Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

gelberosen
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Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von gelberosen »

Hallo alle,

ich bekomme derzeit Krankengeld berechnet nach meiner Arbeitslosenhilfe vom letzten Jahr und ergänzende Sozialhilfe. Das war eine Einzelfallregelung, weil ich zum letzten Jahreswechsel länger als 6 Monate krank war. Das Krankengeld bekomme ich immer dann, nachdem ich einen Auszahlschein bei der Krankenkasse abgegeben habe. Das heißt, daß ich im besten Fall schon spätestens am 25. bei meiner Ärztin gewesen sein muß. Oft klappt das aber nicht, weil ich keinen Termin bekomme oder weil sie auch mal in Urlaub ist, aber auch an Weihnachten oder so. Oft habe ich das Krankengeld erst zwischen dem 5. und dem 10. auf dem Konto, oder am Monatsende das Krankengeld nur bis Mitte des Monats. Es ist auch schon vorgekommen, daß ich an einem Monatsbeginn das Krankengeld nur bis zum Ende des Vorvormonats auf dem Konto hatte. Das macht ein Minus auf meinem Konto von 200 bis über 600 Euro.

Ich habe deshalb schon das Kleidergeld für den Winter und das Weihnachtsgeld (beides vom Sozialamt erhalten) fürs Stopfen dieses Loches verwendet. Aber das reicht nicht aus. Nur muß ich jetzt auch mal wieder Kleidung kaufen, und das geht nicht, weil ich eine Nachzahlung für Strom leisten muß, und weil es jetzt wegen der etwas erhöhten Sozialhilfe das alles ansparen muß und weil es keine Einmalzahlungen mehr gibt. Und Fernsehen will ich auch weiterhin, was bedeutet, daß ich wegen der Umstellung auf Digitalfernsehen mir im April noch diesen Receiver kaufen muß. Alles auf einmal also.

Meistens überweise ich meine Miete entsprechend später, sobald ich es kann. Das will ich aber nicht weiter auf Dauer so machen, weil ich wegen einer mobbenden Nachbarin eh schon genug Probleme im Haus habe.

Die Krankenkasse sagt dazu, daß sie kein Krankengeld vorher, also bei Abgabe der Krankmeldung auszahlen können. Man könnte ja vorher wieder gesund werden, dann Lohn/Gehalt und Krankengeld beziehen, das ausgeben und an die KK nie mehr zurück zahlen. Versteh ich ja.

Das Sozialamt habe ich mal auf dieses Problem angesprochen, ob ich für das fehlende Krankengeld einen Kredit bekommen könnte. Die meinten, das würde nicht gehen, dafür wären sie nicht zuständig. Und außerdem könne man mit der Miete einen Monat im Rückstand sein (daß das bei mobbenden Nachbarn, alten sturen Vermietern nur zur Verschlechterung der Krankheit führt, kommt in der Beamtenlogik nicht vor, scheinbar).

Kredit von der Bank bekomme ich auch nicht, weil ich Sozialhilfe bekomme. Sonst habe ich keine Ersparnisse und wüßte auch niemanden, der mir so viel Geld leihen würde/könnte. Von der Sozialhilfe absparen geht auch nicht, das reicht eh schon gerade so aus. Und da ich zur Therapie auch zu Gruppen in die Stadt fahre, kostet das auch eine grüne Karte, also fast 50 Euro pro Monat (das will und kann ich nicht ändern, weil ich derzeit Therapie nur bei und mit Frauen machen kann und weil ich vor Ort niemanden finden würde, der sich mit meinen Problematiken wirklich auskennen würde).

Nur, wo bleibe ich dabei? Ich kann eine solche Finanzlücke nicht schließen, und sonst fühlt sich niemand zuständig. Ich merke, daß mich das sehr belastet. Und ich will das nicht mehr so hinnehmen.

Wie habt ihr das gelöst? Oder hat jemand Tips für mich? Sonst kenn ich mich ja mit den Behördenangelegenheiten ziemlich gut aus, aber diesmal bin ich ratlos.

Liebe Grüße
die Besserung
KatzeI
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Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von KatzeI »

Hi, guten Morgen,

wenn Du magst, schau im Archiv mal nach... Da gibt es von mir und Chiron einen Thread zu diesem Thema...

