Und was bleibt nun noch ???

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cRyZwEi
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Und was bleibt nun noch ???

Beitrag von cRyZwEi »

Ich(31) mache im Augenblick die wohl schwerste Zeit in meinem Leben durch.Wird jetzt recht umfangreich aber ich versuch es mal so gut es geht niederzuschreiben.

Meine Frau(34) ist seit 4 Wochen in stationärer Behandlung in einer psychosomatischen Klinik. Ich versuche mal meine letzten Monate ein wenig näher zu umschreiben.
Kennen gelernt hab ich meine Frau vor fast 5 Jahren. Nachdem wir ein viertel Jahr eine Wochenendbeziehung geführt haben(400km)hab ich mir in Ihrer Nähe Arbeit gesucht und bin darauf hin zu Ihr gezogen hab mein altes Zuhause aufgegeben. Ein gutes Jahr später haben wir geheiratet. Wir führten bis Anfang dieses Jahres eine glückliche Beziehung. Angefangen haben die Probleme im Januar dieses Jahres als ich bemerkte das Sie sich mehr und mehr veränderte.
Dazu sollte ich erwähnen dass ich beruflich 14Tage im Monat Nachtschicht habe bzw. hatte. Ich bemerkte das meine Frau immer nachdem ich auf die Arbeit gefahren bin noch bis spät in die Nacht auf den Beinen bzw. vor Ihrem Computer war. Ende Januar sagte Sie mir das Sie im Februar beruflich für 3 Tage auf eine Weiterbildung fahren würde. Da wuchsen bei mir die ersten Zweifel an der Wahrheit.1 Tag bevor Sie auf diese Weiterbildung wollte hab ich dann herausgefunden das Sie nicht auf Weiterbildung sondern zu einem anderen Mann fahren wollte. Als Sie an diesem Tag von Ihrer Arbeit kam und ich Sie mit der Wahrheit konfrontierte, hab ich dann ein paar Stunden lang versucht Sie von Ihrem Vorhaben abzubringen. Am Abend ist Sie dann doch in Ihr Auto gestiegen und zu dem anderen gefahren bzw. in ein Hotel bei Ihm in der Nähe.(ca.600km von hier)Meine letzten Worte an Sie waren das Sie wenn alles reden vom mir nicht hilft selber merken muss das Sie eine Fehler begeht und ich Sie über alles liebe und Ihr den Fehler verzeihen würde. Bin dann am Abend um 11 total niedergeschlagen wieder auf meine Arbeit wo ich dann 10 Minuten später einen Anruf von Ihr erhielt. Sie sagte dass Sie Mist gebaut hätte und dass Sie am nächsten Tag wieder nach Hause kommt, also eine Nacht im Hotel bleibt und sich für die Rückfahrt ausschläft. Hab mich mit Ihr dann am nächsten Tag in der Stadt in einem Cafe verabredet denn sie wollte erst einmal nicht nach Hause, wollte dass wir uns erst einmal woanders wieder sehen. Als ich dann am Cafe angekommen war kam Sie zu auf mich zu gerannt und ist mir um den Hals gefallen, hat geweint und sich für alles entschuldigt und mich um Verzeihung gebeten. Hab mit Ihr dann ca.2Stunden im Cafe gesessen und hab Ihr vorgeschlagen über das Wochenende erst einmal zusammen irgendwo hinzufahren. Mal ein wenig Abstand zu der Sache und zum Zuhause, zum Alltag zu bekommen. Sind dann einen Tag später über das Wochenende nach Prag gefahren. War Urlaub für uns beider Seelen. Waren viel unterwegs und die Liebe wurde beiderseits neu belebt. Haben dort dann schon den Urlaub für dieses Jahr geplant, den wir die Jahre zuvor leider nicht machen konnten, sei es nun aus beruflichen oder finanziellen Gründen.

Zuhause war dann wieder alles so glücklich und normal als vor der ganzen Geschichte mit dem anderen. Einen Monat später hatte ich dann Geburtstag und von Ihr einen Gutschein für unseren gemeinsamen Urlaub bekommen. Haben dann abends noch lange zusammen gesessen und unseren Urlaub gleich gebucht. Die Zeit vor dem Urlaub war meiner Meinung so normal und harmonisch wie die Jahre zuvor.
Sind Ende Mai dann für 2 Wochen in den Urlaub geflogen. Hab mich damals nur gewundert warum Sie unbedingt Ihr Handy mit in den Urlaub nehmen wollte, ich ließ meines ja auch daheim, wollte mir den Urlaub durch keinen Anruf oder Nachrichten von Zuhause verderben lassen. Am zweiten Tag im Urlaub hab ich dann mitbekommen was der Grund dafür gewesen ist. Sie hatte immer noch Kontakt zu dem anderen, sagte dass Sie nur Freunde seien. Die ersten paar Tage im Urlaub kamen dann öfter SMS von Ihm, einmal hat Sie ihn sogar von dort aus angerufen während ich im Zimmer saß. Hab Sie die restliche Zeit im Urlaub gebeten dass Sie mal Ihr Handy ausmacht und lieber den Urlaub genießen solle. Hat dann auch mehr oder weniger geklappt und ich würde sagen mit Ausnahme der Sache mit dem Handy hatten wir beide eine Super-Urlaub.
Nachdem wir wieder Zuhause waren kamen bei mir dann allerdings wieder die ersten Zweifel ob denn alles wirklich nur freundschaftlicher Natur sei. Nach und nach verblasste bei mir der Verdacht denn Sie ließ sich nichts anmerken und es ging dann alles den gewohnten Gang in unserem Alltag.
Im Juli feierte Sie dann Ihren Geburtstag und ich hab mir für Sie dazu mal etwas „anderes“ einfallen lassen. Hab für den nächstmöglichen Termin ein langes Wochenende in einem Hotel bei Passau gebucht, mit Candlelight-Dinner, Whirlpool und allem drum und dran, das ganze Ihr dann in Form eines herzlichen Gutscheins verpackt und geschenkt.

