hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Lieber Faustus,

ich habe eine neue Fortsetzung des threads gemacht, nachdem ich während des Ladens des alten ein Nickerchen machen konnte... Wir haben vielleicht die ohnehin lahme software mit unseren Bildern überanstrengt, so daß sie noch lahmer wird und womöglich zum völligen Stillstand kommt...

Lustig, mit meiner Freundin habe ich heute abend auch über Haustiere gesprochen. Aber eher über welche in Größe eines Hundes. Ich bin mit Hunden aufgewachsen und auch alles, was Annie so über ihre Heidi schreibt, macht mir schon irgendwie Lust, mir einen Hund anzuschaffen. Aber: Wohnung in der Stadtmitte (fast), keine Zeit, Single-Dasein, Depression - all das hält mich bisher davon ab, mir einen Hund anzuschaffen. Mit Kleinvögeln kann ich nicht so viel anfangen und für einen Papagei (den ich am liebsten hätte) bin ich zu oft weg. Eigentlich habe ich ja einen Graupapagei, wie Du weißt. Aber den mußte ich zu meinen Eltern bringen, Papageien kommen mit Einsamkeit nicht zurecht. Und damals war ich ständig in der Klinik, das ging nicht mehr. Und jetzt ist er schon seit ca. vier Jahren dort. Er hatte im September seinen fünften Geburtstag ist also noch ein Baby. Bei meinen Eltern ist immer was los, er fliegt im Haus umher und einmal hat mich mein Vater am Telefon verarscht, indem er den Vogel hat "Hallo" sagen lassen. Er (er heißt Paco) liebt telefonieren. Es ist kaum möglich, mit meinen Eltern zu telefonieren, er mischt sich immer ein... Aber wie gesagt, als Single wäre es Tierquälerei, sich einen Papagei zu halten. Bei meinen Eltern ist er eigentlich nur nachts im Käfig oder wenn sie weg sind. Ansonsten hat er überall seine jeweiligen Plätzchen... Das macht mich schon traurig, daß ich den nicht mehr haben kann. Ich glaube auch, daß er mich nicht mehr kennt, da sind meine Eltern allerdings anderer Meinung. Allerdings war ich in diesem Jahr noch keinmal (oder einmal) bei meinen Eltern, so daß er mich jetzt bestimmt vergessen hat.

Aber hier ist ja kein Tierforum... Ich denke, daß ich noch nicht "gesund" genug bin für ein Haustier. Meine Freundin und ich sind beide der Meinung, daß man einen Hund auch nur dann haben sollte, wenn man nicht ganz allein ist.

So lange meine Depression nicht weg ist (mittlerweile geht sie schon 13 Monate...) werde ich nichts in diese Richtung unternehmen. Ich weiß auch nicht, die Gefahr wieder einmal in die Klinik zu müssen ist einfach zu groß. Das möchte ich keinem Tier zumuten.

Heute hatte ich einen Termin bei meinem Krisentherapeuten, endlich mal wieder. Das Gespräch war sehr gut. Seit langem ein Gespräch ohne "Niemandsland" und ohne heulen... Wir haben so eine Art Beziehungsklärung gemacht. Warum der stat. Aufenthalt so schiefgegangen ist, warum er die Termine so stark reduziert hat und wie es weitergehen soll. Ich hatte eine Heidenangst vor dem Gespräch, ich wußte, daß das Thema unsere Beziehung sein wird. Das hatte sich in meinen letzten mails an ihn so herauskristallisiert. Den nächsten Termin habe ich zwar auch erst wieder in drei Wochen. Aber ab Mitte November ist wohl der dritte Arzt von der Stationsarzt wieder gesund, und dann machen wir wieder engmaschigere Termine hat er gesagt. Das freut mich total.

Aber jetzt bin ich sehr müde, vielleicht kann ich ja heute nacht mal schlafen....

Bis bald, Grüße

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Annie
Beiträge: 176
Registriert: 16. Apr 2003, 20:01

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Annie »

Liebe Xenia,
zum Thema Haustier möchte ich noch anmerken, daß mir persönlich das Leben mit einem Hund leichter fällt (auch wenn die "kleine Wollknäuel" heute auf dem Wohnzimmerteppich meinen Atlas zerissen hat), aber er macht auch viel Arbeit und man muß täglich mindestens einmal spazierengehen, auch wenn es regnerisch und eiskalt ist. Aber das weißt Du ja bereits!

Wie sieht es mit Katzen aus? Ich wohne an einer vielbefahrenen Straße und hätte immer Angst um das Leben meiner Katze. Natürlich muß man auch ein Katzenfreund sein und ihr unverbindliches Wesen schätzen. Ich hätte gerne noch eine Katze, vielleicht wenn ich in eine ruhigere Gegend ziehe.

Hier ist noch eine schöne Seite: www.barryswiss.ch

Viele liebe Grüße
Annie
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Liebe Annie,

Du bist ja auch zu den unmöglichstens Zeiten im Netz unterwegs... also mit Dir hätte ich nämlich wirklich überhaupt nicht gerechnet jetzt.

