Trennung

cd
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Trennung

Beitrag von cd »

Hallo zusammen,

ich bin total verzweifelt und weiß nicht was ich tun soll. Mein Freund, mit dem ich seit einem Jahr zusammen bin, hat nach seiner Kündigung Ende August eine Depresive Episode mit Erschöpfungszustand und befindet sich seit Ende September in einer Privat-Klinik. Vor der Kündigung hatten wir eine sehr intensive, glückliche Beziehung mit einer unglaublichen Nähe und Vertrautheit - wirklich Liebe pur. Seit der Kündigung zog er sich aber immer mehr von mir zurück und schloss mich nach und nach aus seinem Leben aus. Das hat mich natürlich getroffen und unglücklich gemacht. Ich muß dazu sagen, das wir Kollegen waren und ich weiterhin in dem Unternehmen beschäftigt bin. Aus diesem Grunde habe ich möglichst alles berufliche aus unserem Zusammensein gehalten. Wenn ich ihn besuchen durfte suchte er nur körperliche Nähe aber war überhaupt nicht Gesprächsbereit.Vor etwa zwei Wochen sagte er mir dann, dass wir uns trennen müssten, da er alles und jeden hassen würde, der mit diesem Unternehmen etwas zu tun hat. Weiterhin sagte er mir, dass uns ja außer das Unternehmen nichts verbunden hätte - was absolut nicht stimmt. Weiterhin sagte er, dass er es wirklich nicht gerne sagen würde, aber ich sei im eine Last. Am Ende eines weiteren Telefonates fragte ich ihn, ob die Entscheidung endgültig sei und er antwortete "Da sollten wir beide von ausgehen". Was soll ich jetzt tun - ich kann und will meine große Liebe nicht aufgeben. Mir reist die Trennung das Herz raus, weil ich wirklich sicher bin, dass er mich liebt, aber ich weiß auch dass er an seinen "alten" Bezeihungsmustern mit Frauen arbeitet. Es wäre schön, wenn mir jemand einen Rat geben könnte.
soraya8
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Re: Trennung

Beitrag von soraya8 »

Hallo liebe Laura,

ich kann Deine Verzweiflung sehr gut verstehen! Ich wurde auch verlassen - Du kannst ja mal meinen Thread durchlesen.

Hat er denn gesagt, dass er Dich nicht mehr liebt?
Seine Äußerung, dass er alles bezügl. der Firma hasst - nimmst Du die ernst oder anders gefragt: Hast Du seinen Hass gespürt? Ich kann nicht "glauben", dass er Dich wirklich hasst.Ich glaube, er kann gerade einfach keine Beziehung führen und Deine Nähe nicht "ertragen".
Vielleicht kann er wegen seiner Krankheit keine Gefühle mehr empfinden. Hälst Du das für möglich? Da ich ihn nicht kenne, ist es schwer, aus der Entfernung Tipps zu geben bzw. die Lage zu beleuchten. Schreib doch noch ein wenig mehr über Euch und lies Dich mal quer durch die Foren!

Alles Liebe,
Soraya

LG, Soraya
soraya8
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Re: Trennung

Beitrag von soraya8 »

P.S.: Magst Du was über seine "alten Beziehungsmuster" schreiben?
nasy
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Registriert: 16. Jun 2005, 10:46

Re: Trennung

Beitrag von nasy »

hi,

das würde mich auch interessieren...

lg
nasy
BeAk

Re: Trennung

Beitrag von BeAk »

Liebe Laura,

in einer akut depressiven Phase sollten keine Entscheidungen von Tragweite gefällt werden. Der Depressive nimmt seine Mitmenschen und Situation nur noch durch eine dunkle Brille war, alles ist schlecht.

Deshalb solltet Ihr diese Entscheidung vertagen. bis er wieder stabiel ist.

Liebe Laura, schreibe ihm doch einen Brief indem Du ihm mitteilst, das deine Gefühle für ihn, sich nicht geändert haben. Du deshalb um Bedenkzeit bittest und eine Entscheidung erst mit Ende seines Klinikaufenhaltes gefällt werden sollte.
cd
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Re: Trennung

Beitrag von cd »

Hallo Soraya,

nein, er hat mir nicht gesagt, dass er mich nicht mehr liebt. Im Gegenteil, er hat gesagt, dass es nichts mit Gefühl zu tun hat aber, dass er mich nur noch als eine Belastung empfindet. Er hat mir auch bestätigt, dass er keine Sekunde, die er mit mir zusammen war bereut und es eine wunderschöne Zeit war.

