Hoffnungsloser Fall? 2

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Anna40
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Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von Anna40 »

Ich hoffe dies wird ein neuer Thread. Im Moment kann und möchte ich mich nicht äussern.

Der letzte Beitrag aus dem alten Thread ist von Gina. Ich habe ihn hier hinein kopiert.


Liebe Anna,

ich schreibe hier mal als "Betroffene", die jedoch immer besser mit Distanz und Nähe umgehen kann.
Bitte seh dies nicht als Angriff auf dich, manchmal fallen Sätze bei mir "unglücklich" aus - aber ich arbeite dran

Wenn ich das so lese und mich in die Situation deines Freundes versetze, macht es mir Angst und -

"ich möchte nur noch fliehen. Obwohl ich dich liebe, bist du eine Bedrohung für mich und ich kann diese Höllenangst nicht benennen, was passiert da in und mit mir?
Zu sehen wie sehr ich dich damit verletze, läßt Schuld in mir aufkommen, mich als so unfähig erscheinen, ich bin wertlos. Ich möchte nie wieder jemanden so weh tun.
Trotzdem, ich könnte es ja nochmal versuchen mit dir, diesmal klappt es sicher, ganz bestimmt, es kann doch nicht sein daß ich so anders bin als die anderen. Und dann wieder diese unfassbare Angst vor deiner Nähe, Nähe vor Menschen überhaupt aber mit der großen Distanz geht es mir auch schlecht. Ich bin so verzweifelt, ich stecke in einem Teufelskreis, ich kann das nicht mehr aushalten, diese wahnsinns Schmerzen in mir, ich möchte nicht mehr .... "

Liebe Anna, ich habe mal versucht dir näher zu bringen, was in deinem Freund vorgehen könnte. Er ist noch nicht so weit, Distanz und Nähe für sich regulieren zu können, er kann es lernen aber dazu bedarf es einer Therapie, da liegt viel in der frühen Kindheit begraben - jedenfalls bei mir.

Sag ihm, daß du ihn verstehst, wenn er so reagiert, daß du da bist wenn er dich braucht aber dann bleibe auf "sichtbarem Abstand".
Er muß für sich selbst erkennen, daß eine Therapie nötig ist, und das wird er, wenn der Leidensdruck größer wird.

Das ist meine Sicht und eigene Erfahrung. Ich hatte damals einen Weg gefunden, Distanz und Nähe zuregulieren, d.h. ich kann darüber sprechen, wann ich Nähe und wann Distanz möchte und kann auch die Ursachen dafür erklären, damit mich Freunde verstehen.

Liebe Anna, ich hoffe ich konnte dir ein Stückchen weiterhelfen "uns" zuverstehen und darfst natürlich gerne Fragen stellen.

Liebe Grüsse

Gina
Tine
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Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von Tine »

Hallo Anna,

ich kann gut verstehen, dass du dich im Moment nicht äußern möchtest. Du hattest geglaubt für dich einen Weg gefunden zu haben, die Situation zu klären. Und nun, bist du verunsichert. Das ist verständlich.

Aber dir ist hoffentlich klar, dass du dich hier nicht zu rechtfertigen brauchst für das was du tust oder nicht tust. Du bekommst hier viele Impulse geliefert, aber du darfst diese Impulse nicht als Handlungsmaßstab verstehen.
Du weißt mittlerweile auch, dass diese Erkrankung sich den Gesetzen der Logik nicht unterwirft; folglich kannst du vorher kaum wissen, was richtig oder falsch ist.
Du kannst nur tun, was du im Moment tun kannst und das ist der Maßstab für richtig oder falsch. Sorge für dich, ich gehe davon aus, dass du es nicht auf seine Kosten tun wirst. Klarheit kann euch beiden nur helfen.

Liebe Grüße
Tine

PS: Wenn du möchtest kannst du Kontakt per mail zu mir aufnehmen.
Anna40
Beiträge: 23
Registriert: 2. Okt 2005, 13:02

Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von Anna40 »

Liebe Gina,

ich danke dir für deinen Beitrag. Deine Beschreibung des innerlichen Chaos lässt sich sehr gut nachvollziehen. Ich vermute das es in ihm so aussieht, wissen kann ich es nicht. In einer seiner letzten mails schrieb er mir einmal, dass er manchmal den Eindruck hätte Beziehungsfähig zu sein, er hielt diesen Gedanken allerdings für eine verzerrte Wahrnehmung und endetet schließlich mit der Aussage, dass er einsehen müsse, dass es nicht geht. Diese Sätze zeigen meines erachtens einen Teil seiner Zerrissenheit.