Weißt Du, mir ein Haustier anzuschaffen jetzt, das steht gar nicht zur Debatte. Dazu sind mein Leben und ich viel zu ungeordnet. Klar, mit einem Hund muß man bei jedem Wetter raus, egal ob man will oder nicht (Alternative: Wohnung putzen, ja, ja). Es könnte schon sein, daß ich auch in stark depr. Phasen mit dem Tier rausgehen könnte. Aber so ein Tier merkt doch, daß etwas nicht in Ordnung ist, wenn die Bezugsperson depressiv ist. Und weil das bei mir eben schon so viele Jahre geht und jetzt - wie gesagt - schon seit 13 Monaten am Stück, möchte ich das niemandem antun, mich auszuhalten und auf mich angewiesen zu sein. Ich wollte eine zeitlang auch gerne ein Baby, aber ich bin mir sicher, daß man mir das weggenommen hätte (und das sicherlich zu Recht...).

Ich muß mich, meine Mitte oder wie man es auch immer nennen möchte, (wieder)finden. Dann ist Zeit, zu überlegen, ob ich mir einen Hund anschaffen möchte, auch so einen wie Du oder eben einen Appenzeller Sennhund. Aber vorher? Ich hielte das nicht für eine gute Idee.

Aber sag' mal, wie bist Du zu Heidi gekommen? Ich glaube, das hast Du noch gar nicht erzählt. Ist das ein lang gehegter Wunsch von Dir gewesen oder war sie eher "Mittel zum Zweck" gegen das Alleinsein bzw. gegen die Depression?

Eigentlich wollte ich ja schlafengehen, aber ich bin außen müde und innerlich supernervös. Blöder Zustand.

Ich hatte doch heute wieder mal einen Termin bei meinem Krisentherapeuten. Und das hat mich doch aufgewühlt irgendwie, obwohl es ganz anders verlaufen ist, als ich es befürchtete...

Jetzt ist's aber Zeit für mich, treffe nicht mehr auf Anhieb die Tasten, was ungewöhnlich ist für jemanden, der einen Computerberuf hat.... Gute Nacht, laß' was von Dir hören und von HEidi! Ach, ich mag übrigens Katzen nicht so besonders...

Liebe Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
midnightjoker
Beiträge: 31
Registriert: 7. Okt 2003, 03:48

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von midnightjoker »

Liebe Xenia,

" Papageien kommen mit Einsamkeit nicht zurecht"..... was wohl auch für die meisten Menschen gilt.Das Einsam sein und das Einsam fühlen macht wohl ein erheblicher Teil der Kranheit aus.

Ich habe ein 45kg schweren Bobtailmischling, das einzige ,was mir von meiner Familie geblieben ist. Angeblich sollen Menschen mit Hunden weniger Depressive sein, keine Ahnung ob das stimmt. Zu mindest haben Hunde viele Eigenschaften, die man sich von einem Menschen wünschen kann. Bedingungslose Treue dem Rudel gegen über, immer gutgelaut, immer zum Spielen aufgelegt und wenn man mal 14 Stunden schlafen will, dann schläft er halt auch 14 Stunden. Wenn mal nichts zu Essen da ist, weil man vergessen hat einzukaufen, macht er nicht eine persönliche Kiste draus und ist eingeschnappt, sondern er nimmt es mit Gelassenheit. Die Kinder meiner Schwester lieben ihn und zerren ihn an der Leine rum, jöhlen und schreien, und es stört ihn alles nicht, Hauptsache Action. Dazu ist er Sensibel genug, mich nicht morgens zuwecken, oder ihrgendwas von mir zu fordern(ich hab morgens extrem schlechte Laune).
Nur ist so ein Tier auch eine grosse Verantwortung, aber wenn er gut erzogen ist, findet man leicht jemand, der ihn während des Urlaubs betreut.

Liebe Grüsse, Midnightjoker
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Lieber Midnightjoker,

Das Einsam sein und das Einsam fühlen macht wohl ein erheblicher Teil der Kranheit aus

... und ist wohl auch ein nicht zu verachtender Auslöser dieser verdammten Krankheit...

Nur ist so ein Tier auch eine grosse Verantwortung, aber wenn er gut erzogen ist, findet man leicht jemand, der ihn während des Urlaubs betreut.

Urlaub, was ist das? Mein letzter Urlaub war 1996, da habe ich mich in meinem zweiwöchigen Urlaub mit meinem jetzigen Ex-Mann durchgehend gestritten... Und davor war der letzte Urlaub im Jahr 1991... Tja, danach hatte ich keine Gesundheit und kein Geld mehr für solchen Luxus...

Oh Mann, mir geht es heute mal wieder richtig scheiße.

Warum mache ich das alles noch mit? Das ist diese verdammte Frage, die immer nur darauf lauert, mich zu überfallen, wenn ich nicht meine sämtlichen Kontrollsinne angeknipst habe und den Filter gegen depressives selbst-Fertigmachen eingeschaltet habe.

Eigentlich möchte ich über mein gestriges Gespräch mit meinem Krisentherapeuten schreiben, das sehr gut verlaufen ist. Ich bin wider Erwarten in einigermaßen guter Verfassung von ihm weggegangen und jetzt über nacht ist diese ganze positive Stimmung und Energie wieder weg.

