Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

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wirz
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Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von wirz »

Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Meine Erfahrungen mit Therapeuten Psychologen und Gutachtern
Eine „normale „ Krankengeschichte ?????

Ich bin seit 3 Jahren ein anderer Mensch, es begann auf der Arbeit mit Mobbing vom Feinsten, nach einem totalen Zusammenbruch wurde ich von Kollegen zum Arzt gebracht. Dieser schrieb mich zunächst einmal Krank.
Nach 3 Wochen bemühte er sich um eine Therapie 6 Wochen bis ½ Jahr Wartezeit.
Nach 3 ½ Wochen wurde ein Gutachter vom MDK von meinem Arbeitgeber eingeschaltet dieser erklärte mich wegen Mobbing für nicht arbeitsfähig.
Nach 5 Wochen erhielt ich durch die Bemühungen meines Hausarztes
bei einer Gesprächstherapeutin einen Termin.
Von da an ging ich jede Woche insg. 5 Wochen lang 1x in deren Praxis und faste Vertrauen zumal die Therapeutin mein Alter hatte und meine Arbeitsstätte kannte.
Nach den 5 Gesprächen erklärte sie mir dass ich einen Antrag bei der Krankenkasse auf eine Therapiemaßnahme stellen könnte.
Gleichzeitig sagte sie aber eventuell wäre ich in einer Verhaltenstherapie besser aufgehoben.
Ich hatte aber wie gesagt gerade Vertrauen gefasst und beantragte die Therapie.
Bei der ersten Sitzung erhielt ich einen Fragebogen von 12 Seiten über mein Leben um diesen auszufüllen hatte ich 2 Wochen bis zum nächsten Termin Zeit.
Es viel mir sehr schwer alles aufzuschreiben was mein Leben beeinflusst hatte, zumal ich vieles verdrängt hatte.
Aber ich Naivchen dachte die Therapeutin müsste alles wissen und es war auch einmal erleichternd sich alles von der Seele zu Schreiben.
Doch die Therapie entwickelte sich anders als in meiner Vorstellung schnell erkannte ich das die Therapeutin nur Interesse daran zeigte mir kostenpflichtige Zusatzangebote und Kurse anzubieten, da ich diese aus finanziellen Gründen nicht annehmen konnte hatte sie auf einmal keine Termine mehr frei, ich ging zu insgesamt 4 Sitzungen in 8 Wochen auf meinen ausgefüllten Fragebogen wurde nie eingegangen, in den Sitzungen telefonierte die Therapeutin privat und mein Vertrauen war schnell aufgebraucht.
Nachdem ich jetzt insgesamt 15 Wochen Krankgeschrieben war und etwas Ruhe und Abstand gewonnen hatte ließ ich mich gesundschreiben, und ging zu meiner Arbeitsstelle zurück dort wurde aber nur noch alles schlimmer nach 7 Wochen war ich mehr den je am Ende.
Ich hatte Angstgefühle die mir die Luft raubten, Herzrasen, Übelkeit, Orientierungsverlust, Konzentrationsmangel, kleine Alltagssituationen wie Einkaufen, Müll raus bringen wurden unmöglich, ständiges unkontrolliertes Zittern , plötzliche Aussetzer in dem mir die einfachsten Worte oder Namen nicht einfallen wollten bewirkten bei mir den Rückzug von der Außenwelt, nach dem Abbruch aller sozialen Kontakte, fühlte ich mich sehr einsam aber auch erleichtert mir konnte keiner mehr wehtun.
Ich konnte und wollte mit keinem mehr reden, es gelang mir nicht Vertrauen selbst den engsten Freunden oder der Familie entgegen zu bringen.
Ich kapselte mich vollständig von der Außenwelt ab.
Für mein Verhalten erfand ich ständig neue Ausreden wie Kopfschmerzen, keine Zeit, usw.
Einkaufen, Tanken das Haus verlassen ging nicht ich erfand tausend Ausreden um nicht aus dem Haus zu müssen.
Ich stand ständig neben mir, den ganzen Tag heulen und am Abend Schauspielern und Ausreden für mein Versagen finden.

Nach 8 Wochen wurde mein Hausarzt von der Krankenkasse angeschrieben es wurde die Überweisung zum Facharzt für Psychiatrie angeordnet.
Termin beim Psychologen nach weiteren 8 Wochen
2 Stunden Wartezeit trotz Termin, erstes Gespräch 10 Minuten wie beim Metzger was kann ich für sie tun? Fragebogen ausfüllen 6 Seiten im überfüllten Wartezimmer, wieder ins Sprechzimmer Rezept Antidepressiva nächster Termin in 14 Tagen AU kann der Hausarzt ausstellen, weiter zur Psychotherapie Danke schön auf Wiedersehen.

So ging es noch mal 2 Monate lang, in dieser Zeit konnte mein Hausarzt mich zu einer erneuten Therapie überreden.

