Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

tommi
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Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von tommi »

Ihr Lieben,

da der zweite Teil auch schon wieder recht voll ist, eröffne ich mit Rücksicht aller Analogen den dritten Teil

Gruß
Tom


Suche austausch mit anderen Angehörigen I http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1138719695
Suche austausch mit anderen Angehörigen II http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1139333822 von Susanne (ciela)

Letzte Beiträge von eva.b.:
Au ja, liebe Susanne, es wird dich vielleicht erstaunen, aber das ist typisch.

Hab einige Jahre lang Mitarbeiter betreut, die an ihrer Diss werkelten. Nannte sie liebevoll "Dissertanten" ( - das Desertieren lag immer grad einen Gedankenschritt neben dem Laptop). Wohl 75% der Dissertanten, die ich kennen gelernt hab, waren auf die eine oder andere Art in einer Depression.

Ich sehe zwei Gründe, die dazu führten:
a) Erschöpfungs-Depression, reine Überreizung der Hirnchips bis zum Anschlag. Ich denke mir, darum sind die Dr.-Titel auch 'geachtet', man weiss, dass dieser Mensch seine Leistungsgrenze ausgelotet hat während der Diss-Zeit.
b) Total neues Feld. Bis und mit Lizenziat war der Studierende ein Lernender, hat bereits bestehende Lernfelder abgegrast. Auf einen Schlag soll der Mensch, der 25 bis 30 Jahre lang ein Lerngraser war, sein Verhalten total umkrempeln, zum Forschenden werden. Neue Grasgründe erforschen, neues Terrain abstecken, das erste Mal in seinem Leben 'UNABHÄNGIG' denken. Bisher war das oft gefärlich, wurde bestraft. Jetzt ist es auf einmal ein MUSS. Mit dieser neuen Situation kommen die einen gut klar, andere wollen in Panik flüchten, wisser aber, dass sie da durch müssen (wie es der Vater und Grossvater, der Firmenchef, der Institutsleiter, der Doktorvater und viele andere 'Überväter' auch getan haben). Das ist grosses Angstpotential. Einersteits, weil Neuland, andererseits weil Versagensangst und Termindruck.

Einer meiner Dissertanten hatte nach Abgabe der Diss sich eine doppelte Lungenentzündung geholt (3 Tage nach Druckdatum) samt Hirnhautentzündung. Ein anderer hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, sich Freundinnen zu angeln, die entweder angaben gleich von ihm schwanger zu sein (2, waren es nicht, wollten so Aufmerksamkeit) oder sich wegen ihm und seiner mangelnden Zeit umbringen zu wollen. Beides sind Extremstories ich weiss. Und doch zeigen sie, wie Menschen in Extremsituationen reagieren können. Und glaube mir, Dissertation schreiben ist für manche Menschen so eine Extremsituation.

Diese Ausführung wird weder deinem Freund noch dir wirklich helfen, die Kurven zu kriegen. Sie wird jedoch helfen zu sehen, dass viele Diss-Leute genau dort stecken. In einer Depression. Vielleicht, und das ist jetzt eine gewagte Hypothese von mir, ist es in der Wissenschaftlichen Welt noch viel schwieriger, über Depression zu reden. Alles geht um Erfolg. Und darum redet vielleicht auch niemand über Depressionen von Dissertierenden.

Wenn die Leute, die ich begleitet hab, sich die Überlastung nicht zum Dauerthema gemacht haben (und so mit 35 im Burnout waren), haben sie sich sehr gut und komplett aus der depressiven Phase erholt.

Liebe Susanne, wie weit ist er denn schon mit seiner Arbeit? Sieht er schon das Licht am Ende des Tunnels?

Zum Schmunzeln hier ein kleiner Ausschnitt aus einem Mail (der Schreiber hat 4 1/2 Jahre an seiner Diss gearbeitet, gönnte sich in dieser Zeit insgesammt 2 x 1 Wo Urlaub, war im Oktober noch hauchdünn daran, das Projekt in den Sand zu setzen und aufzugeben):

"... Bitte verzeih, dass ich erst jetzt antworte, aber in den Weihnachtsferien habe ich das Motto "Abschalten und Entspannen" sehr ernst genommen.
Habe zwar etwas verspätet als geplant, aber doch noch knapp vor Weihnachten, eine erste Version meiner Diss an XXX geschickt. Sie ist zumindest fix fertig formatiert, weswegen ich in den letzten Tagen noch ziemlichen Stress hatte und nicht wenige Hasstiraden an Bill Gates und Co teilweise auch sehr lautstark von mir gegeben, Gerüchten zufülge sollen auch Morddrohungen dabei gewesen sein... naja auf jeden Fall habe ich es doch irgendwie geschafft.Deswegen konnte ich erstmals seit sehr langer Zeit wieder mal so richtig relaxen, auch im Kopf, und das habe ich auch gemacht. Hat mir enorm gut getan und ich glaube, dass ich kaum einen Urlaub so nötig hatte wie diesen.
Bis dato habe ich noch gar nix von XXX gehört, in den Ferien war mir das sehr recht, jetzt im Januar werde ich da wohl mal nachhaken müssen. Es ist aber nicht so zeitkritisch, weil der frühestmögliche Promotionstermin ab jetzt ohnehin der Oktobertermin ist (wegen der langen Fristen der Uni), und für den reicht es, wenn ich bis spätestens Juni meine Disputation unterbringe..."

So kann das Licht am Ende des Tunnels aussehen. Es ist kein riesen Hurra-Schrei sondern einfach ein Durchatmen. Und dann ein Neu-Orientieren.

Ich hoffe, dein Freund findet dieses Licht sehr bald. Hoffe es für dich genau so!

eva.b.
tommi
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Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von tommi »

Liebe Susanne,

wie war deine Therastunde?

Gruß
Tom
ciela
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Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo ihr,

ich frage mich gerade, ob ich eine neue sucht in mein leben gelassen habe. anstatt mir endlich mal was zu essen zu machen bin ich erstmal brav an meinen computer getrabt und tippe jetzt hier mein tagesinput raus;).

@eva b.

das mit den depridissertanten;) habe ich auch schon so am rande mitbekommen, muss wohl wirklich eine art "berufskrankheit" sein.
mein freund ist ziemlich am ende, im wahrsten sinne des wortes, haha.
nein, im ernst, er sitzt am letzten kapitel, denke ich jedenfalls.
allerdings hat er das ganze ding in den letzten zwei jahren hochgezogen, wohlgemerkt parallel zu seiner arbeit als dozent.
wie oft habe ich ihm gesagt, dass er so bald nicht mehr weitermachen kann, das ganze leben hat er in der letzten zeit auf karriere ausgerichtet (noch dazu amerikaner, da weiß man ja, nur wer weiterkommt ist geachtet...), hat sich so gut wie nie zeit für sich genommen.

es spielt bei ihm so vieles zusammen. helfersyndrom (wie passend in dem beruf), perfektionismus, minderwertigkeitskomplexe (nie ist er gut genug), der "amerikanische traum", erfolgreichere verwandte, eine verfrühte midlifecrisis (er ist jetzt 31), dazu natürlich die teils schrecklichen kindheitserlebnisse, horrorexfreundin, schuldgefühle, schuldgefühle, schuldgefühle...leberflecke.

ich gehe jetzt nicht weiter in die tiefe, habe das alles ja schon aufgeschrieben. ich wollte mir damit nur selbst nochmal verdeutlichen, was eine menge an müll mein freund auf seinen schultern und in seinem hirn spazieren trägt.

wo ich auch schon bei deiner frage wäre, tom.
meine therastunde war okay. ich habe meiner psycho erzählt, dass ich vor lauter erwartungsängsten, verlassensängsten usw. keinen geraden gedanken mehr hinbekomme und ständig am heulen bin.
bezüglich der tabletten/psychiater meinte sie, dass ich das gerne machen könnte, sie aber den eindruck hätte, dass ich mein leben auch ohne auf die reihe bekommen würde.
fragt sich jetzt natürlich, wie ich nach außen wirke...ich habe ihr meine beiträge hier gezeigt, sie liest sie bis nächste woche durch.

wir haben lange über die ganze verfahrene situation geredet, auch über meine reaktionen. was ich mitgenommen habe:

teile meiner extremen reaktionen beruhen auf dem einfachen gefühl, einfach überrumpelt worden zu sein. mein freund ging mit seiner depression, seinen problemen trotz halbjähriger "vorlaufphase" plötzlich mit siebenmeilenstiefeln an mir vorbei und ich habe es immer noch nicht geschafft, mich darauf einzustellen, bin aber immerhin schon auf dem richtigen weg.
gestern alleine im fitneßstudio, heute spazieren, einkaufen, dazu muss man sagen, das ich niemals dinge alleine mache. zumindest nicht gerne alleine mache. auch jetzt nicht, aber was bleibt mir groß übrig.
vielleicht kann ich hier in den nächsten wochen ein wenig "ruhe" oder zumindest routine reinbringen, die uns beiden gut tun wird.