Ich habe im seit der Kündigung allen Freiraum gelassen, da mir bewusst war, dass er einen Großteil seines Lebensinhaltes verloren hat. Ich muss jedoch zugeben, dass mir sein Rückzug und seine Aggresivität in Bezug auf das Unternehmen und alles was damit zu tun hat, sehr weh getan hat und er hat das sicherlich gespürt. Die ersten beiden Wochen in der Klinik waren auch noch in Ordnung aber seit er die Klinik an den Wochenenden verlassen durfte hatte er sich nicht nur psychisch sondern auch physisch von mir entfernt. Die Wochenenden hat er auch zum größten Teil im Kreise seiner Familie, die aus seiner Mutter, Schwester und seinen zwei Töchtern besteht, verbracht.

Ich muss dazu sagen, dass er eine ganz enge Bindung zu seiner Mutter und Schwester hat. Ich weiss zu wenig über Beziehungsmuster aber ich versuche mal zu beschreiben, wie ich es empfunden habe. Es besteht darin nur zu funktionieren und für das Glück eines jeden, der ihm Nahe steht verantwortlich zu sein ohne dabei auch nur im geringsten Maße an sich zu denken. In der Zeit in der wir zusammen waren hat er mehrmals gesagt, wie schön es ist, einfach so akzeptiert zu werden wie man ist und keinen Anforderungen entsprechen zu müssen.

Ich könnte noch viel, viel mehr schreiben aber ich denken, dass wird zu lang.

Liebe Grüße,
Laura
cd
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Registriert: 9. Nov 2005, 15:49

Re: Trennung

Beitrag von cd »

Liebe Bea,

ich habe ihn gefragt, ob er wirklich der Meinung ist, solch eine Entscheidung treffen zu können und er hat es leider bestätigt.

Ich habe versucht, ihn davon zu überzeugen, dass wir über einen anderen Weg nachdenken sollten aber das wollte er nicht. Ich glaube jedoch, dass es daran lag, dass er nicht ertragen konnte, dass es mir nicht gut geht.

Woran merke ich, dass er wieder stabiel ist.

Den Brief habe ich bereits geschrieben. Der Brief beinhaltet meine Gefühle, dass war wir zwei gemeinsam Empfunden haben und das ich immer für ihn da bin. Ich traue mich aber nicht in abzusenden, da ich Angst habe, dass er sich dann unter Druck gesetzt fühlt.

Liebe Grüße
Laura
BeAk

Re: Trennung

Beitrag von BeAk »

Liebe Laura,

ein Aufschieben einer Entscheidung ist kein unterdrucksetzen, ganz im Gegenteil.

Solange er glaubt, die Beziehung die von beiden Seiten bisher als sehr erfüllt erlebt wurde, beenden zu müssen, ist er nicht stabiel.
cd
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Re: Trennung

Beitrag von cd »

Liebe Bea,

im Prinzip sehe ich das auch so aber sollte ich seine Entscheidung nicht akzeptieren, damit er sich ernst genommen fühlt. Er ist eine sehr starke Persönlichkeit und ich fürchte, dass ihn das noch weiter von mir entfernen wird.

Kann es wirklich sein, dass er das im Augenblick nur glaubt? Es ist alles so schwer zu verstehen.

Liebe Grüße
Laura
tommi
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Re: Trennung

Beitrag von tommi »

Liebe Laura,

was du beschreibst ist, wie du hie bestimmt schon gelesen hast, typisch für diese Krankheit.
Die emotionale Nähe nicht zu ertragen, mag daran liegen, mit der schlimmen Situation erst einmal selbst fertig zu werden. Dazu kommen die Schuldgefühle dir gegenüber, weil er sieht, dass du darunter sehr leidest. Das ist ein Teufelskreis.

Den kannst du nur unterbrechen, wenn du ihn nicht unter Druck setzt, aber zeigst, dass du für ihn da sein willst. Du musst ersteinmal den Trennungswunsch respektieren. Versuche den Kontakt aufrecht zu erhalten, damit Gespräche stattfinden können. Vielleicht erkennt er durch diese Gespräche, dass er tatsächlich nicht mit der Krankheit alleine gelassen wird. Wie lange es dauert, dass er stabil ist, kann dir keiner beantworten. Du wirst es aber merken, wenn er wieder auftaucht.

Ich kann mir vorstellen, dass der Hass auf die Firma ein Weg zur Gesundung für ihn dastellt. Es ist sehr pauschliert, wenn er sagt, dass er alles hasse, was mit der Firma in Verbindung steht. Dich hierbei eingeschlossen. Beziehe diese Äußerung nicht auf dich.