Die Zeit bis zu diesem Wochenende Ende August war auch überwiegend normal, waren ein Wochenende zu einer Freundin von Ihr gefahren und auch sonst waren da keine Anzeichen aus denen man hätte Schließen können das Sie mit mir und Ihrem Zuhause unglücklich sei und das Ihr es immer schlechter geht. An dem Wochenende hat Sie sich dann schon merklich etwas anders als sonst verhalten, war zwar ein schönes Wochenende aber Sie war irgendwie zu ruhig und wortkarg gegenüber mir, konnte sich an dem erlebten nicht richtig freuen und war irgendwie nicht bei der Sache. Haben an dem Wochenende auch drüber geredet was wir in der Woche im September machen könnten, da hatten wir beide noch eine Woche Urlaub eingeplant.
Zu all dem muss ich noch sagen dass Ihre Eltern genau ein Haus weiter wohnen. Wir sind also Nachbarn, wohnen mietfrei allein in dem älteren Haus der Eltern. Sind dann am Wochenende vor dieser Woche gemeinsam mit Ihren Eltern zu meinen nach Berlin gefahren. Ich war froh dass es Ihre Eltern endlich mal „geschafft“ haben mit uns zu meinen Eltern zu fahren. Meine Eltern waren ja die letzten Jahre schon öfters hier bei uns. Jedenfalls war auch dieses lange Wochenende in Berlin schön, haben alle zusammen ne Stadtrundfahrt auf einem Dampfer gemacht, uns von meinen Eltern die Stadt zeigen lassen, am Abend zusammen gesessen und gegrillt. Alles in allem ein harmonisches Wochenende sollte man meinen.

Zwei Tage nachdem wir wieder hier waren, wir hatten ja beide Urlaub, ist Sie dann Mittags in das Auto gestiegen, sagte nachdem ich Sie fragte wo Sie denn hinfahren wolle das Sie alles nicht mehr länger mitmachen würde, Sie Ruhe und ein Paar Tage für sich braucht, um Ihr über unsere Zukunft Gedanken zu machen.
Ich nahm Ihr dann die Autoschlüssel weg und wollte dass Sie mir das ganze ein wenig deutlicher erklären soll. Führte dann aber zu nichts und ich ließ Sie fahren. Habe immerzu versucht Sie anzurufen und Ihr sehr viele SMS geschrieben, habe Sie darum gebeten dass Sie zurückkommen soll und dass wir über alles reden können. Erst nach 4 Tagen bekam ich eine kurze SMS von Ihr, Sie sagte dass Sie noch ein paar weitere Tage für sich allein braucht und Sie im Moment nicht nach Hause möchte.
Nach einer Woche, ich kam gerade wieder von der Nachtschicht, stand dann Ihr Auto wieder in der Garage, war Sie also wieder da, lag im Bett und schlief. Hab mich dann zu Ihr gelegt und bin ein paar Stunden später mit Ihr zusammen aufgestanden. Haben dann eine Weile ohne dass ein Wort gefallen ist in der Küche gesessen. Irgendwann hab ich Sie dann gefragt wo Sie denn gewesen ist worauf Sie sagte das Sie allein in einem Hotel in den Bergen gewesen ist. Habe Sie dann gefragt wie alles weitergehen soll, bekam aber keine Antwort von Ihr, sie sagte immer wieder Sie fühlt sich hier nicht mehr Zuhause, wisse nicht wo Sie hingehört. Der Rest vom Tag war dann kaum noch ein Wort von Ihr zu hören. Einen Tag später als ich aufgestanden war und zu Ihr herunter in das Wohnzimmer ging merkte ich das Sie sich ganz seltsam verhielt, habe mich neben Sie gesetzt und Sie angeschaut. Sie sah mich an und sagte das Sie mich einen Tag zuvor belogen hätte, dass Sie nicht in den Bergen und auch nicht allein gewesen ist. In diesem Moment fiel für mich die ganze Welt zusammen, ich stammelte unter Tränen immer wieder nur ein „warum“. Bekam von Ihr immer wieder zu hören das Sie sich hier nicht mehr wohl fühlt, sich nicht mehr klar darüber ist wo sie hingehört, zu wem Sie gehört und das für mich nur noch freundschaftliche Gefühle da wären. Ging uns dann den Rest des Tages beiden nicht gerade gut, waren beide sehr viel am weinen, Sie sagte an dem Tag das erstmals das es vielleicht besser wäre wenn Sie sich mit Ihren Sorgen und innerlichen Problemen mal von einem Arzt helfen lässt, bzw. sich ärztlichen Rat einholt um zu erfahren was denn mit Ihr los sei, warum Sie mit Ihrem Zuhause, Ihren Eltern und mir unzufrieden ist und mit den Nerven nur noch am Ende sei.
Sie hat mich an dem Abend gebeten dass ich Ihr von unserem Hausarzt andere Beruhigungstabletten holen solle. Bin dann zum Arzt und habe dem dann die ganze Sache sehr genau erzählt, denn Er wollte ja wissen warum meine Frau stärkere Tabletten benötigt. Daraufhin sagte er das Tabletten in dem Zustand nicht viel bringen würden und das für Sie eine Beruhigungsspritze besser sein würde. Ich sagte Ihm dann dass meine Frau an dem Tag zu keinem Arzt will, worauf er dann fragte ob Er Sie anrufen soll um Sie vom Gegenteil zu überzeugen. Das tat er dann mit Erfolg und ich fuhr nach Hause und brachte meine Frau zum Arzt wo Sie dann Ihre Spritze bekam und auch noch einmal mit dem Arzt reden konnte. Er empfahl Ihr dann das Sie sich in Ihrem Zustand möglicht schnell mal bei einem Neurologen vorstellen sollte, was wir dann ein paar Tage später auch gemacht haben, Ich begleitete Sie an dem Tag zum Arzt, habe aber im Wartezimmer auf Sie gewartet. Bin also nicht mit Ihr zum Doktor rein. Nachdem Sie dann wieder draußen war sagte Sie mir, dass der Arzt bei Ihr schwere Depressionen diagnostiziert hätte und Sie so schnell wie möglich einen Termin bei einem Psychotherapeuten holen soll. Nach vielem herum telefonieren hatte sie dann für den nächsten Tag einen solchen Termin erhalten. Nach ca. einer viertel Stunde bei dem Therapeuten sagte der dass es für Sie das Beste sei, wenn Sie sich in eine stationäre Therapie begeben würde und das es für solche Fälle Akutplätze geben würde.

