Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

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Lakota
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Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von Lakota »

Hallo Ihr alle,
heute hatte ich seit längerer Zeit mal wieder ein Gespräch mit meinem Therapeuten. Seit einigen Wochen merkte ich schon, dass es Zeit ist, ihn zu kontaktieren. Aber ich glaube ja immer, dass es doch ohne geht, zumal ich ja eigentlich erst im Sommer wieder eine Therapie beantragen kann. Lange Rede - kurzer Sinn, letzte Woche war ich so verzweifelt, dass ich ohne nachzudenken, einfach bei ihm angerufen habe. Zum Glück!!!
Es hat mir so gut getan, mich bei ihm auszusprechen. Er motiviert mich immer wieder aufs Neue und zeigt mir jedesmal neue, interessante Sichtweisen auf. So weit , so gut. Das Problem ist nur, dass ich mich nach wie vor, wenn ich von ihm weggehe ( und die Stunde verging wie im Flug ), so traurig fühle. Dann fallen mir so viele Dinge ein, die ich noch mit ihm besprechen möchte. Aber das Schlimmste ist einfach diese Leere, die ich dann fühle. Ich bin nicht in ihn verliebt, das habe ich hinter mir und mit ihm geklärt. Habe ich ja schon in Rapunzels Thread beschrieben. Ich kann nicht erklären, warum ich so fühle und ich weiß auch, dass es in ein paar Tagen wieder besser sein wird. Trotzdem belastet es mich doch sehr. Ich hatte jetzt seit Ende September keinen Termin mehr und wenn ich in dieser Zeit an ihn dachte, dann immmer "nur" mit einem Glücksgefühl darüber, dass ich ihn kenne und dass er, wenn nötig, für mich da sein wird. Ich frage mich, warum das jetzt, nach nur einem Gespräch, nicht weiterhin so ist. Es ist mir so schwer gefallen zu gehen und am liebsten würde ich mich dann in seinem Zimmer verkriechen. Er hat da so eine Couch stehen und jedesmal stelle ich mir vor, wie schön es wäre, wenn ich mich einfach in eine Decke einwickeln und dort liegenbleiben könnte. Ist doch bescheuert, oder? Ich habe dabei keinerlei sexuelle Gedanken, es ist einfach nur der Wunsch nach Geborgenheit und Sicherheit.
Geht es Euch auch so? Möchtet Ihr auch am liebsten ewig beim Therapeuten sitzen bleiben, auch ohne das Ihr verliebt seit? Würde mich wirklich interessieren, wie Ihr darüber denkt. Soll ich ihm das mit der Couch mal erzählen?
Liebe Grüsse an Euch alle, besonders an Rapunzel,
Lakota
Bellasus
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Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von Bellasus »

Hallo Lakota,

ich finde es alles andere als bescheuert, an einem sicheren Ort, wo man sich geborgen fühlt, bleiben zu wollen. Dein Bedürfnis nach Sicherheit, Geborgenheit, Wärme, umsorgt werden ist anscheinend im Moment sehr groß, und es zeigt, wie groß dein Vertrauen in deinen Therapeuten ist.

Ich kenne ähnliche Gefühle, momentan geht es mir so gut wie seit einem Jahr nicht mehr, aber gerade in der letzten Zeit habe ich mir auch manchmal vorgestellt, mich bei meiner Therapeutin einfach auf das Sofa zu kuscheln (sie hat ein Sofa und einen Stuhl zur freien Auswahl). Ich sitze immer auf dem Sofa, wenn ich angespannt bin, nicht mal angelehnt, und ich wüßte gar nicht, wie ich es hinbekommen soll, mich dort "hinzulümmeln", es sind bloß Gedanken, die ich aber bisher auch für mich behalten habe. Ich habe Angst, wenn ich es anspreche, wieder in die Hilflosigkeit des kleinen Kindes zu rutschen, das nach Gehalten-Werden schreit. Vielleicht wäre es aber doch wichtig, es auszusprechen?

Ich denke, der Übergang zwischen sehr viel Vertrauen zum und Abhängigkeit vom Therapeuten ist hier fließend, und es wäre besser, sich außerhalb der Therapiestunden Orte zu schaffen, die Wärme und Geborgenheit geben. Nicht einfach, ich weiß...