Ein Tipp: Du musst für das Muster 55 (Bescheinigung zur Erlangung von Krankengeld) nicht immer persönlich zu Deiner Ärztin rein. Du hast das Recht, den Auszahlschein alle zwei Wochen ausfüllen zu lassen.

Was die Krankenkasse anbelangt: gem. SGB I und SGB V sind sie verpflichtet, nach Vorlage der ärztl. Bescheinigung das Krankengeld für den Zeitraum zu berechnen und SOFORT zu überweisen. Sie haben keinerlei Befugniss das Geld nach Gut düngen zu zahlen! Habe diesen Kampf gerade geführt und gewonnen !! HURRA

Funktioniert das nicht, sprich mit Deinem Arzt, das er/sie mal mit der KK spricht. Oft hilft auch das schon!!

Ich drücke Dir die Daumen

Kaddy
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Skipi
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Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von Skipi »

Hallo!

Dein Problem kenne ich nur zugute!
Habe gut ein Jahr Krankengeld bezogen! Ich habe die ersten Wochen etwas Gespart, auch wenn es schwer fällt. Aber denke mein Krankengeld, lag höher als deins. Dann hatte ich ein Rhythmus drin, so das ich immer am Anfang eines Monats meine Miete gut zahlen konnte.

Jetzt bin ich erstmal in Rente, und warte ab, was die Zukunft bringt.

Skipi
zerbrochene_Seele
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Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von zerbrochene_Seele »

Liebe Besserung,

dein Thread hat mich gerade ziemlich traurig gemacht. Traurig in dem Sinne, weil es dir finanziell gesehen so beschis... geht. Du schreibst ja auch, dass es da niemanden gibt, der dir helfen könnte. Das tut mir sehr leid, ganz ehrlich.

Puuuuuuhhhh, da muss ich erst einmal durchatmen. Ich habe auch nicht viel Geld, aber wenn es bei mir mal knapp wird, da helfen mir meine Eltern wo sie nur können. Sie nehmen mir soooo viel ab, eigentlich fast schon alles, weil ich selbst nie damit klarkommen würde. Ich hab`s nie gelernt. Jetzt, wo ich deinen Thread lese, denke ich mir: Du musst dich echt schämen, Seele!!!!

Andere kämpfen um ihr blankes Überleben, und du, du hälst nur die Hand auf. Objektiv betrachtet ist das natürlich nicht so. Ich gebe auch unheimlich gern. Aber mein subjektives Empfinden ist so. Alles wird mir abgenommen, und eine junge Frau, wie DU, die muss alles allein meistern. Das ist doch wirklich total ungerecht!!!!

Können dir deine Eltern denn zumindest EMOTIONALE Unterstützung geben???? Ich denke, der Thread, der dir bereits genannt worden ist, kann dir schon weiter helfen.

Für meinen Teil kann ich dir vielleicht noch "die Tafel" empfehlen, das ist eine Einrichtung in jeder größeren Stadt, wo sozial schwachgestellte Menschen hingehen können und umsonst Lebensmittel bekommen. Darunter sind Sozialhilefeempfänger, Arbeitssuchende, Obdachlose.

Es kostet aber ne Menge Überwindung dorthinzugehen, denn wer will schon als sozial schwach dastehen???? Ich habe auch mal überlegt, ob ich da hingehen soll, aber meine Scham wäre VIEL zu gross.

Weißt du, nach außen hin sehe ich immer tiptop aus, und DANN die Hand aufhalten?????
Ne, dazu schäme ich mich viiiiel zu sehr.
Ich weiß ja nicht, wie DU das siehst, es warja nur ein VORSCHLAG.

Vielleicht kannst du aber auch bei der Nachbarschaftshilfe arbeiten, 2 Mal die Woche, da kannst du dir auch etwas Geld hinzuverdienen, oder du gibst Nachhilfe, als Beispiel meine ich nur. Oder Babysitten, wie wäre das????

Ist ja alles auch nur ein Rat von mir, ich will dir auch nicht zu nahe treten. Auf jeden Fall wünsche ich dir weiterhin ganz viel Kraft, das alles durchzuhalten.

