Arbeitgeber macht Druck

Antworten
Stollentroll
Beiträge: 243
Registriert: 16. Jul 2003, 14:50

Arbeitgeber macht Druck

Beitrag von Stollentroll »

Liebe Forumsteilnehmer,

mein Bruder hat von meinem Arbeitgeber eine e-mail bekommen mit folgendem Wortlaut: "Wir möchten sie darüber informieren, dass wir den medizinischen Dienst der Krankenkasse Ihrer Schwester zu Rate ziehen werden.
Obwohl ihre Schwester ja von der Krankenkasse bezahlt wird zeigt sich unser Management zusehends uneinsichtiger und erwägt ernsthafte Schritte."

Mir ist nicht klar was diese Meldung bei meinem Bruder zu suchen hat.

Ich empfinde dies als massive Drohung und habe keine Ahnung wie ich damit umgehen soll.

Ich bin seit dem 5.11.2004 im Krankengeldbezug und unter anderem wegen Depressionen, teilweise durch Mobbing ausgelöst, krankgeschrieben und mache zur Zeit eine ambulante Reha.

Können die mich kündigen und was erwartet mich beim medizinischen Dienst der Krankenkasse? Kann ich mich dagegen irgendwie wehren oder sind das einfach nur Drohungen, um mich weich zu kochen?

Ich habe mir 6 Jahre lang den Arsch in dieser Firma abgearbeitet, unter 60 Stunden in der Woche lief da nix und jetzt muss ich mit ansehen wie mein Chef miese Gerüchte über mich verbreitet, die jeder Grundlage entbehren und meinen guten Ruf in der Branche zerstören. Ich habe sehr gute Arbeitszeugnisse und immer gute Beurteilungen erhalten und werde jetzt als Aussätzige behandelt.

Wie soll ich mich verhalten? Alle Beratungsstellen die ich kontaktiert habe, haben mir zwar ihr Bedauern ausgedrückt aber wirklich Hilfe habe ich nicht bekommen. Bei der Mobbingstelle war ich auch schon, dort ist meine Firma zwar schon bekannt aber eine Antwort auf meine Fragen habe ich nicht bekommen.

Hat hier jemand einen Rat für mich? Ich bin für jeden Tip dankbar.

Frustrierte Grüße vom
Stollentroll
naseweis
Beiträge: 12
Registriert: 1. Jul 2005, 09:35

Re: Arbeitgeber macht Druck

Beitrag von naseweis »

Guten Morgen,

das ist schon ein dickes Ding, was sich Dein Arbeitgeber da gleistet hat!!!
Die eMail an Deinen Bruder ist schon mehr als nur merkwürdig und verstößt meines erachtens gegen das Datenschutzgesetz!

Ist Dein Bruder evtl. in der gleichen Firma beschäftigt??
Bist Du evtl. Schwerbehindert?
Habt Ihr einen Betriebsrat?
Bist Du in der Gewerkschaft?
Bist Du rechtschutzversichert?
Bei welchen Stellen warst Du bis jetzt gewesen um dieses vorzutragen?
Wieivel Beschäftigte seit ihr in der Firma?

Ich stelle Dir diese Fragen, um den Sachverhalt besser beurteilen zu können und Dir einen brauchbaren Rat zugeben.
Wäre schön, wenn ich etwas mehr Infos hätte.

Das Verhalten Deines Arbeitgebers kann man sich meiner Meinung nach nicht gefallen lassen und man sollte es auch auf keinem Fall.

Gruß Ulli
Stollentroll
Beiträge: 243
Registriert: 16. Jul 2003, 14:50

Re: Arbeitgeber macht Druck

Beitrag von Stollentroll »

