moment(vielleicht auch erstmal allein) doch hier stöbern und ein bißchen lesen. Wenn sie mit zu deinem Arzt käme, wäre das natürlich optimal! Ich wünschte mein Freund würde mich mitnehmen! Und ich finde es übrigens toll, dass Du bei ihr so offen mit dem Thema umgehst bzw. umgehen möchtest. Mein Freund redet garnicht mit mir! Er macht total dicht und ich trau mich schon garnicht mehr irgendwas zu sagen oder zu fragen. Er sagt auch nicht von sich selbst er sei depressiv- aber es wurde bei ihm diagnostiziert, er bekommt auch Antidepressiva, aber ansonsten tut er so, als habe er nichts- obwohl die Symptome natürlich auch für mich zu erkennen sind. Und ich als Freundin, auch wenn ich mich über Depression informiert habe, muss sagen, dass es wirklich schwer ist mit einem an Depression erkrankten Menschen eine Beziehung zu führen. Es zehrt an meinen Nerven und an meinen Kräften und ich bin total verunsichert wie ich mich verhalten Soll. Deshalb, vielleicht musst Du deiner Freundin noch ein bißchen Verständnis entgegenbringen, auch wenn dies schwer fallen sollte (ich weiß halt nicht inwiefern das geht mit Depression). Aber mir als Freundin macht die Depression meines Freundes fürchterliche Angst. Ich habe auch Angst ihn zu verlieren- Angst es nicht mit ihm zu schaffen, mich falsch zu verhalten. Vielleicht fühlt deine Freundin ja ähnlich, und sie wollte sich nur selbst schützen, in dem sie die Beziehung beendet.
Rede auf jeden Fall nochmal mit ihr. Aber sag ihr immer wieder, dass sie nicht der Grund ist für deine Depression und dass Du mit ihr zusammen da wieder raus willst. Für mich ist das ganz wichtig zu wissen!
Und falls Du für mich in Hinblick auf meinen Freund vielleicht noch einen Ratschlag hast, wie ich mich erhalten soll würde ich mich auch sehr darüber freuen! Ich weiß einfach garnicht was ich machen soll: ihn in Ruhe lassen, ihm auch mal meine Meinung sagen, ihn zum Reden bewegen, was weiß ich...

Bis dahin hoffe ich, dass es Dir einigermassen gut geht
Alles Liebe BLANCA

Re: Depression und Freundin

Verfasst: 17. Apr 2006, 13:48
von DorMardin
hey ho,

also bei mir gibts noch nix neues..ich berede das gerade mit meinem arzt..aber ich denke, unter der woche, start ich den versuch sie mit zum arzt zu nehmen..

danke dür deine ausführliche antwort blanca

ich glaube zwischen depressiven und ihren angehörigen herrscht sowieso ein verständniss problem, keiner von beiden, kann wirklich nachvollziehen, was in dem anderen vorgeht..mir fehlen da die richtigen worte um es meiner freundin zu erklären..deswegen dachte ich an den arzt..sie interpretiert immer noch einiges falsch..das die beziehung an sich, nicht der grund für die depression ist, das hab ich ihr gesagt und das weis sie auch. nur welche informationen haben dir diese krankheit verständlicher gemacht? mir fällt es schwer ihr das richtige darüber mitzuteilen..

aber ich bin offen dafür..weil ich mir trotz allem bewusst bin, das ich diese beziehung und vor allem sie will!

zu deinem freund..ich weiß nicht ob ich dir da helfen kann..wie lang hat er denn die depression schon? mir scheint es so, das er die krankheit auch noch richtig verstehen muss..er scheint sich nach wie vor gegen das thema zu wehren..das hilft mir persönlich nicht weiter..macht er denn eine psychotherapie oder nimmt er nur die antidepressiva? er braucht jemand der ihm da wege zeigt, abseits von den medikamenten..er muss nach und nach dinge tun die ihm gewisse erfolge bringen, die ihm spaß machen..aus den negativen mustern befreien..das ist leicht gesagt..ich teste das ja an mir..aber nach und nach funktioniert das..

was dich betrifft..ich kann dir blos sagen, das mich das nervt, wenn mir irgendwelche verwandten mit irgendwelchen lebensweisheiten kommen und mir wieder mut zu reden wollen..das ist zwar lieb gemeint..hilft blos nicht..

also wenn das irgendwie geht, dann behandle ihn ganz normal und seh nicht immer den depressiven in ihm, macht was zusammen, was er früher immer gern gemacht hat..aber setz ihn nicht unter druck.

aber denk auch an dich..mach dich nicht selber so sehr fertig..du musst auch an dich denken und mal mit deinen freunden weggehen und spaß haben..du brauchst da auch deinen ausgleich..und vielleicht kommt dein freund in einer größeren gruppe mit? mir hat es geholfen, wenn ich nicht so sehr im mittelpunkt bin, sondern wenn ich will etwas beitragen kann, aber nicht muss..verstehst du was ich meine?