Wie lang bist du jetzt noch krankgeschrieben????

Herzliche Grüße von

Seelchen
gelberosen
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Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von gelberosen »

Hallo Kaddy, hallo Skipi,

erstmal vielen Dank für eure Antworten,

auch an dich, Seele, falls du noch mitliest.

So ging es weiter:

Ich habe mit meiner Ärztin gesprochen und gehe jetzt immer um den 25. zu ihr, mache am Monatsanfang schon immer einen Termin für das Monatsende. Und sollte es einmal nicht klappen und ich am Monatsanfang erst einen Termin bekommen, so soll ich den Schein einfach abgeben, ich muß dann nicht rein und soll das den Arzthelferinnen sagen.

Zum Problem wird das ganze erst, wenn sie am Monatsende in Urlaub ist. Aber da wird sich auch noch eine Lösung finden.

Eine andere Frau, mit der ich gesprochen habe, geht immer ganz am Monatsende zu ihrer Ärztin (nicht die gleiche) und faxt von der Arztpraxis aus den Schein an ihre Krankenkasse.

Die Krankenkasse ist da nicht das Problem. Die sind bei mir am Monatswechsel immer superschnell mit dem Überweisen. Da brauch ich nicht mal was zu sagen, der Mitarbeiter der für mich zuständig ist weiß schon, wie eng es bei mir ist.

Und, liebe Seele, du hast dich verschätzt: Ich werde in diesem Jahr noch 40. Mein Vater lebt seit fast 20 Jahren schon nicht mehr. Meine Mutter ist in Rente, hat auch nicht so viel, sie war 10 Jahre lang selber arbeitslos. Zur Tafel gehe ich, wenn immer ich kann. Nur leider muß ich da mit dem Rad hinfahren (7km einfache Strecke). Und das geht nicht bei jedem Wetter. Die Leute dort sind zwar arm, aber längst nicht alle vernachlässigt. Arbeiten wäre in meinem Falle Schwarzarbeit während Krankheit, und das will und kann ich mir nicht leisten (warum ist wohl klar). Ich hab viel und lange krank gearbeitet, studiert, Umschulung gemacht und mich auch um andere Leute gekümmert. Jetzt bin erstmal ich dran. Und das dauert jetzt länger.

Krank gemeldet bin ich seit über einem Jahr, und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben. Seit wann ich krank bin, steht auf einem anderen Blatt.

Noch eine finanzielle Erleichterung: die Arbeitsagentur hat nach 5 Monaten die rückständigen Bewerbungskosten bezahlt, und das macht schon was aus.

So und Montag geh ich wieder zur Ärztin und auch zur Therapeutin.
Kleiner Lichtblick seit der letzten Therapiestunde: Ich bring mehr fertig, und manchmal fange ich an dran zu glauben, daß auch mir noch zu helfen ist, und das nicht wenig. Das müßte eigentlich gefeiert werden, aber ich trau mich halt doch noch nicht so recht.

Seid lieb gegrüßt
die Besserung
Simpl
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Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von Simpl »

Hallo Besserung,

das Beklagen von Dir kann ich nicht nachvollziehen. Sei doch froh, dass Du in einem Land lebst, in dem Du versorgt wirst.

Entschuldige, ich habe sehr wohl Respekt vor Menschen, die in eine Notlage gekommen sind und bin auch der Meinung, dass sich die Qualität einer Gesellschaft darin auszeichnet, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht.

Aber dass Du dann auch noch jammerst, weil Du Dein Geld nicht einteilen kannst, das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.

Wieso musst Du auf Digitalfernsehen umsteigen? Sei doch froh, dass viele Menschen in die Arbeit gehen und Dir somit überhaupt ein Überleben finanzieren.

Also von dieser Warte solltest Du das auch mal betrachten. Es ist auf dieser Welt keine Selbstverständlichkeit, dass man so versorgt wird, wenn man selber nicht mehr kann, wie man in Deutschland versorgt wird.

Gruß Simpl
KatzeI
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Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von KatzeI »

Hallo Besserung!