Hallo Ulli,

vielen Dank für deine Antwort. Zu deinen Fragen: Nein, mein Bruder ist nicht in dieser Firma beschäftigt, war aber mal bei dem Versuch eines Schlichtungsgesprächs dabei. Ich bin nicht schwerbehindert, nicht in der Gewerkschaft und einen Betriebsrat haben wir auch nicht. (Die Firma droht damit den Standort nach London zu verlegen für den Fall, dass ein Betriebsrat gegründet wird). An meinem Standort arbeiten ca. 150 Leute, es handelt sich um einen weltumspannenden koreanischen Konzern. Leider bin ich nicht rechtschutzversichert, habe dennoch bereits mit einer Anwältin gesprochen (das Gespräch wurde von der Sozialarbeiterin meiner Reha Einrichtung vermittelt und dauerte 3 Minuten), die mir lapidar sagte ich solle erstmal abwarten, diesen Rat fand ich wenig hilfreich. Außerdem habe ich mich von der Mobbing Zentrale beraten lassen, die mir zwar bestätigt haben, dass es sich um eine riesen Sauerei handelt, mir jedoch keine konkreten Tipps geben konnten wie ich weiter verfahren soll. Da ich mich zur Zeit wieder in einer sehr depressiven Phase befinde (hauptsächlich wegen der Arbeitssache), habe ich Angst bei der kommenden Auseinandersetzung auf der Strecke zu bleiben. Die Mobbingsituation wurde unerträglich, als ich nach einem vierwöchigen Krankenhaushalt wieder zur Arbeit kam und eine fremde Person an meinem Schreibtisch saß und mir mitgeteilt wurde, dass ich ab sofort von meinen Aufgaben entbunden bin. Ich habe dann tagelang in der Ecke gesessen von 08:30 bis 17:00, kein Mensch hat mit mir gesprochen und dadurch bin ich schließlich zusammengebrochen und auf der Intensivstation gelandet wegen eines Suicid Versuchs. Daraufhin habe ich meinen Resturlaub genommen um wenigstens den Anspruch auf das Weihnachtsgeld nicht zu verlieren und bin seitdem krankgeschrieben. Ich habe meine Arbeit geliebt und der jetzige Zustand ist nur schwer aushaltbar. Eine Kündigung möchte ich gerne vermeiden, da es einfacher ist, sich aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis zu bewerben. Meine Firma wird alles versuchen mich ohne Abfindung zu kündigen. Meine Zugangsberechtigung zur Firma ist bereits gesperrt, so dass ich noch nicht mal die Möglichkeit habe, meine persönlichen Sachen abzuholen. Dies ist ein kleiner Überblick meiner Situation, ich hoffe du hast einen Rat für mich, ich bin mittlerweile echt am Ende.

Gruß vom
Stollentroll
naseweis
Beiträge: 12
Registriert: 1. Jul 2005, 09:35

Re: Arbeitgeber macht Druck

Beitrag von naseweis »

Hallo Stollentroll,

beruflich bin ich im Personalwesen
tätig und gleichzeitig auch Betriebsratsvorsitzende in unserem Betrieb.
Zur Zeit bin ich nicht im Büro und habe deshalb leider keinen Zugriff auf meine Arbeitrechts- und Gesetzessammlung.
Weil ich Dich mit meiner Antwort nicht so
lange warten lassen möchte, habe ich ein wenig im Internet gesurft.

Hier erstmal grundsätzliches zu Kündigungen wegen Arbeitunfähigkeit:

Bei den Kündigungsgründen wird zwischen personenbedingten,
verhaltensbedingten, und betriebsbedingten Gründen unterschieden.

Eine personenbedingte Kündigung kommt insbesondere bei Krankheit des Arbeitnehmers in Betracht. Weitere Kündigungsgründe sind z.B. die fehlende Eignung bzw. Befähigung des Arbeitnehmers, ausländischer Wehrdienst von mehr als zwei Monaten, die fehlende Arbeitserlaubnis, die Verbüßung einer Freiheitsstrafe. Im Folgenden werden die krankheitsbedingten Gründe beschrieben. Dabei unterscheidet man zwischen lang anhaltender Krankheit, häufigen Kurzerkrankungen, dauernder Arbeitsunfähigkeit und Leistungsminderung.

Die krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit rechtfertigt grundsätzlich nur eine ordentliche personenbedingte Kündigung.

Das Bundesarbeitsgericht (BAG) überprüft eine krankheitsbedingte Kündigung in drei Stufen:

(1) Es muss eine negative Prognose hinsichtlich des Gesundheitszustandes gegeben sein.

(2) Die betrieblichen Interessen müssen erheblich beeinträchtigt sein (Störungen im Betriebsablauf oder wirtschaftliche Belastungen).

(3) Interessenabwägung: Die erheblichen
Beeinträchtigungen müssen zu einer nicht mehr hinzunehmenden Belastung des Arbeitgebers führen.

Lang anhaltende Krankheit

Ist der Arbeitnehmer bereits längere Zeit krank und ist im Zeitpunkt der Kündigung die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit noch völlig ungewiss, kann diese Ungewissheit zu einer erheblichen Beeinträchtigung der betrieblichen Interessen führen.

Nach der Rechtsprechung des BAG kann eine lang anhaltende Krankheit die personenbedingte Kündigung des Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitgeber ohne Rücksicht auf darüber hinausgehende wirtschaftliche Belastungen bereits dann sozial rechtfertigen, wenn bei der Kündigung die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit ungewiss ist und die Krankheit bereits über eines längeren Zeitraum angedauert hat. Eine solche Ungewissheit soll dann einer feststehenden dauernden Arbeitsunfähigkeit gleichstehen. In dem vom BAG entschiedenen Fall dauerte die Krankheit bereits seit 1 1/2 Jahren an.

