Diskussionsforum Depression

Hallo,
ich habe in letzter Zeit gehäuft Selbstmordgedanken. Mir kommt dann alles sinnlos vor und völlig ihne Ausweg? Das dauert meistens einige Stunden, dann ist es wieder etwas besser. Kennt ihr das auch? Und wie geht ihr damit um? Was macht ihr, wenn alles ganz schwarz aussieht? Ich habe für den Notfall Lorazepam bekommen. Wenns ganz schlimm wird kann ich eine oder zwei nehmen, dann schlafe ich ein und überstehe die Situation so. Mich würde sehr interessieren, wie ihr damit umgeht.
liebe Grüsse
Dagmar

Hallo liebe Dagmar!
Ich versuche wenn es möglich ist, irgendjemand anzurufen, meisten hilft es, wenn ich mit jemand reden kann. Im allerschlimmsten Notfall, kann man auch in der Psychiatrischen Ambulanz anrufen.Ich hatte aber auch schon in schlimmen Stunden meinen Psychiater angerufem, was ich auch heute noch machen kann.
Hast Du Therapie? Und nimmst Du Antidepressiva?
Vielleicht hilft es Dir auch, wenn Du hier schreibst.
Ich bin jetzt ein wenig in Sorge, auch wenn ich Dich nicht kenne........Rachel

Hallo Dagmar,

für den Notfall habe ich folgendes: ich habe die Telefonnumer meines Psychiaters im Telefon gespeichert, sowie die der Psychiatrie. Gespeichert habe ich auch die Nummer des Notarztes.

Ich mache - wenn ich dazu noch in der Lage bin - eine Pro/Contra-Liste, Leben oder sterben?

Ich bin mir sicher, daß ich entweder in der Psychiatrie oder bei den anderen anrufe, gleich in die Psychiatrie fahre oder den Notarzt hole.

Allerdings ist es bei mir so, daß ich schon seit vielen Jahren mit diesen Gedanken leben muß und daher mich ganz gut einschätzen kann.

Hole Dir lieber einmal zu früh Hilfe, bevor es zu spät ist. Hier oben rechts sind ja auch die Notfallnummern angegeben.

Grüße,
Xenia

Liebe Dagmar,

im Notfall rufe ich meinen Doc an, nachdem ich mir ein paar Lorazepam eingeworfen habe
Ein paar Stunden später bin ich wieder in der Klinik, und ich weiß, dann bin ich wieder in guten Händen
Doch soltest Du bislang noch keinen Doc gefunden haben, dann wende Dich an die NotfallNummern, welche Du oben im Fenster findest
Weißt Du, Dagmar, der soeben erwähnte offizielle Teil ist nicht einfach nur ein leeres Gebrabbel, sondern ein liebgemeinter Hinweis darauf, daß Du in Deiner gegenwärtigen Situation nicht alleine bist
Das Forum ist eine Anlaufstelle, an welcher Du die notwenidigen Weichenstellungen innerhalb einer scheinbar auswegloisen Situation aufgezeigt bekommen kannst
Wenn Du überhaupt keinen Ausweg mehr siehst, wende Dich an unseren Doc
Du kannst Dir versichert sein, daß er Dich und Deine Not ernst nimmt
Ich war vor ein paar Monaten selbst am Ende, doch ich fand über dieses Forum die Kraft, den richtigen Weg zu wählen
Hab Vertrauen, und wende Dich an unseren Doc

Ich wünsche Dir alles Gute

Phoenix

P.S.

Laß Dich nicht von Dumpfbacken runterziehen, sondern richte Deine Anfrage direkt per Mail an unseren Doc


PPS.

