Danke...

Antworten
GGP
Beiträge: 7
Registriert: 25. Aug 2005, 11:14

Danke...

Beitrag von GGP »

Liebe Forummitglieder,
ich bin Angehöriger (meine Frau ist depressiv und seit 7 Jahren in Behandlung) und lese in diesem Forum schon seit einiger Zeit, habe aber noch nie was geschrieben. Ich möchte nun die Gelegenheit wahrnehmen und Euch allen ein herzliches Dankeschön aussprechen. Sehr oft, wenn ich nicht mehr weiterwusste, wenn ich es nicht mehr ertragen konnte wie diese %&*£ç Krankheit meine Frau quälte habe ich hier im Forum neue Kraft, Hilfe und Tipps gefunden. Ich bin oft tief beeindruckt wie Betroffene und Angehörige mit dieser Krankheit umgehen. Ich sehe das auch oft bei meiner Frau wieviel, fast übermenschliche Kraft es braucht sich nicht unterkriegen zu lassen. Hier im Forum habe ich dann jeweils gesehen, dass ich nicht allein dastehe, dass andere genauso hilflos vor Problemen stehen und dass Strategien, die andere entwickelt haben auch für mich/meine Situation funktionieren.

Ich möchte einfach Danke sagen für Eure Hilfe und dass ihr mir das Gefühl gebt nicht alleine dazustehen. Das hat mir schon oft über dunkle Stunden geholfen.

Liebe Grüsse,
Günther
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Danke...

Beitrag von tommi »

Lieber Günther,

ich freue mich, dass dir dieses Forum als "stiller Genießer" geholfen hat.

Ja, viele Probleme relativieren sich, wenn man weiß, dass man kein Einzelfall ist und eventuell die Probleme der anderen sogar noch größer sind.

Auch ich habe davon pofitiert und tue es immer noch. Die Sichtweisen des einzelnen sind recht eingeschrenkt, durch die vielzahl der postings wird diese erweitert. Auch wenn sich vieles wiederholt, es kommen doch noch immer wieder neue Gedankengänge vor, die einem weiterhelfen.

Ich hoffe, dass es deiner Frau besser geht und ihr eure Beziehung trotz der Krankheit gut leben könnt.

Gruß
Tom
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Danke...

Beitrag von Emily »

Hallo Günther und Tom,

an euch hier mal stellvertretend für alle Angehörigen ein großes Lob dafür, dass ihr so zu euren betroffenen Frauen steht und ihnen den Rücken stärkt. Das ist sicherlich oft sehr schwer. Diese Krankheit kann wie eine Krake sein, sie umschlingt oft nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Angehörigen wie eine Zwangsjacke. Trotzdem lohnt sich das gemeinsame Kämpfen unbedingt.

Grüße von
Emily
dkk
Beiträge: 251
Registriert: 28. Apr 2005, 21:20
Kontaktdaten:

Re: Danke...

Beitrag von dkk »

Liebe Emily,
Ich finde wenn man jemanden sehr liebt das es immer wert ist um den zu kämpfen egal wie schwer oder welches hinderniss.
Solange man zusammen hält und beide ihr bestes geben und die gefühle da sind ...für den anderen!

gruß daniel
Depri-Chat:

****************************************



http://data.profiwebhoster.de/knd/chat/
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Danke...

Beitrag von Emily »

Hallo Daniel,

das hast du schön gesagt. Volle Zustimmung meinerseits. Allerdings sollten die Betroffenen auch mitbedenken, dass es für die Angehörigen nicht immer leicht ist, sie zu lieben, wenn die Krankheit mal gerade wieder voll durchschlägt.

Gruß,
Emily
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Danke...

Beitrag von tommi »

Liebe Emily,

ich danke dir für dein Lob, dieses gebe ich aber an meine Frau auch weiter, da sie einen großen Anteil dan dem "Dahintersthen" hat. Sie tut auch alles, damit sie Gesund wird bzw. die Krankheit in den Griff bekommt.

Natürlich ist es oft nicht einfach, aber ich meine, dass die Phasen mit der Zeit eher zusammen schweißen.
Morgen haben wir unseren 16. Hochzeitstag und wir sind schon seit unserer Jugend zusammen. Wir haben schon vor der Depression Kriesen erlebt, die wir auch überstanden haben. Die Erfahrung zeigt doch, dass mehr das Schöne als das Schlechte in Erinnerung bleibt. Ich habe in meiner Frau eben diejenige gefunden, die ich liebe und mit der ich glücklich alt werden möchte. Wenn sie phasenweise nicht glücklich sein kann, müssen wir eben die übrige Zeit dazu nutzen glücklicher zu sein .

Liebe Grüße
Tom
dkk
Beiträge: 251
Registriert: 28. Apr 2005, 21:20
Kontaktdaten:

Re: Danke...

Beitrag von dkk »

Liebe Emily,

Klar das sollten die Betroffenen nicht vergessen das es nicht leicht ist aber ... sie vergessen es doch hin und wieder...und als angehöriger schluckt man es und versucht drüber hinweg zu schauen...

@Tom,
Ich finde das super wie du deine Beziehung zu deiner Frau beschreibst!
da merkt man auch die Wärme und die gefühle...

Ich stimme dir zu das solche probleme oder eigendlich egal welche wenn man die zusammen durchsteht es hinter her zusammen schweißt.
Und man eigendlich noch enger zusammen ist.

Es geschieht nichts umsonst in einen Leben.

viele grüße daniel
Depri-Chat:

****************************************



http://data.profiwebhoster.de/knd/chat/
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Danke...