Ich denke, du solltest ihm schon deine Gefühle mitteilen, damit er sieht, was dieser Rückzug auslößt. Mache ihm aber klar, dass du ihm seine nötigen Freiräume geben möchtest, damit er sich um sich kümmern kann. Damit nimmst du ihm den Druck.
Außerdem geht es nicht nur um ihn. Es geht auch um dich. Wie du hier bestimmt schon gelesen hast, kann diese Situation dazu führen, dass du selbst krank wirst. Wenn du deine Gefühle nur für ihn immer unterdrückst, ist das nicht gut.

Ich hoffe, dass ihr einen Weg findet, eure Beziehung entwickel zu können.

Ich wünsche dir viel Kraft und Geduld.

Gruß
Tom
cd
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Registriert: 9. Nov 2005, 15:49

Re: Trennung

Beitrag von cd »

Lieber Tom,

vielen Dank für deine Zeilen und Wünsche. Es tut so gut, dass es Menschen gibt, die meine Zerissenheit nachvollziehen können. Meine Familie und Freunde versuchen es zwar aber haben sicher nicht das Verständnis für seine Krankheit, wie Menschen, denen das passiert ist.

Die Äußerung, dass er alles hasst was mit dem Unternehmen zu tun hat, hatte ich in der Tat auf mich bezogen und somit den Auslöser zur Trennung geliefert, da ich ihn dann gefragt habe, was dann aus uns würde. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr mich das belastet, da wir sonst noch zusammen wären und ich für ihn da sein könnte.

Liebe Grüße
Laura
tommi
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Re: Trennung

Beitrag von tommi »

Liebe Laura,

mache dir keine Vorwürfe, du hättest wahrscheinlich das nicht verhindern können. Dieser Entschluss wäre auch so von ihm gefasst worden.

Es geht nicht um das was du sagst,sondern um die Nähe, die er wohl im Moment nicht ertragen kann, wie ich es schon geschrieben habe.

Du wirst hier oft lesen können, dass du nichts falsch machen kannst, weil du mit normalen Maßstäben nicht messen kannst.

Es ist einfach wichtig, über die Gefühle zu reden, halbwegs zu verstehen, was in dem Partner Momentan los ist. Es gibt keine allgemeingültigen Regeln. Wichtig ist, dass diese Krankheit ernst genommen wird und somit auch dein Partner.
Auch ist es wichtig, ihm keine Vorwürfe zu machen, keine Sätze abzusondern wie: Es wird schon wieder oder reiß dich mal zusammen.
Ansonsten herrscht die Regel des Bauchgefühls. Der erste Gedanke ist meißtens der Richige .

Versuche mit ihm im Gespräch zu bleiben. Habe Geduld, nicht nur mit ihm, sondern auch mit dir.

Gruß
Tom

Schweigen ist Gold, reden ist Platin
cd
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Registriert: 9. Nov 2005, 15:49

Re: Trennung

Beitrag von cd »

Lieber Tom,

du wirkst sehr beruhigend und sicher auf mich mich. Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht?

Grüße
Laura
tommi
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Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Trennung

Beitrag von tommi »

Liebe Laura,

ich freue mich, dass ich auf dich so wirke. Nein, ich habe selbst nicht die Erfahrung der Trennung erlebt.
Meine Frau war depressiv, ist aber nach zwei Jahren kampf gegen die Kranheit wohl geheilt.

Ich schreibe und lese hier schon einige Zeit und habe hier viel zur Krankheit gelernt und bei meiner Frau beobachtet. Dieses Forum hat mir sehr geholfen, diese Krankheit annähernd zu verstehen, so dass ich mehr Verständnis und Gelassenheit im Umgang mit meiner Frau aufbringen konnte.

Gruß
Tom
cd
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Re: Trennung

Beitrag von cd »

Hallo Tom,

ich habe nun auch sehr viel in diesem Forum gelesen. Leider habe ich nichts gefunden, was meine Hoffnung bestätigen könnte und ich habe einfach Angst mich in etwas zu verennen und selber dabei zu Grunde zu gehen.

Am vergangen Montag habe ich ihn angerufen. Ich habe die Anrufzeit extra so gelegt, dass er den Anruf nicht entgegennehmen kann, damit er selbst entscheiden kann, ob er mich zurück ruft. Das hat er dann zwei Stunden später auch getan. Nach einen kurzem Austausch von wie geht es dir und wie war deine Woche habe ich ihn gefragt, ob wir uns sehen können. Er sagte: Sicher können wir uns sehen und er würde sich bei mir melden. Das hat er bis heute nicht getan.