Deshalb höre ich wohl auch lieber fürs erste wieder auf zu posten. Vielleicht schaffe ich es, mich wieder zu erinnern, wie es gestern war. Und vielleicht kann ich auch aufhören, mir einzureden, daß das gestern sowieso alles nicht echt war...

Bis dann, Grüße auch an die anderen, Eure
Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Faustus
Beiträge: 690
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Faustus »

Hallo Xenia !


Gute Idee mit dem neuen Thread - der Vogel ist auch ein aesthetischer Abschluss des alten.

Wie troestlich solch ein Haustier sein kann, erlebte ich gestern abend. Ich arbeitete bis spaet, dann kam eine Email rein, in der ich ziemlich polemisch von einem Fachkollegen aus USA angemacht wurde (auch noch fuer etwas sinnloses, wofuer ich nicht einmal verantwortlich war !). Unter diesem Eindruck nach Hause fahrend, wurde ich einerseits innerlich total aggressiv, andererseits traurig und ich dachte schon wieder an bloede Sachen. Zuhause angekommen, habe ich dann eine Stunde lang mit dem Vogel verbracht und richtig gemerkt, wie ich mich wieder loeste. Heute bin ich zwar immer noch ein kleinwenig down, aber den Grossteil des Tiefs habe ich wohl hinter mir gelassen. Dem Sittich sei Dank !

Natuerlich uebernimmt man mit den Tieren auch Verantwortung, und ich haette das auch nicht gemacht wenn ich nicht wuesste, dass ich mich drum kuemmern kann. Und im Abwesenheitsfalle bekommt man Voegel leicht woanders untergebracht, eben weil sie so pflegeleicht sind.

Ich habe uebrigens mal gehoert, dass einer Frau vom Psychologen explizit die Haltung einer Katze nahegelegt wurde - aus therapeutischen Gruenden !

Nun zum "Nicht-Tierischen": Irgendwie ist es eigenartig, dass Du den positiven Ausgang des therapeutischen Gespraechs nicht emotional umsetzt, sondern den Eindruck bekommst, es sei ein Haken daran (so verstehe ich es jedenfalls). Auch sehe ich eine generell negative Stimmung, die selbst positiv belegte Worte wie "Urlaub" bei Dir ausloesen. Wenn ich an die menschlichen Probleme meines letzten Urlaubs denken, kann ich das ein Stueck weit nachfuehlen. Dennoch - die Depression scheint sich verbissen dagegen zu wehren, dass Du ihr den Naehrboden entziehst. Dagegen hilft nur das "weiterkaempfen", wie die Ueberschrift schon sagt ...



Alles Gute !



Faustus
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Lieber Faustus,

ich bin krank und u.a. deshalb nicht sehr gesprächig. Ich möchte nur kurz antworten:


>Irgendwie ist es eigenartig, dass Du den positiven Ausgang des therapeutischen Gespraechs nicht emotional umsetzt, sondern den Eindruck bekommst, es sei ein Haken daran (so verstehe ich es jedenfalls).>

Wäre das ganze "nur" eine Frage des Umsetzens, dann könnte man wohl guten Gewissens sagen, daß ich gar nicht "gesund" werden will. Leider habe ich meine Depression schon ein paar Tage länger und da freue ich mich schon, wenn ich zumindest an dem Abend des guten Gesprächs nicht alles scheiße ist. Was der nächste Tag bringt, steht da für mich auf einem ganz anderen Blatt. Heute ist es z.B. so, daß die Depr. wieder doppelt und dreifach zurückgeschlagen hat und ich es nicht aus dem Bett schaffe. Ich habe nichts zu essen zu Hause, aber ich schaffe es nicht, aufzustehen und etwas einzukaufen. Ich muß fast die ganze Zeit weinen und wenn ich nicht weine, dann haben mich gefährliche Gedanken im Griff.

>Auch sehe ich eine generell negative Stimmung, die selbst positiv belegte Worte wie "Urlaub" bei Dir ausloesen.<

Ich gäbe etwas darum, wenn das Wort "Urlaub" bei mir tatsächlich so positiv belegt wäre. Den letzten Urlaub habe ich mit meinem Ex-Mann 1996 streitend in seinem Heimatland verbracht, ich konnte die Landessprache zwar bruchstückhaft, war jedoch halbdepressiv und somit nicht so mitteilungsbedürftig, wohingegen er sich mit Freunden getroffen hat... War echt schön.

Der Urlaub davor (ein Monat Insel-Hüpfen in Griechenland im Jahr 1991) beinhaltete zwei Übergriffe, die mir heute noch arg zu schaffen machen...

Seit 1996 konnte ich keinen Urlaub mehr machen, weil ich entweder krank war oder eben das Geld nicht habe, weil ich noch Schulden für meinen Ex abbezahlen muß. Was mit einer Halbtagsstelle nicht so einfach ist und auch nicht gerade schnell geht. Da mir sowieso nichts zum Leben übrigbleibt, hat das Wort "Urlaub" einen äußerst bitteren Nachgeschmack für mich...

Das wollte ich nur mal schnell loswerden, ist nicht als persönlicher Angriff gemeint. Aber es geht - zumindest in meinen Depressionen - nicht schnell, bis das Positive, Freudemachende wieder Einzug in mein Leben Einzug hält, vor allem nicht nach mittlerweile 13 Monaten Depression am Stück und zwei stat. Aufenthalten in diesem Jahr...

Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Faustus
Beiträge: 690
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Faustus »

Liebe Xenia !


Ich wollte nicht sagen, dass Du nicht gesund werden willst. Aber die positiven Impulse, di e von Deinem Therapietermin ausgingen, haben Dich nicht weit aus dem Loch geholt.

Dass Du eine kurze positive Phase hattest, di e jetzt von einem neuen Tief abgeloest wurde, tut mir wirklich leid. Vor allem diese Antriebslosigkeit, kein Essen im Haus und den ganzen Tag im Bett liegen ... das wirkt wahrscheinlich wie eine Rueckkopplung. Hast Du keinen Menschen Deines Vertrauens, der Dich mal besuchen koennte - schon allein um Dir was zu Essen zu bringen ?

Nachdenkliche Gruesse,


Faustus
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Ach Menno, dieses "Block-Schlafen" raubt mir echt noch den allerletzten, quasi sowieso nicht mehr vorhandenen Nerv...

Warum kann ich nicht mal wieder wie eine "normaler, mit Schlafmedikation ausgestattete" Depressive von abends bis morgens schlafen??

Vielleicht kennen das viele von Euch: ich würde mich soo gerne mitteilen, sagen, erzählen, was gerade wie ein Alp auf mir lastet. Aber mir fehlen die Worte. Mir fehlen einfach die Worte, das zu beschreiben, was gerade ist. Ich habe es vor Augen und fühle es, kann es aber nicht in Worte fassen.

Habe so eine blöde Magen-Darm-Grippe, die mich zusätzlich zu allem anderen auch noch nervt und schwächt.

Das sind dann immer so ganz traurige Momente, weil mir halt niemand ein Süppchen kocht oder so wenn ich nicht aufstehen kann. Und wenn niemand da ist, der mich wenigstens ein klitzekleines Bißchen aus meiner schwarzen Stimmung holt. Auf Dauer würde das auch nicht funktionieren, aber es wäre schon so schön, wenn jemand Liebes bei mir wäre und ich nicht alles alleine aushalten müsste...

Ich hör' jetzt mal wieder auf zu schreiben, sonst wird zu selbtsmitleidig...

Aber kennt Ihr solche Zustände? Wie geht Ihr damit um, wenn Uhr sogar zu schwach seid, um Euch den Schwachsinn im TV anzusehen? Würde mich freuen, wenn man wieder jemand mit mir spricht oder bin ich so doof, daß keiner Bock drauf hat?

Verzweifelte Grüße und in der Hoffnung, wieder einschlafen zu können, Eure

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Annie
Beiträge: 176
Registriert: 16. Apr 2003, 20:01

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Annie »

Liebe Xenia,
was Du beschreibst, kenne ich auch. Mir gings vom vergangenen Herbst bis ins Frühjahr so schlecht (nicht gekocht, Wohnung vernachlässigt, dauernd ADs genommen, fast nicht aus dem Bett gekommen, Angst, starke Minderwertigkeitsgefühle, Selbsthass usw.). Ich habe mich auch gefragt, warum niemand vorbeikommt und mir wenigstens einen Tee kocht, weil ich zu schwach war, es selbst zu tun. Mir hätte es sehr viel bedeutet, wenn mich jemand spontan besucht hätte und keinen Schock bekäme, wie die Wohnung wieder aussieht und ich erst!

Das stimmt, wenn Du in diesem Zustand noch ein Tier versorgen mußt, ist das nicht einfach. Bei einem Hund brauchst Du eben Freunde oder sehr nette Nachbarn, die bereit sind, sich um Deinen Hund zu kümmern, falls Du in die Klinik mußt. Mit einem guterzogenen Hund hast Du aber keine großen Schwierigkeiten, einen Hundefreund zu finden, der Deinen Hund in Deiner Abwesenheit versorgt. Midnightjoker hat recht, ein Hund stellt viel weniger Ansprüche als ein Mensch. Und ist dankbarer und treuer.

Ich war auch seit gut sieben Jahren nicht mehr in Urlaub, weil ich Angst habe, mir könnte irgendetwas zustoßen, was total irrational ist. Nächstes Jahr wollen wir beide, die kleine Schweizerin und ich, zusammen in Urlaub fahren, wahrscheinlich in die Berge. Eine ganze Woche mit dem Auto. Mal sehen, ob ich es schaffe!!

Die Idee mir einen Bernhardiner zuzulegen, kam mir im letzten Herbst. Ich wollte schon immer einen großen, ruhigen Hund und eine Bekannte, Bernhardinerliebhaberin, schleppte mich zu einem ihr bekannten Züchter. Da war's um mich geschehen und da ich die Schweiz sowieso gern mag, habe ich mich Hals über Kopf in die kleine Heidi verliebt (mittlerweile nicht mehr klein von Gestalt).
Ich habe irgendwo so eine schöne Sennenhund-Seite gefunden. Wenn ich sie wiederfinde, schreibe ich Dir die Internet-Adresse.
Viele liebe Grüße
Annie
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Hallo Ihr da draußen,
liebe Annie,

ja ich liege im Bett, habe mich gerade mal aufgerafft, jetzt mache ich mir gerade einen Tee. Die Forumsseite ist jetzt schon seit 16.00 Uhr ungefähr auf meinem Bildschirm; aber eigentlich weiß ich gar nichts zu schreiben. Außer, daß ich unendlich traurig bin. Und daß mir schlecht ist.