Sie mochte aber nicht so Recht in eine solche Klinik. Habe dann tagelang auf Sie eingeredet dass sie sich helfen lassen soll, das Ihr eine solche Therapie helfen wird die Gründe Ihrer Depression besser zu verstehen und das die Ärzte Ihr eine solche Therapie nicht umsonst vorschlagen würden wenn es keinen Anlass für eine solche gibt. Eine Woche später bin ich dann mit Ihr noch einmal zum Neurologen, der dann die Einweisung in die Klinik fertig gemacht hat. Er hat Sie an dem Tag gefragt ob Sie es denn auch von sich aus wolle und danach auch mich gefragt was ich davon halten würde, worauf ich sagte das ich auch denke das die Therapie für Sie das Beste wäre. Eine weitere Woche später kam dann das Schreiben mit dem Termin für die Aufnahme in die Klinik. 7Tage später hab ich Sie dann in die Klinik gebracht.

Zu der ganzen Sache möchte ich Euch noch versuchen zu umschreiben wie meine Zeit mit Ihr vor der Therapie hier Zuhause ausgeschaut hat. Der Kontakt zum anderen wurde von Ihr die ganze Zeit Aufrecht erhalten. Das sah so aus das Sie fast jeden Abend an Ihrem Rechner saß und sich mit Ihm via Messenger unterhielt, stundenlang, immer wenn ich zu Ihr ins Zimmer kam den Messenger solange bis ich wieder draußen war minimierte und sagte Sie ließe sich den Kontakt nicht verbieten, während ich Abend für Abend im Wohnzimmer gesessen bin und auch am Tage von ihr nicht viel mehr hörte als das Sie hier weg möchte, hier alles zurücklassen will, Ihren Job schmeißt und zu Ihm ziehen will. Ist auch einige Male zum Streit gekommen, meine Nerven lagen blank, ich konnte es nicht verstehen das Sie keinerlei Mitgefühl für mich und meine Situation zum Ausdruck brachte, sich anstelle mit mir zu reden lieber Abend für Abend mit Ihm unterhielt. In der ersten Woche nachdem Sie wieder von Ihrer Woche mit Ihm hier war hatten wir das erste Mal über Scheidung gesprochen, an einem Tag als ich schon aufgegeben hatte, viel zu früh wie ich den Tag darauf wieder spürte. Seit dem Tag hat Sie mir gegenüber nicht wieder über das Thema endgültige Trennung und Scheidung gesprochen, ich hatte Sie ja auch gebeten das Sie bis nach der Klinik damit warten soll sich für oder gegen ein hier und ein „mit mir“ zu entscheiden. Haben all die Wochen noch gemeinsam in einem Bett geschlafen, konnte mich in der Nacht an Sie heran kuscheln, habe oft von Ihr das Gefühl vermittelt bekommen das noch Gefühle für mich da sind, waren zusammen im Kino und an den Wochenenden zusammen unterwegs. Habe Ihr in der Zeit hier alle Dinge die zu erledigen waren abgenommen, Ihr immer und immer wieder gezeigt und Sie es fühlen lassen das ich Sie nach wie vor über alles liebe und mir nach wie vor eine Zukunft mit Ihr wünsche. Mag sein das es für Sie in diesen Wochen öfter Mal mehr erdrückend gewirkt haben mag, aber ich konnte nicht anders, wollte Ihr jeden einzelnen Augenblick zeigen das Sie für mich das wichtigste im Leben ist und das es mir sehr am Herzen liegt das Ihr wie auch immer geholfen wird.

