Zerreißprobe für weitere Freundschaften II

Antworten
Dendrit
Beiträge: 4963
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Kontaktdaten:

Zerreißprobe für weitere Freundschaften II

Beitrag von Dendrit »

Neuer Thread aus Rücksicht für alle mit analogem Anschluss



Zerreißprobe für weitere Freundschaften http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1126301721
von Inah (Inah)


Letzer Beitrag von tom (tommi)

Liebe inah,

ich verstehe dich jetzt besser.

Ich sehe eine Möglichkeit in der Paartherapie. Habt ihr darüber schon mal gesprochen.

Viele Angehörige beschweren sich, dass sie aus der Therapie ausgeschlossen werden. Wenn der Betroffene Partner nichts erzählt, hat man überhaupt keinen Einblick. Natürlich geht es in erster Linie um den Kranken selbst, aber ich finde trotzdem, dass die Partner ab und zu mit eingebunden werden sollten. Sie laben nun mal in einer Partnerschaft und nicht alleine. Die Probleme in der Partnerschaft müssen als teil der Thrapie mit berücksichtigt werden, denn diese belasten doch auch den Kranken selber. Dieses geht aber meines Erachtens nur, wenn der Therapeut den Partner auch kennt.
Meine Frau ist seit ca. 2 1/2 Jahren in Behandlung und mich kennt die Therapeutin nicht und weiß auch nicht von mir, wie ich die Dinge sehe, wo Probleme auftauchen, wie man sie vermeiden kann.

Gruß
Tom
Inah
Beiträge: 46
Registriert: 6. Sep 2005, 22:48

Re: Zerreißprobe für weitere Freundschaften II

Beitrag von Inah »

Hallo ihr,

am Wochenende hatte ich meinen Termin bei der Psychtherapeutischen Beratungsstelle. DAs war hart, aber sehr hilfreich. Der Blick von außen klärte und unterstützte. Ich werde versuchen, meine therapeutische Unterstützung in den nächsten Wochen noch einmal auf andere Füße zu stellen, um den Schritt zu mir selbst besser gehen zu können. DAs ist auch der einzige Schritt, den ich im Moment gehen kann, denn da es immer noch nicht den geringsten Kontakt gibt, ist eine Paartherapie die reinste Utopie. Vielleicht wäre sie aber jetzt auch nicht an der Zeit!

Liebe Grüße, Inah
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Zerreißprobe für weitere Freundschaften II

Beitrag von tommi »

Liebe Inah,

ich freue mich, dass dir weitergeholfen werden konnte.

Auch ich bin der Meinung, dass eine Paartherapie erst in Aussicht ist, wenn ihr wieder zusammen seid.
Es ist für dich wichtig, dass du die Beziehung mit Hilfe deines Therapeuten aufarbeitest.
Allerdings ist es vielleicht auch an der Zeit, auf ihn zuzugehen.
Ich glaube, ihr habt viel zu besprechen. Du brauchst eine gewisse Sicherheit.

Gruß
Tom
Inah
Beiträge: 46
Registriert: 6. Sep 2005, 22:48

Re: Zerreißprobe für weitere Freundschaften II

Beitrag von Inah »

Lieber Tom,

danke nochmals für deine Unterstützung.
Du hast Recht: Sicherheit zu erfahren, wäre eine tolle Sache. Sicherlich würde das uns allen gut tun.
Aber im Moment ist es wohl gerade das, was nicht geht.
Du denkst, dass es vielleicht an der Zeit wäre, auf ihn zuzugehen. Allein - ich merke, dass ich das im Moment nicht kann. Ich kann es einfach nicht. Schon der Gedanke daran macht mir heftigste Stressgefühle. Dabei ist meine Tür ganz bestimmt nicht zu, jedwedes Dasein wäre möglich. Aber mein Vertrauen ist so verletzt und meine Empfindlichkeit noch so groß...Ein nochmaliges Wegstoßen wäre zu heftig!
Bisher hat er immer wieder den Kontakt aufgenommen, wenn er dazu bereit war. Es sei klar, dass er das nicht wolle, wenn er sich nicht melde ...
Auch dank deines Rates bin ich nun schlussendlich davon abgekommen, eine Karte über ihn zur Feier weiterzuleiten. Irgendwann zeigt man paradoxe Verhaltensweisen, ohne es zu merken. DAnke für's Aufpassen.
Ich lasse für heute die Dinge wie sie sind und morgen entscheide ich neu - mit der Hoffnung, dass irgendwann der richtige Zeitpunkt für eine gute Entscheidung kommt!
EIne habe ich übrigens gestern getroffen:
Ich habe mich für eine Reise über Silvester entschieden, so dass sich im diesem Jahr ganz bestimmt keine Wiederholung einstellen kann. Ein guter Gedanke!

LG, Inah
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Zerreißprobe für weitere Freundschaften II

Beitrag von tommi »

Liebe Inah,

ich verstehe dich.

Ich denke einfach nur, dass immer nur die Gefühle des Betroffenen berücksichtigt werden und die Angehörigen sich so sehr zurücknehmen, dass sie selbst in den Strudel der Depression geraten. Das ist keine gute Basis einer Beziehung.

"Er möchte nicht, darum wird es nicht." Ich meine, dass dieses Denken zur Abhängikeit führt.
Auch ein Depressiver muss Verantwortung in einer Beziehung übernehmen. Es ist mir klar, dass es manchmal nicht möglich ist, aber sich darauf auszuruhen ist auch für ihn schädlich. Er ist mit seinen Gefühlen nicht alleine und das kann er auch erkennen. Und das muss geklärt werden.

Ansonsten bist du immer in einer Art Abrufphase.

Liebe Grüße
Tom
Antworten