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Heikles Thema

Verfasst: 29. Mär 2006, 13:35
von skip
Hallo zusammen,

ich spreche hier nun mal für mich ein sehr heikles Thema an und würde gerne wissen ob es anderen Betroffenen oder Angehörigen auch so ergeht, bzw. wie ihr damit umgehen könnt.

Es geht mal wieder um meinen Partner und das, was mich sehr bedrückt und ich denke ihn auch.

Leider habe ich momentan eigentlich schon wieder die Phase, wo mir alles zu viel ist, wenn er mir zu nahe kommt. Ich habe einfach keine Lust auf das was eigentlich das schönste in einer Beziehung sein kann und auch mal war. Ich bin den ganzen Tag so sehr mit mir selber beschäftigt, dass ich jeden Abend Angst habe er will wieder etwas von mir(((( Einerseits macht es mich sehr traurig, wenn er so von mir abgestossen wird und andererseits macht es mich auch wütend auf mich selber. Es ist ein ewige hin und her((((

Gestern z.B, habe ich mich darauf eingelassen und er hat natürlich bemerkt, dass es bei mir net so war, wie bei ihm. Dennoch ging es mir danach gut, weil er wenigstenst das hatte was ich ihm von Herzen gönne. Und doch muss das nun wieder eine Weile reichen, weil ich einfach nicht kann.

Ihr müsst wissen, dass es nichts mit ihm zu tun hat und ich es ihm auch schon tausende male gesagt habe und doch quält mich das schlechte Gewissen und die Frage, wie lange das noch gut geht.

Klar besteht eine Partnerschaft aus vielen Dingen die zusammen gehören und fast alles andere funktioniert auch wunderbar bei uns.

Nunw ürde ich gerne wissen, ob es anderen Betroffenen auch so ergeht und wie man als Partner damit umgehen kann.

Es viel mir sehr schwer das von der Seele zu schreiben, weils doch sehr intim ist. Und dennoch ist es einfacher es hier zu schreiben, als mit der Therapeutin darüber zu reden))))

LG Gaby

Re: Heikles Thema

Verfasst: 29. Mär 2006, 15:27
von JeKo
Hallo!
Ich kenne das Thema auch. Allerdings als Angehörige. D.h. mein Partner ist depressiv. Mir geht es seit einiger Zeit so, daß ich gerne mehr Zärtlichkeiten etc. gehabt hätte. Er konnte mir aber nichts geben. Wenn, dann nur ab und zu wenn e r mal Lust dazu hatte (Sex). Mittlerweile sehne ich mich zwar nach Körperkontakt und Zärtlichkeit (und er kommt auch immer mal auf mich zu), aber wenn "es dann soweit ist", dann habe ich Ablehnungsgefühle und kann es nicht ab wenn er bestimmte Stellen anfaßt oder küsst. Manchmal noch nicht mal ganz normal auf den Mund. Also ich will es und wünsche es mir, aber wenn er mich küßt, will ich es nicht mehr. Dementsprechend einseitig, unbefriedingend und unregelmäßig ist unser Sexleben. Im Gegensatz zu früher, bevor er krank wurde. Weiß auch nicht wie ich damit umgehen soll...
Das wird Dir jetzt kaum geholfen haben, was ich hier gefaselt habe. Naja.

Trotzdem: LG jes

Re: Heikles Thema

Verfasst: 29. Mär 2006, 16:07
von skip
Hallo Jes,

danke für deine Antwort. Ist dieses Abstossen dann nicht auch ein kleines Machtspiel? Ich meine wenn man ewig sagt fass mich jetzt bitte nicht an usw. und dann plötzlich ankommt, könnte es doch auch darin ausarten oder?
Manchmal sagt er auch einfach..nö jetzt nicht, selbst wenn ich nur Kuscheln will. Das sind schon seltsame Situationen, denn eigentlich will er ja schon, übt dann nur seine Macht aus*g*

Ich glaube es liegt wirklich daran, dass man den ganzen Tag mit sich selber beschäftigt ist und dann am Abend einfach zu down um den Partner noch etwas geben zu können. Dennoch muss man da ja irgendwann wieder raus und die Frage ist wie????

Hat dein Partner dich schonmal darauf angesprochen?

LG Gaby

Re: Heikles Thema

Verfasst: 29. Mär 2006, 17:14
von tommi
Liebe Gabi,

das ist ein Thema, worüber man Bücher schreiben könnte, wenns nicht schon geschehen ist .

Ich kann mir gut vorstellen, dass das Thema Sex in einer Depribeziehung oft keines oder nur selten eines ist.

Auch bei uns ist das nicht anders und die Frage ist, wie wir damit umgehen. Diese Zurückweisungen kenne ich auch von meiner Frau und sie tuen weh, auch wenn ich weiß, dass es für sie nicht geht und es auch nicht an mr liegt. In den Tiefphasen kann es vorkommen, dass 4, 5, 6 Wochen nichts passiert. Also was tun? Verstehen und akzeptieren! Und wieder darüber reden. Darüber reden kann auch sehr erotisch sein und manchmal springt der Funke auch zu meiner Frau dann über .

Meine Frau sagte mal zu diesem Thema, bei ihr spiele sich die Erotik erst im Kopf ab, bei mir weiter unten . Aber genau das ist sehr treffend.
Wir haben auch hier eine Absprache getroffen, dass sie mir signalisiert, wenn sie Lust hat, damit ich nicht mehr zurückgewiesen werde. Manchmal bin ich schon überrascht, dass sie es will, obwohl sie im Tief steckt.

Viellecht ist es auch möglich für dich, wenn du abends dafür zu kaputt bist, diese doch schöne Aktivität auf den Morgen zu legen?

Macht habe ich diesbezüglich noch nie ausgeübt, ich war und bin eher froh, wenn meine Frau auf mich zukommt .

Lieben Gruß
Tom