Jedenfalls wird von den Ärzten in der Klinik ja empfohlen das in den ersten Wochen der Therapie der Kontakt zu Angehörigen und zur Familie zu unterlassen sei, das die Patienten erst einmal wieder die Möglichkeit bekommen zu sich selbst zu finden, ohne Einwirkung ganz egal in welcher Form von Außen. Hatte Sie vor der Therapie ja darum gebeten dass Sie Ihr Handy ausschalten und Zuhause lassen soll. Am Morgen Ihrer Einweisung sagte Sie noch zu mir Sie nimmt es mit macht es aber nur in ganz dringenden Fällen an und benutzt es. Wollte ich Ihr aber irgendwie nicht so Recht glauben, jedenfalls hat Sie es dann mit ein wenig Unmut hier gelassen. Als ich mit Ihr dann in der Klinik in Bad-Neustadt angekommen war dachte ich erst einmal ich sehe nicht richtig. Mitten in der Lobby steht ein Internet-Terminal für die Patienten, also die Möglichkeit wann immer Sie wollen Mails zu schreiben und zu empfangen. Ich möchte ja niemandem bzw. Ihr den Kontakt verbieten finde es aber andererseits unangebracht den Patienten diese Möglichkeit „vor die Nase“ zu setzen schon ein wenig seltsam. Sie hat mir an dem Tag noch einmal hoch und heilig versprochen, dass Sie die ersten Wochen zu niemandem Kontakt aufnimmt, weder zu Ihm noch zu mir. Habe Ihr dann noch Ihre Sachen auf das Zimmer gebracht und musste mich dann verabschieden, bekam von der Schwester dort nur noch kurz die Antwort auf meine Frage wie ich mich denn über den Verlauf der Therapie und den Zustand meiner Frau erkundigen könne, und zwar immer Montags von 11 bis halb 12. Jedenfalls war der Abschied von Ihr und mir dann sehr emotional und mit Tränen auf beiden Seiten. Musste einen Tag später aber feststellen das Sie Ihr Versprechen zu niemandem Kontakt zu haben nicht einmal einen Tag lang halten konnte und gesehen das Sie „online“ war. Habe Ihr dann am Abend noch einen langen Brief geschrieben, in dem ich meine Gefühle zu Ihr und auch meine Enttäuschung gegenüber Ihr zum Ausdruck gebracht habe, habe mich früh um halb 5 ins Auto gesetzt bin die knappen 100km zur Klinik gefahren und habe den Brief mit ein paar Fotos von mir und Ihr für Sie am Empfang abgegeben. Ihn mit der Post zu senden hätte mir in dem Moment irgendwie zu lange gedauert, also hab ich Ihn lieber persönlich abgeben.

Eine gute Stunde nachdem ich an diesem Tag wieder daheim war klingelte mein Telefon und meine Frau war dran, fragte was das mit dem Brief auf sich habe, worauf ich zu Ihr sagte das ich darüber Bescheid wisse das Sie sich weiterhin mit Ihm schreibt und die SMS hin und hergehen. Sie drohte mir dann, dass wenn ich Sie und Ihn nicht in Ruhe lassen würde, ich Sie nie wieder sehen würde. Hab Ihr dann noch mal versucht zu verdeutlichen das die ganze Sache da nur Sinn macht wenn Sie sich wirklich einmal nur Zeit für sich nimmt und zumindest die ersten Wochen keinen Kontakt „nach draußen“ hätte. Ein paar Augenblicke später hat Sie dann aufgelegt.
Am Ihrem 5.Tag in der Klinik hatte ich dann einen „netten“ Brief von Ihrem Rechtsanwalt in der Post, die Scheidungspapiere! An diesem Tag brach meine Welt ein weiteres Mal zusammen, hatte ich sie doch darum gebeten sich für solch wichtige Entscheidungen Zeit bis nach der Therapie zu nehmen. Ich verstand die Welt nicht mehr. Hab dann einige Tage nichts von Ihr gehört, habe Ihr Ihre Ruhe gelassen. Habe mich dann als ich es gar nicht mehr ausgehalten habe mit einer E-Mail an den Bezugstherapeuten von Ihr gewandt , Ihm angeboten wenn es erwünscht sei jederzeit da sein zu können, für ein gemeinsames Gespräch oder was auch immer, eben alle s was Ihr helfen könnte, habe aber nie eine Antwort von Ihm erhalten. Eine Woche später hat mich meine Frau dann angerufen, Sie sagte, dass meine Mail öffentlich ausdiskutiert wurde und als „Psychoterror“ bezeichnet wurde. Sie wurde von der Ärztin darum gebeten mich davon in Kenntnis zu setzen, dass ab diesem Zeitpunkt eine generelle Kontaktsperre für meine Frau in Kraft tritt wird. Also keine Briefe, Sendungen und Telefonate von draußen an Sie gelangen könnten und das Sie mir das persönlich sagen muss. Sie sagte dann noch dass sie eine halbe Stunde später ihre Telefonkarte vom Zimmer und Ihr Handy (ja, ihr 2.) abgeben muss und ab da dann die Sperre in Kraft tritt.