Schön zu lesen, das Du einen Weg gefunden hast!! Gib den Mut nicht auf - TSCHAKA Du schaffst es schon!!

@Simpl: Freie Meinung für freie Bürger! Klar,da will ich mich gleich anschliessen! Es kann nicht angehen, wenn man über Jahre hinweg gearbeitet hat, fleissig seine Beiträge gezahlt hat vom Staat in solch einer Notlage hängen gelassen wird!!
Schön wenn Du Dich noch nicht wie ein Bittsteller bei Deiner Krankenkasse oder sonstigen Institutionen fühlen musstest! Lebe seit sechs Monaten vom Krankengeld, 400 Euro netto weniger - jeden Monat! Die Rechnungen laufen weiter (Miete, Versicherung etc.)... Beim Sozialamt braucht man nicht erst hinzugehen - obwohl man unter dem Sozialverträglichen Mindesteinkommen lebt! Denn da ist es wichtiger andere Mitbürger zu unterstützen!

Verstehe das bitte nicht falsch, alles was wir Krankengeldempfänger wünschen ist ganz einfach GESUND zu werden und nicht auch noch dauernd wegen der Geldsorgen wieder depressiv zu werden!!

Kaddy
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Simpl
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Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von Simpl »

Hallo Kathrein,

bitte verstehe mich nicht falsch, ich lebe im Moment auch vom Krankengeld und habe meinen Rentenantrag laufen!

Damit bin ich kein Bittsteller, sondern ein Versicherungsfall. Ich habe Beiträge zur Krankenversicherung und zur Rentenversicherung bezahlt. Das ist wie bei einer Feuerversicherung.

Und wenn mir meine Rente oder mein Krankengeld nicht langt, kann die Versicherung nichts dafür, hätte mich ja höher versichern können.

Sozialhilfe dagegen ist Unterstützung vom Staat - ohne dass hierfür Beiträge bezahlt wurden. Da ist ein kleiner Unterschied zu Versicherungsleistungen.

Aber es besteht ein berechtigter Rechtsanspruch auf Sozialhilfe nur, man muss sich auch bewusst machen, dass dies Überlebenshilfen vom Staat sind. Hier dann punktgenaue Versorgung oder sogar Luxus (Digitalfernsehen) einzufordern halte ich für unangemessen.

Gruß Simpl
LB
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Registriert: 7. Mai 2005, 20:29

Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von LB »

Liebe Besserung,

bin zwar neu hier, möchte aber gerne meine "freie Meinung" einer netten Forumsschreiberin, deren Beiträge ich gerne lese, mitteilen.

Finanzielle Probleme sind mistig und dann noch ne oberflächliche Denke von jemanden der meint hier urteilen zu können -sorry sind wir hier vor Gericht? Digitalfernsehen ..na und...

Besserung, lass dich nicht runterziehen, bloss nicht.

Lieben Gruß
Leobiene
truth
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Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von truth »

also so schlecht kanns Besserung doch gar nicht gehen, immerhin hat sie noch einen Comupter und Internetanschluss der ja auch nicht so billig ist.
gelberosen
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Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von gelberosen »

puh, eigentlich wollte ich keinen Streit anfangen. Klar, Internet leiste ich mir. Der Computer ist mir geschenkt worden, ist bestimmt schon fast 10 Jahre alt. Der einzige sonstige Luxus, den ich mir gönne sind 4 Päckchen Tabak im Moment und das Fahrgeld zur Ärztin und zur Therapeutin und Internet. Und zu meinen Behandlern fahre ich im Sommer oft genug mit dem Fahrrad. Macht manchmal 100 km in der Woche radln.

Und das Analogfernsehen kommt in 8 Tagen. Wenn ich mir keine Box kaufe, kann ich bis August noch 3 Programme schauen und dann gar nix mehr. Da hab ich leider keinen Einfluß drauf. Es sei denn, ich ziehe hier aus dem Großraum München weg und hab das gleiche Problem in spätestens 5 Jahren wieder.

So, und Beiträge zur Arbeitslosen- Renten- und Krankenversicherung hab ich 6 Jahre lang gezahlt und mich dabei krank gearbeitet, mit Uniabschluß Hilfsarbeiten.