meine psycho sieht genau das auch als chance.
sie meinte, ihnen wurde der boden unter den füßen weggezogen, jetzt MÜSSEN sie handeln, und können sich nicht mehr in wischiwaschi-ausreden verrennen. recht hat sie. ich muss jetzt etwas tun, kann mich nicht mehr an meinen freund hängen, denn der hilft mir nicht. kann mir nicht helfen.

ich werde jetzt noch mal ein, zwei wochen abwarten, ob ich mein leben besser auf die reihe bekomme, gerade was sport betrifft, muss ich wegen meines schlimmen übergewichts sowieso ran, außerdem steht yoga und töpfern an, ich möchte zunächst einfach mal testen, ob ich das schaffe. ohne mich zu überfordern aber auch ohne noch kranker zu werden.

ansonsten bin ich mir in der stunde noch mal darüber klargeworden, wie sehr ich meinen freund mit meinem verhalten unter druck setze, wieso er mir aus dem weg geht, was ich alles falsch mache. meine psycho hat mir das nochmal knallhart gesagt, mich auch daran erinnert, dass mein freund krank ist und ich die krankheit auch als solche anerkennen muss. (eine freundin von mir meinte, ich solle ausziehen, weil er mich runterziehen würde- ich sagte ihr, dass ich das nicht kann, zum einen, weil es nichts ändern würde an meiner liebe und meinen sorgen, zum anderen, weil man einen herzkranken, rückenkranken, menschen auch nicht einfach im stich lässt, nur, weil er gerade nicht so kann.)

tja, und so sitze ich jetzt heute abend wieder alleine in der wohnung und blase trübsal. aber immerhin war ich mich bewegen und reden, jeden tag einen kleinen schritt in die - hoffentlich- richtige richtung.
man soll ja nichts überstürzen.

was meinen freund betrifft, so war gestern abend wieder krise angesagt.
manchmal würde ich ihn so gerne in den arm nehmen und ihn trösten.
obwohl er ja immer wieder betont, nichts mehr zu fühlen, hat er gestern wieder eine panikattacke gehabt. wegen eines leberflecks.
eine weile später meinte er dann resigniert "siehst du, so ist das leben jetzt, ich darf dich da nicht mit runterziehen, ich darf das einfach nicht". herrgottnochmal, was soll ich darauf antworten?

ich rede schon wieder zu viel, manchmal wünschte ich, es gebe hier konferenzschaltungen;).

ich wünsche euch erstmal einen schönen abend, und nochmal vielen lieben dank für den austausch mit euch. es bedeutet mir wirklich unheimlich viel!

liebe grüße, susanne
evabeatrix
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von evabeatrix »

Liebe Susanne

Einen Schritt nach dem andern. Und du machst das gut finde ich, ehrlich!

Also keine Liebesromane in Englisch. Hm. Die Liste hätte ich endlos ausdehnen können . Ah, da kommt mir eine Idee, ist allerdings etwas sehr esoterisch... du schreibst, dass dich deine Kilos beschäftigen (darum Sport und so). Es gibt ein Buch einer Psychologie-Ärztin, das mir ganz gut gefällt:

Losing Your Pounds Of Pain- Breaking the Link Between Abuse, Stress, and Overeating!
by Doreen Virtue, Ph.D.

Schmöker doch da mal rein wenn du magst. Diese Frau Dr. Virtue ist Spezialistin für Lebensmittelmissbrauch als AD-Ersatz, hat auf diesem Gebiet auch eine Diss geschrieben und eine Klinik geführt. Vielleicht kommt dir in diesem Buch ja das eine oder andere Wort entgegen, dass deinen Helfersyndrom-gepeinigten Freund um den Finger wickelt

Übrigens ist Forum-Schreiben Gymnastik und Diät gleichzeitig *herzlich augenblinzel*
eva.b.
ciela
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo ihr,

habe heute wieder einen miesen tag irgendwie.
war zwar fleißig sporteln, ruhiger und ausgeglichener fühle ich mich aber keineswegs, im gegenteil.

wieso muß mein freund jeden abend erst gegen mitternacht heimkommen? wieso läuft er durch die gegend, anstatt sich wenigstens hier irgendwo in der wohnung zu verkriechen?
wieso versteht er einfach nicht, dass man ihm helfen kann? wieso sagt er mir in anklagendem ton "du hast diese flecken ja nicht, DEINE eltern haben dir das nicht angetan...".
wieso behauptet er, keine probleme zu haben, dabei aber vor angst und panik zu schlottern?
wann wird das irgendwann besser werden? wird es besser werden? kann es besser werden? wie wird das alles, wenn die therapie erstmal richtig anfängt (momentan wurde sie wohl gerade beantragt)?
was ist ein fortschritt, was ein rückschritt?
kann ich ihn mit meinen ganz eigenen, persönlichen erkenntnissen konfrontieren oder soll ich das lassen? würde er sich bedrängt fühlen?
wie soll ich reagieren, wenn er mir nachts einen leberfleck unter die nase hält und mich fragt "muss ich zum hautarzt", auf meine erwiderung hin, dass ich kein arzt bin und sowieso nur er selbst entscheiden kann, reagiert er beleidigt. wie soll ich denn sonst reagieren?

gibt es irgendwo ein buch "depressionen für dummies"?
ich habe ständig das gefühl, alles falsch zu machen. zu sagen vielmehr.
er fragt, wohin ich jetzt in urlaub fahre, ich antworte, dass ich es noch nicht weiß. er sagt, ich würde bestimmt einfach wegfahren, ohne ihn zu informieren.
sage ich, dass ich vielleicht zu einer freundin fahre, fragt er mich, wieso zu ihr und nicht zu einer anderen. grrrrrrrrrrrrrr!
wenn ich nicht wüsste, dass sich seine angst manchmal in komischer weise und komischen fragen äussert...

egal, sorry, für das gejammere, ich musste das gerade mal loswerden, will nicht schon wieder meine freunde damit belästigen.

liebe grüße und euch allen einen schönen abend. susanne
ciela
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

guten morgen,

ziemlich früh, ich weiß, aber ich konnte heute nacht mal wieder nicht schlafen.
ich schreibe auch nichts neues, bräuchte aber so dringend mal irgendeine form von mutmachen...

mein freund war gestern wieder bei seinem thera.
aus irgendwelchen gründen sind wir gestern nacht dann doch noch zu einer art "gespräch" gekommen, ich habe geweint, wie immer.

mein freund meinte, dass ich mir nicht ständig vorwürfe machen soll, seine probleme hätten mit mir überhaupt nichts zu tun. er wisse, hat verstanden, dass es irgendwo auch nicht um seine flecken gehe, sondern um ganz tief sitzende probleme und das er vielleicht schon vor 20jahren in therapie gemusst hätte.
soweit, so gut.

was folgte...
"ich habe dich geliebt, aber ich bin kaputt. in mir ist nichts mehr, alles aus meiner vergangenheit wurde durch diese flecken wieder hochgebracht, dass kann man nie mehr rückgängig machen, ich kann mich selbst nicht mehr lieben, ich bin kaputt.

auf meinen kommentar hin, dass diese liebesunfähigkeit ja nicht für immer so bleiben muss und das er eine therapie macht meinte er soviel wie "meinst du? ich glaube nicht, das ich jemals wieder fühlen, lieben kann".
klar, ich habe wieder angefangen zu weinen, und wie.

er hat das alles sehr wohl ganz bewusst gesagt, mit klarer stimme und nicht, wie sonst so oft, mit irgendwelchen komischen kommentaren versetzt. irgendwie hat mir das so angst gemacht.

er ist sich seiner situation und seiner probleme sehr wohl bewusst, sagt, er könne "nie mehr?" lieben...
ich kann das nicht aushalten.
ich weiß, das man in solchen situationen, depression hin oder her, zu keinen gefühlen mehr fähig ist, aber ich habe trotzdem solch große angst, dass er das wirklich ernst meint. das er nie mehr lieben kann, selbst wenn er wollte.

kann man denn trotz allem, was in der vergangenheit war, irgendwann wieder lieben?
ich merke, wie sehr es ihn verletzt, dass er mir wehtut. aber ich kann meine emotionen doch auch nicht einfach abwürgen.

schließlich meinte er noch, ich solle versuchen, selbst irgendwie stärker zu werden. und auf meinen kommentar hin, "das ich meine gefühle eben nicht abschalten kann und auch nicht möchte und nun halt unter der situation leide, meinte er lapidar "ich gehe zum psychologen".
ja, tut er. ich verlange nicht mehr. ich habe nur so große große angst, dass er mich nie mehr lieben kann, das er überhaupt sich selbst nie mehr lieben kann.

ich glaube, ich habe mich noch nie so schlecht gefühlt im leben.

susanne
evabeatrix
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von evabeatrix »

Liebe Susanne

Ja, das tut weh. Der Geliebte sagt, er könne dich nicht lieben.