Falls du es deinem Thera erzählst, berichte doch mal wenn du magst, ich machs ebenso.

Kuschel dich zu Hause ein bißchen ein und fühl dich umarmt

Annette




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Lakota
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Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von Lakota »

Hallo Annette,
vielen Dank für Deine lieben Worte. Vielleicht spreche ich es doch mal an. Mein nächster Termin ist allerdings erst wieder im März. Falls es was zu berichten gibt, werde ich das tun.
Klar habe ich auch zu Hause meine "Wohlfühlcouch" aber das ist einfach nicht das selbe. Wahrscheinlich liegt es aber daran, dass ich seit drei Jahren ohne Partner bin und mir einfach jemanden wünsche, an den ich mich anlehnen kann. Und das Gefühl habe ich eben beim Therapeuten. Er hat für alles die richtigen Worte und Lösungen. Klar, muss er ja auch, ist schliesslich sein Job. Jetzt nach zwei Tagen hat sich das Gefühlschaos schon wieder weitgehend normalisiert. Trotzdem gibt es immer wieder Augenblicke, in denen ich denke: ach, mein Herr ..... wenn er jetzt nur da wäre! Das zeigt mir, wie sehr mir die "starke" Schulter zum Anlehnen fehlt. Einfach jemand, der mich unterstützt bei meinen kleinen und größeren Problemen. Ich habe es satt, immer alles alleine schaffen zu müssen. Ich habe zwar meine Mutter und auch eine sehr gute Freundin, aber das ist eben nicht zu vergleichen. Und ich glaube, in so einer Situation ist man noch viel anfälliger, für nette und verständnisvolle Therapeuten bzw. deren Couch:-)
Aber was solls. Nur nicht die Realität aus den Augen verlieren.
Es freut mich, dass es Dir gut geht, schliesslich hast Du ja auch schon so eine Therapeutengeschichte hinter Dir.
Bis bald mal wieder,
Lakota
orangezimt
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Registriert: 27. Dez 2004, 19:40

Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von orangezimt »

Hallo an Euch,

nein, es erscheint mir auch nicht "bescheuert"- da würde ich mich Bellasus anschließen. Gerade nach einer längeren Pause ohne "emotionale Unterstützung" ist Dir, Lakota, vielleicht aufgefallen, wie sehr Dir diese fehlt. Und das schöne Gefühl, daß sich da jemand (auch noch männliches) in Dich einschwingt und mit Dir über Dich nachdenkt, will die Phantasie wahrscheinlich so lang wie möglich behalten. Sie vergrößert dann den Raum, die Zeit und die Möglichkeiten, die es in der Realität nicht gibt.

Ich habe mir mal meine gesammelten Übertragungs-Phantasien aufgeschrieben. Da kam einiges zusammen: lauter schöne Dinge, Unternehmungen, Gespräche: ein Beziehungsparadies. Als ich mir dann konkret vorstellte, wie diese lauter schönen Dinge überhaupt nicht in den Zeitplan, geschweige denn in das Lebenskonzept und noch "geschweiger denn" in die Gefühlswelt des Therapeuten passen, musste ich nur noch leise schmunzeln. Das Realitätsprinzip in seiner kühlen Bitterkeit..
Trotzdem finde ich es nicht falsch, solche Phantasien zu haben, im Gegenteil, sie haben einen haltenden, beruhigenden und tröstenden Effekt, den wir ausnutzen können. Nur aufpassen, daß sie nicht "alles" werden.
Liebe Grüße,
orangezimt...
Sarah
Beiträge: 496
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von Sarah »

liebe Lakota,

ich denke es ist ein gutes Zeichen, es zeigt, dass Du viel Vertrauen hast und Hilfe und Geborgenheit bekommst....

....das ist sehr viel, ich glaube die Wenigsten können das von sich sagen....

...sei froh darüber und mach Dir deshalb keine Sorgen......

Sarah
Bellasus
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Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von Bellasus »

Liebe Lakota,

gut, dass du dich wieder etwas sortiert hast und Menschen hast, die dich unterstützen.
Wie recht du hast - es ist nicht dasselbe, aber es ist besser als wenn es gar keinen Ort zum Wohlfühlen gäbe und niemand da wäre. Ich habe auch Freunde, die ich z.T. arg strapaziert habe im letzten Jahr, und sie sind glaube ich heilfroh, dass wir jetzt auch mal wieder schöne Dinge zusammen machen können und ich nicht mehr so im Ausnahmezustand lebe.

