Nachsorge zur Hypnotherapie

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albert
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Nachsorge zur Hypnotherapie

Beitrag von albert »

Hallo Petra und Gert,

entschuldigt, ich hatte mein Versprechen schon vergessen, aber im letzten Satz mich erinnert, weil darin stand, einen neuen Thread aufzumachen. Ist besser so und ich tue das hiermit.

Ich finde es schade und traurig, dass es nach einem erfolgreichen Klinikaufenthalt wieder abwärts geht. Das muss nicht sein. Wie steht es bei euch mit Nachsorgemöglichkeiten? Ich weiß, die Zahl der Therapiestunden, welche die Krankenkassen finanzieren, sind begrenzt. Aber es gibt Selbsthilfegruppen und Trägervereine, die zwanglose Kaffeetreffs anbieten. Die Karlsruher Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie veranstaltet jedes Jahr ein Klinikfest und jede Woche den Freitagsclub; dieser beinhaltet einen kleinen Fachvortrag und eine anschließende Diskussion. Das sind Gelegenheiten, um Kontakt zu halten, sich auszutauschen und nötigenfalls Informationen einzuholen.
Wie sieht es an eurem Wohnort und dessen Umgebung damit aus?
Besonders schade finde ich, dass es meines Wissens keine Selbsthilfegruppen für Patienten der Hypnotherapie gibt, wo diese das erworbene Wissen sich erhalten und vertiefen können, aber bitte unter der fachkundigen Aufsicht eines erfahrenen Therapeuten. Ich hatte zweimal Gelegenheit, an einer Trommelgruppe teilzunehmen, aber eine dieser Gruppen hatte einen esoterischen Einschlag und meinen Bedarf an therapeutischen Schritten habe ich mir mühsam gegen den Widerstand in der Gruppe erkämpfen müssen. Insofern hat Gina durchaus Recht mit ihrer Warnung, dass man sehr aufpassen muss. Es kann nicht jedermanns Sache sein, gegen den Widerstand der anderen Gruppenteilnehmer zu arbeiten. Ich wünsche das niemandem und ich betrachte das als einen Notstand, dem dringend abgeholfen werden müsste.
Weitere Vorschläge dazu sind sehr erwünscht und ich hoffe auf eine sachliche Diskussion
- vielleicht besser in diesem neuen Thread über Nachsorge.
Herzlichen Gruß
Albert
DewaChe

Re: Nachsorge zur Hypnotherapie

Beitrag von DewaChe »

Ich schweig mal besser.... sorry, hab gelöscht
albert
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Re: Nachsorge zur Hypnotherapie

Beitrag von albert »

Hallo an alle,

Was brauche ich für ein erfolgreiches Leben nach dem Klinikaufenthalt?
Die ambulante Therapie, finanziert von der Krankenkasse ist begrenzt. Also brauche ich zusätzlich einen Unterstützerkreis außerhalb des professionellen Bereichs. Den finde ich z. B. in Selbsthilfegruppen. Nach meiner Beobachtung ist der Ablauf in diesen Gruppen oft formal und die Teilnehmer wechseln zu informellen Gelegenheiten wie Kaffeekränzchen und Stammtisch, um sich dort ungezwungen auszutauschen.
Parallel dazu bin ich gefordert, mich in die Gesellschaft einzufügen. Das ist so ein Ausdruck „einfügen“.
Ich habe nämlich einen starken Drang nach Unabhängigkeit. Im Rückblick kann ich sagen, dass dieses Unabhängigkeitsstreben in der Zeit nach meiner schlimmsten Depression wenig ausgeprägt war und als ich in dieser Zeit wieder zu arbeiten begann und mir nach und nach ein Netz von Beziehungen aufbaute, in allen Bereichen:
In Beruf und Freizeit, Weiterbildung zählt auch dazu.
Ich habe mehrere Beispiele erlebt, wie Menschen mit negativer Ausstrahlung mich behindert haben. In solchen Fällen gibt es nur eins: Trennung. Dann suche ich mir bessere Ansprechpartner. Das ist nicht so einfach. Kann ja nicht einfach auf die Straße gehen und dort Menschen anhalten. Aber ich kann Gelegenheiten nutzen, in Vereinen z. B. und ich habe dort Möglichkeiten, auch Menschen zu begegnen. Es waren und sind immer auch Menschen dabei, die therapeutische Einflüsse auf mich ausüben, mir also Anstöße geben.

Das Einfügen im Sinne der Institutionen wäre die Bereitschaft, das Gruppeninteresse zu übernehmen. Ich sehe das anders, „Einfügen“ in meinem Sinne ist die Bereitschaft, ehrenamtliche Aufgaben zu übernehmen, nicht nach dem Geld fragen, sondern einfach Arbeiten tun, die erledigt werden müssen. In jener Zeit nach der Depression habe ich mich auch in Institutionen eingefügt, aber nach der Einarbeit und mit der Erarbeitung eigener Unterlagen hab ich es geschafft, mich aus Abhängigkeiten herauszuarbeiten. Der Preis dafür war sehr hoch, aber ich möchte das nicht anders und das soziale Netz hat gehalten. Ich habe mich dafür in vielen Dingen zurückgenommen, muss nicht immer meine Meinung äußern und habe im Stillen weitergearbeitet.
Nochmal zum Problem der Hypnotherapie und ihrer Weiterführung. Ich kann selber ganz gut für mich traumreisen. Aber ich will es genau wissen. Dazu zählt, dass ich mich in der Begegnung mit anderen Menschen in einer Gruppe stelle. Aber wo? Im Verlauf des Gesprächs fiel das Wort Wochenendseminar. Es gibt tatsächlich Therapeuten, die das anbieten, muss man natürlich selber bezahlen. Aber das ist es mir wert. Ich werde mich nicht enthalten, im Kurs dann zu fragen, ob es entsprechendes zu den Trommelgruppen gibt.
Gruß
Albert
BeAk