Ich liege hier rum und warte bis an das Ende meiner Tage, so kommt es mir zumindest vor.

Vor einigen Tagen habe ich erfahren, daß sich eine meiner ersten Therapeutinnen nach mir erkundigt hat. Und daß ihr sehr leid tat, zu hören, wie es mir geht. Weil sie der Meinung ist, ich sei ein hochintelligenter Mensch mit viel Potential. Das macht viel meiner Traurigkeit aus, denn es kommt mir so vor, als ob ich mein ganzes Leben wegschmeiße mit dieser verdammten Depression und all dem ganzen anderen Kram, der mich am Leben hindert... Ich glaube, daß ich viel aus meinem Leben machen könnte, aber irgendwelche Steine liegen immer im Weg (wie z.Z. die ZVS), die mich daran hindern, das zu verwirklichen, was ich könnte.

Wieso soll ich so ein beschissenes Leben noch weiterleben? Das frage ich mich Anfang der Woche wieder verstärkt. Ein gutes Gespräch mit meinem Krisentherapeuten und die Aussicht, bald wieder mehr Termine zu haben, reißt mich dann zwar eine kurze Zeit aus meinem Nicht-Leben heraus, aber ohne etwas daran ändern zu können, rutsche ich doch wieder ab ins Niemandsland. Und liege meine Zeit ab...

Ich hätte gerne wieder irgendeine Art Lebenshoffnung. Ich erwarte ja gar nicht, den bzw. meinen Sinn des Lebens zu finden. Nur ein wenig positiver nach vorne zu schauen, das wäre schon viel wert. Nicht immer auf das negative zu warten, das dann natürlich auch kommt... Mann nennt das "self-fulfilling-prophecies", ich weiß. Ich hätte so gerne ein lebenswertes Leben.

Grüße, Eure leicht pessimistische Xenia... wie immer würde mich mich freuen, wenn irgendjemand irgendetwas antwortet. Muß ja nichts therapeutisches sein, einfach nur sowas wie ein Lebenszeichen von jemandem, das mir zeigt, daß ich nicht ganz alleine auf der Welt bin...
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Acedia
Beiträge: 400
Registriert: 12. Jun 2003, 10:47

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Acedia »

Hallo Xenia,

gerne würde ich dir etwas Tröstendes schreiben, aber ich weiß einfach nicht, was dir helfen könnte. Wir hatten noch kein längeres wechselseitiges Gespräch hier im Forum geführt und ich denke, dass wir vielleicht auch sehr verschieden sind. Vielleicht erinnerst du dich ja an mich, hatte schon mal in dem Thread geantwortet, wo es um das Verhältnis zum Therapeuten ging. Ich kann noch nicht einmal sagen, dass ich das Gefühl der Verzweiflung so kenne, wie du es gerade beschreibst. Als ich heute vormittag las, dass du niemanden hast, der dir mal ein Süppchen kocht, kam mir spontan der Gedanke, dass ich das doch tun könnte. Ja, wenn du in der gleichen Stadt wohnen würdest wie ich, würde ich keine Sekunde zögern, aber so kann ich dir halt nur ein virtuelles Essen servieren.
Ganz liebe Grüße
Lea
Faustus
Beiträge: 690
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Faustus »

Liebe Xenia !



Du bist nicht allein ... ich glaube, dass viele im Forum an Dich denken ! Das bloede fuer uns ist nur, dass wir so wenig tun koennen fuer Dich.

Depression und Intelligenz - ich weiss, es ist ein heikles Thema weil es leicht arrogant klingt - aber ich glaube schon, dass Leute die "mehr denken" empfaenglicher sind fuer Depressionen. Kommt ja schon bei Goethes Faust, dem Gelehrtendrama, heraus.

Mir fehlen den ganzen Tag schon die Worte ... war auch schon beim Therapeuten, aber das Gespraech war nicht so gut, weil mir alles nur bleiern ueber die Lippen kam. Ich bin muede ... und ich leide mit Dir !

Ich hoffe nur, dass es da irgendeinen Menschen gibt, der sich mal um Dich kuemmern kann - die Vorstellung, dass Du nun das ganze Wochenende allein mit Depression und Grippe im Bett verbringst, stimmt mich traurig.