Die Therapeutin erarbeitete mit mir zunächst ein Programm und ich hatte das Gefühl langsam aus dem Loch wieder raus zu kommen. Nach 10 Sitzungen war ich in der Lage wenn auch schweißgebadet und total fertig die Einkaufsstraße zu durchqueren und wenigstens ein Geschäft zu betreten.
Auch konnte ich mit dem Auto alleine mir vertraute Strecken bewältigen ich glaubte es gehe aufwärts.

In dieser Zeit machte die Krankenkasse Druck telefonische Anfragen nach meinem aktuellen Gesundheitszustand einmal die Woche.
Dann nach insgesamt 34 Wochen erneuter Termin beim MDK
dort erhielt ich 2 Wochen „ Bedenkzeit entweder meine Arbeitsstelle zu kündigen oder die Arbeit wieder aufzunehmen, bei einer Kündigung könnte ich mich dem Arbeitsmarkt über das Arbeitsamt zur Verfügung zu stellen, hierzu bekam ich ein Attest vom MDK das eine Kündigung aus Gesundheitlichen Gründen notwendig gewesen sei um eine Sperre des Arbeitslosengeld zu verhindern.

Mein Hausarzt war ratlos und konnte es nicht fassen, er riet mir mit dem Psychologen und der Therapeutin zu sprechen.
Weder Therapeutin noch Psychologe waren für mich zu sprechen Urlaubszeit beim nächsten Termin nach der Kündigung erklärten mir beide dass ich zu dieser Arbeitsstelle nicht zurück gekonnt hätte ohne meine Gesundheit aufs Spiel zu setzen.

Nach der Kündigung musste ich zum Arbeitsamt voll gepumpt mit Lexotanil ging ich zum Termin die Sachbearbeiterin erklärte mir dass der Amtsarzt über meine Arbeitsfähigkeit entscheiden würde.
3 Wochen später nach angeblicher Einsicht durch Aktenlage ohne persönlichen Termin ohne Atteste vom Hausarzt oder der Therapeutin nur anhand des Gutachtens vom MDK wurde die die Vollständig Arbeitsfähig mit keinerlei Einschränkungen außer Platzangst gestellt.

Dann brach alles was ich mir mühsam wieder aufgebaut hatte wieder zusammen das Arbeitsamt wollte mich nach Venlo ( 50Km ) entfernt als Verkäuferin vermitteln,
ich konnte die Welt nicht mehr verstehen wie sollte ich dort hinkommen, ich war nicht in der Lage als Kunde in ein Geschäft zu gehen ohne schweißgebadet und zitternd raus zu kommen
Auf Anraten der Therapeutin erhielt ich bei einer Psychologin einen Termin suchte Hilfe diese stellte erneut eine AU aus und erstellte ein Attest für das Arbeitsamt in dem sie mir Panikattacken und Depressionen bescheinigte.
Ein 3/4 Jahr ging ich nun 1x im Monat bei der Psychologin meine AU und Rezepte für die Antidepressiva abholen.
Die Krankenkasse stellte nun einen Antrag bei der BfA auf Wiedereingliederung dieser wurde 4 Wochen später abgelehnt.


Daraufhin wurde wieder ein Termin beim MDK angesetzt, bei diesem Termin wurde ich von einem „ Stabsarzt“ untersucht.
Ich wurde im Befehlston angebrüllt zum Beispiel ich solle lauter zu sprechen, ich solle aufrecht sitzen, ich solle ihn ansehen, er trommelte mit den Handflächen auf dem Schreibtisch und wurde immer unbeherrschter und ausfallender.
Voller Panik schnappte meine Sachen und rannte Kopflos und unter Schock aus dem Behandlungszimmer in den Hausflur.
Dort dachte ich meine letzte Stunde hätte geschlagen ich bekam keine Luft mehr und hatte starke Herzschmerzen, ich war unfähig einen Schritt zu gehen mit Hilfe eines Hausbewohners der mich in diesem Zustand auf der Treppe vorfand gelang es mir mein Auto zu erreichen und per Handy Hilfe zu holen.
Mein Mann kam sofort und brachte mich zu meinem Hausarzt dieser gab mir eine Beruhigungsspritze und informierte die Krankenkasse.

Nach diesem Termin war ich vollkommen entkräftet ich empfand nur noch Leere es war der totale Zusammenbruch 3 Wochen war ich selbst in Begleitung nicht in der Lage das Haus zu verlassen
Zum ersten Mal hatte ich Selbstmordgedanken und nur der Aufmerksamkeit meines Mannes verdanke ich dass ich diese Zeilen noch schreiben kann.
Er bemerkte rechtzeitig dass ich alle Antidepressiva auf einmal genommen hatte, um mir die Einweisung zu ersparen ließ er mich erbrechen und blieb für die nächsten 2 Wochen zu Hause.