In einem weiteren Fall entschied das BAG, dass eine Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit dann ungewiss ist, wenn die Wiederherstellung nicht in einem absehbaren Zeitraum erfolgen kann. Unter einem absehbaren Zeitraum versteht das BAG einen Zeitraum von 24 Monaten.

Zu beachten ist bei solchen Fällen, dass die Interessenabwägung bei langer Dauer des Arbeitsverhältnisses und hohem Alter des Arbeitnehmers möglicherweise wegen besonders hoher Schutzbedürftigkeit zugunsten des Arbeitnehmers ausfallen könnte.

Häufige Kurzerkrankungen

Vor Gericht wird bei einer personenbedingten Kündigung wegen häufiger Kurzerkrankungen heftig darum gestritten, ob der Arbeitgeber die zur Kündigung erforderliche negative Prognose anstellen konnte. Dazu gibt es keinen gesicherten Erfahrungssatz: Häufige Kurzerkrankungen in der Vergangenheit müssen sich nicht unbedingt in der Zukunft wiederholen. Deshalb müssen zusätzliche objektive Tatsachen vorliegen, die eine negative Prognose rechtfertigen. Der Arbeitgeber muss sich sorgfältig über den voraussichtlichen Krankheitsverlauf in der Zukunft unterrichten, bevor er wegen häufiger Kurzerkrankungen eine personenbedingte Kündigung ausspricht. Er hat also vor Ausspruch einer personenbedingten Kündigung hinsichtlich der Wiederholungsgefahr eine Prognose zu treffen.

Bei häufigen Kurzerkrankungen rechtfertigen Fehlzeiten unterhalb einer Krankheitsquote von 12 bis 14% pro Jahr in der Regel noch nicht eine Kündigung. Fehlzeiten in der Vergangenheit lassen nur dann eine negative Prognose zu, wenn der Beobachtungszeitraum sich auf ca. drei Jahre erstreckt.

Dauernde Arbeitsunfähigkeit

Ist der Arbeitnehmer aufgrund einer Erkrankung auf Dauer nicht mehr in der Lage, seine Arbeitsleistung zu erbringen, braucht der Arbeitgeber eine darüber hinausgehende erhebliche Beeinträchtigung der betrieblichen Interessen nicht mehr darzulegen!

Nach der Auffassung des BAG ist ein Arbeitsverhältnis, bei dem feststeht, dass der Arbeitnehmer in Zukunft die geschuldete Arbeitsleistung überhaupt nicht mehr erbringen kann, schon aus diesem Grunde erheblich gestört. Die unzumutbare betriebliche Beeinträchtigung besteht in diesem Fall darin, dass der Arbeitgeber mit einem dauernden Ausfall des Arbeitnehmers rechnen muss.

Krankheitsbedingte Leistungsminderung

Auch die krankheitsbedingte Minderung der Leistungsfähigkeit des Arbeitnehmers kann eine Kündigung rechtfertigen, wenn sie zu einer erheblichen Beeinträchtigung der betrieblichen Interessen führt. Es führt jedoch nicht jede geringfügige Minderleistung zu einer erheblichen Beeinträchtigung der betrieblichen Interessen. Bei der Interessenabwägung ist genau zu prüfen, ob die erhebliche Beeinträchtigung der betrieblichen Interessen vom Arbeitgeber billigerweise nicht mehr hingenommen werden muss.

Nach Deiner Schilderung hat Dein Arbeitgeber hier schon erhebliche Schwierigkeiten, da er durch Deine AU werder erheblich wirtschaftlich belastet ist, noch ist der Arbeitsablauf gefährdet, da ja an Deinem Arbeitsplatz bereits für Ersatz gesorgt wurde und Du bei Deiner Arbeitsaufnahme nichts zutun bekommen hast und nur rumsitzenden konntest. Kann die Arbeit ja eigentlich auch nicht auf Deine Kollegen aufgeteilt worden sein.
Wie es allerdings mit Deiner Zukunftsprognose Deiner Einsatzfähigkeit aussieht, kannst nur Du mit Deinen Ärtzen oder Therapeuten besprechen.
Vielleicht solltest Du bei dieser zugespitzen Situation das mal mit Deinen Behandlern besprechen und falls es positiv für Dich ausfällt, die Prognose auch Deinem Arbeitgeber zur Verfügung stellen. Dann hast Du ihn umfassend informiert. Eine ärtzliche Aussage liegt vor und er hat bei einer Kündigungsabsicht erst mal den schwarzen Peter selbst in der Hand.