Alles Liebe,


Faustus
sewi
Beiträge: 1606
Registriert: 15. Feb 2013, 23:02

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von sewi »

amica
Beiträge: 59
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von amica »

Hallo Xenia,

ich bin noch ziemlich neu hier-Dein Posting hat mich eben sehr berührt-leider weiß ich nur sehr wenig von Dir, aber ich kenne auch diese Sprachlosigkeit und vor allem die Einsamkeit. Ich lebe mit meinen Kindern (7 und 9)alleine. Auf der einen Seite ist es sicherlich positiv, dass ich durch sie nicht ganz alleine bin, -ich muß aufstehen, ob ich kann oder nicht-ich muß, muß, muß...
und gleichzeitig "sperre" ich mich innerlich weg, habe selbst keine sozialen Kontakte mehr und bin vollauf beschäftigt, irgendwie die Bedürfnisse der Kinder zu befriedigen, die ich noch nicht mal richtig kenne, da ich mich selbst nicht oder nur kaum an meine Kindheit erinnern kann und mich natürlich auch Ihnen gegenüber verschließe. Das führt natürlich zu Schuldgefühlen usw. (Eigentlich wollte ich das gar nicht so ausführen).
Jedenfalls habe ich für mich in der Zeit meiner Krankheit gelernt, dass es mir immer am meisten hilft, wenn ich mich mit meinem Körper beschäftige, damit diese "Denkerei" etwas besser wird. Leg Dich doch nur einfach in die Badewanne, zünd eine Kerze an oder falls Du es schaffst, zieh Dich warm an und raus-am Besten in den Wald und laufen, sich spüren, Luft atmen.
Das ist das einzig positive, dass ich an meiner Krankheit erkennen kann: ich bin sehr sensibel geworden für die "kleinen" Dinge im Leben. Sei es eine Blüte, ein Zweig Hagebutten, ein Tannenzapfen der unbeachtet auf dem Weg liegt-ich habe gelernt genauer hinzusehen und zu genießen. Es sind oft nur Momente, aber die geben wenigstens noch etwas Hoffnung, dass das Fühlen und Leben noch nicht ganz umsonst ist.
Was Deinen Urlaub angeht, versuch doch Dir in der Bücherei Bildbände oder Videos über Länder auszuleihen und träum Dich dahin. Das lenkt zum Einen ab, zum anderen kommen vielleicht durch Zufall Möglichkeiten in Betracht, die Du noch nicht in Erwägung gezogen hast.
Ich denke, was Deine Therapie angeht bist Du schon ganz schön weit, Du kannst es nur noch nicht sehen. Und es geht weiter aufwärts-aber die Therapie ist nicht Dein einziger Lebensinhalt-Du schreibst Du bist berufstätig? Was machst Du so?
Dein Spruch von Einstein finde ich im übrigen sehr gut.
Liebe Grüße, Kopf hoch (der fällt auch von alleine wieder runter)
amica
P.S. Spontan dachte ich vorhin, eigentlich müssten mehr depressive, einsame Menschen Wohngemeinschaften bilden, zur gegenseitigen Hilfe- mit Hund, Katze usw. und damit jemand da ist, der mal Suppe kochen kann. Wär das auch ein Traum?...
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Emily »

Liebe Xenia,

leider habe ich nicht sehr viele tröstende Worte für dich und deinen Kummer. Deshalb will ich dir einfach nur sagen, dass ich dich bewundere für deinen unglaublichen Kampfeswillen und dafür, dass du dich immer wieder selbst aus dem Sumpf herausziehst.

Im Internet las ich: "Im Leben läuft nicht alles nach Plan, aber alles was passiert, macht Sinn." Mir hilft der Satz oft. Vielleicht kann er dir auch ein bisschen helfen.

Gute Besserung wünscht dir mit herzlichen Grüßen
Emily.
SRT
Beiträge: 317
Registriert: 1. Apr 2003, 19:24

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von SRT »

Liebe Xenia.
schade das es dir so schlecht geht.So ein bisschen bekomme ich auch ausserhalb meines Heimattreads mit.
Besonders wenn es um Tiere und Menschen mit Depressionen geht.Ohne meinen Hund wäre ich
ziemlich aufgeschmissen.Hunde habe ich und auch meine Frau schon immer gehabt.Mein Hund ist von der Rasse und auch in seiner Erziehung für mich "eingestellt".
Das heisst aber überhaupt nicht das er mitleidsvoll neben mir hockt,sondern das wir zusammen durchs Leben gehen.
Er ist mein ständiger Begleiter und immer bei mir.Ausserdem machen wir Fährtenarbeit und solche Sachen.Im letzten halben Jahr haben wir auch Hundeausstellungen besucht und ein paar Erfolge errungen.Für mich sind das auch wichtige soziale Felder um nicht allzu isoliert durchs Leben zu gehen.In der Hundescene hab ich richtig nette Leute
kennengelernt,die einem sonst nicht so übern Weg laufen.Und fast alle haben einen liebenwerten Knall.
Vielleicht schaffe ich es einmal einen Tread
Tiere und Menschen mit Depressionen zu eröffnen.
Warum kein Tierforum?
Mein Posting passt wohl gar nicht zum Titel ihr müsst es aber trotzdem lesen.
Weil ich einen Schwarzen Russischen Terrier habe gibt es noch eine Seite damit ihr sehen könnt wie mein therapeutischer Begleiter aussieht.
http://www.vomdon.de

Tschüss
INUIT
wuschel
Beiträge: 314
Registriert: 9. Mai 2003, 10:56

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von wuschel »

28
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Hallo Ihr Lieben!

Es hat mich echt total berührt (und auch gefreut - soweit man sich in seiner Depr. überhaupt freuen kann), daß Ihr so Anteil nehmt an meiner momentan wieder so doll schlechten Stimmung...