Weder die Psychologin noch die Therapeutin wollten sich zu diesem Vorfall äußern,
ich fühlte mich verraten enttäuscht und im Stich gelassen, mein Vertrauen zu diesen Fachleuten ein für allemal erschüttert.
Als ich der Therapeutin meinen Entschluss zum Abbruch der Therapie mitteilte bot sie mir noch an sie könne mir ein Attest über meinen derzeitigen Zustand in den nächsten Tagen
Auszustellen, davon habe ich nie wieder etwas gehört.

Nach 4 Wochen begleitete mich mein Mann zu einer erneuten Untersuchung des MDK diesmal bei einer Fachärztin für Psychiatrie, mein Hausarzt hatte das veranlasst,
bestürzt erfuhr ich dort das der „ Stabsarzt und auch der Arzt der mich zur Kündigung genötigt hatte Orthopäden gewesen waren.

Die Fachärztin erklärte mir sie sei über diese Methoden sehr betroffen und überredete mich bei der BfA einen Antrag für eine Tagesklinik zu stellen da ich weder zu einer Psychologin noch zu einer Therapeutin gehen wollte.

Die MDK Fachärztin stellte schwere chronifizierende Depressionen und Angstzustände fest und ordnete AU auf unbestimmte Zeit an.
Daraufhin schickte mich die BfA ebenfalls zu einem Gutachter dieser bewilligte die Therapie in einer Tagesklinik.

Der Bericht über diese Therapie würde den Rahmen sprengen mein Verhältnis zu Psychologen und Therapeuten ist endgültig zerstört.
Mir fehlt der Lebenswille und Mut noch mal diese Prozedur über mich ergehen zu lassen.




Ich bin von der Krankenkasse ausgesteuert und erhalte noch bis September Arbeitslosengeld.
Vom Versorgungsamt wurden mir nach Begutachtung 30 % zugestanden.
Der Gutachter bemängelte das ich nicht in eine dringend erforderliche Therapie einwilligen würde auch müsste ich schnellstens in Fachärztliche Behandlung
ZITAT die Patientin ist noch lange nicht austherapiert.
Wo bitte finde ich Therapeuten oder Psychologen die nicht unter Zeitdruck Patienten wie Mastvieh behandeln?
Wo bitte finde ich ernst gemeinte Therapie und Hilfsangebote?
Darf ich als Patient vom Therapeuten und Psychologen erwarten dass diese zusammen arbeiten? Oder wie sonst soll der Psychologe in 5-7 Minuten Gesprächen ohne Kontakt zum Therapeuten über den Patienten urteilen und diesen sinnvoll behandeln können

Darf ich als Patient erwarten dass der Psychologe mich wenigstens nach 8 Wochen als seine Patientin erkennt? Oder ist es richtig dass die Praxen so überlaufen sind das der Psychologe nur anhand der Karteikarte den Patienten mit dem Namen anspricht?
Bei mir war es leider öfter die falsche Karteikarte deshalb bekam ich auch ständig neue Nachnamen.
Vielleicht stand in meiner Karteikarte aus diesem Grund auch der Vermerk Patient fährt Rennrad obwohl ich selbst auf einem Dreirad Probleme hätte

Darf ich als Patient erwarten dass mir Psychologe und Therapeut im Umgang mit Behörden und Ämtern helfen?
Oder ist es richtig dass in der Therapie mühsam eingeübte Verhaltensweisen von Sachbearbeitern in Behörden ohne Kommentar der Fachleute angezweifelt werden dürfen.

Darf ich als Patient erwarten das der Psychologe und Therapeut die Fragebogen lesen die ich ausfüllen muss?
Oder warum werden in Therapiesitzungen erstaunte Einwürfe gebracht die sich erübrigen würden hätte der Therapeut den Fragebogen gelesen oder sich auf die Sitzung vorbereitet.
Oder warum sind Familienstand und andere Kleinigkeiten selbst nach mehreren Sitzungen nicht bekannt?

Es gibt vielleicht gute Psychologen und Therapeuten nur mir fehlt die Kraft diese zu suchen.
Danke dass ich mir einmal alles von der Seele schreiben durfte.
Ich wünsche Allen Seelenstärke, Lebenslust und Selbsterhaltungstrieb damit Ihr den Weg findet
steppenwolf1

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Manuela,

ich habe Deine Geschichte gelesen und bin erschüttert. Orthopäden ??? Ich möchte Dir jedoch sagen (auch wenn Du in dem Forum Lust hast etwas zu lesen) es gibt auch andere Beispiele. Du klingst sehr resigniert. Aber ich denke die Depris kannst Du überwinden, wenn Du an den richtigen Therapeuten gerätst, der Dir ehrlich eine helfende Hand bieten kann ... und die gibt es bestimmt. Nur die Suche ist sehr schwer ... ich hoffe, dass Du nicht aufgibst - und irgendwann wieder Vertrauen finden kannst, wenn es ein Therapeut ehrlich meint !!! Viel Kraft dafür und alles Gute !!

steppenwolf
Bellasus
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Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von Bellasus »

Liebe Manuela,

irgendwann beim Lesen habe ich meinen mund nicht mehr zubekommen - es ist einfach unglaublich, was dir widerfahren ist.