Dass er sich selber in der Depression nicht lieben kann, das packt dein Verstand. Und dass er dich nicht lieben kann, das packt eben kein Verstand (vielleicht eine von Millionen grauen Zellen) weil davor noch hunderte Kilometer von Schmerz-Wüste deines Herzens kommen. Ja, das tut weh. tut jetzt so ungeheuerlich weh. Weil es nach Abschied nehmen tönt, nach Aufbruch.

Was meinst du, soll aufgebrochen werden? Was verabschiedet? Nein, Liebe, nicht kurz-schluss-mässig reinsausen in die nächste Wein-Welle. Was soll in deinem Leben aufbrechen, verkrustetes abbrechen, damit neues werden und wachsen kann? Welche Teile von dir sollen entkrustet werden, aufbrechen? Was für Gedankenmuster, Gewohnheiten?
Diesen schmerzlichen Fragen - schmerzlich, denn es ist ein Geburtsvorgang mit den ganzen schlimm wehtuenden Wehen - will wohl das Leben, dass du nachgehst. Willst du deine neue Stärke nutzen und dir professionelle Hilfe holen auf dem Weg der Geburt? Diese Hilfe wird vielleicht lebens-not-wendend sein. Vielleicht brauchst du in dieser Zeit auch Krücken, die dich stützen auf dem neuen Weg (vielleicht AD-Krücken?). Das kann eine grosse Hilfe sein wenn sie am rechten Ort eingesetzt werden. Und Hilfe, die ist jetzt wohl angesagt. Das hat dir ja auch dein Partner vorgeschlagen, nicht wahr?

Liebe Susanne, du bist so viel wert, so voll Werten, die du grad jetzt nicht sehen kannst! Entdecke diese Werte in deinem Aufbrechen!. So viele Schätze, die in deinem Garten vergraben sind. Lass dir helfen dabei, sie auszugraben!

Du weisst, liebe Susanne, dass nach dem Gespräch von heute Nacht eure Freundschaft eine andere sein wird. Das war ein Angelpunkt. Mir gefällt das Wort sehr. Weil da das Wort "Angel" drin ist. Sprich es mal in Englisch aus! Siehst du's?
Ich denke heute ganz fest an dich, dass du Menschen findest, die mit dir auf Schatzsuche gehen in deinem Garten. Vielleicht schaut dir dein Freund beim Graben dann ja zu und ... wer weiss, das Gespräch von gestern Nacht ist vielleicht auch ein neuer Anfang? Vielleicht.

Ich umarm dich in deinem Schmerz und wünsch dir ganz viele Engel, die heute bei dir sind und dir durch den Tag helfen.

In Verbundenheit,
eva.b.
ciela
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Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo eva,

ich habe jetzt zum dritten mal wahre monologe verfasst, habe aber alles wieder gelöscht, weil ich gemerkt habe, dass das schreiben einfach nur eine möglichkeit war, meine gedanken zu ordnen.

was ich in der letzten stunde tipperei erkannt habe, auch wenn es für aussenstehende seltsam ist...

ich habe immer noch nicht akzeptiert, registriert, dass mein freund unter einer krankheit leidet. einer grausamen krankheit die gefühle auf den kopf stellt und betroffenen wie angehörige vor nie geahnte probleme stellt.

ich bin momentan in einer phase, in der ich lerne, eben das zu erkennen. seine probleme und äußerungen, seine "ich kann dich nicht mehr lieben- sätze" eben nicht persönlich zu nehmen, auch wenn das schlecht möglich ist.

erst, wenn ich akzeptiert habe, dass er krank ist, wirklich akzeptiert habe, kann ich versuchen, mit der situation leichter umzugehen. nicht leichter, bewusster eher.
denn dann kann ich mir sagen, okay, auch wenn er völlig hoffnungslos ist, der meinung ist, nie mehr lieben zu können usw. dann heißt das noch lange nicht, dass das auch so sein wird. sondern das eben diese äußerungen und "gefühle" zeichen seiner krankheit, seiner depression sind.
das ich das nicht nachvollziehen kann, das mir aber deutlich wird an meinem eigenen schmerz momentan, wie sehr die seele sich manchmal vor gefühlen und ängsten und aggressionen zu schützen versucht.
das seine gefühllosigkeit, sein "mir alles egal" kein zeichen von grausamkeit mir gegenüber sind, sondern seine tiefste überzeugung und das diese überzeugung teil einer krankheit ist, aus der er nicht einfach mal eben raustreten kann. er fühlt es so, es ist so.

(ja bea, ich weiß, du hast mir das schon vor wochen gesagt, sorry:(!)

momentan bin ich mit diesem prozess des verstehens nicht fertig, ich glaube, ich habe ihn in wirklichkeit erst begonnen meinte auch meine psychologin. die mir sagte, dass ich niemals, egal was ich mache oder nicht mache, nicht vergessen darf, das mein freund krank ist.
und immer, wenn ich die hoffnung verliere, mir sagen muss, das man eine derartige krankheit sehr wohl zu heilen vermag.

dieses heilen vollbringt leider nur der betroffene selbst. in dem ausmaß, wie er kann, wie er es zulässt.

gerade bei meinen freund wird mir klar, wie sehr am "anfang" er noch steht. und was ich von ihm unbewusst erwarte.

es ist gerade ein paar wochen her, dass er für sich wohl so wirlich erkannt hat (auch wenn er es erst gestern "zugegeben" hat), dass seine flecken der auslöser seiner vergangenheitsbewältigung geworden sind. dass es gut ist, dass es jetzt so kommt, besser als in zehn, zwanzig jahren. besser jetzt beginnen, sich damit auseianderzusetzen und so auf ein leben jenseits von depressionen hoffen und glauben als weitere jahre mit vermeidungs- und verdrängungstaktiken vollbringen und sich letztendlich völlig zu zerstören.

die tatsache, dass ihm seine probleme sehr wohl bewusst sind, sehe ich mal positiv. zumindest sind sie nicht soweit verdrängt, dass er sie niht mal zu fassen bekommt. sie sind da und sie stehen bereit zur be- und verarbeitung.
leider spricht er jetzt schon davon, dass er zerstört ist, kaputt ist. innere leere und sonst nichts mehr.
aber auch das ist ein zeichen von depression, oder? fühlt man sich als depressiver mensch irgendwie zerstört? ausgebrannt? gefühllos? ja, ich lese davon, aber ich habe so angst, dass es gerade bei meinem freund vielleicht andere ursachen hat. es geht doch nichts über die eigene unsicherheit, oder? wie viel besser würde es mir gehen, könnte ich alle seine probleme als zeichen einer krankheit sehen. nicht alle probleme, klar. aber gerade diese "gefühlsäußerungen" diese hoffnungslos vorgetragene innenwelt.

der aufarbeitungsprozeß ist nicht meiner, es ist seine aufgabe und es wird eine schmerzliche aufgabe werden, und keiner weiss, wohin sie ihn führt. auch das hat er mir shcon mal gesagt. dass er angst hat, dass durch eine therapie ein anderer mensch aus ihm wird.
was gut wäre und nicht heißt, ein schlechter mensch. sondern endlich der mensch, in den ich mich verliebt habe. der mensch, den ich eigentlich liebe. der mensch, der unter all der unsicherheit, schuldgefühlen, usw. versteckt ist und den ich über jahre gekannt habe und noch immer kenne.
ich bin vom thema abgekommen...was ich eigentlich sagen wollte:

ich kann momentan nichts, aber auch garnichts von ihm erwarten. er steht am beginn einer therapie, am beginn einer selbstfindung. es kann- eigentlich- nur noch besser werden. sicher, kommen die gefühle erstmal hoch, wird es schlimm werden, aber auf lange sicht kann es doch nur noch bergauf gehen, oder? sich seinen problemen zu stellen, sich darauf einzulassen, das bedeutet hoffnung für mich.
mag sein, dass ich mich momentan an alles mögliche klammere, nur mich mal wieder nicht um mich kümmere.

aber mir ist es wichtig, so unheimlich wichtig, dass ich verstehe, was mit meinem freund los ist. ich muss ihn nicht verstehen, aber ich möchte seine krankheit, seine probleme an sich verstehen. und gestern hat er mir zum ersten mal richtig gesagt, was sache ist.

unsere beziehung ist eine andere, das stimmt. aber das ist sie schon seitdem diese leberfleckenproblematik aufgetaucht ist, seit einem dreivierteljahr schon.
unsere beziehung wird nie wieder die gleiche sein.

wichtig ist mir, überhaupt eine hoffnung auf beziehung zu haben. mag sein, dass er sich zurückziehen wird, das muss er wohl auch.
aber darf ich versuchen, ihm dabei zuzuschauen?

darf ich in meinen garten gehen und nach gold suchen? darf ich meinem freund im nachbargärtchen zuschauen, wie er gräbt?
wir müssen momentan keinen gemeinsamen schrebergarten mit idyllischem kirschbaum und gartenhäusschen haben.
aber ich wünsche mir zwei kleine grundstücke, nebeneinander, auf dem jeder für sich das erdreich umpflügt, erntet und sät.
zwei grundstücke, die nach und nach im laufe der zeit zusammenwachsen. sei es durch ein paar büsche, sei es durch ein paar apfelbaumzweige, die nach drüben reichen.

