Innere Unruhe - ständige Nervosität,

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MASH
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Registriert: 12. Feb 2005, 11:53

Innere Unruhe - ständige Nervosität,

Beitrag von MASH »

mein Spannungslevel ist hoch und schwappt schnell über, ich habe Ängste, besonders vor Krankheiten und neige zu inneren Aggressionen.

Liebe Freunde,
nach außen wirke ich ganz ruhig. Mir wird gesagt, dass ich eine angenehme Ruhe ausstrahle, in mir ist es aber das Gegenteil. Meine körperlichen Beschwerden sind Reizmagen und Herzrhythmusstörungen.

Vor nunmehr gut 25 Jahren bin ich nach einer langen Belastungszeit körperlich und psychisch zusammengebrochen und habe mich davon nie mehr ganz erholt.

Ich war in 5 Psychsomatischen Kliniken, mit wenig Erfolg, aber es ging dann immer wieder so einigermaßen. Selbst habe ich viel gemacht bzw. versucht, z.B. Autogenes Training (auch Jacobson), Konzentrative-Bewegungs-Therapie (KBT), Heilpraktiker, Homöopathie, Akupunkur, Esoterik, Religion, Yoga, Bachblüten, Familienstellen und so manche Kurse. Ich habe mich meiner Krankheit über diese lange Zeit nie gebeugt, dass tue ich auch heute noch nicht.

Ein wirksames Medikament war IMAP, über Jahre gespritzt und Tavor in geringer Dosis 1,5 Jahre lang, beides wurde wegen starken Nebenwirkungen abgesetzt. Verschiedene Antidepressiva haben nicht geholfen, eher die Unruhe verstärkt.

Erfreulicherweise haben sich aber in den letzten Jahren meine Depressionen, Erschöpfung und Übelkeit deutlich gebessert.

z.Zt. mache ich eine Gesprächs-Verhaltens-Therapie, gehe in eine Angst-Selbsthilfegruppe und nehme an Medikamenten u.a. Johanniskraut
3 x 300 mg.

Ich habe in der langen Zeit doch auch viel erreicht. Ich finde aber keinen inneren Frieden und keine Harmonie. In Ruhephasen z.B. beim Spazierengehen, haben meine Gedanken so richtig Zeit zum Grübeln und zum Kreisen über Negatives.
Meine lange Krankheitsgeschichte hat mich total verändert. Krankheiten und damit als Vater die Sorge um meine Familie sind zu meinem Lebensschwerpunkt geworden, das zu überwinden gelingt mehr nicht.

Im Kopf ist mir vieles klar, aber die Gefühle folgen dem nicht.

Kann mir jemand hilfreich dazu was sagen? Ich würde mich darüber feuen. Danke!
Xavro
Beiträge: 807
Registriert: 12. Sep 2004, 21:22
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Re: Innere Unruhe - ständige Nervosität,

Beitrag von Xavro »

Hallo Mash,

ich bin mir gar nicht sicher, was du so genau hören möchtest. Hilfreich wird mein Kommentag daher nicht wirklich sein.

Mich wundert, dass man dir nicht schon viel früher eine Verhaltenstherapie zuteil werden lies. Gerade wenn es darum geht, falsch fokussierte Gedankenströme (z.B. die Fixierung auf die Krankheit) aufzubrechen, sollte eine kognitive Verhaltenstherapie "Wunder wirken".

Mit den einzelnen Verhaltenstherapieformen kenne ich mich jedoch nicht aus, deswegen kann ich nicht sagen, ob deine Variante auch okay ist.

Gruß
Xavro
------


Besucht mich doch einmal:


http://www.ak-medizin.de (u.a. mit Informationen zu Antidepressiva)


http://www.ak-extra.de
MASH
Beiträge: 9
Registriert: 12. Feb 2005, 11:53

Re: Innere Unruhe - ständige Nervosität,

Beitrag von MASH »

Hallo Xavro,

ich danke dir für deine Antwort. Ich habe keine genaue Frage zu stellen, denn meine Problematik ist dazu wohl zu vielseitig. Ich habe mir gedacht, wenn jemand
meinen Beitrag liest und meint "aus dem Bauch raus" was dazu sagen zu wollen, oder "einfach nur so".

Sogenannte "fachkundige Ratschläge" kenne ich genügend, aber leider wenig
"von Gefühlen" getragene.

Ich danke dir für deinen Anstoss, der wohl auch nun anderen Lesern meine Wünsche klarer machen wird.

Deine Website ist ganz beeindruckend, ich werde mir dazu extra noch mal genügend Zeit nehmen.

