Das innere Kind II

Dendrit
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Das innere Kind II

Beitrag von Dendrit »

Neuer Thread aus Rücksicht für alle mit analogem Anschluss


Das innere Kind http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1106608481

von Sandra

Letzer Beitrag von Reysa:

Liebe Sandra,
weiß ja nicht ob du hier noch mitliest. Würde gerne wissen wie es dir geht. Mir gehts von Tag zu Tag besser, ich kann mich nach und nach annehmen wie ich bin. Ich fühle mich glücklich wie noch nie im Leben. Ich habe meine Kleine lieb gewonnen. Es war teilweise sehr schmerzhaft du hattest recht und ich bin sicher ich habe noch einen weiten Weg vor mir. Aber mir geht es gut und das ist die Hauptsache. Einige Übertragungen bin ich leider noch nicht los. Aber ich kann sie durchschauen und ich arbeite dran. Ich hoffe dir gehts auch gut, durch dich hab ich meine Kleine gefunden.. danke!

Ganz lieben Gruß
Reysa
jutschi
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von jutschi »

Liebe Reysa,
auf meinem Weg der inneren Kind arbeit, habe ich mich immer weiter gewandelt. Ich hatte Durchbrüche die alles andere als schön waren und denoch bin ich weiter diesen Weg gegangen. Ich habe meine Depressionen geheilt.Mein inneres Kind ist nun 16 jahre alt. Liebe Reysa, ich habe viele Menschen in meinen Umfeld verlassen und mich aus krankmachenden Bindungen gelöst, wiederum habe ich erkannt- an Projiektionen meiner Freunde wie wir das Kontroll- Drama unserer Kindheit immer wiederholten. Mein Kind was heute weiß das es immer eine Hoffnung gibt, hat mir auch andere Türen aufgezeigt, die du mit Sicherheit auch noch öffnen wirst. Die Heilung wie ich sie mir früher vorgstellt habe gibt es nicht. Wir können unsere Neurosen heilen, denoch ist es nach der Gesundung ein eine Lebensaufgabe uns weiter zu wandeln. Projiektionen werden immer Mal wieder auftauchen, wir können dann mit ihnen anders umgehen. Ich habe gelernt das ich meine Energien ( Liebe) bei mir selber erhalten kann und nicht mehr im Aussen danach suchen muss. Ich beschäftige mich sehr mit dem Ego, sowie meinen wahren Selbst.Ich stelle mich heute nicht mehr über andere, sondern zu ihnen. Jeder Mensch hat seine eigene Meinung und wenn ich diese auch noch so sehr nicht mit meiner vereinbaren kann- lasse ich andere Menschen sowie sie sind. Wenn es zusammen nicht passt gehen wir halt verschiedene Wegem deshalb war der gemeinsame Weg mit bestimmten Menschen nicht weniger wertvoll. Ich habe die Verantwortung für mich selbst übernommen und delegiere mich nicht mehr an symbiotische Partner.Angst ist Illusion, das mag jetzt für einige Anmaßend klingen, doch ich lebe in der Gegenward und nicht mehr in der Vergangenheit, die ich ich im Hier und jetzt nicht loslassen konnte. Ich nehme mir die Zeit im Jetzt zu leben und habe gelernt das das Leben auch eine Schönheit hat und nicht nur aus Drama besteht. Viele Menschen haben dies vergessen. Es sind die kleinen Dinge die uns glücklich machen. Kein Geld der Welt oder materielle Sicherheit, kann uns das geben was Liebe ausmacht.Liebe Reysa ich glaube wir sind auf dieser Welt um zu lernen Nachhause zu gehen. Wie eine Schulbank lernen wir zu lieben. Alles hat seinen Sinn und das Drama der Vergangenheit in die Gegenward zu intregrieren ist mit Liebe möglich. Das dunkle gehört zusammen mit dem Licht und umgekehrt. Fehler sind dazu da um sie anzunehmen und sie in etwas positives umzuwandeln. Es gibt keine Perfekten menschen und das ist gut so. Alles Liebe
Sadness
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von Sadness »

Hallo Sandra,

ich habe in dem ersten Thread ein wenig mitgelesen (nicht alles!), da mich das Thema auch sehr beschäftigt. Ich werde oft von den Gefühlen und der Traurigkeit der Kleinen überwältigt. Dann bin ich sie und kann da nicht raus. Und ich bin wohl noch weit davon entfernt, sie richtig liebevoll zu behandeln, sie zu trösten und so. Ich will das selber "haben" bzw. bekommen. Das ist ziemlich verdreht. Wenn es mir dann so schlecht geht, werde ich wütend auf sie -und damit natürlich auf mich selbst- und könnte sie verfluchen. Es ist oft schwer und ich weiß nicht, wann so etwas endlich heilt...

Ich wollte Dich fragen, was du mit diesen Projektionen meinst, von denen du so oft schreibst. Passiert das einfach oder ist das etwas, das Du gezielt machst? Eine therapeutische Übung?? Sorry, vielleicht hab ich es überlesen, aber ich verstehe das nicht ganz. Es interessiert mich aber.