ja, so möchte ich das sehen. jeder für sich, aber trotzdem nebeneinander.
ich möchte ihm die schaufel reichen können, wenn seine kaputt geht. oder ihn dazu ermuntern, mit den händern weiterzugraben wenn das werkzeug fehlt. aber ich möchte dabei auch selbst etwas erreichen. ich muss etwas erreichen, sonst hat er am ende einen blühenden garten und ich eine karge landschaft.

sorry, ich werde wieder seltsam...

vielleicht kann man mich trotzdem verstehen?

wie immer, danke fürs zuhören!
susanne
ciela
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

nochmal, schon wieder ich...

auch auf die gefahr hin, hier schräg angeschaut zu werden, eine frage, die nicht neu ist, ich aber konkretisieren möchte:

wie kann ich verstehen lernen, was in meinem freund vorgeht?
soll heißen, habt ihr büchertipps, die sich damit beschäftigen, was bei kindheitstrauma, schuldgefühlen, neurosen, angst- und panikattacken, depressionen (in dieser reihenfolge gestaltet sich wohl seine "karriere") genau abgeht in kopf und seele?

ich weiß, ich hacke auf diesem thema rum, aber ich brauche einfach etwas greifbares, um mich damit auseinandersetzen zu können.

wenn ich nicht verstehe, kann ich nicht akzeptieren. wenn ich nicht akzeptiere, werde ich nicht die gelassenheit an den tag legen können, die ich für mich selbst so nötig habe...

kann man das verstehen?

liebe grüße, susanne
cd
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Registriert: 9. Nov 2005, 15:49

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von cd »

Hallo Susanne,

ich habe auch immer verstehen wollen und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich eben nicht alles verstehen kann. Ich habe alles, was ich im Netz zu Depressionen finden konnte und das Buch, welches ich dir bereits empfohlen habe, gelesen. Dadurch kann ich heute einige Verhaltensweisen von ihm nachvollziehen. Ich gehe mit der Depression, wie mit jeder anderen Krankheit um. D.h. bei einem schweren Herzleiden würde ich wissen wollen, was war der Auslöser, wie wird der Arzt behandeln und wie kann man es in Zukunft verhindern. Ich würde für den Erkrankten da sein, wenn er mich braucht, würde mich zurückziehen, wenn er Ruhe benötigt und würde nichts von ihm verlangen, was er seiner Meinung nach nicht zu leisten vermag. Ich denke, so sollte man auch mit einer Depression umgehen, wenn es einen nicht selber betrifft.

Du darfst auch nicht vergessen, dass dein Freund seine Geschichte selber aufarbeiten muss. Du kannst ihm nicht dabei helfen, er muss sich selber helfen! Betrachte euch beide im Augenblick etwas getrennt voneinander. Du kümmerst dich um dich und er sich um sich. Du wirst sehen, das wird dir helfen und nach einiger Zeit wird dir vieles klarer – auch was dich betrifft.

Liebe Grüße
Laura
tommi
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Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von tommi »

Liebe Susanne,

du solltest echt stolz auf deinen Freund sein! Bisher hat er alles immer an seineFlecken festgemacht. Nach der Therasitzung hat er das erste mal von Problemen in der Vergangenheit gesprochen. Das ist ein riesen Schritt nach vorn.

>>>kann man denn trotz allem, was in der vergangenheit war, irgendwann wieder lieben?
JA!

>>>leider spricht er jetzt schon davon, dass er zerstört ist, kaputt ist. innere leere und sonst nichts mehr.aber auch das ist ein zeichen von depression, oder? fühlt man sich als depressiver mensch irgendwie zerstört? ausgebrannt? gefühllos?
Wieder ein Ja. Das sind sogar die typischsten Symptome der Depression.

Glaube uns, er tut sein Bestes und er hat so recht, wenn er meint, du solltest versuchen, irgendwie stärker zu werden.

Er will dich nicht verlassen. Ich glaube, dass er es sonst schon längst getan hätte.

Er muss aber sehen, dass du daran arbeitest, genau so, wie er dir zeigt, dass er daran arbeitet. Deine immer wieder kehrenden Ängste sind da und du musst auch sie akzeptieren und daran arbeiten. Ich kann mich nur wiederholen, frage deine Thera, ob du nicht besser in eine Klinik gehen solltest. Ich fürchte, dass eine Woche Therapause im Moment zu lang sind.

Ihr könnt nur beide gemeinsam arbeiten, wenn ihr getrennt arbeitet. So komisch das klingt. Ihr könnt nur eure Erfahrungen und Fortschritte austauschen. Das ist die einzige Hilfe, die ihr euch gegenseitig geben könnt.

Versuche nicht zu verstehen, was in ihm vorgeht. Versuche eher zu verstehen, was in dir vorgeht. Ließ bitte mal meinen Beitrag bei Gabi.

Habe Geduld, vor lallem mit dir.

Liebe Grüße
Tom
ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo ihr,

vielen lieben dank für eure immerwährende geduld, auch auf meine ständig gleichen fragen hin;(.

irgendwie brauche ich momentan diese unterstützung und ich bin wirklich froh, euch hier gefunden zu haben!

laura, das buch habe ich mittlerweile schon gelesen, aber irgendwie, trotz allem, hat es mir keine neuen erkenntnisse gebracht.

das klingt doof, aber irgendwie habe ich ständig das gefühl, dass ich sehr wohl weiss, was eine depression ausmacht, zumindest theoretisch.

ich glaube, es ist eher meine ständige unsicherheit mir selbst gegenüber, die mich solche sachen fragen lässt. die angst, dass mein freund "unheilbar" krank ist irgendwie.

die bestätigung, dass seine symptome sehr wohl anzeichen einer depression sind, tut mir gut, so makaber das auch klingen mag, denn dann habe ich etwas greifbarer, etwas, woran ich mich festhalten kann, womit ich arbeiten kann.

habe eben nochmal lange mit einer freundin telefoniert, sie hat mir auch nochmal dringend angeraten, mich zum psychiater zu begeben. klinik mag ich nicht, nicht momentan, ich denke, cih sollte davor wenigstens mal ad´s versuchen, um mich selbst ein wenig aus diesem selbstgebuddelten loch rauszuholen.

immer und immer wieder sage ich mir, was ich auch schreibe und von euch höre- ich muss und kann nur mir selbst helfen. nur das ist der weg für mich, nur das ist auch die einzige "hilfe" für meinen freund.

ich helfe mir, er sich selbst. nur dann geht es irgendwie vielleicht miteinander weiter. zumindest nebeneinander.
wieso verdammt ist die umsetzung nur so schwer? das, was ich insgeheim meinem freund vorwerfe, mache ich keinen deut besser. wenn er sagt "ich gehe zum psychologen, mehr kann ich nicht tun", dann meint er es genau so, wie er sagt. er kann nicht mehr tun, weil er garnicht weiss, was.
geht es mir anders? ich weiss, was ich tun könnte, aber ich weiss nicht wie ich das schaffe. wie kann ich unbewusst? von ihm dinge verlangen, die für mich selbst schwer sind?

wenn er mir sagt, "versuche stärker zu werden, lass dir helfen, ich kann es nicht", wieso kann ich das nicht so annehmen, wie er es sagt? ich möchte ihm gerne helfen, er macht mir indirekte vorschläge, was ich tun kann und ich reagiere nicht darauf?

ich denke, ich brauche keine ad´s, mit der begründung, sie würden an den problemen nichts ändern. tja, sagt mein freund sowas nicht auch selbst? wir geben uns beide nichts, irgendwie...

im übrigen, ich glaube, ich habe das schon mal erwähnt, er nimmt wirklich keine ad´s mehr. und seltsamerweise habe ich nicht den eindruck, dass es ihm schadet. ich habe momentan sogar den eindruck, dass er wirklich klarer funktionieren kann ohne diese dinger, was aber irgendwie auch nicht sein kann, oder?
ist aber eigentlich auch egal, er muss machen, was er machen will.

für die zukunft kann man wohl wirklich nur schauen, dass wir beide uns schritt für schritt uns selbst nähern. ich kann ihn nicht drängen, ich kann nichts von ihm verlangen, genauso wenig wie er mich zu etwas drängen kann.

tom, du hast recht. ich sollte stolz auf ihn sein. darauf, dass er sehr wohl weiss, was mit ihm los ist, dass er zum ersten mal und das eigentlich relativ schnell soweit gekommen ist, um seine erkenntnisse auch mitzuteilen. zu wissen, wo das problem liegt und das auch artikulieren zu können sind ja schon unterschiedliche dinge.

hach ja, ich werde an mir arbeiten, ich versuche es, stück für stück.

liebe grüße, susanne
ciela
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo ihr,

ich glaube, ich brauche mal ein paar gezielte tritte und tipps, wie ich diese situation hier bewältigen kann.