Wie Du siehst, ist es nicht einfach so eine Kündigung beim Arbeitsgericht durchzusetzen.

Das hilft Dir natürlich wenig bei den Mobbingversuchen am Arbeitsplatz selbst und schon garnicht bei Deinem angeschlagenem Gesundheitszustand.

Aber sollte es wirklich zu einer Kündigung durch Deinen Arbeitgeber kommen, solltest Du Dich für den Weg entscheiden, den Du gehen willst und auch seelisch und gesundheitlich durchstehen kannst.

Auf jeden Fall muß dann eine Kündigungsschutzklage eingereicht werden.
Zuerst gibt es dann eine Güteverhandlung wo sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf die Beendigung des Arbeitsverhältnis einigen können. Z.B. betriebsbedingte Kündigung, Abfindungshöhe, Freistellung von der Arbeit während der Kündigungsschutzfrist, Anwaltskostenübernahme Deines Rechtsbeistanden usw.

Oder, Du bestehst darauf Deinen Arbeitplatz zu behalten. Lehnt der Arbeitgeber ab, dann kommt es zum Kammertermin, der sich auch über mehrere Termine hinziehen kann. Solltest Du recht bekommen, muss Dir der Arbeitgeber dann Dein Gehalt auch über der Kündigungstermin hinaus nachzahlen, falls sich der Prozess solange hinziehen sollte.
Und Du behältst Deinen Arbeitsplatz. Aber ob Du es an diesem dann auch noch aushalten kannst steht auf einem anderen Blatt Papier.

Hast Du schon versucht einen Schwerbehindertenstatus zu beantragen?
Ab Festellung der Schwerbehinderung hast Du
einen besonderen Kündigungsschutz. Eine Kündigung kann nur ausgesprochen werden, wenn sie vorher eine ausführliche Begründung an das Integrationsamt gegangen ist. Es erfolgt dann eine Anhörung aller Beteiligten und die Kündigung darf erst ausgesprochen werden, wenn das Integrationsamt seine Zustimmung dazu gegeben hat.
Auch kann Dich Dein Arbeitgeben nicht ohne Zustimmung des Integrationsamtes auf einen anderen Arbeitsplatz versetzten.
Natürlich kann es sein, das das Amt auch Zustimmung erteilt. Aber es geht halt nicht so einfach, da wirklich sehr genau geprüft wird.

Auf jedenn Fall würde ich mir so eine Art Akte anschaffen, wo Du Dir Gesprächnotzien anfertigst, für alles was mit Deinem Arbeitgeber im Zusammenhang steht. Auch die eMail an Deinem Bruder gehört darein. Und was so alles passiert oder nicht passiert ist während Deiner Arbeitsaufnahme. Geht es irgendwann wirklich los und Du landest mit Deinem Arbeitgeber vor Gericht, hast Du so alles beisammen, es wird nichts vergessen und Du gibts Deinem Rechtsbeistand schon mal einiges mit an die Hand. Meine Erfahrungen zeigen, dass oft Dinge nicht mehr genau wieder gegeben werden und das man einfach etwas vergißt oder einem das Wort im Munde rungedreht wird. Hast Du immer zeitnahe Aufzeichnungen gemacht, hilft das später ungemein, da ja so etwas erst nach Wochen oder sogar Monate erst wieder gebaucht wird.

Ich möchte hier noch mal betonen, dass das, was ich hier geschrieben habe, natürlich keine Rechtsauskunft sein kann, was ich nicht darf und auch nicht will.
Es ist einfach meine Sicht der Dinge, die ich aus einer langen Berufspraxis sammeln konnte.

Wenn es ernst wird, solltest Du Dir auf jeden Fall einen kompeten Rechtsbeistand suchen im Fachbereich Arbeitsrecht.

Hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen.

Gruß

Ulli
Stollentroll
Beiträge: 243
Registriert: 16. Jul 2003, 14:50

Re: Arbeitgeber macht Druck

Beitrag von Stollentroll »

Hallo Ulli,

vielen Dank für deine schnelle und kompetente Antwort. Ich werde mich in den nächsten Tagen mit meinen Behandlern beraten und alles genau dokumentieren was bei der Arbeit vorgefallen ist. Mein Arzt hat gegenüber der Krankenkasse eine positive Prognose für die Wiederherstellung meiner Arbeitsfähigkeit abgegeben, ein Rentenantrag kommt auf keinen Fall in Frage.
Ich wäre froh wenn das Ganze nicht vor Gericht landen würde, da ich durch diese unschöne Geschichte ziemlich dünnhäutig geworden bin. Ich werde auf jeden Fall nochmal den Versuch eines Schlichtungsgesprächs mit Hilfe eines Mediators starten. Ich werde mich jedenfalls nicht einfach abservieren lassen, das ist nämlich eine beliebte Masche meiner Firma, die Leute so lange fertig machen bis sie kündigen. Natürlich ohne einen Pfennig Abfindung. Nochmal vielen Dank für die ausführliche Information, ich werde berichten wie es weiter läuft.