Gruß
MASH













MASH schrieb:
> mein Spannungslevel ist hoch und schwappt schnell über, ich habe Ängste, besonders vor Krankheiten und neige zu inneren Aggressionen.
>
> Liebe Freunde,
> nach außen wirke ich ganz ruhig. Mir wird gesagt, dass ich eine angenehme Ruhe ausstrahle, in mir ist es aber das Gegenteil. Meine körperlichen Beschwerden sind Reizmagen und Herzrhythmusstörungen.
>
> Vor nunmehr gut 25 Jahren bin ich nach einer langen Belastungszeit körperlich und psychisch zusammengebrochen und habe mich davon nie mehr ganz erholt.
>
> Ich war in 5 Psychsomatischen Kliniken, mit wenig Erfolg, aber es ging dann immer wieder so einigermaßen. Selbst habe ich viel gemacht bzw. versucht, z.B. Autogenes Training (auch Jacobson), Konzentrative-Bewegungs-Therapie (KBT), Heilpraktiker, Homöopathie, Akupunkur, Esoterik, Religion, Yoga, Bachblüten, Familienstellen und so manche Kurse. Ich habe mich meiner Krankheit über diese lange Zeit nie gebeugt, dass tue ich auch heute noch nicht.
>
> Ein wirksames Medikament war IMAP, über Jahre gespritzt und Tavor in geringer Dosis 1,5 Jahre lang, beides wurde wegen starken Nebenwirkungen abgesetzt. Verschiedene Antidepressiva haben nicht geholfen, eher die Unruhe verstärkt.
>
> Erfreulicherweise haben sich aber in den letzten Jahren meine Depressionen, Erschöpfung und Übelkeit deutlich gebessert.
>
> z.Zt. mache ich eine Gesprächs-Verhaltens-Therapie, gehe in eine Angst-Selbsthilfegruppe und nehme an Medikamenten u.a. Johanniskraut
> 3 x 300 mg.
>
> Ich habe in der langen Zeit doch auch viel erreicht. Ich finde aber keinen inneren Frieden und keine Harmonie. In Ruhephasen z.B. beim Spazierengehen, haben meine Gedanken so richtig Zeit zum Grübeln und zum Kreisen über Negatives.
> Meine lange Krankheitsgeschichte hat mich total verändert. Krankheiten und damit als Vater die Sorge um meine Familie sind zu meinem Lebensschwerpunkt geworden, das zu überwinden gelingt mehr nicht.
>
> Im Kopf ist mir vieles klar, aber die Gefühle folgen dem nicht.
>
> Kann mir jemand hilfreich dazu was sagen? Ich würde mich darüber feuen. Danke!
shalimar
Beiträge: 2
Registriert: 25. Sep 2003, 07:36

Re: Innere Unruhe - ständige Nervosität,

Beitrag von shalimar »

Hallo Mash.....meine Sympthome sind ganz ähnlich den Deine....nur habe ich noch erheblich mehr. Ich fühle mich aber nicht ernst genommen. Und meine Lebensfreude geht mit langsan flöten.

Liebe Grüße

shalimar
nicky
Beiträge: 12
Registriert: 15. Nov 2004, 17:56

Re: Innere Unruhe - ständige Nervosität,

Beitrag von nicky »

Hallo Mash,

auch ich kenne diese innere Unruhe, das ständige Kreisen der Gedanken um Negatives, Sorgen und die ganzen Belastungen. Nun, seit kurzem mache ich eine Gesprächstherapie. Ich meine schon, dass mir die Gespräche mit der Therapeutin gut tun. Die Minuten und Stunden, in denen ich mich frei und unbeschwert fühle, mehren sich. Kannst du das auch erleben? So aus dem Bauch heraus würde ich sagen: Vielleicht gelingt es dir und auch mir, diese wenige Minuten und Stunden ganz bewußt, als glückliche zu genießen und es könnte langsam besser werden, die Nervosität und das Herzklopfen unterbrochen werden.
Liebe Grüße
Abendrot
MASH
Beiträge: 9
Registriert: 12. Feb 2005, 11:53

Re: Innere Unruhe - ständige Nervosität,

Beitrag von MASH »