wieso lügt mein freund?
gestern abend sagt er mir, dass er heute einen termin beim psychiater hat. den termin letzte woche hat er nicht wahrgenommen, ich habe ihn ein, zweimal gefragt, ob er einen neuen gemacht hat- "nein, ich gehe da nicht mehr hin!"

ich konnte es mir nicht verkneifen, ihm vorzuwerfen, dass er mich mit seinen lügen verletzt, denn das macht er wirklich.
sein kommentar war irgendeine rumdruckserei von wegen "ich will da nicht hin, ich habs versucht, zu vergessen, ist doch unwichtig".
nein, für mich ist das nicht unwichtig.
ich habe ihm gesagt, dass ich so probleme habe, ihm zu vertrauen. wenn er mich bei einer solchen "kleinigkeit" anlügt, was macht er dann sonst noch "heimlich"?

so habe ich das nicht wirklich formuliert, aber natürlich hat er mir dann vorgeworfen, ich würde ihm wörter in den mund legen, ihm dinge vorwerfen, die völlig abstrus wären.
tut mir leid, ich wurde einmal bitterlich belogen und betrogen in einer beziehung und ich wittere bei der kleinsten gelegenheit verdacht.
natürlich ist er jetzt beleidigt, behauptet, ich würde ihn ständig mit meinem exfreund vergleichen, den er nun mal überhaupt nicht ausstehen kann.
was ich nicht mache. überhaupt nicht.
aber es bringt offenbar nichts, mit ihm darüber zu diskutieren.
meine freundin meinte gestern, dass man als depressiver, als person mit null selbstbewusstsein und wirklichen gefühlen vielleicht auch kein richtiges maß mehr hat, was recht und unrecht, bzw. taktvoll ist, kann das wirklich sein?

ich habe manchmal das gefühl, dass er so gefühllos mir gegenüber ist, wie er sich gegenüber ist, ohne es zu wollen, denn andererseits merke ich, dass er ständig ein schlechtes gewissen mir gegenüber hat.

ich verstehe ihn einfach nicht.

hat ER selbst wirklich solche probleme mit dieser psychiaterin (sie war einmal verhindert und ihm wurde nicht abgesagt, seitdem ist er bis ins tiefste getroffen habe ich den eindruck), dass er das, was er hier macht, nicht "lügen" nennt, sondern "verdrängen"?
was "verdrängt" er sonst noch alles?

ich weiß überhaupt nicht, wie ich mit ihm umgehen soll, was ich sagen darf, was nicht.
gestern war ich früher von der arbeit daheim, einfach nur, weil nichts zu tun war und ich mir freigenommen hatte. er fragte mich natürlich ständig mit angst in der stimme, ob ich meine arbeit gekündigt hätte. ist das angst? schuldgefühle?

ich sagte gestern irgendwas wie "so blöd ist das ja garnicht..." und meinte irgendeine sache. er hörte wohl mal wieder nicht richtig hin und antwortete "ich BIN nicht blöd!" wieder persönlich getroffen, obwohl das thema ein ganz anderes war.

ich kaufe die letzten wochen für uns ein, weil er irgendwie nicht dazu in der lage scheint. macht mir nicht das geringste aus, im gegenteil.
seine reaktion: er möchte jeden einkauf bezahlen. "weil du immer einkaufen gehst" sagt er. schön und gut, wir könnten ja teilen, wie immer, hat ohne probleme funktioniert all die jahre. wieso geht das jetzt nicht mehr? wieder schuldgefühle?

vor ein paar tagen "fragte" er mich, ob er woanders schlafen solle, er wäre so eklig und er möchte mich nicht "anstecken" mit seinen flecken.
woher kommen diese selbstzerstörerischen gedanken?
er weiß, dass er nicht "ansteckend" ist, es ist nicht wahnhaft, aber trotzdem hat er wohl irgendwie angst davor, sonst würde er sowas doch nicht sagen.

wenn ich weine, mache ich ihm ein schlechtes gewissen, aber wie soll ich mich unter kontrolle halten? es geht manchmal einfach nicht.

merkt er, dass ich wenig esse (ich muss diäten), hat er angst, dass ich eine esstörung bekomme und er daran schuld ist.
esse ich dann doch mal zuviel süßigkeiten, sagt er mir bittend, dass ich das nicht extra machen soll, nur um mich zu "betäuben" damit.

räume ich die wohnung auf, fragt er mich, wieso ich das mache, wo er doch nur rumliegen würde.
lasse ich daraufhin alles stehen und liegen und lege mich mit einem buch aufs sofa, sagt er, ich sei depressiv.

okay, das waren jetzt alles sachen, die ein wenig gehäuft und überspitzt formuliert sind, aber so in etwa läuft es hier ab.

was soll ich denn tun? ich weiß nicht, was in seinem kopf vorgeht. ich kann seine gedanken weder einschätzen noch nachvollziehen. keine ahnung, über was er den ganzen tag nachdenkt, wenn er spazieren geht. ob er überhaupt nachdenkt oder ob er wirklich ständig an seiner dissertation arbeitet. um sich abzulenken.
ich weiss nicht, wie ich ihm begegnen soll.
ich habe das ständige gefühl, alles falsch zu machen, weiß aber auch, dass es weniger an mir, als an seiner hypersensibilität liegt.

wie kann ich lernen, damit besser umzugehen? es muss doch mittel und wege geben, oder?
ich bemühe mich schon, immer von mir und meinen gefühlen zu sprechen und auch keine allgemeinplätze zu benutzen, aber manchmal reißt mir einfach der geduldsfaden, nicht dass ich dann unbedingt rummecker oder schreie, sondern ich kann einfach nicht bei jedem wort, dass ich zu ihm sage, vorher über seine gewichtung nachdenken.

ich habe das gefühl, mit einem rohen ei zu balancieren.

was soll ich tun?

liebe grüße, susanne
tommi
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von tommi »

Liebe Susanne,

ich bin auch ein wenig erschüttert, dass er nicht zu den Terminen gegangen ist. Er hat Angst, dass dort etwas aufgebrochen wird, was er jetzt schon fühlen kann.

Ich finde es von ihm recht verantwortungslos, da es doch recht berab mit seinen Ängsten und Wahnvorstellungen geht. Verantwortungslos gegen über sich selbst und letztendlich auch dir gegenüber.

Du fragst, was du tun sollst? Ich habe keine Idee. Ich sehe nur, dass du in dieser Beziehung sehr leidest und ich verstehe auch, dass durch seinen Selbstbetrug, dein Vertrauen schwindet. Ich sehe wirklich nur eine Chance, wenn sich der Partner behandeln lässt. Das habe ich schon sehr häufig geschrieben und auch dir schon. Ich denke, dass du ihm klip und klar sagen solltest, was du davon hälst, dass er sich doch nicht behandeln lässt.

Er ist krank und einige Handlungsweisen kann ich auch daruf ableiten und verstehen. Ich kann verstehen, wenn jemand solch eine Angst vor der Offenbarung seiner Vergangenheit hat, aber es wird dadurch nicht besser, wenn man sie verdrängt. Wobei ich schon sehe, dass sich einiges seines Leids an die Oberfläche kämpft.

Ja, er hat Schuldgefühle, die gehören auch zu der Krankheit.

Ich weiß, mein Beitrag kann dir nicht wirklich helfen. Du musst für dich entscheiden, wie du nun mit der neuen Situation umgehst.

Liebe Grüße
Tom
ciela
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo tom,

hm, nicht, dass du da was falsch verstanden hast.

diese psychiaterin ist von anfang an sehr "uninteressiert" an seiner sache gewesen.
2 stunden warten, 10min. sprechen, in dieser zeit fragt sie nur, ob er neue tabletten braucht und ob die 50 valium noch ausreichen.
das alles hat er mir erzählt,als es ihm noch besser ging, aber ich habe ihm angemerkt, dass er sich bei der frau einfach nicht ernstgenommen fühlt.

den letzten termin hat er vielleicht wirklich nicht absichtlich verschlafen, aber das ist auch egal.

gestern hat er mir mehrmals gesagt, dass er zum psychologen geht, dass er gut mit diesem mann klar käme, dass er aber nicht mehr machen kann, als da hin zu gehen.
(psychiaterin und psychologe sind zwei verschiedene personen, ich weiss nicht, ob das klargeworden ist)

soll heißen, er lässt sich behandeln, wenn auch ein wenig zickend und widerstrebend.

ich glaube, da bedingt eine sache die andere.
es ist nicht nur die vergangenheitsbewältigung an sich, die auf ihn zukommt, sondern die schuldgefühle, dieses "sich für alles verantwortlich und niemandem zur last fallen" hindert ihn momentan daran, selbst aktiv zu werden.

wenn ich ihn richtig interpretiere, dann hat er solche probleme, die hilfe anderer menschen anzunehmen, dass er sich immer noch versucht, einzureden, keine hilfe nötig zu haben.
und trotzdem weiss er, dass es ohne fremde fachmännische hilfe nicht geht.

habe ich das verständlich ausgedrückt?