Ihn zu verletzen oder zu quälen ist das Letzte was ich möchte, deshalb habe ich mich seit mitte September nicht mehr bei ihm gemeldet. Ich bin absolut ratlos.

Ich wollte mir abgewöhnen seine möglichen, von mir geratenen Gedanken zu denken, es sind alles reine Spekulationen und bringen uns nicht weiter. Ich weiss nicht was uns weiter bringt, es wären Gespräche notwendig. Er kann sie zur Zeit nicht führen, deshalb habe ich mich dazu entschlossen ihn zu lassen. Meine Gedanken sind bei ihm, dies kann ich nicht verhindern.

Was meinst du damit, wenn du schreibst auf „sichtbarem Abstand“ zu bleiben? Ist es beruhigend gelegentliche Nachrichten zu erhalten oder schürrt dies nicht auch das Gefühl unter Erwartungsdruck zu sein? Letzteres möchte ich nicht auslösen. Ich respektiere ihn. Ich wünsche mir aus ganzem Herzen das er seinen, für ihn richtigen Weg, findet. Vielleicht führt dieser Weg ihn eines Tages wieder zu mir.

lg
Anna
DewaChe

Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von DewaChe »

Liebe Anna,

habe ich das richtig in Erinnerung, daß ihr nicht mehr zusammen seid?? Sorry, alles nachzulesen überfordert mich....

Warum bewegt sich dein Denken so um ihn? Ich könnte es noch nachvollziehen wenn du seine langjährige Ehefrau wärst.

Ohje, jetzt wirds gefährlich, ich könnte sehr falsch verstanden werden... aber wenn ich deine postings lese und wäre dein Freund, ich hätte das Gefühl eine Schlinge um den Hals zu haben.

Liebe Anna, eit für sich braucht - aber schlage keine Türen zu.
Es kann sein, daß er morgen um Hilfe ruft, dann springe nicht, sei du konsequent, sage ihm, daß du das Hickhack nicht aushalten kannst, es weh tut... zeige du ihm gegenüber eine klare Linie.

Hm, verstehst du was ich sagen möchte??

Oder anners rum, laß ihn doch endlich laufen lernen... so wie ein Kind laufen lernt....

Gina
tommi
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Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von tommi »

Liebe Anna,

da ist ja seit Donnerstag einiges in deinem Thread passiert.

Ich will auf die Beiträge von Tabby nicht eingehen.

Ich finde aber den Beitrag von Gina recht gut, weil er doch tief in die möglichen Gefühle deines Freundes geht. Ja, er kann sich so fühlen. Die Antwort darauf kann aber nur er geben. Ich sehe nicht, dass du ihn bedrängst und ihn mit deiner Liebe erschlägst.

Ich bin aber immer noch der Meinung, dass du ihn aufsuchen solltest, um zu erfahren, wie es ihm geht. Ich glaube, dass es nun mal nicht nur um ihn geht, sondern auch um dich. Das wird meiner Ansicht von den Betroffenen hier nicht berücksichtigt. Du brauchst, wie Tine schon schrieb, Klarheit, um mit der Situation umzugehen.

Gina schreibt auch, dass du "sichtbaren Kontakt" aufrecht erhalten solltest. Das sehe ich bei dir nicht. Es ist wie eine Kontakt sperre. Keiner weiß von keinem.

Ich verstehe aber auch deine Zweifel, nach diesen Beiträgen. Ich bin der Meinung, dass du auf dein Gefühl horchen solltest. Auch teile ich die Ansicht von Tine, dass es kein Richtig oder Falsch gibt.

Gruß
Tom
DewaChe

Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von DewaChe »

Tine
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Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von Tine »

Hallo Gina,

weißt du, dein posting, in dem du sehr sensibel versucht hast einen Blick auf das mögliche Innenleben von Annas Freund zu werfen, hat mich sehr angesprochen.
Was du geschrieben hast, war sehr deutlich und man konnte sich mehr als gut vorstellen, wie für einen Betroffenen die Situation aussehen könnte.

Trotz aller Offenheit, die du da bewiesen hast, war dein posting weder verletzend noch in irgendeiner Form anmaßend und ich bin mir sicher, dass du Anna und vielen anderen damit geholfen hast.