Aus deinen letzten Absätzen lese ich aber neben aller Verzweiflung auch ganz viel Wut heraus und den Willen, weiterzusuchen! Und ich möchte dir Mut machen, es noch einmal anzugehen, denn es geht auch ganz anders.

Nach einem anfänglichen Mißerfolg, der zu deinen Erfahrungen passen würde, habe ich schnell unheimlich große Unterstützung durch meinen Arzt, meine Therapeutin und die KK bekommen. Ich finde es auch haarsträubend, dass die KK's so unterschiedlich handeln. Nach 15 Monaten AU mußte ich noch nicht einmal zum MDK, hatte nur ein gutes Gespräch bei der KK, die mich auf meinem Weg unterstützt.

Ich kann dir nur ganz doll wünschen, dass du endlich fähige Behandler findest. Dein Hausarzt ist aber verläßlich, wenn ich das richtig verstanden habe? Wenigstens etwas...

Alles alles Gute
Annette




www.depressionsliga.de

- Betroffene für Betroffene -
wirz
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Registriert: 24. Jun 2005, 08:27

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von wirz »

Hallo Steppenwolf, vielen Dank für deine lieben Worte ich habe zur Zeit wirklich aufgegeben.
Ich wollte nur einmal wissen ob es anderen genauso oder ähnlich ergangen ist im Forum habe ich erfahren das ich nicht alleine mit den behörden usw. kämpfen muss, das baut ein wenig auf.
Liebe grüße Manuela
wirz
Beiträge: 10
Registriert: 24. Jun 2005, 08:27

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von wirz »

Hallo Bellasus, auch dir vielen Dank für deine aufmunternden Worte.
Leider habe ich wohl Pesch mit meiner Krankenkasse, die kümmern sich um nichts mehr der Sachbearbeiter sagte mir nur das ich die nächsten 3 Jahre nicht mehr eine AU bekommen könnte da ich für die KK ausgesteuert sei und somit erst in 3 Jahren wieder ein Anspruch bestehen würde.
Mein Hausarzt ist wirklich sehr lieb und nett aber leider kennt er sich mit dem ganzen Drum Rum nicht aus.
Ich hoffe nur das einer im Forum mir Helfen kann einen vernüftigen Psychologen zu finden leider habe ich bei meiner Suchanfrage unter meinem Wohnort noch keinen Eintrag gefunden.
Alles Gute auf deinem Weg liebe Grüße Manuela
albert
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
Kontaktdaten:

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von albert »

Hallo Manuela,

bitte gib nicht auf. In meiner eigenen Geschichte habe ich erfahren, dass mir mehr als einmal Menschen begegnet sind, die therapeutische Wirkungen auf mich hatten. Dabei hatte ich nicht gesucht, sondern diese Menschen sind mir über den Weg gelaufen. Also mach dir nichts aus der Haltung der KK. Ich sende dir gerne ein Paket Kraft.

Herzlichen Gruß
Albert
betina
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Registriert: 20. Mär 2003, 17:39

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von betina »

Halo Manuela,

ich würde Dir gern helfen, da Deine Geschichte meiner sehr ähnlich ist. Gern würde ich Dir auch evtl. einen Therapeuten empfehlen, falls Du mir sagen möchtest wo Du wohnst. Ich würde Dir gern privat antworten- Hier meine E-Mail-Adresse:
Heritage@web.de

Falls Du mir Deine E-Mail mitteilst, schreibe ich Dir gern, ansosnten müßte ich in Kurzform in Kometenznetz schreiben. Für heute alles Liebe und Gute - mehr kann man oft nicht sagen, ich kenne das alles - man ist den Ämtern total ausgeliefert.