Re: Nachsorge zur Hypnotherapie

Beitrag von BeAk »

Lieber Albert,

Deinen Beitrag finde ich sehr hilfreich, ganz gleich ob man nun aus einem Krankenhaus kommt oder nicht. Jeder der glaubt, seinem Leben mehr Sinn geben zu müssen, kann sich Sinnvolles daraus suchen.
Dein Beitrag ist eine Strickanleitung für ein erfülltes Leben.

Danke
Leni2
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Re: Nachsorge zur Hypnotherapie

Beitrag von Leni2 »

Hallo Albert,

das mit der Trommelgruppe finde ich interessant. War nämlich letztens auf so einem afrikanischen trommelkonzert und fand es sehr antidepressiv. Hast du damit schon Erfahrungen?

LG,

Lena
Alles, was man über das Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: Es geht weiter!

albert
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Re: Nachsorge zur Hypnotherapie

Beitrag von albert »

Hallo Lena,

ich habe Trommelgruppen im Anschluss an das Basisseminar zur schamanischen Reise kennengelernt. Aber sehr unterschiedliche Eindrücke gesammelt. Die eine Gruppe in einer Großstadt hatte einen Leiter, der esoterisch angehaucht war. Dort hatte ich Schwierigkeiten mit meinen Anliegen, um therapeutische Schritte zu machen. Ich musste mir das erkämpfen. Die andere Gruppe in einer kleineren Stadt fand ich besser, dort bin ich auch ein Jahr hingegangen und das hat mir einiges gebracht. Vor allem weil dort Menschen mit mehr Erfahrung waren, die sich mitgeteilt haben. Und es war auch in gewisser Weise beruhigend solche Erfahrenen dabei zu wissen. Man weiß ja nie, was einem in einer Reise alles geschehen kann.
Als ich letztes Mal im Wochenendseminar war, erklärte die Dame des Hauses als Gastgeberin, das man sich weiter treffen wolle in regelmäßigen Abständen. Aber ich habe dann nichts weiter davon gehört, liegt vielleicht daran, dass ich nicht mehr angerufen habe, hatte dann selber genug pesönliche Proble im Beruf am Hals. Hätte jeweils eine Anreise von zwei Stunden gehabt.
Schade, hätte ich gerne mitgemacht, die Nachbearbeitungen, denn auf jenem Wochenendkurs fanden einige therap. Probleme Bearbeitung. Nur ist es halt nicht mit Samstag und Sonntag allein getan.
Zur Behandlung der Depression gibt es mehrere Verfahren. Das bekannteste ist die Seelenrückholung. Man kann auch nach abgesprengten Seelenteilen suchen.
Ich meine, dass es die Depression an sich nicht gibt, sondern sehr unterschiedliche Zustände, die als Depression bezeichnet werden. Deshalb die verschiedenen Methoden.
Wenn ich selber einen Depri-Schub habe, so als klassische Depression wegen meiner bipolaren Veranlagung, oder vielmehr vermute, dass ich mir eine gefangen habe, dann gehe ich in die Reise und besuche meine Häuser. Das zweite dieser Häuser steht für meinen Zustand ob normal oder depri. Wenn das Haus beschädigt ist, muss ich es reparieren, am Besten sofort. Das mach ich auch in der Traumreise und es hilft mir. Nehme ich so als eine Art von Verhaltenstherapie auf unterbewusster Ebene.
Diese Hausreparatur als Behandlung der Depression hat sich über den Verlauf eines Jahres und länger entwickelt. Die Eindrücke in der Trommelgruppe haben dazu auch einiges beigetragen.
Du schreibst, dass du bei einer afrikanischen Trommel Besserung erfhhren hast. Kannst du das näher beschreiben?
Herzliche Grüße
Albert
albert
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Re: Nachsorge zur Hypnotherapie

Beitrag von albert »

war doppelt
DewaChe

Re: Nachsorge zur Hypnotherapie

Beitrag von DewaChe »

Ich versteh das nicht... in der Klinik in der ich war, wurde auch Trommeln, Meditation usw angeboten.
Aber scheinbar sind solche Kliniken nicht sehr gefragt, da man sich ja mit sich auseinandersetzen darf... wenn man gesunden möchte.
Und an Medis wird auch nur das allernötigste verabreicht.

Jammern scheint hier mehr angebracht... Ist ja auch sehr bequem...

Gina
BeAk

Re: Nachsorge zur Hypnotherapie

Beitrag von BeAk »

Liebe Gina,

Du bist die Einzige die hier jammert.
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