ich möchte ihn jetzt garnicht im nachhinein in schutz nehmen, es ging mir eigentlich nicht darum, in frage zu stellen, ob er sich helfen lässt, denn das macht er, wenn auch auf verschlungenen wegen.

mein problem ist eher diese alltäglichen "begegnung" mit ihm.
er weiß, dass sein wahn, seine ängste, seine seltsamen behauptungen nicht wirklich richtig sind und er weiss auch, dass er dagegen angehen muss, weil er die situation nicht erleichtert.
im übrigen geht es mit seinen ängsten nicht bergab, hast du da den eindruck gewonnen? diese ängste, der wahn, so wie ich ihn geschildert habe, war vor ein paar wochen, als ich zum ersten mal hier im forum war, um ein vielfaches schlimmer. daher meinte ich damals auch, das er in eine klinik sollte, hatte angst, dass es mehr psychose als neurose ist.
das hat sich "gebessert". die kommentare kommen, aber sie kommen nicht mehr ständig. und da ich aus der vergangenheit weiß, dass er eine sehr eigene art hat, mit problemen umzugehen, kann ich einige seiner seltsamen angstäußerungen auch einschätzen.

wie gesagt, er lässt sich helfen, daran zweifel ich garnicht. mein problem liegt momentan eher darin, dass es natürlich dauern wird, bis irgendeine hilfe auch wirkung zeigt. vielleicht auch erstmal die sache verschlimmert, klar.
und in dieser zeit muss ich irgendwie versuchen, mit ihm und den problemen klarzukommen. mit seinem selbstbetrug, wie du es nennst und seinen "lügen", "verdrängungsgeschichten", was auch immer.

ich weiß, dass sein ganzes verhalten nicht absichtlich ist, gerade, weil ich ihn auf eine etwas andere art "krank" kennenlernte, weiss ich, dass vieles sehr schräg anmutet auf aussenstehende. klar, auf mich auch, aber naja. was ich sagen will, ich weiss, dass sein verhalten eine art krankheitsbewältigung ist, der versuch, sich in seinem leben zurecht zu finden.

aber diese wissen hilft mir nicht, auch einen einfachen umgang mit ihm zu finden. einen umgang, der es uns beiden ermöglicht, das beste daraus zu machen aus der situation.

naja, warten wir mal das wochenende ab...

liebe grüße, susanne


ich erwarte nicht eine konkrete antwort, vielleicht frage ich mich das nur selbst gerade ein wenig.
tommi
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Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von tommi »

Liebe Susanne,

da habe ich dich wirklich mißverstanden und bin froh, dass er sich weiter behandeln lässt.

Wenn er solche Äußerungen tätigt, sind das m.E Ausdrücke seiner Hilfloigkeit. Wie dem begegnen? Mit Humor? Mit ignorieren? Mit darüber reden?
Wie es gerade in der Situation passt. Ich weiß, dass es oft schwer ist, die richtigen Worte zu finden, habe aber auch gemerkt, dass man sagen kann was man will, es ist immer das Falsche. Deswegen wieder mein Rat, das Gesagte nicht persönlich zu nehmen.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.

Gruß
Tom
evabeatrix
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Registriert: 15. Jan 2006, 18:33

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von evabeatrix »

Liebe Susanne

Du fragst, wie du solchen Äusserungen begegnen sollst. Kannst du Situationen aus eurer gemeinsamen Vergangenheit finden, wo du einen Erfolg hattest mit einer bestimmten Art von Begegnung/Einstellung? Ich weiss, manchmal ist es wie ein Minensuchspiel, und doch... vielleicht fällt dir heute oder morgen eine Situation ein, wo du denkst 'hoppala, das wars'. Solchen Erinner-Situationen kannst du ja nachgehen, aus Einzeltreffern Strategien entwickeln. Natürlich muss das nicht heissen, dass das was einmal funktioniert hat, immer klappt. Allerdings ist die Chance grösser als ein Schuss ins Blaue.

Mir scheint einmal mehr wichtig: lerne, deinen eigenen Garten zu kultivieren. Dein Bild ist ein so schönes! Lerne deine eigenen Gartengeräte kennen, den Umgang mit deinem Erdreich, den Haufen, die bei dir rumliegen. Dann, wenn du dein Handwerkszeug kennst, kannst du auch mal ne Schaufel ausleihen. Erst dann.

Liebe Umarmung,
eva.b.
ciela
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Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo ihr,

mir ist mal wieder nach schreiben, auch wenn es nicht viel neues zu berichten gibt.

momentan habe ich urlaub, versuche den auch so gut wie es geht zu genießen, was mir aber nicht wirklich gelingt.

hatte am montag nochmal ein gespräch mit meiner psychologin und habe danach beschlossen, zunächst auf ad´s für mich zu verzichten.
grund: die meisten der tabletten sorgen ja doch für übergewicht oder andere nebenwirkungen. da ich aber gesundheitlich sowieso schon so stark angeschlagen bin (ich muss abnehmen, darf nicht weiter zunehmen) ist mir das risiko einfach zu groß.
ich weiß nicht, ob dieser entschluß gut ist, aber momentan möchte ich das für mich so belassen und mehr an den ursachen für alles forschen. an denen hat sich meine psychologin übrigens zur zeit festgebissen.
sie ist dran an den dingen und lässt mich da auch nicht mehr raus. und zum erstem mal merke ich auch, was diese selbstfindung mit einem machen kann. und mir wird klar, wieso mein freund sich so gegen seine therapie "wehrt", denn er hat bekanntlich mehr zum aufarbeiten.

was unsere beziehung betrifft- nicht viel neues. es gibt höhen und tiefen, 10min. gespräch gefolgt von 60min. negativem. der rest besteht aus unterschiedlichen tagesabläufen, wo wir uns sowieso nicht sehen.

ich habe den thread von laura verfolgt und musste so oft innerlich nicken.
allerdings habe ich vorhin festgestellt, das bei mir nicht das reden das problem ist, sondern das nicht verstanden werden.

ich denke mir so oft, dass ich mich einfach manchmal mit meinen gefühlsäusserungen zurückhalten müsste, sie anders formulieren müsste, aber ich schaffe das einfach nicht. nie hätte ich gedacht, dass ich doch so ein "impulsiver" mensch sein könnte.

mein freund hat die letzten tage immer wieder für ihn eigentlich untypische kommentare gemacht.
"warum zeigst du mir das nicht, ich bin doch dein freund" z.b....gefolgt von "you don´t love me anymore".
wie reagieren? was tun? ist das hilflosigkeit? ich fühle mich durch diese äußerungen eher unter druck gesetzt. wie soll ich ihm den noch zeigen, dass ich ihn liebe? wo er das doch offenbar nicht tut?

wie soll ich auf seine depressiven weltanschauungen reagieren, die er mir von zeit zu zeit unter die nase hält?
kinder, so sagt er momentan, möchte er niemals haben. denn kinder in die welt setzen ist in seinen augen einfach nur egoistisch. niemand hat gefragt, ob das kind auf die welt kommen möchte, er wurde auch nicht gefragt. und irgendwann würde nach einer hoffentlich schönen kindheit dem kind bewusst werden, dass es sterben müsste und dann würde es warten und irgendwie versuchen, zu leben, bis es halt stirbt.

ich wollte mich wirklich beherrschen, habe letztendlich aber doch geweint. woraufhin er dann wieder ein schlechtes gewissen bekam und mich dann vor die frage stellte: "wie sollen wir das machen, du willst kinder, ich werde keine bekommen, willst du dir einen anderen mann suchen?"

irgendwelche ideen, wie man in solchen momenten reagieren soll?
ich habe ihm versucht zu erklären, dass das thema kinder momentan überhaupt nicht zur debatte steht und das ich nicht weiter darüber diskutieren möchte. dann bin ich spazieren gegangen...

wieso sagt er mir, ich würde ihn nicht mehr lieben? wieso erzählt er mir davon, dass er keine kinder möchte, auch wenn ihm doch klar sein müsste, das er mich damit verletzt? wieso ist er auf seine art so schrecklich rücksichtlos?
ständig sagt er mir immer noch, dass es halt ein "neues" leben wäre. ein leben, wo er nicht angefasst werden möchte ("so leben doch viele paare, wenn auch aus anderen gründen), ein leben, wo er "keine liebe zeigen kann", ein leben, wo er -zitat: "wenigstens finanziell immer dafür sorgen wird, dass es mir gut geht." (ich habe ihm förmlich angesehen, wie der satz in seinem kopf weitergeht: "wenn ich dir sonst schon keine liebe bieten kann..." aber wieso kann er genau den teil des gedankens nicht aussprechen?

wieso "verlangt" er von mir förmlich, dass ich unser "neues" leben akzeptiere und geht überhaupt nicht auf die option ein, dass ich mich auch von ihm trennen könnte? dass ich das leben eben nicht akzeptiere, sondern darum kämpfe, dass es ihm und auch mir wieder besser gehen wird?

ist sein denken wirklich so in einer sackgasse gelandet? so negativ und hoffnungslos, das er nichts anderes wahrnimmt? bedeutet dieses "du musst halt akzeptieren" seine art zu sagen "lass mich nicht alleine?"