Betina
Caramia
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Registriert: 5. Sep 2003, 20:03

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von Caramia »

Im Leben gibt es immer wieder Steine die man nicht wegräumen kann. Darum ist es gut sich neben ihnen einzurichten so gut es geht.















wirz
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Registriert: 24. Jun 2005, 08:27

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von wirz »

Lieben Dank kann ein Kraft Paket gut gebrauchen Liebe Grüße Manuela
wirz
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Registriert: 24. Jun 2005, 08:27

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von wirz »

Hallo Betina, gerne melde ich mich per e-Mail bei dir, sorry aber ich schreib meine mail Adresse nicht im Forum melde mich aber bestimmt denn es wäre schön sich austauschen zu können Liebe Grüße Manuela
wirz
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Registriert: 24. Jun 2005, 08:27

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von wirz »

Hallo Cara vielen Dank für dein Angebot nur wie können wir unsere E-mail Adressen austauschen? Bin leider Anfänger im Internet. Viele Grüße Manuela
wirz
Beiträge: 10
Registriert: 24. Jun 2005, 08:27

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von wirz »

Hallo Betina und Cara ich habe gerade gesehen ich kann auch per E-mail antworten ist einen Versuch wert schicke meine Mail Adresse an euch hoffe das ist richtig
wirz
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Registriert: 24. Jun 2005, 08:27

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von wirz »

Versuch gescheitert
Caramia
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Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von Caramia »

Im Leben gibt es immer wieder Steine die man nicht wegräumen kann. Darum ist es gut sich neben ihnen einzurichten so gut es geht.















Lisa23

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Manuela, auch ich habe Deinen Bericht zeitweise mit offenem Mund gelesen.

Es ist schon viel, was Dir passiert ist. Manche Stationen, wie Du sie geschildert hast, habe auch ich bereits ähnlich durchlaufen. Möchte mich jedoch hierzu nicht öffentlich mitteilen.

Ich biete Dir deshalb eine E-mail Adresse an, unter der Du mich erreichen kannst. Wenn Du möchtest, dann schreibe mir unter verybest23@aol.com. Ach ja, ich bin 51 und habe vielleicht einen ähnlichen beruflichen Weg hinter mir, wie Du. Aber das können wir uns ja alles schreiben.

Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen und gib nicht auf. Deine Situation ist noch zu retten. Ich hatte bisher auch viele sehr liebevolle und hilfreiche Geister um mich. Auf einen Unverständigen, kommen 10 mit Sachverstand, die weiterhelfen. Es lohnt sich zu suchen und nicht aufzugeben, egal ob es sich um Ärzte, Ämter oder Freunde und Bekannte handelt. Es gibt immer noch Menschen, die gerne helfen.

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag und würde mich sehr freuen, von Dir eine kurze Mail zu erhalten. Liebe Grüße, Lisa
gelberosen
Beiträge: 560
Registriert: 26. Jul 2003, 08:20

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von gelberosen »

Hallo Manuela,

ich bin fassungslos. Von so viel Inkompetenz von Behandlern und Gutachtern hört man sehr selten. Es liegt nicht an dir, bitte glaub uns das.

Auch ich mit langjährigen Psychogeschichten und häufigeren Krankheitsgeschichten wurde zuerst von einer Internistin begutachtet. Ich kann dir nicht sagen, warum das Krankenkassen scheinbar so gerne machen. Wahrscheinlich sind psychiatrische Gutachten besonders teuer. Bitte schalte da deinen Hausarzt ein, daß der mit deiner Krankenkasse redet, daß du beim nächsten mal wirklich fachärztlich (psychiatrisch) begutachtet wirst. Das ist zwar keine Gewähr dafür, daß du fachlich und damit auch menschlich korrekt behandelt wirst, aber es erhöht die Chancen darauf enorm. Und nimm jemanden mit, der notfalls mit in das Begutachtungszimmer geht. Sag dort von Anfang an, wie viele haarsträubende Erfahrungen mit Behandlern und Gutachtern du gemacht hast. Ist dir dann immer noch sehr unwohl dabei, kannst du die Begutachtung notfalls abbrechen, weil der Gutachter deine Leidensgeschichte dann immer noch nicht verstanden hat und damit wieder ein fachlich daneben liegendes Gutachten rauskommt. Und du wärst nicht die erste, die jemanden mitnehmen würde.

Behörden stützen sich immer auf Gutachten bzw. erstellen ihr eigenes. Bei der Arbeitsagentur bedeutet das: falsches Gutachten, falsche Kriterien zur Arbeitsvermittlung, falsche Jobangebote und häufig Verschärfung der Krankheit oder Wiedererkrankung.

Soviel zum Behördenapparat.

Bei den Behandlern ist es schon normal, daß auf die schriftlichen Informationen eingegangen wird. Wenn auch nicht immer direkt, so spürt man es doch, ob man grundsätzlich verstanden wird von den Behandlern, auch wenn die Krankheitssymptomatik schwerer ist.

Meine Behandler hab ich ganz doll darauf getestet, ob sie mich in den wichtigsten Punkten wirklich verstehen, und zwar relativ lange. Und die fanden das absolut nicht komisch oder krankhaft. (Auch ich hab ne längere Behandlungsodyssee hinter mir und regelrecht Angst vor Behandlern gehabt.). Sie nehmen sich Zeit für mich, versuchen zu verstehen und erst dann auf mich einzugehen.