Würde mich über Deine Antwort freuen.
Gruß
Sadness
jutschi
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von jutschi »

Hallo Sadness,
Projiektionen würde ich so erklären- anhand eines Beispieles!
Ein Kind hat gerade von einen anderen Kind Schläge bekommen, es ist völlig ausser sich und wendet sich weinend an seine Mutter. Die Mutter ist überfordert mit ihrern Kind- schenkt dem Kind keinen Glauben. Sie sagt das hast du dir doch ausgedacht nun lasse mich in Ruhe. Das Kind ist völlig fertig und versucht weiter in seiner Not an das Gehör der Mutter zu kommen, diese wird nun verbal immer aggressiver zu ihrem Kind und sagt jetzt hör auf zu spinnen, wieso sollte dich Jemand verprügeln und wenn es so war, was hast du angestellt mit den anderen Kind? Das Kind versüprt eine Wut auf die Mutter und versucht sich zu wehren doch es wird weiterhin unterdrückt. Die Mutter ist selbst in einer Projiektion und projiziert zb ihre eigene Mutter auf ihr Kind, so kommt es zu einen Machtkampf.
Sie delegiert ihre Verantwortung an ihr Kind was natürlich noch keine Verantwortung übernehmen kann und schon garnicht so eine Schuldzuweisung die Subtil rüberkommt. Das Kind hat nun gelernt das ihm die Wahrheit nicht geglaubt wird und es dafür bestraft wurde. Außerdem war die Mutter nicht bereit in Hier und Jetzt emphatisch auf ihr Kind einzugehen. Sie sagt das sie ihre Ruhe will. Das Kind fühlt sich in seinem gesamten Sein abgelehnt und gibt sich die Schuld. Es versucht ein perfekter Mensch zu werden doch alles was es macht wird als falsch von der Mutter erachtet und somit ist die Erwartungshaltung der Mutter an ihr Kind zu hoch geschraubt. Irgendwann wird das Kind erwachsen doch im Unterbewusstsein wiederholen sich die Konflikte der Vergangenheit. Es hat nie gelernt das es eine Lösung gab. Fortan projeziert dieser Mensch auf alle Menschen seine Eltern und wiederholt unbewusst alle Misshandlungen.
Nun ich glaube Sadness dass du auf deinen Weg auch noch lernst was Projiektionen sind. Die können bewusst gemacht und geheilt werden.Leider richtet das Kind seine Wut die es als Kind nicht gesund leben durfte während einer Projiektion gegen sich selbst. Also wenn ein Mensch heute einen anderen verbal angreift passiert es auch mit ihm währendessen selbst. Alles Liebe Sandra
Crossie
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von Crossie »

Hallo Sandra,

auch ich habe deinen ersten Thread zum Teil gelesen.
Da du schon erfahren bist mit der inneren-Kind-Arbeit würde ich dich gern was fragen.

Ich beschäftige mich auch schon eine zeitlang mit dem inneren Kind, aber noch eher allgemein, bin gerade beim 2.Buch darüber(von Eva Maria Thal).
Ich spüre das ein unendlicher alter Schmerz in mir ist über meine sehr lieblose Kindheit und das schmerzt schon der großen Anke sehr, sodas ich Angst davor habe mich meinem inneren Kind zu widmen, weil dann noch mehr schlimme Erlebnisse hochkommen und ich überhaupt nicht weiß, wie ich die ganzen Schmerzen aushalten soll!
Wie bist du mit deinem Schmerz umgegangen, hat dich jemand aufgefangen?
Ich hätte soo gerne jemandem der mich dabei eine Ewigkeit nur in den Armen hält und sagt alles wird gut.
Aber so einen gibt es nicht!
Ich will das nicht alleine durchstehen!
Wie hast du das geschafft?

Ich wäre dir sehr dankbar für eine Antwort.

Liebe Grüße
Anke
jolanda
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Auch ich habe hier flüchtig mitgelesen.
Das ist ein Thema, das für mich sehr aktuell ist. Ich war da in der Therapie auch schon dran, aber irgendwie funktioniert es nicht. Ich kriege den Kontakt mit dem inneren Kind nicht. Mein Therapeut meinte schon oft, wenn ich ihm erzählte, wie verletzt und unglücklich dieses Kinde ist, ich solle versuchen mit ihm zu reden, es zu trösten usw. aber genau das geht nicht, denn das bin doch ICH, in dem Moment, wo diese Trauer und der Schmerz so massiv hochkommt, bin ich dieses Kind, das getröstet werden will. Da ist die Erwachsene dann weg, ich kann nicht beides gleichzeitig sein.
Und dann versucht dieses Kind verzweifelt, Geborgenheit, Trost und Zuwendung zu bekommen und wird immer wieder enttäuscht und verletzt, da die anderen ja die erwachsene Frau sehen, und es nicht verstehen können, dass ich nicht erwachsen bin.
Ich fühle mich wie ein Kind, das die Rolle der Erwachsenen spielt, mal erfolgreicher, mal scheiternd.
Könnt ihr damit was anfangen?
Wie kann es da gelingen, das innere Kind zu heilen, dass ja eigentlich en großteil meines ichs ausmacht?