Ja, Emily, ich versuche auch zu glauben, daß alles, was passiert für irgendetwas gut ist. Bloß diese Überzeugung bröckelt langsam. Nun gut, vieles, was ich erlebt habe, ist gut für das, was ich irgendwann erreichen werde (Studium). Ich habe ja mit einem Prof. einen recht intensiven Kontakt, er möchte mir helfen, ins Studium reinzukommen. Er weiß so in etwa, was ich erlebt habe (natürlich nicht bis ins Letzte) und gerade meine Erlebnisse qualifizieren mich. Und vor allem zeigt das auch, daß ich eines kann: kämpfen. Ich bin eigentlich wirklich der Meinung, daß ich irgendwann einmal profitieren kann von diesen doch sehr dunklen ersten drei Lebensjahrzehnten. Da bin ich mir ganz sicher!

Lea, danke für Dein virtuelles Süppchen und den Tee; hat beides geholfen. Nein, im Ernst: es geht mir heute schon wieder ein wenig besser, zumindest ist mir noch nicht schlecht... Und das nach einem Kaffee - das läßt doch hoffen, nicht wahr?! Nur ist mein Gaumen ganz wund vom vielen Zwieback essen.

Was mich ein wenig wundert ist, daß anscheinend "das Forum" beschlossen hat, ich solle mir einen Hund anschaffen... Ehrlich, das habe ich nicht vor, kann es mir momentan finanziell nicht leisten und so lange ich einem Hund nicht den Raum bieten kann, den er auch braucht, werde ich mir keinen anschaffen. Aber es stimmt schon, es ist wohl erwiesen, daß Haustiere "den Depressiven" helfen, oftmals Stimmungseinbrüche verhindern. Aber ich fühle mich nicht so weit. Ich hätte Angst, das arme Tier zu vernachlässigen. Da ich dann, in den tiefsten Tiefen sozusagen, einfach keine Kraft habe, aufzustehen. Und wenn ich mich dann nicht einmal um mich kümmern kann (anziehen, duschen, was essen, Wäsche waschen, Post öffnen etc.), kann ich mir einfach nicht vorstellen, ein Haustier in solchen Zeiten gut zu behandeln. Und: die stat. Aufenthalte in der Psychiatrie, die immer mal vorkommen werden, wie mir meine Ärzte schon gesagt haben. Ich war einmal für acht Monate in der Psychiatrie. Ein Tier acht Monate lang weggeben ist schon so eine Sache, finde ich... Vor allem ist bei mir auch blöd, daß ich zumindest bisher erst nach längerer Zeit alleine raus darf und dann dauerts noch, bis ich alleine in die Wohnung darf. Wenn ich mir das vor Augen halte, bin ich mir eigentlich sicher, daß ich mit einem Tier noch warten sollte. Oder meint Ihr nicht?! Ach ja, dazu kommt ja noch meine Berufstätigkeit: da wäre der Hund sowieso alleine in der Wohnung...

Liebe Amica,

ich bewundere es, daß Du als Alleinerziehende mit zwei Kindern und einer Depression es noch schaffst, wenigstens aufzustehen und die Kinder zu versorgen. Aber vielleicht ist der Unterschied zwischen uns, daß Du die Kinder vor der Depr. hattest und es so schon gewöhnt bist, daß Du "mußt", auch wenn es eigentlich nicht mehr geht?

Ja, ich bin berufstätig, ich habe eine halbe Stelle als Rechtsanwaltsfachangestellte bei einer Strafverteidigerin. Der Beruf macht mir aber keinen Spaß, ich bin nämlich total überqualifiziert. Das jetzt genauer zu erklären würde zu lange dauern, es steht aber immer mal irgendwo in meinen alten threads.

Eines meiner Therapieziele ist übrigens, meinen Körper anzunehmen, ihn wenigstens zu akzeptieren, wenn ich ihn schon nicht mögen kann. Ja, ich möchte auch irgendwann mir eine schöne Badewanne gönnen mit Kerzen und irgendwelchen Ölen, die meinen Körper pflegen. Aber das geht zur Zeit leider noch nicht. Ich schaffe es gerade mal, mich nach dem Duschen teilweise einzucremen (den Oberkörper) und das auch nicht immer. Aber irgendwann wird sich das auch ändern, da bin ich mir sicher. Ich glaube, sich selbst etwas gutes tun ist extrem wichtig. Was mein Gesicht betrifft, kann ich das meistens schon, was ich echt gut finde.

Manchmal (in letzter Zeit eigentlich oft) kann ich schon sehen, daß ich in der Therapie ganz schön weit bin... Nur zur Zeit halt nicht, es sind mal wieder zuviele negative Sachen auf einmal auf mich niedergeprasselt...

Zumindest heute morgen, hält sich mein Kopf noch oben!

Liebe Grüße und nochmal Danke an Euch alle, Eure Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Maline
Beiträge: 6
Registriert: 11. Okt 2003, 12:54

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Maline »

Liebe Amica,
deine Idee eine Wg mit anderen Depressiven zu gründen schwebt mir auch immer im Kopf herum, obwohl ich mit meinen beiden Söhnen, meinem Freund und dessen Tochter zusammenlebe, fühle ich mich immer einsam und wünsche mir manchmal nichts sehnlichster als mit Menschen zusammen zu sein, denen ich meine Stimmung nicht erklären muss, bzw vor denen ich mich nicht verstecken brauche.