Eigene Kurse anbieten ist glaub ich ziemlich unseriös. Die Behandlung sollte so aussehen, daß der Patient im Mittelpunkt steht und seine finanziellen Verhältnisse eine der Grundlagen der Therapie sind. Ebenso wie alle Verhältnisse, in denen der Patient lebt. Und selbstverständlich gehört Stärkung im Umgang mit Behörden auch zur Therapie. Und anzweifeln tun Behörden das was die niedergelassenen Behandler so meinen immer, weil die Behandler nun mal keine Gutachter sind und die Behörden sich nur auf das Urteil von Gutachtern verlassen.

Zum Gutachter mußte ich bisher 3mal: das erste mal nach 6 Monaten AU. Das zweite mal nach 9 Monaten AU. Inzwischen gab es bei mir einen Todesfall. Dann kam eine weitere Begutachtung nach 3 Wochen bei einer Psychiaterin (die vorher war Internistin und erkannte, daß sie nicht weiter kommt). Letztere hat erkannt, daß es bei mir eine längere Geschichte ist. Seit 4 Monaten hatte ich keinen weiteren Termin zur Begutachtung und bin jetzt 1 ¼ Jahr krank. „Meine“ Gutachter haben im Zweifelsfall auch bei meinen Behandlern angerufen, um sich abzusichern. Wirkliche Schikanen hab ich nicht erlebt im letzten Jahr mit denen. Nur die Internistin hat manchmal seltsam reagiert, was aber darauf zurückzuführen ist, daß ich nicht der einfachste Fall bin und sie eben keine Psychiaterin. Übrigens kann ich nach jedem Begutachtungstermin sofort bei meiner Ärztin anrufen mitten in der Sprechstunde. Die Arzthelferinnen wissen das und stellen mich sofort durch, egal ob ein Patient drinnen sitzt oder nicht.

Ich hab dir etwas mehr geschrieben, um dir zu zeigen, daß es auch anders geht.

Ich wünsch dir ganz doll, daß du die richtigen Behandler findest. Können wir dir dabei irgendwie helfen mit unseren Erfahrungen?

Liebe Grüße
die Besserung
cool
Beiträge: 2797
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von cool »

Frauschlotterbeck
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Registriert: 17. Dez 2004, 19:29

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von Frauschlotterbeck »

Hallo Manuela ,manchmal frage ich mich,wo wir die Kraft hernehmen um diese ganzen Demütigungen zu überstehen.
Bei mir ist es so dass ich einen Klinikaufenthalt genehmigt bekommen habe. Wartezeit ein halbes Jahr. Ich soll mir in der zwischenzeit einen Therapieplatz suchen, Wartezeit ca. ein Jahr.

Haben diese Leute vom Medizinischen Dienst oder von der Kasse noch einen klaren Verstand?

Gruss und viel Kraft für dich von einer Leidensgenossin
Es geht aufwärts hat die Maus gesagt.............



als sie von der Katze die Treppe raufgetragen wurde
wirz
Beiträge: 10
Registriert: 24. Jun 2005, 08:27

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von wirz »

Hallo ich bin einfach überwältigt es tut so gut nicht alleine zu sein. Leider habe ich keinen nahestehenden Menschen der mich zu Terminen begleiten kann, aber daran bin ich selber Schuld, ich kann nicht um Hilfe bitten ich habe immer Angst andere mit meinen Problemen zu belästigen. Diese Erfahrungen habe ich am Anfang der Krankheit mit sogenannten Freunden gemacht kurze Zeit gab es da ja noch Verständniss für Verhaltensweisen aber dann gehöhrte ich nicht mehr dazu, es war und ist ja auch nicht einfach mit mir.Ich gehe nicht zu Feiern ich gehe nicht mit in die Stadt und ich bin auch nicht mehr der Spassvogel der ich einmal war. Familie habe ich keine mit meinem Mann kann ich über alles reden aber ich habe Angst auch ihn noch zu verlieren wenn ich zu viel erzähle er ist ein sehr selbstbewuster Mensch und kann viele meiner Gefühle nicht verstehen. Mein Sohn hat eigene Sorgen und wohnt mit seiner Familie in der Nähe seiner Schwiegereltern das ist eine große Familie und da entstehen neue Probleme für mich.
Noch habe ich nicht den Mut wieder anderen Menschen zu vertrauen, deshalb habe ich den Weg in dieses Forum gewählt ( der Tip kam von meinem Hausarzt) dieser Weg ist für mich ein Meilenstein und ich fühle mich sicher unter EUCH Danke nochmals an ALLE die mir geantwortet haben ich merke das sich bei mir durch Eure Antworten ein Gefühl von Vertrauen und Verstehen einstellt.
Hier wissen alle wie es ist echte Probleme zu haben und ich glaube das verbindet mehr als jahrelange " Freundschaften"
Nochmal Danke für ALLE kraftspenden Antworten aus Euren Beiträgen Eure Manuela
triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von triste »

Liebe Manuela!