Liebe Grüße, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
jutschi
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von jutschi »

Hallo liebe Anke,
der Schmerz wurde mir durch die Selbstarbeit mit den inneren Kind erst bewusst. In Wahrheit war er schon immer da! Du bist auf den richtigen Weg. Ich hatte in erster Linie mich selbst zum Auffangen- gleich nach meinen Therapeuten. Das war eine Zeitlang sehr schwer, doch daduch habe ich gelernt mir selber Zuwendung und Aufmerksamkeit zu geben und diese Erfahrung ist sehr heilsam. Ich habe auch immer das Bedürfnis gehabt im aussen nach Geborgenheit zu suchen. Selbst heute noch kommt es vor das ich mir eine Umarmung wünsche! Aber das ist doch liebenswert! Liebe Anke versuche deiner Angst liebe zu geben und horche in dein Herz hinein. Du schaffst das.
jutschi
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von jutschi »

Liebe Jolanda, wie du es schaffst dein inneres Kind zu heilen ist eine Frage die nur du dir selbst beantworten kannst!!!!
Ich habe das Gefühl das du dich noch unter Druck setzt. Du schaffst das schon. Alles Liebe Sandra
Crossie
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von Crossie »

Liebe Sandra,

ich danke dir für deine Antwort.

Ich weiß, daß ich den Halt nur in mir finden kann, also kognitiv ist mir das klar, aber es kommt emotional nicht bei mir an.

Im moment fühle ich mich auch so, wie das kleine Kind von damals, so hilflos, verletzt, und ungeliebt.
Komisch, obwohl ich mich nicht bewußt mit meinem Kind auseinandergesetzt habe.
Aber auch durch das Beschäftigen damit, kommen alte schmerzhafte Szenen wieder hoch.
Die große Anke ist ja selbst so verletzt und sensibel, also auch nicht stabil, wie soll sie es da schaffen die kleine zu trösten?

Wie gehts dir heute, wenn du an deine Eltern denkst? Sind es mittlerweile neutrale Gefühle?

Wie gehts dir und deinem inneren Kind im moment?

Liebe Grüße
Anke
jutschi
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von jutschi »

Liebe Anke,
wenn ich an meine Eltern denke, hege ich nicht mehr so einen großen Groll gegen sie, natürlich passiert es mir noch wenn ich in Projiektionen falle, das ich auch wieder sehr wütend auf Sie bin. Dies ist eine Lebensaufgabe und unter jeden Projiektion die mir bewusst wird liegen noch verletzte Gefühle begraben, die ich befreie und heile.
Vergebung und Aktzeptanz lerne ich gerade und um meinen Eltern zu vergeben da liegt der Schlüssel der Selbstvergebung. Es gibt keine Worte für die Gefühle die ich heute leben kann. Ich weiß nun mit meinen gesamten Wesen das selbst meine Eltern Opfer von Opfern sind und die verinnerlichten Eltern mit Liebe geheilt werden können. Ich habe gelernt Verantwortung zu übernehmen und mein Leben ist voller Schönheit erfüllt. Ganz gleich was so alles in meinen Alltag passiert, ich weiß nun es gibt immer eine Lösung. Mein inneres Kind bin nun ich .....geworden! ich lebe nicht mehr in Aussen und bin eine Kopie meiner Eltern! Meine Eltern und ich da gibt es trotz der Vergebung keine Beziehung mehr, weil sie sich nicht auf den Weg gemacht haben und viel zu weit weg sind! Sie haben nicht den Mut geschweige den Willen sich zu ändern und das ist zwar traurig aber auch das aktzeptiere ich. Tief in meinen Herzen glaube ich das alles seinen Sinn hatte so wie mein Leben verlief ich wäre heute nicht der Mensch der ich bin, wenn ich die Dunkelheit meiner Kindheit nicht erlebt hätte. Ich habe schwere Durchbrüche erlebt mit der Befreiung meines inneren Kindes und hatte Depressionen. Heute bewege ich was in meinen Leben ich bin glücklich sogar glücklich weinen zu können oder wütend zu sein weil ich meine Gefühle nicht mehr unterdrücke. Ich spüre das Leben und es wächst in mir. Ich kann mich wieder freuen über die kleinen Dinge des Lebens und bestrafe mich nicht mehr selbst für Fehler. Weil Fehler sind dazu da um zu lernen und gerade sie machen einen jeden von uns Liebenswert.
Alles Liebe
Crossie
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von Crossie »

Liebe Sandra,

ich habe von dir gelesen, daß du auch in Therapie bist, mich würde interessieren, inwieweit deine Arbeit mit dem inneren Kind dort präsent ist, also läuft die Therapie so ähnlich, wie im Buch das Kind in uns?
Und wenn, wie bist du auf eine Therapeutin gestossen, die sich damit auskennt?
Ich bin auch in Therapie, aber wir arbeiten nicht auf diese Art zusammen.´
Das mache ich eher allein zu Hause.

Ich hoffe dir gehts gut.

Liebe Grüße
Anke
jutschi
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Registriert: 26. Okt 2004, 01:48

Re: Das innere Kind II

Beitrag von jutschi »