Einen Tag später bekam ich dann von meiner Frau eine SMS in der stand dass ich Sie in der nächsten halben Stunde auf Ihrem Handy mal zurückrufen solle. Wusste in dem Moment erst einmal überhaupt nicht was ich davon zu halten haben soll. Jedenfalls hab ich Sie gleich darauf hin zurückgerufen. Sie sagte das Ihr die Schwester auf der Station eine halbe Stunde nachdem sie Ihr Handy abgegeben hatte, dieses wieder zurückgegeben hat, mit der Begründung das sie ja sowieso wenn sie in der therapiefreien Zeit in der Stadt unterwegs sei , sie ja auch die Möglichkeit habe zum telefonieren und es deswegen keinen Sinn ergibt wenn man Ihr das Handy weg nimmt, das sie es selber zu verantworten hätte wenn sie damit telefoniert. Naja, wusste ich jedenfalls dass sie wieder die Möglichkeit dazu hat Kontakt zu wem auch immer zu haben. Des Weiteren sagte Sie dass sie mich 2 Tage später, am Montag darauf, gerne sehen möchte, ich soll Ihr auch noch ein paar Dinge von hier mitbringen, Radiowecker und ein paar Wintersachen. Da hab ich natürlich nicht nein gesagt und bin mit den paar Sachen und einer roten Rose zu Ihr gefahren. Haben uns dann „heimlich“ vor der Klinik verabredet und sind eine Stadt weiter für ein paar Stunden im Cafe gesessen. Sie hat mir da das erste Mal etwas darüber erzählt was Sie in der Klinik bis dahin als Ursache für die Depression festgestellt haben. Sie hat mir erzählt das sie vor knapp 20 Jahren, im Alter von 14 eine Abtreibung hatte, und diese Sache und damit verbundenen Probleme in der Beziehung zu Ihrer Mutter, von damals bis heute hat sie nie richtig verarbeiten können, haben sozusagen in Ihr geruht. Hab mich in den letzten Wochen ja recht intensiv mit den ganzen möglichen Ursachen und Gründen für schwere Depressionen und deren Formen beschäftigt. Und es wird immer wieder darauf hingewiesen das die Ursachen im jungen Erwachsenenalter liegen. Würde also auch bei Ihr so sein. Konnte und wollte bei dem Gespräch mit ihr die ganzen Hintergründe nicht näher hinterfragen, hab ja so schon gemerkt wie sehr sie damit zu kämpfen hat und das ihr es nicht leicht gefallen ist mir das überhaupt zu sagen. Konnte mir aber die Frage ob sie sich denn schon Gedanken über Ihren Weg nach der Klinik gemacht hat nicht verkneifen. Sie sagte nur das sie daran noch gar nicht denke, das die richtige Auseinandersetzung mit Ihrem erlebten und den daraus verbundenen Konflikten gegenüber Ihrer Mutter jetzt erst einmal das wichtigste sein, stimme Ihr da natürlich voll und ganz zu. Bin dann am Abend so gegen 9 wieder nach Hause gefahren, konnte die ganze Nacht aber wieder einmal kein Auge zu bekommen. Mitten in der Nacht bekam ich dann ne SMS von Ihr, in der bedankte sie sich für mein kommen und das ihr das treffen mit mir gut bekommen sei, schrieb aber auch das es alles in ihr wieder sehr stark aufgewühlt hätte und sie mir deswegen um diese Zeit etwas schreibt. Hab ihr dann gleich darauf zurück geschrieben, ihr gesagt das auch mir das treffen sehr gut getan hat und das ich immer für sie da bin wenn sie mich oder einfach nur eine Schulter zum anlehnen braucht. Habe dann noch eine Antwort von ihr via SMS bekommen, sie war überrascht das ich auch wach sei und noch mal danke gesagt. Bereitet mir natürlich schon sehr viel Kopfzerbrechen das ich nicht der Grund oder die Ursache dafür bin das sie jetzt in der Klinik ist. Aber besser geht es mir darum lange nicht.

Schick ihr seither jeden Abend ne lange SMS damit sie immer weiß das ich jederzeit für sie da bin und das ich sie immer noch über alles liebe, das sie das wichtigste für mich im Leben ist. Habe Sie vor 10 Tagen das letzte Mal angerufen, sie schrieb an dem Tag dass sie erstmal den Kontakt zu wirklich allen einstellen wird und dass sie auf den Rat ihrer Ärztin hört. Fällt mir natürlich sehr sehr schwer Sie nicht anzurufen oder zu Ihr zu fahren. Hab ihr am vergangenen Montag ne einzelne Rose geschickt, wo auf einem Kärtchen noch mal drauf gestanden war das ich wenn sie sich ganz allein auf dieser Welt fühlt daran denken soll das immer jemand da ist der sie über alles liebt und immer für sie da ist, egal wann und wie weit weg sie ist. An dem Tag als sie die Rose bekommen hat, hat Sie dann ganz kurz bei mir angerufen und gefragt ob die Rose von mir sei, was ich bejahte. Sie sagte dass ja kein Name drunter stand und hat sich bedankt, hat dann aber gesagt dass sie schnell wieder auflegt damit keiner mitbekommt das Sie telefoniert. War glaube ich nicht einmal eine Minute.

Sitze nun schon seit 4 Wochen jeden Tag hier und versuche mich so gut es geht abzulenken, was mir aber fast gar nicht gelingt. Muss immerzu an Sie denken, an alles was das Jetzt und die Zukunft betrifft, sitze am Tag und nachts wach im Bett und weine. Kann alles irgendwie nicht richtig verarbeiten, lese mich stundenlang durch zig Seiten um so viel wie möglich über das komplexe Thema Depression zu erfahren. Komme mit der ganzen Situation nicht klar. Suche, auch mit dem Wissen das ich nicht die Ursache für Ihre schwere Depression bin ständig nach Ursachen die ich ausgelöst haben kann. Nehme selbst zumindest für die Nacht schon seit 6 Wochen Maprolu, ein schwaches Antidepressivum, weiß dass ich mich auch in therapeutische Hilfe begeben sollte, um mit all den Sachen die mich im Moment belasten besser fertig zu werden. Ich hoffe mal das ich nichts wichtiges vergessen habe, ist ja auch so schon recht umfangreich geworden, sitze jetzt seit ein paar Stunden an dem Text hier. Vielleicht habt Ihr ja ein paar Tipps und Anregungen für mich wie man sich in solch einer Situation verhalten sollte, wie man dem Menschen den man über alles liebt zeigen kann das man noch „da“ ist ohne ihn damit zu sehr zu bedrängen. Eigentlich Danke ich schon all denen die die Geduld hatten sich hier alles durchzulesen. Also für Eure Antworten und Kritik bin ich schon einmal im Voraus sehr dankbar. Und wenn ihr etwas nicht richtig verstanden habt könnt ihr auch jederzeit etwas hinterfragen.