Deine Leidensgeschichte ist extrem, aber vermutlich gar nicht selten bei psychischen Erkrankungen...ich selbst habe ähnliches erlebt (mit inkompetenten Psychiatern) und es hat bei mir zweieinhalb Jahre gedauert, bis es endlich aufwärts ging.
Ich weiß sehr gut, dass man verweifelt, wenn man keine Hilfe bekommt in dieser Krankheit...dass man irgendwann glaubt, dass es an einem selbst liegt, wenn kein Arzt einem mehr (vermeintlich) helfen kann.
Ich habe bis heute nicht einen einzigen Psychiater getroffen, der menschlich und fachlich in der Lage war, einem Patienten in der Depression zu helfen. Das liegt an vielerlei Gründen...das Hauptproblem ist sicher die Budgetierung durch die Gesundheitspolitik, der enorme Anstieg psychisch erkrankter Patienten, die emotionale und zeitliche Überlastung der Psychiater.
Ich lebe in einer Großstadt mit einer Menge psychiatrischer Praxen, aber überall sieht es so aus, dass diese völlig überfüllt sind und einem als Patient dementsprechend wenig Zeit in der Konsultation zugestanden wird. Und das bei einer Krankheit, die zu verstehen und optimal zu behandeln ja gerade viel Zeit und auch Vertrauensaufbau erfordert!

Ich möchte Dir aber trotz dieser katastrophalen äusseren Faktoren Mut machen, nicht aufzugeben. Schau mal: es geht um Dein Leben, Deine Gesundheit....und es gibt Ärzte, die besser sind, als andere. Du darfst nicht aufhören, nach solch einem zu suchen! Einer, der mit Dir alle Behandlungmöglichkeiten auf medikamentösem Weg zusammen geht. Denn ich habe auch - nach 2,5 Jahren Leiden - ein AD gefunden, dass mir geholfen hat.
Und für die andere Seite der Behandlung einen Therapeuten, mit dem Du die seelische Seite bearbeiten kannst.
Das größte Problem ist offenbar, dass Du offenbar in einer Region lebst, in der es wenig Psychologen und Therapeuten gibt. Ein Weg wäre ein Klinikaufenthalt. Es gibt Kliniken, die mit AD arbeiten, aber einen Schwerpunkt auf Psychotherapie legen. Das wäre z.Bsp. eine Möglichkeit für Dich.
Die Depression ist manchmal ein langer Weg des Lernens, des Verstehens, woher sie kommt und warum sie nicht geht. Aber irgendwann geht sie, und dann wird das Leben wieder lebenswert. Auch wenn man sich das nicht vorstellen kann (ich weiß das!)
Bis es soweit ist, muß man aber verstehen (und offenbar auch durchleiden), was zu dieser Krankheit geführt hat. Man muß lernen, mit AD umzugehen, herausfinden, welches man verträgt und welches hilft, muß einen Therapeuten finden, mit dem man reden kann und der gut genug ist, einen auf den richtigen Weg zu lenken.
Das alles erfordert unheimlich viel Kraft, die man ja gerade in der Depression nicht hat.
Aber wenn Du das nicht versuchst, tut es kein anderer für Dich.
Und bitte glaub´mir: wenn Du wieder gesund wirst, wirst Du wissen, wofür Du dies alles durchgestanden hast!

Ich wünsche Dir Glück für die Suche, Kraft und den Glauben an Dich selbst und daran, dass Du es schaffen wirst!
Alles Gute,
Virginia

P.S. Im Archiv kannst Du Dir den thread "Was machen die Behandler falsch" durchlesen und Du wirst sehen, Du bist nicht allein.
rowibo
Beiträge: 62
Registriert: 17. Apr 2003, 17:34

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von rowibo »

Hallo Manuela,

wegen der Sache mit der Krankenkasse, dem Arbeitsamt, der Rentenversicherung, dem Versorgungsamt und den Gutachtern - trete einem Sozialverband bei, z.B. dem VDK. Ich hab damit gute Erfahrung. Die beraten Dich, stellen Anträge und klagen auch für Dich. So hättest Du wenigstens den Behördenkram aus dem Kreuz. Gibst Deine Sachen dort ab, und die machen das. Kostet beim VKD 5 Euro im Monat.

Hat Dich die Krankenkasse wirklich zur Kündigung gedrängt? Ich glaube da fällt selbst dem zähesten Anwalt die Kinnlade runter....

Kannst ja auch mal gucken ob es bei Euch in der Nähe einen sogenannten "Sozialpsychiatrischen Dienst" gibt. Das wär glaube ich auch was für Dich, wegen der Arzt- und Therapeutenwahl und so.