Liebe Anke,
Ich habe mit einer Psychotherapie begonnen und nicht sowie in dem Buch damit begonnen mit meinen inneren Kind zu arbeiten. Zu Beginn meiner Therapie war meine Abwehr meiner verinnerlichten Eltern noch zu hoch. Ich habe mich noch zu sehr selbst bestraft und war sehr weit von mir selbst entfernt. Ich hatte damals zwar einen Versuch gestartet mit den befürworten meines Therapeuten an mein Kind herran zu kommen,doch zu diesem Zeitpunkt verfiel ich jedoch schnell wieder in meine Passivität. Ich habe vieles angefangen und schnell wieder aufgegeben. Mit den Jahren gewann ich immer mehr an Authenzität und innerer Ruhe. Als ich dann schließlich wieder den Weg wählte zu meinen Kind konnte ich mit meinen Therapeuten wunderbar darüber sprechen, doch in erster Linie habe ich diese Arbeit allein übernommen, mein Therapeut war meine Rückendeckung. Ich lernte dass ich meine Kontrolldramen mein Retrauma unterbewusst immer und immer wieder selbst inzenierte. Ich habe die Misshandlungen aus meiner Kindheit in mich aufgenommen um zu ertragen dass meine Eltern mich nicht liebten. Wenn ein Kind auf diese Welt kommt und nicht geliebt wird ist dies sehr schwer für dieses Kind, es weiß nicht das es sich selbst lieben kann und wird darauf gedrillt den Eltern Liebe zukommen zu lassen. Es wird überfordert und verantwortlich gemacht für Projiektionen der Eltern,was für ein Kind untragbar ist. Um zu überleben sucht so ein misshandeltes Kind im Aussen weiterhin nach Liebe der Eltern die es auf alle Menschen projiziert.Ich habe auf mein Herz gehört und immer einen Weg gefunden, gerade bei der Arbeit mit den inneren Kind war es mein Weg. Eva Maria Thal ging ihren Weg, zwar mit Hilfe eines Therapeuten, doch letztendlich hat jeder Mensch seinen eigenen besonderen Weg und das ist auch gut so.Liebe Anke wie schmerzhaft es auch sein Mag, die Kraft die du entwickelst auf deinen Weg mit den inneren Kind ist sehr wertvoll. Du öffnest dein Herz und erlebst Bedingungslose Liebe.Wie geht es dir heute?
Crossie
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von Crossie »

Liebe Sanra,

ich beschäftige mich zwar mit dem inneren Kind, aber noch nicht mit MEINEM.
Irgendwie habe ich doch große Angst davor und schiebe immer was vor, was ich tun müßte. Das wiederrum ärgert mich wieder.
Diese besch... Passivität.
Aber durch das Lesen, hab ich zum ersten Mal Mitgefühl für mich empfinden können, was ich damals alles ertragen mußte.
Sonst hatte ich meine Eltern in Schutz genommen, daß sie es nicht böse gemeint haben und zumindest mein Vater von seinen Eltern auch nicht in Liebe aufgewachsen ist und beide sicher nicht wollten, daß ich immer wieder an Depressionen erkrankte.
Heute rechtfertigt das nichts mehr und ich bekomme manchmal so eine Wut, daß ich mir sofort einen Sandsack wünsche
Vorallem, weil ich seit 9 Monaten selbst Mutter bin und ich nicht begreifen kann, wie man das seinem Kind antun kann.
Ich verfalle ja auch nicht in die gleichen Verhaltensmuster, denn mein Sohn bekommt all die Liebe, die ich immer so sehr vermisst habe.
Ich bin so dankbar, daß er gesund und fröhlich ist.
Und ich empfinde bedingungslose Liebe ohne wenn und aber, so wie er ist.
Ich bekam höchstens mal eine Anerkennung, wenn ich was geleistest habe, es war aber immer an eine Bedingung geknüpft.
Und ich wünschte mir "nur" im SEIN geliebt zu sein.
Das ist es, was mir noch so hinterherläuft, da sind meine Eltern noch so präsent in mir, sodas ich mir gar nicht vorstellen kann, daß mich jemand mögen könnte, weil ich so bin wie ich bin.
Du machst mir zumindest Mut, daß ich auch bald aus der Passivität herausfinde.

Liebe Grüße
Anke
jutschi
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von jutschi »

Liebe Anke, sorry das ich mich jetzt erst wieder melde, ich war ein paar Tage geschäftlich unterwegs. Das Problem mit der Passivität habe ich bei meiner Selbstarbeit mit den inneren Kind durchleuchten können, es war meine Todesangst vor meinen Eltern, ich hatte damals fürchterliche Angst Verantwortung zu übernehmen in vielen zwischenmenschlichen Ausseinandersetzungen sowie über mein eigenes Leben. Ich verharrte in der Position des unmündigen Kindes das sich umsorgt wissen wollte. In vielen Projiektionen delegierte ich mich an andere Menschen und setzte diese unterbewusst unter Druck.Verantwortung ist eine sehr wichtige Lebensaufgabe. Wir sind nicht für andere verantwortlich und diese nicht für uns. Co- Abhängigkeiten entstehen doch nur weil wir in unserer Kindheit diese sogenannte Erziehung bekamen in der wir erlernten im Aussen nach der Liebe zu suchen. Unsere Eltern delegierten sich an uns und übertrugen somit ihre Verantwortung auf uns.
Die Welt steht doch echt auf den Kopf! Fehler werden bestraft und nicht als das erkannt was sie wirklich sind. Werkzeuge zum lernen.
Wenn die Liebe an Bedingungen geknüpft ist es keine Liebe. Fordern ist eine Erwartungshaltung an den anderen und wahre Liebe gibt ohne etwas zurück zu erwarten.
Liebe Anke sei nicht so streng mit dir und nehme deine Probleme wie ein Kind in die Arme! Nimm deine Passivität an sowie sie ist ist es in Ordnung. Schwer zu verstehen doch mit Liebe zu heilen. Bestrafe und verurteile dich nicht. Und wenn du noch so genervt von dir bist, ist dies doch nur ein verinnerlichter Elternteil der dich unterdrückt weil er von dir genervt war als du noch klein warst. Diese Misshandlungen hast du verinnerlicht um zu ertragen nicht geliebt worden zu sein.
Ich finde es schön dass du ein Kind hast.
Du wirst durch deine Wandlungen deinen inneren sowie eigenen Kind mit Sicherheit noch eine Schöne Welt zeigen können. Alles Liebe Sandra
Sadness
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von Sadness »