Komme jetzt mal zum Ende meines ersten Beitrags. Wünsche Euch allen dass Ihr nie in so eine Lage geratet.
Nochmal Danke im vorraus!
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: wie die liebe zeigen ohne zu klammern/frau in klink

Beitrag von Emily »

Hallo Jens,

erst einmal willkommen im Forum.
Du sagst, du wünschst uns nicht, jemals in eine ähnliche Lage zu kommen. Nun ja, in ähnlichen Lagen sind viele hier schon gewesen, viele sind auch akut betroffen wie du, deshalb können wir gut nachvollziehen, wie schwer die Situation für dich und deine Frau im Moment ist.
Du fragst, was du tun kannst. Ich fürchte, viel mehr als das, was du schon getan hast und noch tust, ist derzeit nicht möglich. Du informierst dich über die Krankheit, das ist wirklich wichtig. Du suchst nach Austausch mit anderen Betroffenen, auch das ist sehr hilfreich.
Deine Frau ist offensichtlich schwer krank. Was du brauchst, ist unendlich viel Geduld, und selbst wenn du diese aufbringst, ist nicht gesagt, wie diese Krankheit letztendlich für eure Beziehung ausgeht. Leider.
Als Angehöriger kann man oft nicht a-gieren, sonst ist häufig auf das Re-agieren festgelegt. Dass der Kranke es genauso empfindet, ist ein weiteres Problem.
Es ist gut, dass du ihr zu verstehen gibst, dass du für sie dasein wirst. Ansonsten empfehle ich dir, dass du dir - falls erforderlich - auch Hilfe suchst (Therapeut, Selbsthilfegruppe etc.). Das Forum ist ebenfalls eine gute Anlaufstelle, um sich auszutauschen. Es gibt etliche Threads hier mit ähnlichen Thematiken. Du wirst also ganz sicher auf viel Verständnis und auch auf Unterstützung stoßen.
Die Behauptung der Ärztin, du hättest deine Frau unter "Psychoterror" gesetzt, nur weil du ihr eine Mail geschickt hattest, ist natürlich komplett übertrieben. Solche Dinge werden oft leichtfertig dahergesagt, am besten ist es, du versuchst solche Sätze nicht zu ernst zu nehmen.

Eine kleine Bitte zum Schluss: Könntest du beim Schreiben bitte häufiger Absätze einschieben, dein Text wäre dann leichter lesbar. Danke.

Gruß,
Emily
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: wie die liebe zeigen ohne zu klammern/frau in klink

Beitrag von susan »

Hallo Jens,

aus deinem Beitrag ist zu erkennen, wie verzweifelt du bist. Die derzeitige Situation ist sowohl für dich als auch für deine Frau schwer auszuhalten. Du hast wirklich eine Menge getan und ich denke, dass sie weiß, dass du dich um sie sorgst, sie liebst, auch, dass du ihr gerne helfen würdest.

Doch manchmal ist es auch wichtig, ein Stück Weg allein zu gehen. Auf der einen Seite ist es die Krankheit, die jetzt eine nicht geringe Rolle spielt für eure gemeinsame Beziehung, andererseits gibt es diesen anderen Mann, von dem deine Frau, so wie ich es verstanden habe, sich auch nicht richtig lösen kann. Du solltest ihr Zeit lassen, zu sich zu finden und zu gesunden.

Gerade das Abwarten ist sehr schwer, weil man Gewissheit haben möchte, weil man gerne mehr tun würde. Wenn du deiner Frau signalisierst, dass du, wenn sie dich braucht, da bist, dass du zu ihr hältst und sie bei Bedarf unterstützt, dann tust du sehr viel. Glaub daran, dass deine Frau in der Klinik die Hilfe bekommt, die sie braucht.

Es wird davon abgeraten, wichtige Entscheidungen in depressiven Phasen zu treffen. So wird es sicher besser sein, wenn du sie in dieser Beziehung zu nichts drängst, sondern wartest, bis sie auf dich zukommt.

Ich bin selbst betroffen und lebe in einer langjährigen Beziehung. Als es mir sehr schlecht ging, half mir die Therapie sehr, auch AD's. Es tat gut zu wissen, dass mein Mann DA war und es war wichtig für uns beide, eine Auszeit (Klinik) zu haben, in der jeder von uns Zeit und Raum hatte, nachzudenken und Abstand vom Alltag, aber auch von der Beziehung zu haben.

Lass deiner Frau die Zeit, die sie braucht und versuche, auch an dich zu denken. Evtl. hilft es dir, wenn du in eine an Angehörigengruppe gehst, um zu sehen, dass du nicht allein bist mit deinen Problemen. Vielleicht hilft es dir auch Beratungsgespräche (Lebensberatung, Psychotherapeut, Caritas...) in Anspruch zu nehmen, um wieder mehr zu dir zurückzufinden.

Alles Gute für dich/euch!

Liebe Grüße
Susan


cRyZwEi
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Registriert: 16. Nov 2005, 17:03
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Re: wie die liebe zeigen ohne zu klammern/frau in klink

Beitrag von cRyZwEi »

..erstmal ein ganz herzliches Danke für Eure Antworten.
Hab gestern ein paar Stunden damit verbracht alles niederzuschreiben.Tut gut wenn man sich seinen Kummer und seine Sorgen mal von der Seele schreiben kann.Habe mittlerweile auch erkannt das man über die ganzen Sachen am besten mit Betroffenen reden kann,die zeigen für alles Verständniss und können die Situation auch besser nachempfinden.

Möchte im Augenblick meiner Frau irgendwie nur noch besser helfen können,kann Ihr die Sorgen ja nicht abnehmen und das erlebte nicht rückgängig machen aber ich möchte immer für Sie da sein wenn Sie mich braucht und möchte das was Sie belastet mit Ihr teilen.Ich komme mir einfach gesagt recht hilflos vor.Würde alles drum geben Ihr jetzt noch besser helfen zu können.