Liebe Xenia,
ich würde dir gern ein bisschen von meinem Schlaf abgeben, denn ich bin im moment leider in einer Phase, in der ich schlafen kann, was auf der einen Seite gut ist aber auf der anderen halt auch schlecht, denn zuviel schlaf fördert diese sch.. Depris nur nochmehr.
Ich habe viel im Kopf was ich gern loswerden möchte muss aber nochmal kurz aus dem Haus(schluck) haben gestern vergessen Wasser zu kaufen.
Alles liebe an Euch Bettina
Maline
Beiträge: 6
Registriert: 11. Okt 2003, 12:54

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Maline »

Tja zu dem Thema hoffungslos und trotzdem weiterkämpfen könnte ich, wenn ich "nur wollte" ein buch schreiben.ich kämpfe seit ca 15 jahren gegen diese krankheit an und habe im momant mal wieder den eindruck es nie wieder zu schaffen ein "normales" leben zu führen, wie in einem anderen thread so gut beschrieben, glaube ich garnicht daran krank zu sein ich "will" ja nur nicht...ich kann die krankheit, abwohl sie schon so lang mein leben bestimmt immer noch nicht als solche annehmen. das ständige schlechte gewissen allem und jedem gegenüber macht micht total fertig.
du musst, du musst, du musst und schaffen tu ich nix. im moment glaube ich das ich nie wieder arbeiten gehen kann bzw das auch garnicht will."ach könnte ich doch den ganzen tag auf dem sofa liegen, dann..." ja was dann, das ist doch auch kein leben, das ist bestenfalls ein dahinvegetieren.Meine Therapeutin sagt, ich muss lernen die krankheit anzunehmen und alles was belastend und störend in meinem leben ist zu ändern, aber dazu muss ich mir natürlich erstmal im klaren sein was ist gesundes empfinden und was "redet" mir die krankheit ein. sicher bin ich unzufrieden in meinem job, aber was sonst soll ich machen, ich habe doch garnicht die kraft, geschweige denn die qualifikation etwas anderes zu arbeiten.
meine therapeutin allerdings sieht mich mit ganz anderen augen und versucht mir damit mut zu machen, aber ich kann das einfach nicht annehmen.ich bin einfach zu müde um weiter zukämpfen, denn so sehe ich mein leben als ständigen kampf zu überleben.
sicherlich habe ich auch viele schöne dinge in meinem leben schon erlebt, aber die sind vollständig unter der ständig weiterbrodelnden lava der depression verschüttet.keine freude, kein spass, keine liebe, nur angst, panik und diese unendliche hoffnungslosigkeit.
ab und zu hab ich abends einen klitzekleinen hauch von hoffnung, darauf das es am nächsten tag wenigstens anders, wenn schon nicht besser werden könnte, aber der morgen ist furchtbar, am liebesten würde ich garnicht ins bett gehen.
uups ich habe glaube ein bissl verwirrend geschrieben, aber ich schicke es trotzdem mal ab, sonst mach ich nie den anfang , denn lesen tu ich schon ziemlich lnag im forum.

seid alle lieb gegrüßt und fühlt euch umarmt von Bettina
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Emily »

Liebe Bettina,

15 Jahre Depris sind eine lange Zeit...Verwirrend ist das nicht, was du geschrieben hast, eher eine ziemlich klare Bestandsaufnahme. Wie lange bist du schon in der Therapie? Hast du Unterstützung und Hilfe in deinem Umfeld?

Liebe Grüße,
Emily.
sewi
Beiträge: 1606
Registriert: 15. Feb 2013, 23:02

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von sewi »

Annie
Beiträge: 176
Registriert: 16. Apr 2003, 20:01

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Annie »

Liebe Xenia,
Laß Dich von Sewis Beitrag nicht verunsichern, nur sie denkt so. Ich freue mich immer, von Dir zu hören, auch wenn es nichts Positives ist, wenigstens bist Du da und das ist doch das Wichtigste.

Ich muß jetzt erst einmal meinen Pflichten als Hundebesitzerin nachkommen (Busfahrt und anschließender Spaziergang) und schaue später wieder rein.

Viele liebe Grüße
Annie
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Hallo liebe Annie,
Hallo auch an den Rest hier,

weißt Du, ich freue mich immer, von Dir zu lesen. Es ist ein wenig seltsam, aber manchmal denke ich, daß wir uns gut kennen (obwohl das ja kaum sein kann...) Auch wenn Du schreibst, daß Du jetzt erstmal mit Heidi rausgehst und Dich dann später wieder meldest. Das sind so Sätze, wie sie zwischen meiner nicht-virtuellen Freundin und mir vorkommen: ich mach' jetzt xx und melde mich dann nochmal. Seltsam, nicht? Bloß, daß meine Freundin keine Heidi hat...

>Laß Dich von Sewis Beitrag nicht verunsichern, nur sie denkt so:

Melde mich bestimmt nochmal, herzliche Grüße, Eure

Xenia.

P.S. Ich wollte Euch noch mal das feedback geben, daß es mir unheimlich gut getan hat, daß ich so viele Antworten bekommen habe von Euch, als es mir so schlecht ging!!! Nochmal Danke
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Antworten