Ich bin vor einer Woche auch von einer BFA-Gutachterin (Neurologin/Psychiaterin) derart niedergemacht worden, daß ich reif für die Krisenintervention war. Ist man denn gar nichts mehr wert?

alles Gute

rowibo
wirz
Beiträge: 10
Registriert: 24. Jun 2005, 08:27

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von wirz »

Ich möchte nocheinmal ALLEN Danke sagen durch eure Unterstützung eure Ratschläge she ich Licht am Ende des Tunnels. Ich habe heute den Mut gehabt wiedermal einen Antrag zu stellen habe beim Arbeitsamt einen Gleichstellungsantrag eingereicht: meine Hoffnung ist es sollte dieser anerkannt werden mit Hilfe vom vdk weitere Schritte einzuleiten, ich habe jetzt im Forum viel über den vdk erfahren und vieleicht können die mir ja auch weiterhelfen mich im Behördensumpf zurechtzufinden. Ich hoffe das meine neuerwachten Kraftreserven dazu ausreichen denn in meinem Innersten regt sich zumindest wieder ein kleiner Jack aus der Box die Nasenspitze sieht schon raus.
Ich möchte gegen diese Behörenwillkur und die Ingnoranz der Gutachter und diese inkompitenten Fachärzte ankämpfen. Nur meine Angst ist es das es dafür zu spät ist, die Behördengänge sind sehr lang und brauchen viel zeit nur die habe ich nicht mehr, was mache ich im September wenn das bisschen Arbeitslosengeld wegfällt,darauf habe ich noch keine Antwort gefunden Hartz 4 läßt grüßen
Lisa23

Re: Mit 49 Jahren Ausgedient und Ausrangiert

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Manuela, ich möchte Dir weiterhin Mut machen, nicht aufzugeben.

Dein Hausarzt, ist denke ich sehr auf Deiner Seite und hat Dir schon viel geholfen. Dass er sich mit der Materie befasst, kannst Du daran erkennen, dass er Dir dieses Forum empfohlen hat, u.a. Trotzdem wäre es schon wichtig, dass Du einen Facharzt miteinbeziehst. Das hilft Dir gesundheitlich und auch im Kampf mit den Ämtern, MDK etc. ein großes Stück weiter. Viele Einrichtungen wollen ganz einfach die Atteste und Gutachten von Fachärzten. Ich glaube, solche Dinge brauchst Du jetzt.

Wenn Du möchtest, dann schreibe mir unter sunset386@aol.com.

Wenn Du nur noch bis September Arbeitslosgengeld bekommst und bei der Krankenkasse ausgesteuert bist, dann stehst Du bald ohne einen Pfennig da. Dein Mann wird Dich wohl über die Familienversicherung in der Krankenkasse versichern können. Dein Rentenkonto erhält Einbrüche, usw. usw. Ob Hartz IV greift, daran habe ich Zweifel. All diese Belastungen machen ja auch nicht gerade gesünder, oder?

Auch wenn Du nur wenige Menschen um Dich herum hast, die Du um Hilfe fragen kannst. Tu es. Dass sich alte Bekannte aus dem Staub machen, wenn es ernst wird, das habe ich auch schon erlebt. Dafür gibt es neue, die unsere veränderte Lebenssituation verstehen. Hier im Forum findest Du viele davon, aber außerhalb gewiss auch.

Zu unserer Krankheit gehört es und ist auch ganz normal, dass man sich auf dem Rückzug befindet. Zu viele Verletzungen und Niederlagen haben unseren Weg gepflastert, man will ja auch niemandem zur Last fallen. Durch meine frühere Berufstätigkeit, 3 Jahrzehnte in einem Großbetrieb mit über 1000 Beschäftigten, hatte ich täglich unendlich viele Kontakte. Dieser Betrieb hatte ja auch noch Verbindungen zu anderen Firmen und Behörden. Also es war schon gewaltig, was ich da täglich an Menschen um mich hatte. Ich war in der Kommunalpolitik und Mitglied im Gemeinderat (10 Jahre), aktiv in der Gewerkschaft tätig. Immer auf Achse. Heute lebe ich sehr zurückgezogen. Mein Sohn lebt im Ausland, wir haben nur wenig Kontakt. Mit meiner Krankheit will ich ihn so gut es geht nicht belasten. Von meinen alten Verbindungen habe ich nur noch wenige. Trotzdem, es kommen täglich neue hinzu und alte Freunde kann man auch hin und wieder aktivieren. Wenn ich jemanden lange nicht gesehen habe und beim ersten Treffen wieder die alte Vertrautheit spüre, dann weiß ich, da ist noch was und das ist gut. Deshalb gib nicht auf. Wir brauchen Menschen um uns herum, ganz allein wird es wohl nicht gehen. Das macht auch keinen Spass mehr.

Ganz liebe Grüße, Lisa

Wir sind beide in einem Alter, wo frühere Generationen ihre Enkel gehütet haben. Von uns wird noch die
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