Ich hoffe mal das ich mir mit meinen Absätzen jetzt etwas mehr Mühe gegeben habe,hatte gestern den Text in Word geschrieben und habe da nicht sehr auf die Form geachtet,also nochmal sorry für die schwere Lesbarkeit.

Wär schon wenn noch ein paar Meinungen geschrieben werden denn ich merke das man sich beim durchlesen dieser dann auch irgendwie besser verstanden fühlt.

Danke!
cRyZwEi
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Re: wie die liebe zeigen ohne zu klammern/frau in klink

Beitrag von cRyZwEi »

Die ganze Sache hat sich seit heute zum schlimmsten geändert.Mittags klingelte es an der Tür und meine Frau stand vor mir.Sie sagte man habe Sie gebeten die Klinik zu verlassen, da Sie ohne Wissen der Oberärztin die Scheidung eingereicht hatte und das Sie Ihre anderen Probleme im Moment nur vorschieben würde,Ihr eigentliches im Moment aber eher die Trennung von mir sein würde.

Da stand Sie nun vor mir und Ihre ersten Worte waren das Sie noch ein paar Sachen von sich holen wolle.

Hat keine 5 Minuten gedauert da kamen dann auch noch Ihre Eltern zu uns herüber und das ganze eskalierte in einer Schreierei zwischen Ihr und Ihren Eltern.Der andere Mann hat Sie von der Klinik abgeholt und stand mit seinem Auto vor unserem Haus.

Sie sagte zu mir das Sie jetzt mit zu Ihm fahren würde und Sie sich in den 3 Wochen die Sie jetzt noch krankgeschrieben sei dort nach einer Stelle umschauen wolle, Sie aber wenn Sie da nichts findet sich angeblich hier in der Nähe eine Wohnung suchen wolle.
Aber so langsam glaub ich da nicht mehr dran.

Haben dann noch eine halbe Stunde ein wenig versucht zu reden, hat aber zu nichts geführt.Sie stieg in Ihr Auto und fuhr davon.

Nun ist Sie weg, habe ich das wichtigste in meinem Leben verloren.Solange Sie in der Klinik war ,wußte ich das sich jemand um Sie kümmert wenn es Ihr schlecht geht.Meiner Meinung ging es Ihr heute schlechter als vor der Klinik, und die haben Sie sozusagen vor die Tür gesetzt, warum werd ich wohl nie richtig verstehen.

Mir wurde heute alle Hoffnung die ich hatte komplett unter den Füßen weggezogen, die Kraft und der Mut.

Mal sehen wie jetzt alles weiter geht.Nun ist Sie 600km weit weg bei Ihm und von ärztlicher Seite wird Ihr in nächster Zeit wohl auch eher wenig oder garnicht geholfen.

Hoffentlich fall ich jetzt nicht in ein Loch und gehe an den Sorgen um Sie und der Trennung kaputt, denn was mir bis heute noch Hoffnung gab ist nicht mehr da.

Euer Jens
cd
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Registriert: 9. Nov 2005, 15:49

Re: wie die liebe zeigen ohne zu klammern/frau in klink

Beitrag von cd »

Hallo Jens,

ich kann dir gar nicht sagen, wie leid mir das für dich tut und ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft.

Alles Liebe
Laura
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: wie die liebe zeigen ohne zu klammern/frau in klink

Beitrag von Emily »

Hallo Jens,

ich kann mich Laura nur anschließen. Es tut mir sehr leid für dich.
Wichtig ist jetzt, dass du - so weit das eben geht - gut für DICH sorgst. Da sie 600 km weit weg ist von dir, kannst du für sie ohnehin im Moment nicht sorgen. Das hat sie anscheinend so gewollt, sonst würde sie das nicht tun. Inwieweit das mit der Krankheit überhaupt zusammenhängt oder auch nicht, kann man im Moment gar nicht durchschauen. Auch die Hintergründe dieser plötzlichen Entscheidung kannst du im Moment nicht erfassen und verstehen, vieles wird man vielleicht erst im Nachhinein erfahren. Ob ihre Aussage über die Sätze der Oberärztin mit der Wirklichkeit übereinstimmen, ist auch nicht zu erkennen. Da liegen sehr viele Dinge im Verborgenen, glaube ich.
Wenn das Hauptproblem ihre Krankheit ist, nimmt sie ihre Krankheit mit, die wird durch einen Partnerwechsel nämlich nicht plötzlich geheilt. Wenn ihr Hauptproblem ihr Wunsch nach Trennung von dir sein sollte, kannst du sie ohnehin nicht halten.
Sorge gut für dich. Wenn dir nach Reden zumute ist, dann findest du hier immer ein offenes Ohr.

Gruß,
Emily
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: wie die liebe zeigen ohne zu klammern/frau in klink

Beitrag von susan »

Hallo Jens,

"Hoffentlich fall ich jetzt nicht in ein Loch und gehe an den Sorgen um Sie und der Trennung kaputt..."

Was dir passiert ist, ist wirklich sehr schmerzhaft und es ist verständlich, dass es dir nun schlecht geht und du Angst hast, in ein Loch zu fallen.

Offensichtlich hat deine Frau sehr wenig daran gedacht, wie du dich jetzt fühlst und deshalb wäre es ganz gut - wenn du es schaffst - dich nicht in Sorge um sie zu verlieren, denn damit ist dir am allerwenigsten geholfen. Versuche so gut es geht, bei dir zu bleiben, tue etwas, was dich ablenkt, was dir Kraft gibt und nicht Kraft raubt. Hast du jemand, mit dem du reden könntest, einen Freund mit dem du dich treffen könntest?