so, das wars soweit

martin

Re: Depression und Freundin

Verfasst: 17. Apr 2006, 14:27
von blanca
Hey Martin,
danke für deine Antwort. Ja, das mit dem Verständnisproblem, das glaube ich auch. Deshalb sind z.B. diese Informationen hier auf der Internetseite hilfreich für mich. So blöd es auch klingt, ich muss sie immer wieder lesen, damit ich meinen Freund besser verstehen kann, und mir immer wieder sagen kann, dass er eine Krankheit hat und für sein Verhalten nichts kann.Wüßte ich nichts über Depressionen, würde ich aus seinem Verhalten einfach nur schließen, dass er mich nicht mehr liebt, dass er faul und egoistisch ist und dass alles den Bach runter geht. Und damit deine Freundin nicht auch so denkt, muss sie sich dringend informieren- egal ob hier oder bei deinem Arzt (letzteres wär natürlich am besten). Starte den Versuch die Woche über nochmal- ich drück Dir ganz doll die Daumen, dass sie mitgeht.
Mein Freund hat immerhin auf dieser Seite gestern mal kurz durchgeklickt und er hat gesagt, er will sie sich nochmal in Ruhe ansehen. Wirklich schlimm ist seine Depression seit 3 Wochen, aber vor einem Jahr vielen schonmal die Stichworte Antidepressiva und Therapie. Aber er findet immer Gründe, warum er jetzt keine Therapie machen kann. In 3 Wochen ist die Abschlußprüfung von seiner Ausbildung! Ich weiß nicht wie er die schaffen soll?! Er ist nur noch krank geschrieben und macht den ganzen Tag eigentlich garnichts mehr... ich versuch wirklich ihn normal zu behandeln, nur manchmal schaff ich es nicht ganz an mich zu halten.
Ich werds aber weiter versuchen- weiß auch, dass ich auch mal nur Dinge für mich machen muss.
Wie gesagt Dir drück iich ganz doll die Daumen, und ich find es so toll, dass Du deine Freundin mitnehmen willst!!!
Noch frohe Ostern BLANCA

Re: Depression und Freundin

Verfasst: 26. Apr 2006, 15:50
von DorMardin
hey ho,

habe versucht mit meiner freundin nochmals über das thema depression zu reden..inklusive des themas sie mal mitzunehmen zur thera..

ist nicht viel dabei rausgekommen..sie hat zugegeben, das sie sich in den letzten 4 wochen, nicht einmal zeit genommen hat etwas über depression in erfahrung zu bringen..ich konnt das nicht fassen..sie wirft mir verschiedene sachen vor..aber im endeffekt sind das immer symptome der deporession..nur so oft ich ihr das auch zu erklären versuche..letztendlich muss sie sich selber informieren..und sie probiert das einfach nicht..durch diese ** krankheit hab ich sie an unserer beziehung zweifeln lassen..an ihrer liebe zu mir..diese krankheit macht alles kaputt zwischen uns..ich versuche das zu verhindern, indem ich offen bin und ihr entgegenkomme..nur sie probiert es nicht zu verstehen und lässt damit zu, das die krankheit noch mehr schaden anrichtet..bei dieser krankheit bedeutet information eben alles..ich bin ziemlich verzweifelt deswegen..und sie sagt auch noch, das sie mit dieser krankheit ja nix zu tun hat..aber es ist doch das komplette gegenteil..

das wäre ja genauso, wenn man einem krebskranken, seine krebssymptome vorwirft und deshalb weil er diese hat, die beziehung beendet..

ich bin echt ziemlich mutlos gerade - für mich ist das eben kein grund - wegen eine krankheit - mal eben so die beziehung zu beenden..

was meint ihr? was kann ich noch probieren?

Re: Depression und Freundin

Verfasst: 26. Apr 2006, 17:39
von tommi
Lieber Martin,

es tut mir leid, dass sich deine Freundin nicht mit diesem Thema auseinadersetzten will.

Es ist schon erstaunlich, andauernd wird hier von Trennungen gesprochen, die vom Betroffenen ausgehen und die Partner sich nichts sehnlicher als die Gespräche wünschen und bei dir ist es genau umgekehrt.

Hat sie dir den einen Grund gesagt, warum sie sich nicht informiert? Wenn ihr etwas an dir liegt, ist genau das doch der erste Schritt.

Wie kann man einem Angehörigen erklären, was bei einer Depression passiert? Einfach draufloserzählen, versuchen die Leere zu bschreiben, die Ängste, die Gegankenkreisel... . Mir hat es sehr geholfen, dass meine Frau all dieses mir mitteilen konnte und kann. Auch war es für mich wichtig, den Grund zu erfahren, was letztendlich die Erkraunkung ausgelöst hat. Allerdings hat es lange gedauert, bis sie diesen Grund mit ihrer Therapeutin erarbeitet hat.