Ach, was rechtfertige ich mich überhaupt dafür, daß ich noch warm wohnen, essen, mich anziehn, Therapie machen, Internet haben und fernsehen will. Und vielleicht noch duschen.

Was kann ich dafür, daß man mit Hilfsarbeiten nicht mehr verdient, daß man dann im Fall von Arbeitslosigkeit und Krankheit in Ballungsräumen automatisch in die Sozialhilfe fällt? Und würd ich die nicht kriegen, müßte ich von 140 Euro im Monat alles außer der Kaltmiete zahlen. Wer da meckert, soll das erstmal vormachen.

Also, wer sich hier aufregt, sollte lieber vorher mal überlegen oder nachfragen. Das Leben ist schon mit 340 Euro Hartz IV kein Zuckerschlecken, wenn man krank ist. Ich kann froh sein, davon nur das Fahrgeld zu Arzt, Therapeutin und Gruppen zahlen zu müssen und nicht noch Krankenhausaufenthalte oder laufend Medikamente.

Und daß man von 340 Euro nicht mal eben so 200, 300 oder mehr Euro übrig hat, und das auf der Stelle, dürfte wohl auch klar sein. Oder wußtet ihr schon Jahre vorher, daß ihr krank werdet?

Warum wird hier auf Sozialhilfeempfängern rumgehackt? Haben hier einige Angst, daß es ihnen noch viel schlechter gehen könnte? Diskriminieren wir hier als Randgruppe noch die Randgruppe der Randgruppe? Das darf doch nicht wahr sein!!!

So, das wars von mir dazu. Dieser Beitrag hat ja echt die Gemüter gespalten.

Also, erst fragen, dann meckern. Und danke für die Unterstützung von einigen hier. Namen nenn ich grad nicht, weil ich ziemlich wütend bin und ausnahmsweise mal online schreibe, also nicht scrollen kann.

Wütende Grüße
die Besserung
Wölkchen30
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Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von Wölkchen30 »

ach liebe besserung, lass dich bitte nicht herausfordern. du hast absolut keinen grund dich vor irgendwem irgenwie rechtzufertigen!!!

du hast es schwer genug und das musst du HIER ganz sicher niemandem beweisen oder darlegen. mir tut es sehr leid!!!

dennoch freue ich mich sehr, von dir zu lesen. habe oft an dich gedacht du liebe.

alles liebe dir und von herzen alles gute
wölkchen
gelberosen
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Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von gelberosen »

Hallo Wölkchen, danke. Ich hab auch oft an dich gedacht und in deinem alten thread vor etwa einer Stunde angefragt, wie es dir ergangen ist.

Ne, schämen muß ich mich nicht. Wie wohl alle hier. Wir tun wohl alle unser bestes. Der eine behält seine Arbeit, verdient genug. Der andere nicht. Aber deshalb müssen wir uns hier nicht auch noch gegenseitig niedermachen.

Ich geh jetzt offline und les noch das runtergeladene. In den nächsten Tagen mehr, aber versprechen kann ich es nicht.

Beruhigtere Grüße
die Besserung
Simpl
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Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von Simpl »

Hallo Besserung,

sorry, ich wollte und habe bestimmt nicht auf Dir rumgehackt.

Wenn Du meinen Beitrag durchliest und dabei nüchtern und emotionslos bewertest, kannst Du weder ein rumhacken, ein verurteilen oder eine Diskriminierung entdecken.

Im Gegenteil ich habe sogar geschrieben, dass Sozialhilfe recht und billig ist. Ich habe auch geschrieben:

"Entschuldige, ich habe sehr wohl Respekt vor Menschen, die in eine Notlage gekommen sind und bin auch der Meinung, dass sich die Qualität einer Gesellschaft darin auszeichnet, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht".

Es lag mir fern, dich wütend zu machen. Aber eine andere Meinung, ein wenig Kritikfähigkeit würde ich mir von Dir wünschen, wenn Du ein Thema postest wie das hier. Fasse das aber bitte nicht gleich wieder als Belehrung auf, das liegt mir nämlich auch fern.

Im übrigen stehe ich nach wie vor zu meinen Posts.