Beitrag von Emily »

Hallo Tom,

>>>Natürlich ist es oft nicht einfach, aber ich meine, dass die Phasen mit der Zeit eher zusammen schweißen.
Damit hast du völlig recht. Wenn eine Beziehung eine solche Krankheit übersteht, gewinnt sie durch die gemeinsamen Erlebnisse und Erfahrungen wahrscheinlich an Tiefe und Reife. Diese Reifung ist dann zwar schwer erkämpft, aber sie trägt und ist von Dauer. Ich finde, das macht einem auch Mut für die Zukunft, denn man muss ja damit rechnen, dass auch später erneut schwere Phasen im gemeinsamen Leben auftreten könnten wegen Krankheit oder auch aus ganz anderen Gründen. Deshalb sehe ich die Folgen dieser Krankheit heute keineswegs mehr als ausschließlich negativ, so wie es damals in der akuten Phase der Fall war.

Grüße von
Emily
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Danke...

Beitrag von tommi »

Lieber Günther,

ich habe gerade deinen Beitrag bei Manni glesen und freue mich, wieder von dir zu lesen .

Wie geht es dir und deiner Frau?

Gruß
Tom
Tine
Beiträge: 214
Registriert: 11. Okt 2004, 19:57

Re: Danke...

Beitrag von Tine »

Hallo Zusammen,

findet ihr es nicht auch erstaunlich, dass betroffene Frauen wohl weniger zur radikalen Flucht neigen, als betroffene Männer?
Zumindest liest sich das im Querschnitt im Forum so.
Wollen Männer mir ihrer Depression lieber alleine bleiben? Ziehen als Konsequenz die Abkehr von der Beziehung vor?
Mir kommt es auf jeden Fall so vor.
Ich wäre gerne dazu bereit gewesen, die Krankheit mit meinem Lebenspartner gemeinsam zu (er)tragen.
Leider scheint er die Beziehung als zusätzliche Belastung wahrzunehmen, die neben seiner Depression und all den dadurch erschwerten Anforderungen, die das Leben an ihn stellt, nicht zu tragen ist.
Bei den Frauen scheint das etwas anders zu sein. Zumindest stellt sich mir dies so dar.

Liebe Grüße an euch alle
Tine
GGP
Beiträge: 7
Registriert: 25. Aug 2005, 11:14

Re: Danke...

Beitrag von GGP »

Hallo Tom,

meiner Frau geht’s soweit gut. Normalerweise ziemlich konstant und die Downphasen haben viel von ihrem Schrecken verloren.
Speziell in den letzten Monaten (ich habe ziemliche Probleme mit meinem Job) haben wir beide gemerkt, wie sehr uns das, was wir gemeinsam erreicht haben, zusammengeschweisst hat. Ich bin überzeugt, dass da die Depression meiner Frau einen deutlichen Teil dazu beigetragen hat. Die Beziehung ist irgendwie intensiver, da beide wissen wie schnell alles auf den Kopf gestellt werden kann. Klingt vielleicht pathetisch, aber wir haben beide gelernt uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und Zwängen von aussen (gesellschaftlich etc.) zu widerstehen. Trotz meiner Jobsituation und ihrer Depression fühle ich mich am richtigen Platz und glücklich.

Grüsse,
Günther
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Danke...

Beitrag von tommi »

Liebe Tine,

interessante Frage.
Ich glaube, einer der Gründe liegt, wie auch in der Frage, warum hier mehr Frauen als Männer schreiben, in der "Rolle" Mann. Vielleicht sind tatsächlich Frauen eher in der Lage, mit Depressionen umzugehen. Vielleicht liegt es auch daran, dass wiederum Männer weniger mit ihren Angehörigenproblemen nach Außen gehen und somit der Eindruck entsteht, dass weniger Männer verlassen werden als Frauen. Mein Schwager z.B. ist von seiner Frau verlassen worden und käme nicht auf die Idee sich an ein Forum zu wenden.

Vielleicht hinterfragen auch Männer die Wandlungen während der Beziehung auch nicht so stark und nehmen es eher hin, dass die Partnerin Schuss gemacht hat. Sie sehen vielleicht nicht unbedingt eine Krankheit als Hintergrund - haken die Beziehung schneller ab?

Oftmals konnte man auch hier schon lesen, dass Frauen eine Depression vermuteten und sich hinterher herausstellte, dass der Mann zu feige war, mit ihr Schluss zu machen und dadurch "depressives Verhalten" an den Tag gelegt hat.

Auf jeden Fall kann man hier schon den Eindruck bekommen, als würden depressive Frauen bezihungsfähiger sein, als depressive Männer.

Liebe Grüße
Tom
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Danke...

Beitrag von tommi »

Lieber Günther,

ich finde es schön, dass ihr die gleichen Erfahrungen gemacht habt, wie wir.
Wenn man einen Weg findet, mit der Krankheit zu leben, kann sie auch überwunden werden. Genau das wünsche ich euch.

Ich sehe es auch so, dass gesellschaftliche Zwänge nicht dazu führen dürfen, dass es einem nicht gut geht, sondern sich die gesellschaftlichen Veranstaltungen ausgesucht werden sollten, damit es einem gut geht.

Ich hoffe, dass es dir beruflich bald wieder besser geht.

Gruß
Tom
1957
Beiträge: 340
Registriert: 18. Aug 2005, 01:41

Re: Danke...

Beitrag von 1957 »

Hallo Tina,

Männer versuchen Probleme anders zu lösen als Frauen

Gruß Manni,
der weiß wovon er spricht.
nachteule
Beiträge: 126
Registriert: 2. Dez 2004, 09:02

Re: Danke...

Beitrag von nachteule »

Hi Manni und alle anderen,
hier ist noch eine Tina..
jep, Männer haben andere Lösungsmechanismen als Frauen und man sollte nicht versuchen, die Geschlechter zu gleich zu machen... .
LG..Tina
Antworten