Wenn du es nicht schaffst, ihr das verbal zu erklären, vielleicht ist es dir ja möglich, das dann schriftlich zu tun.

Ich denke einen Versuch ist es immer wert, wenn man liebt. Auch wenn der Kampf dir viel abverlangt, lohnt es sich, nicht so schnell aufzugeben.

Ich drücke dir die Daumen, dass du es schaffst.

Lieben Gruß
Tom

Re: Depression und Freundin

Verfasst: 26. Apr 2006, 18:24
von BeAk
Lieber DorMardin,

Nein es ist nicht die Depression die Eure Beziehung kaputt macht. Es ist Deine Freundin, ihre Unreife oder wie man es nennen will.

So eine Fall hatten wir hier schon mal. Der Betroffene versuchte alles, seiner Partnerin die Krankheit, seinen Zustand zu erklären und diese junge Frau ignorierte einfach diese Erklärungen, beanspruchte ihren Partner, obwohl dieser sich zurückziehen mußte. Zog er sich zurück, war sie beleidigt usw. Sie wollte einfach nicht einsehen das er krank ist, sie wollte keine Rücksicht nehmen. Letztlich führte das zur Trennung.
Solche Menschen gibt es und man kann sie nicht ändern.

Re: Depression und Freundin

Verfasst: 26. Apr 2006, 19:19
von Julia57
Lieber Martin,

Tom hat so recht - hier gibt es viele, die sich wünschen, daß ihr Partner ihnen erklärt, was in ihm vorgeht, und du willst es tun, wobei sie das nicht interessiert...

Ich finde es sehr gut, wie du damit umgehst. Also daß du die Krankheit akzeptierst, daß du versuchst, ihr das zu erklären. Vielleicht ist ihr nicht klar, wie ernst es dir ist. Sag ihr deutlich, daß du krank bist und deswegen ihre Unterstützung brauchst. Nur eben nicht in Form von heiße Zitrone ans Bett, sondern in Form von Zuhören, Verständnis, Geduld und vor allem Interesse. Laß ihr dann aber ein wenig Zeit, damit umzugehen. Falls sie sich darauf nicht einlassen möchte (leider gibt es auch das, egal bei welcher Krankheit), solltest du dir überlegen, ob sie die richtige ist... diese Reaktion ist gerade in dem Moment, wo ein Partner krank ist, absolut unangemessen und zeugt von wenig Feingefühl.

Liebe Grüße,
Julia

Re: Depression und Freundin

Verfasst: 30. Apr 2006, 11:05
von DorMardin
hey leute,

danke für die worte.

ich bin grad ziemlich fertig wegen all dem.
wenn plötzlich viele menschen, die einem wichtig sind und speziell eine person, die man liebt, einem nur noch mit desinteresse und abneigung entgegentreten, einem das gefühl geben, das man ihnen egal ist, ist das etwas sehr verletzendes und unerwartetes.

nicht nur das uns die krankheit auseinandergebracht hat, aber das sie so eine flucht veranstaltet ist für mich sehr überraschend und zeigt nur wieviel unwissen manche über diese krankheit haben und mit welcher ignoranz manche mit dieser krankheit umgehen..

gerade bei ihr, da ich sie ja liebe, war und ist es mir sehr wichtig das gerade sie versteht was in mir vorgeht..deshalb habe ich sie eingeweiht..fordere sie auf sich zu informieren..ich meine es ernst mir ihr..aber so wie es jetzt ist, ist das alles ungeklärt und das macht einen fertig..

sie hat keine ahnung wie sie sich verhalten soll, und da das so ist versucht sie mich lieber zu ignorieren..reif ist das bestimmt nicht..aber es ist ihr lösungsansatz..auch wenn es nix löst..

sie hat mir jetzt auch über eine freundin mitgeteilt das ich mich nicht mehr so oft melden soll..diese botschaft kam, nachdem ich mich nach 4 wochen, ein einziges mal am telefon gemeldet habe und nach ihr gefragt habe..ich konnt darüber nur noch lachen..

ich bin einfach nur noch fertig..

greetz

Re: Depression und Freundin

Verfasst: 30. Apr 2006, 20:00
von Julia57
Lieber Martin,
oje, das ist ja nicht so doll!