Danke, dass noch keine Beleidigungen gekommen sind, das war nämlich in den letzten Monaten hier im Forum noch ganz anders.

Respekt verdient auch der Andersdenkende, auch wenn man dessen Meinung oft nicht nachvollziehen kann.

Gruß Simpl
KatzeI
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Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von KatzeI »

Hallo Simpl & Besserung!!

Harzt IV hin oder her... das was man so mitmachen muss wenn man in eine Notlage kommt, ist der absolute Hammer!!

Man kann doch noch so oft Fahrrad fahren, beim ALDI einkaufen, seine Klamotten stopfen... das Geld, welches man bekommt reicht einfach nicht aus...

Versteht mich bitte nicht falsch, ich will niemanden verurteilen, aber wenn ich es manchmal sehe, das Menschen die niemals Steuern gezahlt haben (Sozialhilfe wird durch Steuern finanziert), alles was sie "brauchen" auch noch möglichst neu bekommen... Da schwillt mir manchmal der Kamm an!!

Da kann ich es auch nicht mehr verstehen, das der Digitalreciever nicht bezuschusst wird, den man ja nunmal für´s Fernseh gucken braucht!! Selber bin ich froh, langsam wieder "richtig" arbeiten zu können, um meine Schulden die durch die Erkrankung entstanden sind, abzubezahlen.

Frage mich nur manchmal, wo der sog.Sozialstaat ist, wenn man wirklich seine Hilfe braucht!!!????

Sorry, auch mich machen solche Diskussionen einfach nur wütend. Denn es trägt einfach nicht zur Genesung bei, wenn man nicht weiß, wovon man sein Brot kaufen soll....

Kaddy
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betina
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Registriert: 20. Mär 2003, 17:39

Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von betina »

HAllo Besserung,

ich habe alles hier gelesen. Ich kan nDich verstehen, ich habe auch einmal etwas geschrieben und nur böse Antworten bekommen, die mich sehr unglücklich gemacht haben. Daher schreibe ich hier kaum noch und lese auch nur sehr wenig. Ich möchte Dir nur sagen, daß ich sehr gut mit Dir mitfühlen kann. Ich habe auch seit über 2 Jahren Probbleme mit Ämtern, Behörden, BfA usw. Und es macht einen chon traurig, da es einem doch schlecht geht, man ist krank und trotzdem wird soviel von uns gefordert. Was wir alles mit den Behörden usw. austragen müssen. Es belastet uns noch zusätzlich. Helfen kann ich Dir leider auch nicht. Aber ich weiss, daß es nicht leicht ist mit so wenig auszukommen. Oft hilft nur noch als Ablenkung das Fernsehen, ich gehe oft in die Bücherei und leihe mir Bücher. Kostet hier noch nichts. Dir wünsche ich alles Gute und drücke Dir die Daumen, daß auch noch einma für Dich bessere Zeiten kommen. Wir dürfen nicht die Hoffnung aufgeben, dann geben wi uns auch auf. Es ist oft schwer, aber versuche es und nimm, was hier zum Teil geschrieben wird, nicht so persönlich. Liebe Grüße betina
flora80
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Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von flora80 »

Hallo Simpl!