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Du wirst hier viele Menschen treffen, welche Dir gerne helfen

Hallo,
vielen Dank für eure lieben Antworten.
Meine Therapeutin hat mir auch ihre private Nummer gegeben. Und Notfallnummern kenne ich auch. Ich bin aber, wenns mir so schlecht geht immer in einer Verfassung, in der scheinbar nichts mehr Sinn hat. Und auf die Idee, jemanden anzurufen bin ich dann noch gar nicht gekommen. Aber vielleicht hilft es ja, wenn ich es mir vorher schon vornehme.
Ich weiss auch nicht, ob ich dann überhaupt viel sprechen kann. In ganz schlimmen Situationen bin ich zwar aufgewühlt und verzweifelt aber irgendwie auch ganz erstarrt.
Nochmal ganz vielen Dank für eure Antworten und Tips.
Liebe Grüsse
Dagmar

Liebe Dagmar,

Du kannst Dir auch einen "Notfallkoffer" machen, in welchem Du alle wichtigen Telefonnummern aufbewahrst. Oder Du schreibst sie auf und hängst sie in der Nähe des Telefons auf (wenn Dein Umfeld was über die Depr. wissen darf). Dann hast Du in Deinem aufgewühlten Zustand auch die Nummern gleich parat.

Daß Du nicht sprechen kannst, macht nichts. Ich nehme an, daß jeder, der mir Dir zu tun hat, weiß was los ist. Ich kann dann auch nicht richtig sprechen. Aber darum geht es - zumindest bei mir - auch gar nicht. Sondern in erster Linie um die Hilfe, die Du in diesem einen Moment brauchst.

Grüße, Xenia

Liebe Xenia,
danke für deine schnelle Antwort.
Was soll, was kann denn z.B. meine Therapeutin tun, wenn ich so gar nichts sagen kann? Vielleicht hilft es ja aber schon alleine, nur anzurufen, weil das bedeutet, dass man doch noch am Leben hängt. Ich kann mir nämlich gar nicht vorstellen, was irgendjemand tun könnte, um mir in so einer Situation zu helfen.
liebe Grüsse
Dagmar

PHOENIX!!!

Da bist ja wieder! Hab dich ein bisschen vermisst hier, aber toll, dass du wieder da bist, ehrlich!

@ Dagmar: ich kann mich den anderen nur anschließen. Hilfe nehmen, wenn man sie braucht.Ich musste das auch erst lernen, aber kann das jetzt ganz gut, nicht nur, wenns um Psychokrankheit geht. Arbeite aber immernoch dran...

Lieber Gruß. flora

Liebe Dagmar,

Deine Therapeutin wird - wie jeder andere, den Du angerufen hast auch - fragen, was los ist. Dann wird sie durch konkretes Nachfragen (oder ausquetschen) versuchen, die Situation einzuschätzen. Und wenn Du dann nicht reden kannst, wird sie höchstwahrscheinlich einen Notarzt zu Dir schicken.

In solchen Momenten geht es nicht darum, groß irgendetwas zu erklären, sondern nur um die ganz konkrete Einschätzung Deiner Suizidalität. Da kann ein einziger Satz reichen, vor allem, weil Deine Therapeutin Dich ja wohl schon kennt und bestimmt auch Deine Reaktionsweisen.

Liebe Grüße,
Xenia

Liebe Flora,
stimmt, da habe ich Probleme damit, Hilfe anzunehmen. Aber ich fürchte, ich werde nicht drum rum kommen.
Liebe Xenia,
jetzt lache mich bitte nicht aus, aber ich will nicht, dass jemand zu uns nach Hause kommt, weil ich in letzter Zeit nicht so viel aufgeräumt und geputzt habe. Ich habs einfach nicht geschafft. Und wenn dann ein Notarzt käme, würde der das ja sehen. Und was würde der Notarzt dann denn machen? Vor der Klinik habe ich ja auch Angst. Ich habe zur Zeit fast vor allem Angst und schäme mich für so viel.
Ist das wirklich alles so schwierig, oder kommts mir nur so vor?
liebe Grüsse
Dagmar

Liebe Dagmar,

was glaubst Du, was ein Notarzt sieht, wenn er zu einem Notfall gerufen wird? Stimmt genau, den Notfall... Der kommt nicht um Deine Wohnung zu inspizieren!