Hallo Abendrot,
ich danke Dir. Genau in dieser Richtung arbeitet mein Therapeut mit mir. Wenn auch so viel negativ ist, sucht er was positives, wenn es auch manchmal sehr klein ist und ermuntert mich, darauf aufzubauen. Er sagt mir immer wieder, das sei der einzige Weg, denn die schönen Dinge bekommen dann automatisch immer mehr Raum. Es haut einem ja immer wieder zurück, aber ich glaube doch, dass es ein guter Weg ist und irgendwie tut das anpeilen von Positivem doch gut und stimmt zuversichtlich.
Übrigends: In meiner letzten stationären Therapie in der Psychosomatik in Scheidegg wurde "Tanztherapie" angeboten. Nicht ringelreihen, sondern nur mit sich steigernden Trommel-Rhythmen und geschlossenen Augen, eine Stunde lang, ohne irgend welche Unterbrechung. Natürlich mit klaren Anweisungen für die Körperarbeit, beginnend mit den Füßen und langsam steigernd nach oben bis der ganze Körper im Rhythmus ist. Eine Stunde ist da lang. Da triften keine Gedanken weg. Anschließend folgte eine therapeutische Runde in der jeder sich einbringen konnte. Ich suche hier im Raum München was ähnliches, finde aber leider nichts, ich suche aber weiter, vielleicht gibts mal doch was.

Hallo Morgenrot, liebe Grüße
Mash
MASH
Beiträge: 9
Registriert: 12. Feb 2005, 11:53

Re: Innere Unruhe - ständige Nervosität,

Beitrag von MASH »

Hallo Abendrot,
ich danke Dir. Genau in dieser Richtung arbeitet mein Therapeut mit mir. Wenn auch so viel negativ ist, sucht er was positives, wenn es auch manchmal sehr klein ist und ermuntert mich, darauf aufzubauen. Er sagt mir immer wieder, das sei der einzige Weg, denn die schönen Dinge bekommen dann automatisch immer mehr Raum. Es haut einem ja immer wieder zurück, aber ich glaube doch, dass es ein guter Weg ist und irgendwie tut das anpeilen von Positivem doch gut und stimmt zuversichtlich.
Übrigends: In meiner letzten stationären Therapie in der Psychosomatik in Scheidegg wurde "Tanztherapie" angeboten. Nicht ringelreihen, sondern nur mit sich steigernden Trommel-Rhythmen und geschlossenen Augen, eine Stunde lang, ohne irgend welche Unterbrechung. Natürlich mit klaren Anweisungen für die Körperarbeit, beginnend mit den Füßen und langsam steigernd nach oben bis der ganze Körper im Rhythmus ist. Eine Stunde ist da lang. Da triften keine Gedanken weg. Anschließend folgte eine therapeutische Runde in der jeder sich einbringen konnte. Ich suche hier im Raum München was ähnliches, finde aber leider nichts, ich suche aber weiter, vielleicht gibts mal doch was.

Hallo Morgenrot, liebe Grüße
Mash
nicky
Beiträge: 12
Registriert: 15. Nov 2004, 17:56

Re: Innere Unruhe - ständige Nervosität,

Beitrag von nicky »

Hallo Mash,

ja tanztherapeutische Stunden habe ich auch schon mal mitgemacht und das hat mir sehr gut getan. Die inneren Anspannungen konnte ich sehr gut in den Boden hineinstampfen und einfach viel loswerden. Leider lebe ich im norddeutschen Raum, sonst hätte ich dir dazu schon einen Tip geben können. Ich wünsche dir viel Glück bei der Suche. Mir hilft auch Radfahren und Joggen sehr viel (am liebsten allein), da fühle ich mich dann auch gleich viel freier und ganz wohl. Mit jedem Tritt in die Pedale eine Sorge und ein schlechter Gedanke weniger.
Mit einer Therapie habe ich erst vor kurzem angefangen und erlebe sie bis jetzt als aufbauende Unterbrechung meines Alltags.
Ein Freiraum, in dem viel wachsen kann. Das wirkt sich auch schon ein wenig aus. Ich hoffe sehr darauf, dass die Depressionen mit ihren Begleitsymptomen dadurch ihre Macht verlieren. Kannst du das in deinen Therapiestunden auch erleben?

Liebe Grüße
Abendrot
nicky
Beiträge: 12
Registriert: 15. Nov 2004, 17:56

Re: Innere Unruhe - ständige Nervosität,

Beitrag von nicky »

Hallo,

nun ich bins spontan noch einmal. Ist nun Abendrot oder Morgenrot gut Wetterbot bzw. schlecht Wetterbot?