Hallo Jolanda & Anke,

oh ja, ich kenne dieses Problem auch nur zu gut: Man fühlt den Schmerz des Kindes so sehr, man ist quasi eins mit dem Kind und hat das Gefühl, das nicht trennen zu können, geschweige denn sich dann auch noch liebevoll um das Kind zu kümmern. Ich habe auch einiges probiert, z.B. in schlimmen Phasen mir immer wieder gesagt, dass ich heute groß bin, soundso alt, dass ich das und das gelernt habe, dass ich die Große bin, nicht die Kleine etc. Manchmal hat es geholfen, weil es abgelenkt hat. Wenn mich der Schmerz überrollt hat, war hilfreich, mir vorzustellen, dass ich das Kind an einen Platz bringe, an dem es sicher und gut versorgt ist. Meine Thera hatte mal das Bild, dass ich es bei ihr im Therapieraum auf's Sofe setzen soll, ihm eine Decke umlege und da kann es erstmal bleiben. So etwas fand ich teilweise richtig beruhigend, weil es für den Moment aus meiner Verantwortung raus war.

Das sind aber auch alles "nur" Überbrückungshilfen schätze ich. Ich habe auch oft so sehr das Bedürfnis, selber getröstet und in den Arm genommen zu werden. Und ich muss sagen, dass ich das größte Glück habe mit meiner Therapeutin, weil sie das erkannt hat und meine Problematik damit. Manchmal legt sie mir eine Decke um und ich kann mich einfach gegen sie lehnen und sie legt den Arm um mich. In den Momenten bin ich die Kleine und sauge das förmlich auf. Man kann sicher streiten über so eine Vorgehensweise, aber ich finde sie absolut ok und auch nicht grenzüberschreitend. Es lässt einen eine menschliche Wärme fühlen, die so tief geht. Da reicht bei mir manchmal auch schon, wenn wir nebeneinander sitzen und sie meine Hand nimmt. Solche Momente helfen oft mehr als stundenlanges Gerede, weil sie den Kern berühren und heilen. Meine Wahrnehmung hat sich dabei irgendwann geändert. Ich habe plötzlich nicht immer nur gesehen, was ich nicht hatte als Kind oder was ich vermisst habe, sondern es kamen Gedanken dazu, dass man sich vorstellen kann, wie es sein kann, wie Liebe ist. Und da war ich manchmal wirklich von so einem Liebesgefühl überschwemmt, was so gut getan hat. Das ist wirklich heilend.

Wahrscheinlich kann man nicht einfach zu seinem Therapeuten/Therapeutin gehen und so ein Experiment vorschlagen, das ist mir klar. Ich hatte Glück, dass sie das vorgeschlagen hat. Sicher gibt es aber neben meiner Thera auch noch andere, die dazu bereit sind bzw. gezielt so arbeiten, also mit imaginativen oder körperorientierten Methoden. Es gibt ja z.B. so eine Therapierichtung nach Luise Reddemann. Sie hat das Buch "Imagination als heilsame Kraft geschrieben" und es gibt auch Entspannungs-CD's von ihr, eine nämlich speziell mit Übungen für die innere Kind-Arbeit (die kenne ich aber noch nicht). Das Buch fand ich klasse und man kann bestimmt bei Therapeuten anrufen und fragen, ob sie nach dieser Methode von L. Reddemann arbeiten. Ich glaube, man braucht in gewissen Stadien so eine Unterstützug, zumindest eine sehr empathische und mitfühlende, ja mütterlich-ähnliche Begleitung. Alleine ist man einfach überfordert mit dem Thema, wenn man nicht stabil genug ist. Bei mir in der Stadt werden mittlerweile sogar von der VHS Seminare zum Theme inneres Kind angeboten, aber ich weiß nicht, ob man da gut beraten bzw. "versorgt" ist. Ich denke, man muss vorsichtig an dieses Thema gehen, und wenn da Blockaden sind, dann haben die ihren guten Grund und brauchen Zeit, überwunden zu werden.

Vielleicht können wir uns hier ja noch ein wenig weiter über dieses Thema austauschen.

Liebe Grüße an alle Großen und Kleinen hier

Sadness
Crossie
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von Crossie »

Hallo Sandra,

ja es ist alles ziemlich verzwickt.
Irgendwie will ich auf jeden Fall weiterkommen und dafür muß ich bereit sein mein inneres Kind "frei" zu lassen, dadurch setze ich mich wahrscheinlich selber wieder unter Druck und reagiere wirklich wie ein Teil meiner Eltern, nämlich hart und streng.
Aber wahrscheinlich hat es auch einen Grund, warum ich nichts tue in der Hinsicht.
Und jetzt sollte ich mal genau anders mit mir umgehen, sanft und mitfühlend, umgekehrt wie ich es kennengelernt habe.
Das ist ein Hinweis von dir Sandra, der sich wirklich gut anfühlt, da wäre ich nie drauf gekommen.
Ich danke dir, Sandra.
Ich hoffe ich schaffe es irgendwann mein bester Freund zu sein.
Ich habe z.B mal versucht mir im Spiegel zu sagen, daß ich mich liebe/mag.
Das ging gar nicht, kam mir vor als würde ich mich selbst veräppeln, weil es eine Lüge ist. Gleichzeitig macht mich das unwahrscheinlich traurig das es so ist und es kommt mir vor, als würde ich das alles nie schaffen, weil sich meine Eltern so in meine Persönlichkeit eingebrannt haben.