Ein ehemaliger Bekannter von mir ist Notarzt. Er erzählte mir, daß man zu dem Notfall kommt und dann automatisch so eine Art Programm abspult in Gedanken und Handlungen - dem ist es völlig schnuppe, wie es bei Dir aussieht.

Grüße, Xenia

Hallo,

Irgendwie kann ich mich auch in Dagmars Problem wiederfinden - Habe jetzt seit einer ewigkeit Suizidgedanken und sie werden nicht besser - eher schlimmer.
Ich denke das es dir genau so wie mir geht Dagmar - in einem sollchen Moment kann ich persöhnlich einfach keinen anrufen - ich bin dann wie erstarrt und habe auch Angst das dann ein Notarzt käme oder ich in eine Klinik muss.

Es ist so schwer dann zu reden und auch nach direkter hilfe zu bitten
Wenns einem schlecht geht geht es einfach nicht und wenn es einem wieder einigermaßen gut geht denkt man das man keine Hilfe mehr braucht. (und auch das die anderen einen für dähmlich einstufen weil man ohne ersichtliche schlechte Laune darüber spricht wie schlecht es einem immer wieder geht)

Aber vielen Dank für die Antworten der anderen - werde mir da auch Gedanken drüber machen !!!

So wie ich dich verstehe Dagmar, warst du auch noch nicht in einer Klinik, oder ?

Gruß

Traumfänger

Lieber Traumfänger, liebe Dagmar

ich kann Eure Unfähigkeit, zur gegebenen Zeit zu sprechen, sehr gut nachvollziehen
Bei meiner ersten Sitzung brachte ich kaum ein Wort heraus, ohne zu stottern oder gar in Tränen auszubrechen
Mein Doc riet mir, umgehend in eine Klinik zu gehen, doch ich konnte mir beim Besten Willen nicht vorstellen, stationär zu gehen
Ich fieberte von Woche, weil ich einfach nicht mehr konnte, und dennoch war ich nicht in der Lage, meine Not in Worte zu fassen
Schließlich forderte mein Doc mich auf, ihm in kurzen Worten mein Dasein zu schildern - ich schrieb einen Essay, und die Dämme brachen über mich herein
Ich wußte keinen anderen Ausweg mehr, als bei jeder verfügbaren Stelle anzurufen, welche mir als geeignet erschien
Die erste Klinik lehnte mich ab, weil dort Psychosen nicht behandelt wurden
Die zweite gab mir einen Termin für den übernächsten Tag, doch mein Doc schickte mich zu einer dritten, woraufhin ich am nächsten Tag aufgenommen wurde
Ich hatte unheimliche Angst vor der Klinik, doch sie erwies sich als unbegründet
Die Monate, welche ich in der Klinik verbrachte, gaben mir die Kraft, die absolute Todessehnsucht zu überwinden
Gegenwärtig bin ich in ambulanter Behandlung, und versuche, meine Existenz in vernünftige Bahnen zu leiten

Dagi, Traumfänger,

da Ihr scheinbar immer noch zweifelt, und mit Euch hadert, ob ein Gang in die stationäre Behandlung das Richtige sei, rate ich Euch, trefft den Entschluß, und geht ...

Ein liebgemeinter Rat

Phoenix

Danke für deine Antwort Phoenix

ich weiß einfach nicht ob ich diese art der Hilfe verdiehnt habe und/oder diese Art der hilfe die falsche für mich ist.

aber das bisherige hat mir auch nicht geholfen...*denk* seit weit über einem Jahr habe ich dieses Problem jetzt schon - fast jeden Tag habe ich sehr deutliche Gedanken, Sehnsüchte nach dem Tod...
ich weiß es einfach nicht...

Denke aber über deine Worte nach ! Danke !

Traumfänger