Dein letzes posting hier im thread ist allerdings total daneben. Ich finde es entsetzlich, dass Empfindsamkeit und Empfindlichkeit nur den 'Depressiven' zugestanden wird. Im Kontakt mit ihnen soll man vorsichtig sein, nur nicht belasten, immer schön sanft sein, der oder die Arme könnte sich ja verletzt, eingeengt, gedemütigt, missachtet oder wer weiß was fühlen und dann wer weiß was tun. Ständig werden wir daran erinnert und ständig sind wir bemüht, dementsprechend zu handeln.

Was glaubst du eigentlich, in welcher Ausnahmesituation sich Anna seit Wochen und Monaten befindet? Sie ist verzweifelt und voller Schmerz und ihr Schmerz ist nicht kleiner und nicht weniger bedenklich als der Schmerz derjenigen, deren Schmerz als Depression offiziell anerkannt und beachtet ist. Hier das Bild des Kampfhundes zu gebrauchen, der sich festgebissen hat, ist ungeheuerlich. Das kommt in ungefähr der Äußerung gleich, wenn wir im Betroffenenteil einem Menschen, der in depressiver Phase um Trost sucht, zurufen würden: Weichei, Waschlappen, Versager, schau in den Spiegel und ekle dich vor dir selbst.

Ich würde mir hier wirklich mehr Rücksicht wünschen. Psychologische Studien haben erwiesen, dass Liebeskummer eine enorme Belastung für den Betroffenen ist und nicht selten zu ernsten körperlichen und seelischen Erkrankungen führt. Depressionen stehen oftmals am Ende der Kette.
Oder muss ich davon ausgehen, dass diese Depressionen dann auch nicht ernstgenommen werden? Das ist nämlich ein Eindruck, den ich hier im Forum öfter habe. Depression als eine Art Orden, den sich bloß niemand anderer anhängen darf und schon gar nicht ein ehemaliger Angehöriger, der durch sein Verhalten ja einen echten Depressiven in größte Not gebracht hat.

Falls ich in einigen meiner Formulierungen etwas über das Ziel hinausgeschossen bin, tut mir das leid. Meine Verfassung ist im Moment sicher nicht die abgeklärteste. Aber ich habe in letzter Zeit wirklich immer öfter den Eindruck, dass der Schmerz der Angehörigen einfach nicht als Schmerz anerkannt wird. So wie der Depressive sich nicht stets selbst aus seiner Depression befreien kann, so wenig gelingt es manchmal den Angehörigen, sich aus der belastenden Situation zu retten. Die brachiale Methode ist hier wie dort fatal.

Viele Grüße
Tine
Tine
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Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von Tine »

Hallo Gina,

dass du deinen Beitrag gelöscht hast, finde ich gut.
Ich würde mir jedoch wünschen, dass du es getan hast, weil meine Worte bei dir so angekommen sind, wie es meine Absicht war.
Das Forum ist eine wirkliche Bereicherung für Menschen, die in Not sind, welche mittelbar oder unmittelbar durch Depressionen ausgelöst wurde. Wer Not empfindet ist mehr als empfindsam, er braucht konstruktive Hilfe, manchmal einfach Trost aber ganz bestimmt keine Vorwürfe oder Seitenhiebe.

Danke
Tine
BeAk

Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von BeAk »

Liebe Anna,

Du bist für Dich verantwortlich, Du leidest unter der Situation und auf ewig in dieser Situation zu verharren kann nicht gut sein.

Es stimmt der Angehörige leidet unter der Depression des Kranken mehr, als der Kranke selber, den der Angehöhrige ist in der Lage alle Gefühle warzunehmen. Der Kranke ist dazu nicht in der Lage, er schlägt einfach um sich, weil er nichts fühlt.

Liebe Anna, schaffe Klarheit für Dich, ob Du weiter in dieser Situation ohne Schaden ausharren kannst oder Abschied nehmen mußt. Diese Klarheit kannst Du nur gewinnen in dem Du zu ihm Kontakt aufnimmst. Suche ihn auf, auch gegen seinen Willen, nur so kannst Du herrausfinden wie Dein Leben weiter geht.
feuerfisch
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Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von feuerfisch »

Huiii,

hier scheint ja insgesamt die Stimmung ganz schön hochgekocht zu sein.
Sorry wenn ich mich da einmische, aber ich lese hier Töne die irgendwie für alle Seiten verletzend klingen.

Angehörige sollen nur auf Samtpfoten laufen um die armen Depris nicht zu belasten?
Angehörige leiden mehr unter den Depressionen als die Deprileute selber weil diese ja kaum mehr Emotionen haben?