Ich bin so lange für freie Meinungsbildung, wie sie tatsächlich FREI ist. Stammtischreden haben damit allerdings nichts zu tun. Nachplappern von Schlagworten, ohne tatsächliche Hintergründe aufzuzählen und vor allem ZU VERSTEHEN, ohne soziale Verantwortung übernehmen zu wollen und sich in den Vordergrund spielen um der reinen Provokation willen. Selbst NATÜRLICH alles richtig gemacht haben, selbst kein Schmarotzer sein, das musst du wahrscheinlich so sehr betonen, damit du es selbst glaubst..... hmmm.. Glaub, woran du willst, aber das hat nichts mit freier Meinung zu tun. Wenn ich etwas hasse, dann ist es Pseudointelligenz.
Habe deine "freie Meinung", aber behalte sie einfach so lange für dich, wie sie einen gewissen Grad an Überlegtheit noch nicht erreicht hat. Das Problem an Besserwissern ist nämlich, dass sie nichts besser wissen, aber leider ständig glauben, es sei so.
"Freie Meinung für freie Bürger" ... Na, wenn das kein undurchdachtes Schlagwortnachgeplapper par excellence ist.... Denk einfach, wenn du kannst. Ich hoffe es für dich.
Das ist übrigens natürlich kein Angriff meinerseits, sondern ich habe ganz nüchtern geschrieben, was ich denke. (VORSICHT! IRONIE!) Wenn du wirklich so schlau bist, dann verstehst du vielleicht, warum du bei vielen hier einen sehr schalen Beigeschmack auslöst.
Und tu mir den Gefallen, versuch nicht, einen Streit mit mir anzufangen. Es gibt Dinge, mit denen beschäftige ich mich nur sehr peripher. Und in diesem Falle habe ich es nur getan, weil ich es aus MEINEM sozialen Verständnis heraus nicht wortlos hinnehmen kann, wenn Sozialhilfeempfänger als Schmarotzer hingestellt werden, die froh sein sollen, dass sie überhaupt existieren dürfen und nicht als Gesellschaftsmüll direkt entsorgt werden. Auch in Deutschland gibt es eine sogenannte Armutsgrenze. Und wer darunter lebt, der hat oft schwerwiegende psychische Beeinträchtigungen zu bewältigen, denn es kommt leider heutzutage nicht mehr darauf an, ein bloßes Dach über dem Kopf und ein bisschen zu Essen zu haben.... Es gibt immer mehrere Seiten eines Problems. Am Stammtisch gibt es nur eine. "Freie Meinung"? Ich würde das eher "beschränkte Meinung" nennen.

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Ach ja... mit Depression hat das Ganze insofern zu tun, als dass viele psychisch Erkrankte, die Sozialhilfe bekommen, sehr große Schwierigkeiten haben, aus der Problematik auszusteigen, weil sie von einigen Vertretern der Gesellschaft auf eine Weise diffamiert werden, die einen Gesundungsprozess erheblich behindert.
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gelberosen
Beiträge: 560
Registriert: 26. Jul 2003, 08:20

Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von gelberosen »

Hallo liebes Forum,

Ich hab echt nicht vorgehabt, hier einen Streit auszulösen. Sicher, alle Seiten haben ein bisschen Recht. Aber mir ging es nur darum zu erfahren, wie ander mit dieser Finanzlücke umgehen, die am Monatsende bei Nichtkrankmeldung einfach nicht da wäre.

Eh ich noch weiter koche, kühle ich mich lieber ab. Ich meld mich dann hier wieder, wenn ich kann (emotional und auch zeitlich), und falls ich es für nötig finde. Momentan finde ich, daß alle schon gesagt ist.

Vielleicht hätte ich statt wütend schreiben das ganze auch erstmal mehrere Nächte übeschlafen sollen. Aber wir sind doch alle nur Menschen.

Danke für die Unterstützung, und an die besonders Kritischen: Wer hier bei diesem Thema so emotional einsteigt, sollte sich mal überlegen, warum ihn/sie das so berührt.

Liebe Grüße an alle
die Besserung
KatzeI
Beiträge: 136
Registriert: 15. Okt 2004, 05:59

Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von KatzeI »

Hallo Besserung!!

Sorry, falls ich Dich mit meiner Meinung wütend gemacht haben sollte! Das war in keinster Weise jemals meine Absicht!!

Mir persönlich ging es einfach nur darum, mal aufzuzeigen, mit wie wenig Geld man leben muss und das das einfach nicht so ganz funktioniert! Selber fühle ich mich da auch vom sog. Sozialstaat ziemlich hängengelassen!

Aus diesem Grunde schrieb ich die Antwort an Simpl - zugegeben, war es sicherlich recht krass! Dennoch stehe ich zu meiner Meinung, das es nicht sein kann, das man für jahrelange harte Arbeit unter dem Existenzminimum leben muss ohne Unterstützung und sich dafür auch kritisieren lassen soll!!