sind das die berühmten kleinen zeichen und blicke und andeutungen, die es zu deuten gibt?
wieso fällt es einem depressiven menschen so schwer, einfach zu sagen, was los ist? weil sie es selbst nicht wissen? nicht klar fühlen können und nicht formulieren können?
hat mein freund solche schuldgefühle wegen seines zustandes, dass er diese auf alle möglichen wege zu umgehen versucht und durch die "hintertür" um verständnis bittet?

ach ja, apropos verständnis. das hat er mir auch vorgeworfen dieser tage. ich hätte für ihn und seine flecken kein verständnis. niemand würde ihn verstehen und - noch schöner- "niemand hat sich jemals für mich interessiert". diese behauptung entstand, nachdem seine mutter die tatsache verwechselte, dass er eine dissertation und keine magisterarbeit schreibt. wieso wirft er mir das dann vor? dass ich kein interesse an seiner arbeit habe?
ich dachte mir, dass es wenig sinn macht, ihm jetzt mit beispielen vom gegenteil zu überzeugen und habe es bei einem "wenn du meinst" belassen. wenn er nur wüsste, wie weh er mir damit tut.

ach ja, indirekt hat er mir auch vorgeworfen, dass er in deutschland eine therapie auf deutsch machen müsste.
wie oft habe ich ihm schon gesagt, dass mir das leid tut, dass ich mich schuldig fühle, weil er eigentlcih wegen mir in deutschland ist? mir ist bewusst, wie schwer es sein muss, in einer fremdsprache eine therapie zu machen, aber ich kann das momentan nicht ändern. was soll ich tun? was sagen?

ihr seht, nichts neues, von den alltäglichen kommunikationsproblemen mal abgesehen.
alles in allem habe ich das gefühl, das es für minuten schon besser geworden ist. es gibt trotz allem minuten, wo er mir klare antworten gibt, deutlcih sagt, was los ist. die restliche zeit verbringe ich mit rätseln, stimmungsraten und den richtigen worten suchen.

anregungen jederzeit willkommen...

liebe grüße,
susanne (die sich jetzt auf frustshopping begeben wird)
tommi
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von tommi »

Liebe Susanne,

wieder kann ich dir nur schreiben, dass du dir wegen seiner wenigger Gedanken machen solltest. Du wirst im seine Einstellung zum Leben nicht ändern können, das muss er durch die Therapie machen.

Wie es in ihm aussieht kannst du in deinem Beitrag nachlesen:
>>>kinder, so sagt er momentan, möchte er niemals haben. denn kinder in die welt setzen ist in seinen augen einfach nur egoistisch. niemand hat gefragt, ob das kind auf die welt kommen möchte, er wurde auch nicht gefragt. und irgendwann würde nach einer hoffentlich schönen kindheit dem kind bewusst werden, dass es sterben müsste und dann würde es warten und irgendwie versuchen, zu leben, bis es halt stirbt.
Er sieht im Moment in seinem Leben keinen Sinn. Das was er über Kinder äußert, spiegelt seine Verfassung recht gut wieder - finde ich.
Natürlich ist es im Moment kein Thema, aber eine Antwort kann man schon darauf geben, indem man einfach seine Argumentation umdreht: Er gibt einem Kind nicht die Gelegenheit zu leben, zu erfahren und zu lieben. Ist das nicht eher egoistisch? Gut, ich will mich an dem Thema nicht auslassen, weil es mir nicht zusteht.

>>>"wie sollen wir das machen, du willst kinder, ich werde keine bekommen, willst du dir einen anderen mann suchen?" irgendwelche ideen, wie man in solchen momenten reagieren soll?

Wie wär es mit dieser Antwort: Wenn ich Kinder haben möchte, dann nur mit dir . Muss man aber mal darauf kommen. In solchen Momenten, fehlen einem die Worte, aber man kann auch eine Antwort nachreichen .

>>>wieso sagt er mir, ich würde ihn nicht mehr lieben?
Weil er nicht verstehen kann, dass du ihn liebst. Er fühlt sich abstoßend und nicht liebenswert.

>>>ich hätte für ihn und seine flecken kein verständnis. niemand würde ihn verstehen und - noch schöner- "niemand hat sich jemals für mich interessiert".
Er fühlt sich nicht verstanden (wie auch, in Bezug auf seine Flecken?) und deswegen alleine. Auch wenn du alles versuchen würdest ihn zu verstehen, es gelingt dir nicht. Es werden immer Pauschaläußerungen benutzt, die bringen mich bei meiner Frau auch auf die Palme. Hier geht es meiß darum zu deutlich zu sagen, was einen stört. Auch hier muss man abwarten, wie sich die Therapie entwickelt.

>>>mir ist bewusst, wie schwer es sein muss, in einer fremdsprache eine therapie zu machen, aber ich kann das momentan nicht ändern. was soll ich tun? was sagen?
Ich stelle mir das auch sehr schwierig vor, in einer fremden Sprache meine Gefühle zu äußern (wobei ich ergänzen muss: überhaupt etwas zu äußerern). Du hast dir mal überlegt, mit ihm englisch zu reden. Versuche es doch mal. Ich denke, dass es ihm gut tun würde. Ich weiß, dass du dich schämst, nicht richtig sprechen zu können, aber Übung macht doch den Meister. Es braucht Überwindung, also versuche es doch mal.

Ich wünsche dir mehr von den guten Minuten Kommunikation und weniger von den negativen.

Gruß
Tom
ciela
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo tom,

ja, ich weiß dass ich mir wegen ihm weniger gedanken machen sollte. aber wie dieses vorhaben umsetzen?
ich habe brav den ganzen tag in der stadt verbracht, vor mich hingeshoppt und für eine weile konnte ich sogar mal abschalten, immerhin ein fortschritt.

ansonsten holt mich halt jeden tag die realität wieder ein, sobald ich mit meinem freund zusammentreffe.

in all seinen zitierten äußerungen kann ich auch sehr wohl seinen, ich nenn es mal "weltschmerz" erkennen, gerade diese kindersache zeigt ganz deutlich, wie es in ihm aussieht, dass stimmt.

ich nehme mir auch immer wieder vor, entsprechend auf solche äußerungen zu reagieren, aber wie du weisst, selten ist man spontan genug um darauf adäquat eingehen zu können.

das mit dem "kinder nur mit dir" lag mir tatsächlich auf der zunge, würde aber im falle meines freundes nur wieder zu vermehrten schuldgefühlen bei ihm führen, da ich mir dann ja etwas aus seiner sicht unmögliches wünschen würde.

ich habe einfach den "trick" noch nicht raus, wie ich möglichst gelassen und möglichst passend auf seine äußerungen reagieren kann, ohne das er mir jedesmal den sinn meiner worte rumdreht, ohne das er sich das wesentliche rauspickt und dann wieder pauschale dinge von sich gibt, die mich reizen und zum teil auch sehr verletzen.

das thema englisch sprechen habe ich noch im kopf, irgendwie hat sich die "gelegenheit" noch nicht dazu ergeben. klingt wie eine ausrede, oder?
von meiner ureigenen angst mal abgesehen hat sich aber tatsächlich noch nicht der geeignete moment ergeben, wo ich damit anfangen könnte. ich habe dann nämlich sofort angst, dass er misstrauisch reagiert und mir irgendein seltsames vorhaben damit unterstellen will. "du hast noch nie englisch geredet, wieso jetzt auf einmal?"

wieso muss nur alles, was man sagt, auf die goldwaage gelegt werden?


liebe grüße, susanne
tommi
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von tommi »

Liebe Susanne,

>>>das mit dem "kinder nur mit dir" lag mir tatsächlich auf der zunge, würde aber im falle meines freundes nur wieder zu vermehrten schuldgefühlen bei ihm führen, da ich mir dann ja etwas aus seiner sicht unmögliches wünschen würde.
In dem Zusammenhang, bin ich nicht deiner Meinung. Er fragte ja, ob du dir einen anderen suchen solltest. Wenn du von dir aus ohne diesem Zusammenhang sagen würdest, ich möchte nur ein Kind von dir, wirst du mit deiner Vermutung recht haben.

Ja, es klingt wie eine Ausrede . Du kannst ihm ja auf deutsch sagen, dass du gerne mit ihm mal englisch sprechen möchtest, also es ankündigst. Ich glaube schon, dass er sich einfach nur darüber freuen würde .