Dankbare Grüße vom
Stollentroll
DYS-
Beiträge: 1838
Registriert: 19. Mär 2003, 17:28
Kontaktdaten:

Re: Arbeitgeber macht Druck

Beitrag von DYS- »

Hallo Ulli

Deine Informationen finde ich sehr interessant,

Danke dafür
Dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
gelberosen
Beiträge: 560
Registriert: 26. Jul 2003, 08:20

Re: Arbeitgeber macht Druck

Beitrag von gelberosen »

Hallo Stollentroll,

da ist wohl das wichtigste schon gesagt.

Mich erinnert das etwas an die miese Masche, die vor 10 Jahren bei meiner Mutter angewendet wurde. Sie wurde gemobbt, fristlos entlassen, ging vor Gericht, und es wurde eine fristgemäße ordentliche Kündigung draus. So hat sie ihre Würde bewahrt.

Herrjeh, deinen Bruder anzuschreiben und dich nicht ist echt ne Sauerei. Als ob du unzurechnungsfähig wärst und er dein Vormund.

Kleine Anmerkung von mir: Gute Leute, die ihre Arbeit mit Begeisterung machen, werden auch gern gemobbt. Und wenn man so viel arbeitet wie du es getan hast, meinen wohl so manche Leute, daß man auszunutzen ist und daß man auf deren Nerven selbst noch rumtrampeln kann, selbst wenn sie schon krank sind. Aber das ist wohl eher ein Problem, was in der Firmenstruktur drin ist. Klar reagiert man irgendwie drauf. Aber selbst wenn du korrekt wärst, die Firma kannst du damit nicht ändern.

Ich meine auch, daß du unbedingt ein Mobbingtagebuch führen solltest. Das ist bei Gericht das einzige, was als Beweis zählt. Man hat es erstmal rausgeschrieben aus sich und erkennt die Masche dahinter auch leichter. Ich mache das hier im Haus (auch wegen Mobbing, und meine Vermieter wissen das).

Laß das nicht auf dir sitzen, bleib aber korrekt dabei. Sonst kann es noch gegen dich gehen. Laß dich zu nichts unüberlegtem hinreißen. Sich mit Würde wehren ist gut für die Gesundheit.

Ob es die Mediation tut, kann ich nicht beurteilen. Haben denn Mediatoren Erfahrung mit Mobbing der üblen Sorte? Kann ich mir schwer vorstellen.

Alles Liebe dir
halt die Ohren steif
die Besserung
winnie
Beiträge: 1683
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Arbeitgeber macht Druck

Beitrag von winnie »

"Gute Leute, die ihre Arbeit mit Begeisterung machen, werden auch gern gemobbt"

Wie Recht Du hast...
Stollentroll
Beiträge: 243
Registriert: 16. Jul 2003, 14:50

Re: Arbeitgeber macht Druck

Beitrag von Stollentroll »

Hallo Besserung,

schön wieder von dir zu hören, ich hoffe es geht dir einigermaßen gut. Die Mediatoren an die ich mich gewendet habe, sind alle Profis und machen das beruflich. Ich verspreche mir davon allerdings nicht zuviel, da mein Arbeitgeber bereits deutlich gemacht hat, dass er mich loswerden will. Mir geht es hauptsächlich darum, dass man mir später nicht vorwerfen kann, nicht alles versucht zu haben. Das Tagebuch ist bereits angelegt und ich versuche so objektiv wie möglich zu bleiben. Ich werde das auch noch von den Profis gegenlesen lassen, damit nicht der Eindruck entsteht ich würde übertreiben. Am schlimmsten finde ich, dass ich meiner Arbeit nicht mehr nachgehen darf und ich bekomme regelmäßig Rückmeldungen, dass ich im Außendienst vermisst werde, also habe ich wohl recht gute Arbeit abgeliefert. Schade, dass ausgerechnet ein alkoholkranker Vorgesetzter jetzt diesen Kleinkrieg gegen mich führt. Mit Argumenten braucht man da gar nicht erst ankommen, der trinkt sich die Welt so wie er sie haben will.

Viele liebe Grüße an dich vom
Stollentroll
Antworten