>>>Ich habe es satt, immer alles alleine schaffen zu müssen.<<<
Wie oft ich das im letzten Jahr gesagt, geschrien, geheult habe kann ich nicht zählen - immer alles allein geschafft, und nun war einfach keine Kraft mehr da, und der Wille fehlte auch. Auch jetzt, wo es mir wirklich um einiges besser geht, wünsche ich mir oft einen Kokon um mich und dass dieses anstrengende Leben irgendwann mal leichter wird. Es hört ja nie auf, immer gibt es einen neuen Tag, und ich suche mir jeden Morgen etwas, auf das ich mich freue, und fast immer finde ich auch etwas, und wenns nur der Frühstückskaffee ist. Das gibt mir das Gefühl, auch etwas von meinem Dasein zu haben und nicht nur Pflichten zu erfüllen.

Vor fast genau einem Jahr bin ich in die Klinik gegangen und habe gerade richtige Sehnsucht dahin. Zu meiner Therapeutin wäre ich auch gerne ein zweites Mal diese Woche gegangen - eben weil sie versteht, mich aufbaut, ich anlehnungsbedürftig bin.

Ach ja, abgesehen von dem Hausarzt-Therapeuten-Drama letzten Winter bin ich auch seit Jahren Single. Damit hängt es ja auch zusammen, immer alles allein machen zu müssen, allein verantwortlich zu sein, und wenns nur Streß mit dem Vermieter ist. Ich würde so gerne mein Leben teilen, ich liebe es, den ganz banalen Alltag gemeinsam zu leben, immerhin habe ich es früher schon mal so gehabt.

Liebe Lakota, viele, die nie allein gelebt haben, habe riesige Angst davor - wir sind schon ganz schön gut, das zu schaffen

Laß es dir so gut wie möglich gehen, Sarah und Orangezimt natürlich auch!

Annette




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Lakota
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Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von Lakota »

Hallo Ihr Lieben,
ich hab`mich riesig über Euere netten Worte gefreut.
Ja, Sarah, Du hast recht. Ich habe wirklich grenzenloses Vertrauen und erhalte immer wieder aufbauende, hilfreiche und einfach wohltuende Worte von meinem Therapeuten. Ich freue mich auch ehrlich darüber, dass ich bei ihm gelandet bin.
Liebe Anette, es ist schon komisch, aber auch ich sehne mich manchmal nach der Zeit in der Klinik zurück. Obwohl es mir dort so schlecht ging wie noch nie zuvor in meinem Leben. Doch jetzt im nachhinein, war es doch eine besondere Erfahrung, die ich dort erleben durfte. Und man ist so herrlich abgeschirmt von all den Alltagssorgen. Einfach eine ganz eigene und spezielle Atmosphäre. Meistens jedoch bin ich froh, dass ich mein Leben wieder einigermassen im Griff habe. Es gibt natürlich Dinge, die mir Freude bereiten. Da ist zum einen mein Sohn, obwohl das natürlich auch sehr anstrengend sein kann. Und dann ist da auch noch mein Hund, der mir einfach immer Freude bereitet. Nicht zu vergessen meine Arbeit, die mir wirklích Spass macht. Und trotzdem gibt es eben diese Tage, an denen ich mich so schrecklich einsam fühle. Aber wahrscheinlich muss ich das für den Moment einfach so hinnehmen.
Auch ich habe immer diese herrlichen Phantasien wie Du Orangezimt. Dann male ich mir tolle Begebenheiten, Gespräche und vieles andere aus. Und ich fühle mich wohl dabei. Bei mir besteht allerdings die Gefahr, dass ich auf einmal den Bezug zur Realität verliere. Da muss ich ganz schön vorsichtig sein. Ich brauche immer so zwei bis drei Tage nach dem Therapeutenbesuch, bis ich mich wieder auf dem Boden befinde.

Ich grüsse Euch alle ganz lieb,
Lakota
Lee
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Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von Lee »

Hallo zusammen!