Sorry, so kam´s bei mir rüber.....
Find´ ich beides nicht gut!

Geht´s nicht einen Schritt zurück zu einem mehr menschlichen Miteinander? Da ist jemand der arge Probleme hat wegen eines Freundes, wie wäre es wenn mann/frau sich wieder darauf beschränkt? Denn eigentlich wollen wir hier doch alle auf irgendeine Art Hilfe. Manches wird falsch ausgedrückt, manches falsch gelesen. Nur rein schriftlich kann man manches nicht so rüberbringen. Schade, aber so ist das Internet.

Ich hoffe ihr nehmt mir diesen Beitrag nicht übel. Liebe Grüße an euch alle, Angehörige wie auch Depris

feuerfisch
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BeAk

Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von BeAk »

Lieber Feuerfisch,

das habe ich gar nicht bös gemeint, sondern so erlebte/erlebe ich es. Ich bin sowohl Betroffene wie Angehörige.
Anne sollte auf sich aufpassen, das wollte ich ausdrücken, denn sonst besteht die Gefahr das sie auch die Lager wechselt, so wie ich.
feuerfisch
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Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von feuerfisch »

@ Bea

ich glaub dir gerne das du es nicht böse gemeint hattest, ich schrieb ja auch das reine Texte (bzw. eingentlich jede Art der Kommunikation), Interpretationssache sind, im Internet ists noch viel schwieriger.
Ich wollte auch niemanden persönlich ansprechen, ich dachte nur man könnte vielleicht ein wenig nachsichtiger miteinander umgehen, denn egal ob Angehöriger oder Depri, wir haben eigentlich genug zu tragen. Wie gesagt, auch jetzt möcht ich niemand persönlich ansprechen, denn für mich klingts als sei es hier nur ein wenig "aus dem Ruder gelaufen"

Übrigens seh ich die Gefahr für Anna auch - drum fände ich es auch gut wenn sie ihre eigene Entscheidung trifft und durchzieht, das ist fürs Selbstvertrauen gut

@ Anna
Die Vielfalt der Meinungen ist gut zu kennen, doch entscheiden muss man für sich ganz alleine - nur Mut!

Liebe Grüße

feuerfisch
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tommi
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Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von tommi »

Liebe Anna,

die Krankheit ist sehr vielschichtig. Was für den einen richtig ist, ist für den anderen falsch.
Abzuwegen inwieweit dein Freund so reagiert, wie es Gina in ihrem drittletzten Beitrag beschrieben hat, kann hier keiner beurteilen.

Ich bin auch der Meinung von Tine, dass auch du das recht hast, deinen Gefühlen nachzugeben. Es dreht sich nicht alles um den Betroffenen, sondern auch um dich. Ich kann gut nachvollziehen, wenn hier Betroffene über ihr Empfinden berichten, dass sich einige in ihren Äüßerungen hineinsteigern. Es ist eben erlebtes Empfinden. Allerdings ist es ihr erlebtes Gefühl.

Ich bin nun schon einige Zeit hier im Forum und habe gerade von den Betroffenen viel über das Empfinden meiner Frau erfahren. Diese gingen aber in eine andere Richtung als was dir hier teilweise von ihnen geraten wurde.
Auch die Beobachtung bei meiner Frau ist eine andere. Wenn ich nicht auf sie zukomme dauert ihr Leiden länger. Sie kann nicht auf mich zugehen, obwohl sie es gerne möchte.

Aber ich weiß auch, dass es nicht nur um die Krankheit meiner Frau geht, sondern auch um mein Wohlergehen. Sie ist eben nicht allein auf der Welt, sondern hat mit ihrer Familie auch Verantwortung zu tragen. Deswegen ist sie nach ihren Phasen auch bereit, mit mir über die angehäuften Probleme zu sprechen. Wenn das nicht der Fall wäre, würde ich richtig unter der Beziehung leiden und mich selbst schützen müssen. Ich trage gerne, aber ich darf mich nicht überheben. Das ist Gott sei Dank noch nicht bei uns vorgekommen.

Wenn ich sehe, wie du leidest, kann ich nicht mehr einseitig auf den Kranken blicken, sondern muss auch einen Lösungsweg aufzeigen, der dir gut tut. Das wurde hier nicht berücksichtigt. Vielleicht ist dieser Gedanke der Richtige, vielleicht wartet er, wie meine Frau, auf ein Handreichen.

Ich gebe Feuerfisch recht, die Entscheidung musst du treffen und aus meiner Erfahrung ist der erste Impuls immer der Richtige.