Alles Gute für dich!

Liebe Grüße
Susan


cRyZwEi
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Registriert: 16. Nov 2005, 17:03
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Re: wie die liebe zeigen ohne zu klammern/frau in klink

Beitrag von cRyZwEi »

Erst einmal Danke für Eure Anteilnahme und Eure offenen Ohren.
Ich hab damals als ich aus Berlin fort bin leider auch so ziemlich alle Freunde zurück gelassen.Der Kontakt ist zwar noch da aber eben lange nicht mehr so "eng" wie er damals bestand.In meinem neuen Zuhause hab ich Freundschaften die so tief gehen wie damals leider noch keine knüpfen können.
Mir fehlen also im Moment auch die Freunde die man zum reden braucht sehr stark.Habe die letzten 2 Stunden mit der ganzen Sache ein weiteres mal mit meinen Schwiegereltern geredet.Ist aber eben nicht da gleiche wie wenn man mit Freunden darüber spricht.
Bin heut wegen der ganzen Sache auch nicht auf die Arbeit denn meine Frau stand ja eine Stunde bevor ich auf die Arbeit gemußt hätte vor der Tür.Ich glaube das ich heut auf der Arbeit sowieso zu nichts zu gebrauchen gewesen wäre.
Fühl mich sehr gut wenn ich mit Euch hier drüber reden kann.Gibt mir den Rückhalt den ich im Moment so dringend brauche.
Zu einem Therapeuten zu gehen habe ich auch vor, will aber auf keinen Fall wegen der Sache krank geschrieben werden da ich im Moment beruflich eine Weiterbildung mache und diese nicht verpassen möchte.Wenn es jetzt mit meiner Arbeit jetzt auch noch bergab gehen würde, tät ich glaube den letzten meiner "Grundpfeiler" verlieren die mich im Moment noch ein wenig stützen.

Danke für Eure offenen Ohren.
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Und was bleibt nun noch ???

Beitrag von susan »

Hallo Jens,

ohne Freunde in der Nähe ist es sicher nicht einfach, aber vielleicht findest du ja doch jemand, mit dem du per Telefon reden kannst - das lenkt bestimmt etwas ab...

Die Idee, dir einen Therapeuten zu suchen, ist sicherlich gut. Lass dich nur nicht entmutigen, wenn es nicht sofort beim ersten klappt. Vielleicht hast du auch eine (Lebens)Beratungsstelle in deiner Nähe, wo du die Zeit bis zum Therapiebeginn bezw. bis zu den Probesitzungen überbrücken kannst.

Es ist sicher eine gute Entscheidung, weiterhin zur Weiterbildung/Arbeit zu gehen. Wünsche dir viel Kraft für alles!

Liebe Grüße
Susan


Tine
Beiträge: 214
Registriert: 11. Okt 2004, 19:57

Re: Und was bleibt nun noch ???

Beitrag von Tine »

Hallo Jens,

wie angekündigt, habe ich mir deinen Beitrag noch einmal durchgelesen und eigentlich bestätigt gefunden, was sich mir gestern Abend im Gespräch schon so angedeutet hat.

Ich denke auch, dass das eigentliche Problem deiner Frau die Trennung von dir war. Die zeitlichen Zusammenhänge passen, dazu der ganze Stress mit dem versuchten Vertuschen, dem Versuch, immer wieder zu dir zu finden, um den entscheidenden Schritt nicht tun zu müssen. Sicher ist sie davon auch krank geworden, denn eine solche Situation belastet enorm. Ganz schlimm wird es, wenn man den Partner ja eigentlich gar nicht verletzen will, aber irgendwie auch gar nicht anders kann, weil er immer wieder auf einen zugeht und einfach nicht verstehen kann.
So schlimm es ist, dir bleibt nicht anderes, als vorerst zu akzeptieren. Möglicherweise reagiert sie im Moment über, ein möglicher Grund wäre vielleicht die Kinderlosigkeit.
Wie dem auch sei, es ist eine verdammt harte Zeit. Ich wünsche dir, dass du sie gut überstehst.

Liebe Grüße
Tine
cRyZwEi
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Registriert: 16. Nov 2005, 17:03
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Re: Und was bleibt nun noch ???

Beitrag von cRyZwEi »

Danke für die lieben Worte.
Heut überwiegt bei mir die Traurigkeit,kommt das Gefühl sehr stark hervor etwas unersetzbares verloren zu haben,zwar alles in meiner Macht liegende getan zu haben aber auch die Erkentniss das es nicht gereicht hat.Und dazu dann wieder die Schuldzuweisungen das ich der Grund bin warum es Ihr so schlecht ging und auch jetzt noch geht.
Morgen geh ich ja noch einmal auf die Arbeit,finde dort evtl. ein wenig Ablenkung aber mir graut es schon vor dem Wochenende.
Fällt schwer die Sachen die in mir vorgehen zu beschreiben,glaube das kann man auch nicht so richtig in Worte fassen.Vor 2 Tagen war die Welt ja auch schon grau aber man konnte am Horizont das Licht der Hoffnung nach sehen.Dieses Licht ist gestern erloschen.
Tine
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Registriert: 11. Okt 2004, 19:57

Re: Und was bleibt nun noch ???

Beitrag von Tine »

Hallo Jens,

deine Trauer ist riesengroß und dein Schmerz unermesslich. Ich kann das nachempfinden, geht es mir doch ähnlich.
Niemand kann dir diese Last nehmen. Wirklicher Trost ist unmöglich.
Dennoch wird es dir guttun, dich weiter mit uns zu unterhalten. Hier oder im Chat.

Liebe Grüße
Tine
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