Mir ging es ähnlich während der Therapie: Geborgenheit, Angenommensein und Verstandenwerden. Manchmal sogar Trauer, wenn die Stunde vorbei war, und Freude, wenn endlich wieder Therapietag war. Mein Gefühl hat programmgemäß genau so reagiert wie eures auch: Zuneigung, Vertrauen, Dankbarkeit und Glück habe ich empfunden. "Endlich", dachte ich, "hört mir jemand zu und mag mich so, wie ich bin. Endlich versteht mich jemand. Endlich habe ich jemanden gefunden. Nun bin ich nicht mehr allein und werde lernen, mir zu helfen." Dass diese Gefühle und Gedanken wie ein Luftballon geplatzt sind, habe ich schon erzählt... Ich bin nicht naiv, eigentlich sogar eher misstrauisch. Aber in diesem Fall standen meine Türen weit offen... Therapeuten fördern die Entstehung solcher Gefühle in einer therapeutischen Beziehung bewusst, denn nur so kann der Patient "affiziert" werden. Aber der Umgang mit diesen Gefühlen ist eine Gratwanderung. Für beide Seiten.

Heute sehe ich Parallelen zur Kindheit und denke, dass im Therapieprozess sehr viel Regression im Spiel ist: Machtgefüge und Infantilisierung treten schon ein mit: „Bitte, bitte, hilf mir!“ Wenn’s gut läuft, fühlt man sich anschließend verstanden und geborgen. Dieses absolute Annehmen, bedingungslose Lieben und Helfen gibt es im Leben nur einmal - oder hätte es geben sollen: von Mama. In dieser Form kommt das nie wieder. Als Erwachsener muss man immer irgendwas dafür tun. Nur der Therapeut ist scheinbar anders. Man fühlt sich so gut aufgehoben bei ihm, dass man allzu gerne vergisst, dass er eine Dienstleistung ausübt, ein bezahlter Freund auf Zeit ist.

Ich finde all das überhaupt nicht "daneben", sondern zutiefst menschlich - aber es ist so realitätsnah wie Frischverliebtsein. Gefühle bilden nicht die Realität ab, sondern zeigen uns unsere Bedürfnisse wie eine Warnblinkanlage an: Bedürfnis erfüllt -> positive Gefühle, Bedürfnis nicht erfüllt -> negative Gefühle. Die therapeutische Beziehung oder, wie hier, auch nur das Sofa eines Therapeuten kann kurzfristig eine tiefe Sehnsucht stillen, ja - besonders wenn man in seinem Leben viel entbehren musste. Aber irgendwann muss man wieder "raus" aus der Embryohaltung und die Verantwortung für sich übernehmen. Letztlich muss man sich der Angst stellen und sich für das Leben entscheiden. Das ist verdammt schwer.

Grüße
Lee
Bellasus
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Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von Bellasus »

Oh Lee, wenn jemand Wahrheiten aussprechen kann, dann Du!

So genau wollte ich das jetzt eigentlich gar nicht bewußt werden lassen, aber es ist nun mal so, und in Bezug áuf meine Therapeutin ist es auch völlig klar, da passt sie schon auf, dass ich mich nicht zu sehr an sie hänge.

>>>Dieses absolute Annehmen, bedingungslose Lieben und Helfen gibt es im Leben nur einmal - oder hätte es geben sollen: von Mama. In dieser Form kommt das nie wieder. Als Erwachsener muss man immer irgendwas dafür tun.<<<
Genau das ist die Sch... es ist so schwer...

Ich drück dich mal, wenn du magst,

Annette




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Marte
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Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von Marte »

Hallo Ihr Alle,

tja, das ist mein Thema! Ich habe das Gefühl, ohne die Anwesenheit meines Therapeuten gar nicht zu existieren. Ich sehe ihn zweimal die Woche und das Paradoxe ist, dass es mir unglaublich schwer fällt dort zu sein. Trotzdem tut der Abschied dann jedes Mal sehr weh und kaum bin ich gegangen, beginnt eine fast quälende Sehnsucht.

Nun, ich kann mich dort auch manches Mal richtig einkuscheln in den Sessel und wohl fühlen, ich kann mit ihm scherzen, ich kann über mein Leben erzählen; aber sobald es „ernst“ wird, verliere ich mich.

Ich vertraue ihm unendlich, aber eine falsche Silbe, ein falscher Blick, und ich stürze ins Nichts.