Heute habe ich ihm dann eine SMS geschickt, ihm einen schönen Tag gewünscht und das ich ihm viel Liebe und Kraft schicken würde. Auch darauf folgte bisher nichts. Ich weiss nicht ob das alles richtig ist und ob es die distanzierte Präsens ist, von der gesprochen wird. Ich glaube, ich weiss im Augenblick gar nichts mehr, außer, dass mir das alles unendlich Weh tut.

Gruß
Laura
cd
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Registriert: 9. Nov 2005, 15:49

Re: Trennung

Beitrag von cd »

Liebe Bea,

ich habe eine Frage an dich. Du sagst, dass die Gefühle nicht mehr wargenommen werden können und das, sobald die Episode abklingt, die Wahrnehmungsfähigkeit der Gefühle wieder zurück kommt. Und die Gefühle wären genauso da wie vor der Episode. Was kann ich wärend dieser Phase machen? Was darf ich machen? Und wie schaffe ich es, dass er den Mut hat mich zu zu kommen.

Liebe Grüße
Laura
cd
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Registriert: 9. Nov 2005, 15:49

Re: Trennung

Beitrag von cd »

Liebe Bea,

ich habe eine Frage an dich. Du sagst, dass die Gefühle nicht mehr wargenommen werden können und das, sobald die Episode abklingt, die Wahrnehmungsfähigkeit der Gefühle wieder zurück kommt. Und die Gefühle wären genauso da wie vor der Episode. Was kann ich wärend dieser Phase machen? Was darf ich machen? Und wie schaffe ich es, dass er den Mut hat mich zu zu kommen.

Liebe Grüße
Laura
BeAk

Re: Trennung

Beitrag von BeAk »

Liebe Laura,

ich finde Du machst das genau richtig.

Ich weiß es ist unendlich schwer, so in der Luft zu hängen, nicht zu wissen wie es weiter geht. Sich um den anderen zu bemühen und ihn gleichzeitig die nötige Distanz zu geben und es kommt keine positive Reaktion,
oder sie kommt sehr viel später, so das man schon aufgegeben hat.
Man ist absolut hilflos dem wirken der Krankheit ausgeliefert.
Und ja, es kann krank machen. Deshalb ist es so wichtig sich mit anderen Angehöhrigen auszutauschen, ich hatte in der Situation diese Möglichkeit nicht. Deshalb rate ich Dir, Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe von Angehörigen psychisch Kranker aufzunehmen.

Liebe Laura, es gibt hier einen Therad in dem es einen Mann ähnlich erging wie Dir. Es ist ein richtiger Mutmachthread. Lies mal "Helfen, aber wie?" von Markus
soraya8
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Re: Trennung

Beitrag von soraya8 »

Liebe Laura,

ich habe Deine Antwort leider erst jetzt lesen können.

Ich kenne das alles nur zu gut. Mein Partner meldet sich auch nicht. Er schafft es einfach nicht, selbst nur 1-2 Zeilen zu tippen Auf eine Antwort auf eine Mail warte ich schon 2 Wochen vergebens.
Nun will er 1-2 Monate Abstand haben und wollte mir "so schnell wie möglich" einige Dinge bringen - das ist auch schon 1,5 Wochen her...

Da Dein Freund Dich noch liebt und dies auch spüren kann, hast Du noch alle berechtigte Hoffnung, denke ich. Natürlich gibt es keine Garantie - das musste ich auch schmerzlich erfahren.
Aber Du kannst darauf aufbauen. Ich denke, Du verhälst Dich ganz richtig! Nur Mut! Und denke daran: Er spürt seine Liebe noch - das ist schon mal ein guter Anfang bzw. eine gute Basis.

Kopf hoch, Soraya

P.S.: Die Geschichte von Markus macht wirklich Mut und Hoffnung!
cd
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Registriert: 9. Nov 2005, 15:49

Re: Trennung

Beitrag von cd »

Liebe Bea,
liebe Soraya,

ich bin so dankbar, dass ich dieses Forum gefunden habe, weil es mir Mut macht nicht aufzugeben und mich dabei unterstützt zu verstehen und nicht zu verzweifeln.

Danke auch für den Hinweis auf den Therad von Markus, dass ist für mich wirklich ein richtiger Mutmacher, denn ich habe bisher nichts über positiven Ausgängen nach einer Trennung gelesen.