Liebe Grüße
Anke
jutschi
Beiträge: 10
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von jutschi »

Liebe Anke,
ja das mit den eingebrannten Eltern geht tief und die Verletzung sitzt tief, doch es gibt immer eine Lösung und einen Weg. Ich habe auch sehr darunter gelitten. Doch ich habe gelernt das ich kein Opfer mehr sein muss. Ich war es in der Kindheit und im Hier und Jetzt ist das Drama vorbei!Schau ruhig in den Spiegel, ich denke ganz gleich wie deine Situation im Moment auch aussehen Mag, es gibt doch auch die Schönheit auf unserer Welt. Und in dir!
Öffne dein Herz und hole dir dein Leben zurück und ich denke das du bereits dabei bist.
Alles Liebe Sandra
Crossie
Beiträge: 104
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von Crossie »

Hallo Sadness,

da hast du aber wirklich Glück mit deiner Therapeutin, vorallem das sie so feinfühlig ist und spürt, was du brauchst.
Ich würde mich aber nie trauen, daß z.B meiner Therapeutin vorzuschlagen, das wäre für mich auch irgendwie gezwungen, ich meine das müsse von ihr kommen, also von Herzen.
Ich empfinde das auch nicht als Grenzüberschreitung, was vergibt man sich schon dabei, wenn sie dir auf eine sehr wohltuende Art Trost spendet?
Und schon der Gedanke daran, läßt mich spüren, wie unglaublich gut das tut kann.
Genau so wünschte ich mir das manchmal.

Ich denke, so ein schützender Raum, könnte für die Große und Kleine was sein.
Die Große kann eine Pause machen, wenn der ganze Schmerz zu groß wird und das genau so der Kleinen erklären und damit fühlt sich die Kleine ernst genommen und nicht im Stich gelassen.

Oft fühle ich mich wie das kleine Kind, sehr sensibel, große Angst nicht gemocht zu werden und auf Kritik zu stossen, mit der ich nicht fertig werde.
Andererseits ist da ein dominanter Elternteil in mir, der mich bei Kleinigkeiten tadelt, alles streng kontrolliert, und alles Gute klein macht.
Dieser Teil ist auch sehr ausgeprägt,
ach ist irgendwie alles verrückt.

Wie ist das bei dir Sadness, arbeitest du intensiv mit deinem Kind?
Spürst du das es dich ein Stück dir näher gebracht hat?

Liebe Grüße
Anke
Crossie
Beiträge: 104
Registriert: 26. Feb 2005, 15:15

Re: Das innere Kind II

Beitrag von Crossie »

Liebe Sandra,

ich würde halt auch mal soo gerne FÜHLEN, daß ich liebenswert und wertvoll bin.
Mein Kopf ist meilenweit vorraus, doch meine Seele hinkt genauso weit hinterher.

Mich würde mal interessieren, wie du mit deiner Kleinen in Kontakt trittst, so wie in dem Buch oder redest oder schreibst du ihr?
Und wie war es bei dir als du damit angefangen hast, ging es dir damals erstmal schlechter, weil vieles wieder hochkam?

Liebe Grüße
Anke
jolanda
Beiträge: 1147
Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Das innere Kind II

Beitrag von jolanda »

Hallo Sadness und alle anderen!

Das was du schreibst von deiner Therapeutin finde ich toll. Sowas wäre bei meinem Therapeuten undenkbar, da er immer ziemlich diastanziert ist, sehr wohlwollend und verständnisvoll aber doch sehr distanziert. Ichglaube, es wäre für mich aber auch nicht gut, wenn er zuviel Nähe zeigen würde, gerade weil ich mir das so sehr wünsche, ich würde total abhängig werden und ich muss eben lernen, dass es diesen Trost für mich nicht gibt.
Er hat mir sogar die CD "Begegnung mit dem inneren Kind" von Luise Reddemann empfohlen aber ich kam damit überhaupt nicht zurecht.
Es scheitert eben bei mir daran, dass ich mir das innere Kind nicht vorstellen kann oder eszulassen kann, ohne komplett in seine Position zu fallen und dann ist sofort der ganze Schmerz auch wieder da und ich werde hilflos und handlungsunfähig.
Wir haben das auch in der Therapie probiert, ob ich in Kontakt mit dem Kind komme, aber ich BIN doch das Kind, die Erwachsene ist doch nur eine Rolle, die ich spiele.
Aus diesem Dilemma komme ich nicht heraus und wir haben das dann auch wieder gelasssen, weil ich total instabil wurde.
Aber ich habe eben auch den Eindruck, dass ich so nicht weiterkomme.
Hmm schwieriges Thema.
Dass die Große die Kleine umsorgt geht einfach nicht, da es die große ja nicht wirklich gibt. Selbst mein Mann ist Moment eher sowas wie ein großer Bruder für mich. Da habe ich aber auch ein ganz schlechtes Gewissen, denn er hat ja die erwachsene Frau geheiratet...
Aber das sprengt wahrscheinlich den Rahmen dieses Themas

Könnte echt heulen, wenn es ginge..