Gruß
Tom
ciela
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo ihr,

ich glaube, ich brauche mal ganz akut hilfe, auch wenn ich nicht weiß, wie ich das problem am besten beschreiben soll.

mein freund scheint in den letzten tagen vermehrt vergangenheitsbewältigung zu "betreiben".
wie ich schon mal geschrieben habe, fühlt er sich für den selbstmordversuch zweier nahestehender personen verantwortlich, hat wohl mit seinem thera auch darüber gesprochen, so dass ich seine entsprechenden ängste zumindest nachvollziehen kann.

leider projiziert er diese ängste vermehrt auf mich, unterstellt mir, dass ich die gleichen symptome zeigen würde (was zum teil, aber eben nur zum teil stimmen mag) wie diese menschen und das ich stark selbstmordgefährdet wäre deswegen (völliger schwachsinn).

wie soll ich damit umgehen?
ich habe versucht, mit ihm in ruhe drüber zu reden. habe ihm gesagt, dass ich nachvollziehen kann, wieso er angst hat und dass ich weiß, dass ich zuviel weine, depressionen habe, was auch immer. ich habe ihm aber auch versucht zu erklären, dass ich in keinster weise selbstmordgefährdet bin, sich diese angst alleine in seinem kopf abspielt und ich nicht mehr weiß, wie ich darauf reagieren soll. denn alles, was ich mache oder sage, scheint er mir umzudrehen.
rufe ich eine freundin nicht gleich zurück, heißt es, ich isoliere mich von den menschen. rufe ich zurück, lache mal am telefon, sagt er, ich würde mich verstellen, keiner dürfte merken, wie es mir wirklich geht.

ich fühle mich unter druck gesetzt durch sein verhalten, auch wenn ich weiß, dass alles nur durch seine unbändige angst begründet ist und er da wohl einfach "durch" muss und das mit seinem thera aufarbeiten muss.

aber wie soll ich in der zwischenzeit reagieren? ihm aus dem weg gehen? nicht mehr darauf eingehen? versuchen, vernünftig mit ihm zu reden (was nichts bringt).


meine psychologin konnte ich deswegen leider nicht erreichen, möchte aber morgen nochmal mit ihr drüber sprechen.
wie reagiert man denn in solchen situationen?

liebe grüße, susanne
evabeatrix
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Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von evabeatrix »

Liebe Susanne

Einen Rat weiss ich dir keinen... möchte dir einfach sagen, dass ich dir gute Gedanken sende, damit du bei dir bleiben kannst in solchen Situationen.

Ich habe erlebt, dass ratlose Situationen dann am besten zu meistern sind, wenn ich integer und autentisch ich bin. Wie ich das mache? Mich kurz in der Situation innerlich einen Schritt zurücknehmen und fragen was bin ich hier? Dieser Schritt zurück heisst 'in die Metaposition gehen', also wie wenn du das aktuelle Spielfeld von der Kirchturmspitze aus übersehen könntest. Ist eine Übungssache. Wenn du diese Übung einüben möchtest, dann nimm dir A4-Zettel (beschriften: 1. "ich"; 2. "Freund"; 3. "Beobachter"; 4. "Kirchturm"). Leg sie auf den Boden. "ich" vis-a-vis von "Freund", "Beaobachter" daneben, "Kirchturm" etwa 3 m weit weg, am besten auf einen Stuhl oder sonst leicht erhöht. Nun geh in eine spezifische Situation in Gedanken und stell dich auf den Zettel "ich", sammle alle Gedanken, die dir als "ich" in dieser Situation in den Sinn kommen (achtung Falle: nur was "ich" wirklich denkt, nicht was an Entschuldigungen und Erklärungen dazu kommen). Dann geh aus dem Zettel raus, dreh eine Runde im Raum und stell dich dann auf den Zettel "Freund". Schau, wie seine Position ist, was dir aus der Situations-Sicht "Freund" einfällt (8-ung Falle: nicht hin und her springen in Gedanken, wirklich in seine Haut schlüpfen. Hier kannst du mal aussprechen, was seine Haut denkt, fühlt). Dann mach das selbe auf dem Zettel "Beobachter". Wenn du ein neutraler Beobachter wärest, was würdest du über das Verhalten dieser beiden Personen denken. Was für Gefühle hättest du dann? Und dann geh auf den Kirchturm. Wie sieht die Situation von dort oben aus? Was für Gefühle hat der Kirchturm-Übersichts-Beobachter, wenn er sich die Situation anschaut, was für Gedanken?
Die Zettel, auf denen du jeweils stehst sind so genannte "Bodenanker", sobald du sie ausgelegt hast bis zum Zeitpunkt nach dem herausgehen aus der Kirchturm-Position solltest du sie nicht verrücken, da sie wie Landmarkierungen in deiner inneren Landkarte wirken, dir helfen, verschiedene Sichten einzunehmen.
Dies ist ein Weg, eine ganz spezifische Sicht nochmals anzuschauen. Also nicht "das ganze Leben" auf einmal, eine Episode daraus.

Probier es aus wenn du magst, und wenn du magst, erzähl davon, was du erlebt hast!

Alles Liebe!
eva.b.
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von tommi »

Liebe Susanne,

ich kenne das mit dem Projektzieren auch. Bei meiner Frau ist das der Alkoholismus ihres Vaters. Am Anfang habe ich überhaupt nicht verstanden, warum sie mich in diese Ecke stellt, ich könnte auch so werden. Die Erinnerung an ihre Kindheit und die Erlebnisse um den Alkoholismus bis heute, lösen solch schlechte Gefühle aus, dass nur der Geruch einer Bierfahne ausreicht, diese hervorzuheben.

Dein Freund sieht deine Depressionen und kann nicht anders, als den Vergleich zu ziehen, seine Erinnerungen sind zum Greifen da. Auch wenn es noch so unrealistisch sein sollte.

Bei meiner Frau kann ich aktiv was daran ändern, indem ich kein Bier mehr trinke. Du hast nur die Möglichkeit passiv zu bleiben und ihm immer wieder zu sagen, dass er sich keine Sorgen darum machen muss.

Ich denke, erst wenn er dieses schreckliche Erlebnis verarbeitet hat, auch selbst erfährt, dass er nichts an dem SV seiner Freundin hätte tun können, wird die Angst um dich schwinden.

Ich kann mir gut vorstellen, dass du dich mit seinen Außerungen unter Druck gesetzt fühlst. Du hast das Gefühl, dass du nichts machen kannst, was dir negativ ausgelegt wird. Ich würde hier versuchen, ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Sag ihm, dass er sich doch lieber um sich kümmern soll.

Ich denke, dass ihr ansonsten viel mehr miteinander Reden solltet. Hier meine ich keine Steitgespräche, sondern Gespräche über die eigenen Gefühle. Es ist nicht wichtig, auf Äußerungen eine Antwort zu wisse, oft gibt es keine. Wichtig ist nur, dass ihr euch eure Gefühle austauscht, ohne sie als Vorwurf zu verstehen und sich sofort verteidigen zu wollen. Ihr könnt euch eine große Stütze werden, wenn ihr es schafft, einfach mal zuzuhören. Du kannst seine irrealen Ängste nicht abnehmen, genauso wie er dir deine Ängste nicht nehmen kann. Sie sind da und für jeden von euch gefühlt real.

Gruß
Tom
ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: Suche Austausch mit anderen Angehörigen III (von Susanne)

Beitrag von ciela »

hallo ihr beiden,

danke eva für die tipps. in groben zügen hatte ich es ähnlich schon mal versucht, zumindest dieses meine position- deine position-konstrukt.

mir ist im grunde schon deutlich vor augen, was hier zwischen uns abgeht.

ich: depressiv, weine viel, sehne mich nach zuneigung und verständnis, mein freund war meine größte stütze und nun ist diese weg, ich gebe mich bei ihm, und nur bei ihm wirklich so, wie ich mich fühle

er: kann mir keine stütze sein, sieht in meiner hilflosigkeit seine vergangenheit
schaltet um auf helfersyndrom, auf schuldgefühle, möchte alles tun, damit es mir besser geht und vor allem, damit er sich keine schuldgefühle mehr machen braucht

problem: so kommen wir nicht weiter, auch wenn es uns beiden klar wäre.
wie tom sagt, er hat seine position und seine ängste sind sehr real. ich verstehe das, kann damit aber nicht umgehen, da ich ja nicht mal mit meinen ängsten zurande komme.

wie lösen? über gefühle reden- versuche ich, allerdings meist erst, nachdem ich einen wutausbruch bekommen habe oder weggerannt bin und er dann nicht mehr zum reden bereit ist
ihm sagen, dass ich seine ängste diesbezüglich akzeptiere, dass ich mich aber eingeengt fühle, wenn er mir alles negativ auslegt- habe ich versucht, ich hatte nicht den eindruck, dass er mich versteht, da er momentan von meinen selbstmordabsichten überzeugt ist, zumindest scheint es so

ich weiß, das diese projektion teil seiner verarbeitung ist, aber die vorstellung, dass das erst der anfang ist, macht mir schwer zu schaffen.
ich hoffe, wir werden mittel und wege finden, uns mehr auszutauschen über unsere gefühle. momentan ist er leider nicht wirklich dazu bereit, blockt ab.
aber zumindest kann ich von meiner seite aus ja versuchen, ihm meine gefühle und probleme mitzuteilen. nachdem ich in mich gegangen bin und nach modell eva die lage ein wenig analysiert habe, um die gefühle ein wenig aus der sache rauszunehmen.

danke für eure geduld mit mir!

liebe grüße, susanne
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