Ich danke euch und wünsche ein schönes Wochenende
Laura
BeAk

Re: Trennung

Beitrag von BeAk »

Liebe Laura,

stimmt nicht ganz, Du hattest vorher von meinem Mann und mir gelesen.
Wir sind sehr glücklich zusammen und im Herbst 2004 sah alles nach Scheidung aus.
soraya8
Beiträge: 147
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Re: Trennung

Beitrag von soraya8 »

Liebe Laura,

hab noch einen schönen Samstagabend und genieße den morgigen Sonntag! Schöpfe Kraft!

LG, Soraya
tommi
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Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Trennung

Beitrag von tommi »

Liebe Laura,

es ist schlimm, wenn man so unter der Distanz leidet, wie du es tust. Du kommst mehr und mehr ins Grübeln. Deswegen finde ich wie Bea, dass du dich mal um hörst, ob es in deiner Nähe eine Selbsthilfegruppe gibt. Der Austausch mit anderen hilft schon sehr.

Versuche dich von den Gedanken zu befreien, alles interpretieren zu müssen, wie er handelt und was er sagt. Du wirst zu keinem Ergebnis kommen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, warum er sich nicht meldet. Vielleicht kann er nicht, weil es ihm schlecht geht, oder er hat dir gegenüber Schuldgefühle, weil er sich nicht gemeldet hat und er nun meint, du könntest sauer sein, weil er es nicht getan hat.
Letzteres konnte ich bei meiner Frau erleben. Wenn bei uns Sendepause war, musste ich immer den ersten Schritt auf sie zugehen, weil sie es nicht konnte.

Du fragst wie du dich verhalten solltest. Eine Antwort darauf gibt es nicht. Deswegen schrieb ich ja, dass du deinem Bauchgefühl nachgeben solltest.

Besinne dich auf das, was dein Leben vor ihm ausgemacht hat. Nutze die Zeit, es dir gut gehen zu lassen. Nur wenn es dir gut geht, kannst du die nötige Kraft tanken und ihm eine große Hilfe sein.

Gruß
Tom
cd
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Registriert: 9. Nov 2005, 15:49

Re: Trennung

Beitrag von cd »

Hallo zusammen,

mir geht es wirklich schlecht. Vergangen Sonntag habe ich es nicht mehr ausgehalten und ihn angerufen. Das Gespräch verlief eigentlich ganz gut und er sagte mir, dass wir uns sehen könnten wenn er das Gefühl hätte nicht stotternd vor mir zu sitzen.

Gestern Abend stand er dann vor meiner Tür. Wir haben zwei Stunden geredet und mir ist aufgefallen, dass er mir dabei nicht in die Augen gesehen hat. Der Grund für die Trennung liegt darin, dass er sich von seinen alten Beziehungsmustern lösen muss und ich zu diesen gehöre, da er die mit mir gelebt hätte. Er könnte diesen Weg nur alleine gehen, da er sonst wieder das Gefühl hätte, dass mein Glück nur von ihm abhängig wäre und er dabei auf der Strecke bliebe. Auf meine Frage hin, ob er noch etwas für mich empfindet antwortete er, dass er im Augenblick gar nichts empfindet und sich nur leer fühlen würde. Zum Abschluss des Gespräches sagte er mir wieder, dass ich eine unglaubliche Last für ihn sei, die ihn erdrücken würde und das er sich wünschen würde, dass ich mich um mich kümmere und nicht mehr an ihn denke. Ich habe ihm geantwortet, dass ich den ersten Wunsch erfüllen werde, den zweiten aber könnte ich ihm nicht erfüllen, weil ich ihn liebe. Plötzlich wollte er sofort gehen und ging auch. Ich hatte keine Kraft mehr, zu fragen, ob und wie wir in Kontakt bleiben und frage mich nun, ob ich es nicht einfach akzeptieren muss, dass ich ihm nicht gut tue. Ich möchte doch nur das es ihm wieder gut geht.

Laura
Tine
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Registriert: 11. Okt 2004, 19:57

Re: Trennung

Beitrag von Tine »

Hallo Laura,

ich kann einigermaßen nachempfinden, was in deinem Freund vorgeht.
Für dich ist es schwer, da du jetzt weißt, was ihn bedrückt, aber keine Gelegenheit mehr hast, innerhalb der Beziehung daran zu arbeiten.
Also musst du es außerhalb tun und vielleicht ergibt sich daraus die Chance auf einen Neuanfang.
Ich wünsche dir viel Kraft und viel Energie.

Liebe Grüße
Tine
Antworten