LG
Abendrot
MASH
Beiträge: 9
Registriert: 12. Feb 2005, 11:53

Re: Innere Unruhe - ständige Nervosität,

Beitrag von MASH »

Hallo Abendrot,
der Gedanke "Schlechtwetterbot" kommt mir dabei gar nicht in den Sinn. Abendrot ist für mich was faszinierend Gewaltiges zum Innehalten mit Ruhe und Frieden zum Abend, es ist unbestritten was schönes.
Morgenrot gefällt mir deshalb, weil es erfrischend ist und in den Tag geht mit neuer Zuversicht und Lebensfreude, so wünsche ich es jedenfalls Dir und allen, die diese Zeilen lesen.
Liebe Grüße
Mash
nicky
Beiträge: 12
Registriert: 15. Nov 2004, 17:56

Re: Innere Unruhe - ständige Nervosität,

Beitrag von nicky »

Hallo Mash,

erst einmal: .... Vielen Dank!!!

LG
Abendrot
Thuja
Beiträge: 444
Registriert: 16. Mär 2004, 20:59

Re: Innere Unruhe - ständige Nervosität,

Beitrag von Thuja »

Hallo MASH!

Qualifizierte Tanztherapie gibt es in München. Natürlich baut jeder Therapeut das so ein bißchen auf seine Weise auf, auch auf die jeweiligen Situationen und teilnehmenden Personen abgestimmt, kann sein, daß es Dir etwas anders vorkäme, als Du es ganz konkret von dieser Klinikarbeit her kennst... Nur, man muß sie halt selbst zahlen, die Krankenkasse übernimmt da nichts...
Brauchst Du eine konkrete Adresse? Ggf. können wir uns ja zu einem Chat verabreden, wo wir genauer darüber sprechen könnten...
Viele Grüße
Annette
MASH
Beiträge: 9
Registriert: 12. Feb 2005, 11:53

Re: Innere Unruhe - ständige Nervosität,

Beitrag von MASH »

Hallo Annette,
leider beherrsche ich den Umgang mit einem Chat nicht. Ich bin neu hier im Kompetenznetz und kenne noch keine geschlossenen Kontaktmöglickeiten.
Trotzdem vielen Dank für Dein Angebot, ich habe mich darüber sehr gefreut.
Viele Grüße
Mash
Thuja
Beiträge: 444
Registriert: 16. Mär 2004, 20:59

Re: Innere Unruhe - ständige Nervosität,

Beitrag von Thuja »

Hallo MASH!

Im Unterforum "Beziehungen im Forum" ist ein Thread "Chatregistrierung 3", da kannst Du Dich für den Chat registrieren lassen und kommst dann auch 'rein. Ist nicht so kompliziert, wie's auf den ersten Blick aussieht...
Bei Bedarf können wir uns da ja mal verabreden, um genauer über die Tanztherapie-Möglichkeiten zu sprechen...

Dir erst mal alles Gute und
viele Grüße
Annette
MASH
Beiträge: 9
Registriert: 12. Feb 2005, 11:53

Re: Innere Unruhe - ständige Nervosität,

Beitrag von MASH »

Thema: Wirkt ein Fluch ?

Hallo liebe Freunde,
ich greife erneut ein lange zurückliegendes Ereignis jetzt nochmal auf.
Mein schon vor 30 Jahren verstorbener Vater hat mich in einer eher belanglosen Auseinandersetzung " du verfluchter Hund" genannt, ich war damals 17.
Noch ein Vorkommnis, mit religiösem Hintergrund war, als er mir erzählte, er hätte geträumt, daß ich von einem Baugerüst gestürzt wäre, mit drei Zwischenaufschlägen und dann am Boden liegend, furchtbar geschrien hätte.
Daraufhin hatte ich jahrlang furchtbare Angstträume, immer oben auf einem Gerüst ohne Lauffläche, auf dem Rücken liegend mit gespreizten Armen und Beinen, mit Händen und Füßen hatte ich mit totaler Kraftanstrengung kurzfristig Halt an seitlichen Gerüststangen. Zu einem Absturz kam es nie, weil ich hilfeschreiend, schweißgebadet und wild um mich schlagend immer aufwachte, bzw. von meiner Frau geweckt wurde. Die Träume kommen aber seit längerem nicht mehr.
Das kommt symbolisch wohl einer "Kreuzigung" nahe, also auch wie der Fluch, mit religiösem Hintergrund.
Bei meinen bisherigen Therapien (das ist wohl allgemein so) wurden religiöse Themen strikt ausgespart.
Ich überlege mir nun, ob der väterliche Fluch immer noch Wirkung auf mich und meine Psyche/Seele haben kann und Schuld an meiner Krankheit sein könnte? Übrigends, mein Vater gab sich extrem religiös.
Kann mir jemand zu diesem Thema was sagen?
Es ist schon so lange her und holt mich doch immer wieder ein.
Ich danke Euch!
Liebe Grüße
MASH
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