Alles Liebe
Kaddy

PS: Falls Deine Psychologin mal im Urlaub ist, kannst Du den Auszahlschein auch einfach von Deinem Hausarzt unterschreiben lassen!!
Erst wenn man unten ist, weiß man wie es oben aussieht..
Simpl
Beiträge: 219
Registriert: 12. Feb 2006, 21:40

Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von Simpl »

Na Flora,

es ist immer wieder schön von Frauen zu lesen, die genau wissen was richtig und falsch ist.

Die wissen, wenn jemand anderer Meinung ist sind das Stammtischparolen.

Schön und wichtig dass es solch kompetente Menschen gibt wie Dich.

Gerade deswegen muss man die Meinungsfreiheit hochhalten, weil solche wie Du nämlich nur schwarz und weiss kennen. Und gerade diese Graustufen eliminieren wollen.

Ok. Du bist gut und ich bin schlecht. In den Jahren meines Lebens habe ich gelernt dass diskutieren wichtig ist, aber nicht mit Menschen die borniert sind und nicht über die Nasenspitze hinausschauen können.

So long!

Simpl
steppenwolf1

Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo zusammen,

@Besserung: lass Dich nicht unterkriegen !

Also mir ist schon etwas mulmig bei dieser Diskussion, so als Hartz4 - Empfänger. Und ich schäme mich oft genug des Umstandes, dass bei mir Gedanken, an auf der Strasse leben oder loslassen hochkommen. Wäre ein Schmarotzer weniger. Da ich aber keine Bedürfnisse habe, wenig esse, habe ich kein finanzielles Problem, ausser dass ich das Geld nicht selbst verdiene. Tja, warum bin ich nur hier ?

steppenwolf
hubsia
Beiträge: 639
Registriert: 19. Mär 2003, 16:33

Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von hubsia »

Oh Flora!
Das kommt mir alles so bekannt vor.....
Ich dachte schon Du wärest reifer geworden,
aber vieleicht war das auch wieder ein falscher Ausdruck von mir und es geht jetzt das nächste los.
Alles liebe Hubert.
hubsia
Beiträge: 639
Registriert: 19. Mär 2003, 16:33

Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von hubsia »

Hallo Simpel!
Genau so sehe ich es auch.
Alles liebe Hubert.
barney

Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von barney »

Warum hackt ihr eigentlich immer auf Simpl herum? Was er hier geschrieben hat, ist in meinen Augen in keiner Weise verletzend oder diskriminierend. Außerdem ist es ohnehin nicht von der Hand zu weisen, sondern durchaus bedenkenswert; wie so oft.

Also, bitte geht auf die Argumente des Anderen ein; ohne Polemik und ohne persönliche Angriffe.

@Flora:
Den Ton Deines Beitrages fand ich ziemlich daneben. Ich dachte eigentlich, dass jetzt wieder ein vernünftiger Umgang miteinander stattfindet. Scheint wohl doch wieder nicht zu klappen.

Gruß
Bernd
KatzeI
Beiträge: 136
Registriert: 15. Okt 2004, 05:59

Re: Geld reicht am Monatsende nicht, weil Krankengeld nur auf Auszahlschein

Beitrag von KatzeI »

Hallo Barney!!

Was heißt hier auf Simpl rumhacken???

In diesem Land leben Menschen, die jahrelang von Ihrem sauerverdientem Geld, Steuern und Sozialabgaben gezahlt haben! Und es ist meine freie Meinung, wenn ich sage, das es nicht sein kann, wenn ein Mensch in eine Notlage kommt, von "Vater Staat" so hängen gelassen zu werden! Das ist in keinster Weise ein Angriff auf irgendwelche Personen und deren Meinung!

Aber überlege mal, das es Menschen gibt, die von 20-30 Euro in der Woche leben müssen und nebenbei ihre Unkosten zu bestreiten haben! Wenn dann auch noch zusätzliche Belastungen dazukommen (Stromnachzahlung, dig.Fernsehen, Zahnarztrechnungen etc), hat man einfach nichts mehr ... Noch nicht einmal Selbstbewußtsein!! Dazu kommt dann leider die Tatsache, das es unendlich viele Menschen gibt, die arbeiten können, nicht wollen und alles bekommen (o.k., jetzt vielleicht nicht mehr, aber vorher war es FAKT)...
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