Liebe Grüße
Tom
feuerfisch
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Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von feuerfisch »

Anna?

*klopfklopf*
Wie geht es dir?
Immer noch durcheinander? Oder hast du dich schon zu etwas durchgerungen?

Liebe Grüsse

feuerfisch
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BeAk

Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von BeAk »

Lieber Tom,

das Du den Weg so mit Deiner Frau gehen kannst, liegt auch darann, das ihre akuten depressiven Phasen nur 4 Wochen andauern. Die letzte akut depressive Phase meines Manes dauerte 1 1/2 Jahre am Stück. Bei derart langen Episoden ist die Belastung für den Angehörigen viel größer.
tommi
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Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von tommi »

Liebe Bea,

ich denke auch, dass es wesendlich schlimmere Fälle von Depressiven gib, als meine Frau.

Wenn ich im Betroffenen- Forum lese, gibt es unterschiedliche Wahrnehmungen. Einige wünschen, dass der Partner doch endlich wieder da ist, einige können die Nähe nicht haben. Vielleicht erinnerst du dich an den Thread von Karoshi, wie er unter dem Nichtwollen seiner Freundin litt.
Ich weiß nicht, was seine Freundin während dieser Zeit gefühlt hat, kann mir allerdings vorstellen, dass ihre Hilflosigkeit ihre Gefühle so beeinflusst haben, dass sie von der Krankheit nichts wissen will/wollte.

Auch wurde hier des öfteren auch schon berichtet, dass der Betroffene froh war, dass der Angehörige den Kontakt wieder gesucht hat.

Ich schrieb schon, dass Depressionen nicht gleich Depressionen sind. Deswegen ist es ja so wichtig, mit dem Partner darüber ins Gespräch zu kommen.

Hier im Fall von Anna, leidet sie sehr stark - bishin zur Selbsterkrankung. Durch die Aussagen hier im Thread wurde sie so verunsichert, dass sie nicht in der Lage ist für sich eine Entscheidung zu treffen, von der sie abschließend mit ihrem Leid fertig wird. Es sind nicht die Aussagen schlechthin, die von den Betroffenen hier getätigt worden sind, sondern die Art und Weise.
Ich finde es gut, wenn Depressive hier erklären, wie sich der kranke Partner fühlen könnte. Das ist sehr wichtig. Aber gerade solche Äußerungen wie, du treibst ihn in den Selbstmord, verbeißt dich wie ein Kampfhund, ziehst die Schlinge um seinen Hals zu..., sind keine Hilfe, sondern mißachten die Gefühle des Angehörigen.

Gerade Anna hat meines Erachtens all dieses nicht gemacht. Sie hat schon über mehrere Monate keinen Kontakt zu ihm. Er ist sogear zwischenzeitlich auf sie zugegangen. Es wird deswegen an der Zeit, einen anderen Weg zu versuchen, damit auch ihr Leiden ein Ende bekommen kann. So oder so.

Gruß
Tom
BeAk

Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von BeAk »

Lieber Tom,

das sehe ich genauso wie Du.
tommi
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Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von tommi »

Liebe Anna,

wie geht es dir? Es wäre schön, wenn du dich mal wieder melden würdest.

Gruß
Tom
Anna40
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Registriert: 2. Okt 2005, 13:02

Re: Hoffnungsloser Fall? 2

Beitrag von Anna40 »

Lieber Tom,

Danke der Nachfrage. Ich war ein paar Tage verreist. Räumlicher Abstand, verschafft auch Abstand zur Situation. Ich habe eine erneute Entscheidung für mich getroffen. Ich habe ihn nicht kontaktiert und ich werde ihn auch weiterhin nicht kontaktieren. Ich respektiere weiterhin die letzte Aussage seiner letzten Mail (mitte September) die da lautete: Ich will nicht.

Ich selbst vermisse ihn, dennoch sehe ich keine andere Lösung als ihn in Ruhe zu lassen, ich halte mich hier streng an die Fakten, weil ich nicht anders kann. Ich würde weitere Ablehnungen nicht mehr ertragen. Meine Angst ist zu gross, nicht die von mir sehnlichst gewünschte Antwort zu bekommen.

Ich will ihn keines Falls verletzten, quälen oder sonst irgendetwas anrichten.

Fazit, ich kann nicht anders.

Ich versuche mein Leben zu leben und ihn zu vergessen. Dabei bleibe ich.

Danke an Alle die mir mit ihren Ratschlägen zur Seite gestanden haben.

Gruss
Anna
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