Liebe Grüße, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
Sadness
Beiträge: 812
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von Sadness »

Hallo Anke,

nun ja so sehr arbeite ich nicht an dem Thema, da ich ja auch immer noch so meine Probleme damit habe. Es überrollt mich zwar nicht mehr so stark wie anfangs, aber alleine fühle ich mich doch überfordert damit. Im geschützten Rahmen der Therapie kann ich das besser. Aber das reicht natürlich eigentlich nicht. Manchmal frage ich mich, was mich da so hindert, also z.B. mich konkreter darum zu bemühen, liebevoll mit diesem Kind umzugehen etc. Aber genau weiß ich das noch nicht. Ich bin gerade dabei eine Sache aufzuarbeiten, was schlimm war für mich als Kind, wo ich mich alleingelassen, schlecht und ungeliebt gefühlt habe. Das sind quasi "Maßnahmen", wodurch ich Partei ergreife für die Kleine und sage, dass nicht in Ordnung war, was gemacht wurde. Ich denke, das hilft schon mal ein wenig. Dass so langsam Ruhe einkehrt in dieses Gefühlschaos und dass sich das nicht immer so stark vermischt, sondern dass ich mir wirklich sagen kann, das ist vorbei, ich habs überstanden und jetzt bin ich groß.

Alles nicht so einfach... Aber wem sag ich das?
Gruß
Sadness
Sadness
Beiträge: 812
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Re: Das innere Kind II

Beitrag von Sadness »

Liebe Jolanda,

ich verstehe, was Du schreibst, also dass es sich so für Dich anfühlt, als gäbe es die Große nicht. Aber das ist ein Trugschluss. Du BIST nicht die Kleine. Du bist heute ... Jahre alt und die Kleine ist ein Teil von Dir. Wahrscheinlich ein sehr intensiver, bedürftiger Teil, der lautstark seine Bedürfnisse anmeldet und versucht, die erwachsene Jolanda zu verdrängen. Aber in der Realität bist Du die große Jolanda. Das Problem ist, dass man das zwar weiß und sich sagen kann, aber die Gefühle von der Kleinen einfach so stark sind, oder? Ich kann Dir da auch nur ie Ratschläge weitergeben, die ich bekommen habe und oben schon beschrieben habe: Immer und immer wieder sich ganz deutlich bewusst machen, dass man heute ...Jahre alt ist, dass die kleine Jolanda gewachsen ist und das sie alles, was gewesen ist, überstanden hat.

Vielleicht könnten Dir Briefe helfen, die Du einmal aus Sicht der Kleinen schreibst und Dich dann auf Dein tatsächliches Alter besinnst und der Kleinen antwortest. Ich schätze, dass in so einem Fall, wo sich die beiden "Ichs" so stark vermischen, das Wichtigste ist, zu üben, das zu trennen. Es ist ein wichtiger Teil von Dir, aber nur ein Teil. Kannst Du Dir vorstellen, so einen Brief mal zu schreiben? Vielleicht kommt ja was Interessantes dabei heraus? Wenn es Dir Unbehagen macht oder Dich zu sehr runterzieht, würde ich es aber lieber lassen. Dann sprich das Thema aber jeden Fall nochmal bei Deinem Therapeuten an. Er müsste doch da auch mit Dir weiter dran arbeiten, dass Du Wege lernst, damit umzugehen.

Alles Gute!
Sadness
jutschi
Beiträge: 10
Registriert: 26. Okt 2004, 01:48

Re: Das innere Kind II

Beitrag von jutschi »

Hallo liebe Anke,
Nun, ich habe mein inneres Kind befreit dadurch dass ich mir meine Bedürfnisse die ich im Aussen bei anderen gesucht habe selbst gegeben habe. Wenn ich mich einsam gefühlt habe habe ich mit meinen Kind gesprochen gezeichnet und gesprochen. Mein inneres Kind hat von mir liebevolle Briefe erhalten und schrieb mit mir Tagebuch. Mit der Zeit gewann es vertrauen zu mir und vertraute mir immer mehr Erinnerungen aus der Vergangenheit an. Es fühlte sich angenommen und bedingungslos aktzeptiert. Es war auch sehr wütend und verletzt- da ich es solange Zeit nicht gehört habe. Mit den Durchbrüchen befreite ich mein inneres Kind heute bin ich es!!! Die verletzte Sandra von damals war eine Kopie von Inzenierungen der Kontrolldramen in Aussen. Ich weiß es ist vielleicht noch schwer zu verstehen doch ich bin zu mir zurück gekehrt. Liebe Anke du wirst auch zu fühlen lernen wenn dir vieles aus deinen Unterbewusstsein bewusst wird und du zur deiner Wahrheit findest. All deine Fragen kannst nur du dir alleine beantworten.
Ich kann dir nur sagen das es neben jeden Dunkel auch ein Licht gibt. Viele Menschen haben vergessen das es Hoffnung gibt sie halten sich an Schmerz fest. Doch es gibt auch das Schöne. Hey irgendwann kannst du aus tiefsten Herzen wieder lachen und mit dem Gefühl der Seligkeit lachen. Ich habe gelernt Verantwortung zu übernehmen! Ich glaube nun an mich. Alles Liebe
Reysa
Beiträge: 38
Registriert: 16. Apr 2005, 13:13