Du sagst, daß viele Menschen dir mit Abneigung entgegen treten - um wen handelt es sich dabei (außer ihr)? Enge Freunde, Familie? Wer akzeptiert die Depression als das, was sie ist, und versucht dir beizustehen?
Ich weiß, daß psychische Erkrankungen immer noch einen negativen Touch in der Gesellschaft haben, m.E. besonders bei den älteren Leuten (da hört man sicher schon mal "uns gings früher auch nicht gut, da muß man auch mal die Zähne zusammen beißen" und solche Sprüche). Schlimm genug, daß es bei jungen Leuten offensichtlich auch so ist - und dabei sind wir doch so tolerant...

Nein, reif ist die Reaktion deiner Freundin ganz sicher nicht. Daß seit deiner Ankündigung nicht nur Tage, sondern mehrere Wochen vergangen sind, macht es eher noch schlimmer. Seid ihr denn noch zusammen?

Ich nehme an, sie ist auch ein wenig verletzt, daß du es ihr so lange nicht gesagt hast. Hast du darüber mal mit ihr gesprochen?

Wie stellst du dir eine gemeinsame Zukunft vor? Das ist sicher eine Sache, die sie interessiert. Du sagst, ihr wolltet zusammenziehen - wie soll der Alltag aussehen, wenn du eine depressive Phase hast? Das ist ein Thema, über das du nachdenken solltest.

Das mit der Therapie, so gut ich persönlich den Vorschlag finde, solltest du zunächst mal auf Eis legen. Wenn sie dazu bereit ist, wird sie es sagen.

Fürs erste halte ich es jetzt für wichtig, daß du mit ihr sprichst. Setze sie nicht unter Druck, sondern überlasse ihr die Entscheidung, wie es jetzt weitergeht. Aber zeige ihr auch auf, wie eine gemeinsame Zukunft aussieht. Daß es die depressiven Phasen geben wird, aber daß das auch vorbei geht und daß sie dich liebt, mitsamt deiner Krankheit. Und daß du es gemeinsam mit ihr schaffen willst. Danach mußt du die Entscheidung, was passiert, leider ihr überlassen. Sie muß für sich selbst entscheiden, ob sie diesen Weg mit dir gehen will.

Liebe Grüße,
Julia

Re: Depression und Freundin

Verfasst: 2. Mai 2006, 18:48
von tommi
Lieber Martin,

es tut mir echt leid, dass sie sich so von abwendet. Ja, ich denke auch dass sie dich lieber ignoriert, statt sich mit der Krankheit auseinander zu setzten.
Ich kann deine Verletztheit verstehen. Du outest dich und bekommst so eine Abfuhr.

Ich denke aber auch wie Bea, dass nicht die Krankheit euch auseinander gebracht hat, sondern das fehlende Einfühlungsvermögen deiner Freundin.
Gerade dieses Erlebnis fördert dein Selbstbewußtsein bestimmt nicht. Aber ich möchte dir nochmals zurufen, es liegt nicht an dir oder deine Krankheit, sondern an ihr.

Es ist schwierig für dich, sie loszulassen, weil du viele Momente des Glücks mit ihr erlebt hast, die dir auch in Zukunft gut getan hätten. Aber leider kannst du sie nicht zwingen, sich mit der Krankheit auseinander zu setzten und so wie es aussieht, wird sie es auch nicht tun wollen. Deswegen ist sie auch nicht für dich die Richtige und das tut mir leid.
Es deutet auch auf ihren Charakter hin, dass sie dir durch eine Freundin sagen lässt, dass du sie nicht mehr anrufen sollst, satatt es dir selbst zu sagen.

Irgendwo und irgendwann gib es auch eine Frau, die dich so liebt, wie du bist und auch deine Krankheit annimmt.

Bist du eigentlich in Therapie? Hast du jemanden, der dich auffangen kann?

Lieben Gruß
Tom

Re: Depression und Freundin

Verfasst: 2. Mai 2006, 22:48
von DorMardin
hey,

ich danke euch für eure beiträge.

ich habe jetzt lange genug probiert, ihr klar zu machen was eine depression bedeutet und in wie fern das einen menschen verändert.
dabei hab ich aber festgestellt, egal was ich tue, ich treibe sie damit nur weiter weg von mir und sie fühlt sich durch meine informationen, die ich ihr gebe, nur angegriffen. das macht so keinen sinn, da sie momentan nur abstand will.. ich würde gerne diesen weg mit ihr gehen..aber das liegt jetzt bei ihr. ich will mich auch nicht deswegen mit ihr bis ins unendliche streiten, ich verstehe das sie das überfordert. auch wenn mir das sehr wichtig ist mir ihr und es mir schwer fällt..wenn sie irgendetwas noch wissen will, muss das von ihr kommen..ich hab mein mögliches getan..

wir sind nicht mehr zusammen.

ich hab meine ansprechpartner in der family und auch einen therapeuten..hatte aber erst vor kurzem den ersten termin, habe nicht eher einen bekommen. also leider schon ein wenig zu spät.

danke für die tipps und hilfe

cheerio
martin