Re: Das innere Kind II

Beitrag von Reysa »

Liebe Sandra,
jetzt möchte ich mich doch mal wieder hier melden. Bei mir ist in letzter Zeit so viel in Bewegung gekommen dass ich fürs Forum überhaupt keinen Elan hatte. Sorry..
Es geht uns gut. Meine Kleine vertraut mir und meldet sich inzwischen sofort wenn was nicht stimmt. Früher hatte ich dann immer einen Tiefpunkt und wusste oft überhaupt nicht warum. Jetzt klären wir das sofort zusammen und mir gehts gut, auch wenn ich mal traurig bin. Trauer konnte ich früher nie zulassen und wollte sie weg schieben. Aber sie gehört nunmal zum Leben dazu.
Ich habe so viel gelernt von meiner Kleinen und ich hab sie sehr lieb. Ich fühle mich für nichts mehr schuldig was früher war, es waren fehlgeleitete Gefühle, anerzogen um mich klein zu halten. Meine Wut auf mich und die Welt ist verschwunden. Wenn ich jetzt ganz selten mal einen Anflug davon verspüre forsche ich nach und es ist immer eine Projektion die sich dann auflöst.
Ich bin frei und das nach 25 Jahren Depressionen und Essstörungen, hatte die Hoffnung schon aufgegeben. Du hast mir zu einem großen Teil dazu verholfen und das werde ich niemals vergessen...
Ich brauche keine Medikamente mehr und mit meinem Therapeuthen treffe ich mich nur noch einmal im Monat. In mir ist ein Glücksgefühl das ich früher nicht mal mit Medikamenten kannte.
Ich werde meine Kleine nie mehr verlassen, sie ist das Beste was ich je hatte und haben werde.
Meine Kinder sind begeistert wie ich mich verändert habe, ich laufe dem Glück nicht mehr im Außen hinterher.

Ich kann nur jedem empfehlen dranzubleiben den es interessiert. Es ist oft ein sehr harter Weg aber es lohnt.

Liebe Grüße von Reysa
DewaChe

Re: Das innere Kind II

Beitrag von DewaChe »

Hallo,

ich melde mich mal leise.... ich verfolge euren tread schon lange und konnte am Anfang wenig damit anfangen.

Während meiner Thera passierten so merkwürdige Sachen... möchte eben nicht näher drauf eingehen, bin immer noch überwältigt von dem Erlebnis.

Seit heute Morgen haben sich mein Kind und ich endgültig gefunden, wir liegen uns nur im Arm, spüren die Wärme und ich tröste es, weil die Mutter im Alter von ca 3 Jahren ein von ihr selbstgebasteltes Weihnachtsgeschenkt einfach wegwarf.
Ich bin so stolz auf meine Kleine, mit ihrer Kreativität, ich verstehe ihre Enttäuschung so gut, ich drücke sie ganz fest weil sie ein phantastisches Kind ist, das ihte Mutter so liebt. Wir sitzen einfach hier und halten uns im Arm, ich zeige ihr gerade meine Wohnung, wie schön es wir uns doch hier machen können....

Ja, wann fing das so konkret spürbar an? Es war vorgestern, bin (wollte) einkaufen gegangen und ertappte mich dabei, daß ich durch Geschäfte ging, mich einfach an dem Anblick einiger Waren erfreute. Dann wurde ich wach und bin in den Supermarkt. Danach der Weg nach Hause und ich fand mich im Strassencafe wieder, die Sonne und den latte macciato geniessend - ups....
Gut, dann trieb mich etwas nach Hause und auf dem Heimweg plötzlich das Gefühl, "ich liebe mich", es war so warm, so herzlich, ich fühlte mich so leicht - ich dachte immer daß ich mich mag aber aus diversen Gründen.
Jetzt war da ein Gefühl des sich selbst liebens weil ich eben ich bin. Unbeschreiblich....

Ja, es machte mir alles zu schaffen was da passierte, wo ist mein Hass gegen meine Mutter hin, warum fühle ich mich so stark ohne kämpfen zu wollen?

Samstag abend kamen dann wieder Zweifel, ich merkte, wie Angstgefühle aufkamen - es war der gedanke, ich möchte nie mehr in diesen Zustand kommen wie vor meinem Klinikaufenthalt, nie wieder!!! Aber die Angst war anders... ich schaute meine Wohnung an, sie erschien mir aufeinmal wieder unwirklich und wieder die Angst....ich könnte "verwahrlosen" wie vor meinem Klinikaufenthalt.

Aber irgendwie, dann wandelte sich das Bild und ich hielt ein kleines Kind im Arm, das ich schon sehr lange suchte... mein Kind.

Wir halten uns jetzt erstmal nur im Arm, wir wollen uns nie wieder trennen (obwohl wir es einmal machen werden) - es ist so ein Wahnsinnsgefühl, unbeschreiblich!! Ich lasse es nicht mehr zu, daß jemand meinem Kind weh tut, ich möchte meinem Kind die schöne Welt zeigen, möchte ihr einfach zur Seite stehen, weil ich weiß, was da kommen wird....

Aber ersteinmal halten wir uns nur im Arm, ganz fest und spüren uns....ich laß das Kind mal langsam bei mir einziehen...

Es ist so eine Wärme, Liebe und Ruhe in mir... noch nie erlebte ich das!!

Ne vor Glück weinende

Gina
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