Um aufs Thema zurück zu kommen: Ja, ich möchte ewig bei meinem Therapeuten bleiben. Wenn ich nicht real bei ihm bin, spreche ich mit ihm, erlebe Begegnungen...
Es ist wohl eine Art Liebe, aber eben keine erotische.
Ich erkenne mich in vielem wieder, was ihr schreibt (Lee hat es schön theoretisch gefasst). Auch wenn es irgendwie wieder ein wenig anders ist. Hilfreich finde ich es immer, zu merken, dass ich nicht völlig verrückt bin (ein bisschen vielleicht, aber das ist doch auch das schöne am Leben ).
Liebe Grüße Marte
Lee
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Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von Lee »

... woraus sich die Frage ergibt: Wie löse ich mich vom Therapeuten? Mein Ding ist Loslassen offensichtlich nicht.
giselle
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Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von giselle »

hi ihr lieben,

ihr sprecht mir aus der seele und wißt gar nicht, wie sehr ihr mir helft.

einfach danke
giselle
Bina
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Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von Bina »

Hallo zusammen,
ich habe das Forum erst heute entdeckt und bin total erleichtert, dass es mir nicht alleine so geht. Ich mache seit 6 Monaten eine Psychotherapie (wg. chronischer Schmerzen) und fühle mich auch sehr zu meinem Therapeuten hingezogen. Dieses Gefühl des Angenommenseins und von ihm viel besser verstanden zu werden, als von meinem Mann. Mir ist vom Verstand her natürlich klar, dass das sein Job ist, aber das Gefühl ist einfach da. Tja, das mit dem Loslassen ist so 'ne Sache...
Danke, dass Ihr so viel darüber schreibt, das hilft mir schon mal weiter,

Bina
Lakota
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Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von Lakota »

Hallo zusammen,
hier hat sich ja einiges getan, seit ich das letzte Mal reingeschaut habe.
Heute ist wieder so ein besch... Tag, an dem ich am liebsten auf besagtes Sofa flüchten möchte. Ich fühle mich total traurig und mutlos und frage mich, was die Zukunft wohl bringen wird. Ich habe heute meine Kündigung erhalten, da das Geschäft, in dem ich beschäftigt bin, schliessen wird. Jetzt sitze ich da und kann eigentlich keinen klaren Gedanken fassen. Deshalb kann ich auch nicht auf Eure Worte eingehen, was aber nicht heißt, dass ich mich nicht sehr darüber gefreut habe. Bei jedem von Euch finde ich etwas, das auch ganz genau auf mich zutrifft.
Sorry, aber zu mehr bin ich heute nicht in der Lage. Bis zum nächsten Mal,
Lakota
Bina
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Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von Bina »

Liebe Lakota,
vielleicht kannst Du Dich vorübergehend auf besagtes Sofa "träumen". Mich tröstet das immer ein bisschen...

Lass' den Kopf nicht allzusehr hängen,
liebe Grüsse

Bina
Lakota
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Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von Lakota »

Hallo an Bina und alle anderen,
vielen Dank für Deine netten Worte. Auch mir hilft es, wenn ich mich gedanklich auf das Sofa träume. Aber manchmal macht es das Ganze noch schwerer, da es eben nur die Phantasie ist. Ich musste meinen Termin um eine Woche verschieben und warte jetzt schon sehnsüchtig darauf. Ich habe mir übrigens fest vorgenommen, meinem Therapeuten die Sache mir der Couch zu erzählen. Bin mal gespannt, was er dazu sagen wird. Werde selbstverständlich darüber berichten. Hat von Euch schon mal jemand darüber gesprochen?
Also, eine gute Nacht,
Lakota
Lakota
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Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von Lakota »

Sorry, war doppelt!
Marte
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Re: Möchte ewig beim Therapeuten bleiben

Beitrag von Marte »

Hallo Ihr,
es ist Ostern, meinen Therapeuten sehe ich dadurch länger nicht. Und? Die Sehnsucht schmerzt sehr stark. Aber ich fühle mich doch trotzdem wohl. Beim letzten Treffen war er sehr zugewandt (ist er eigentlich immer) und ich fühlte mich nicht so zerrissen, ausgeliefert. Davon zehre ich noch.

Ich habe mit ihm darüber gesprochen, dass ich mich immerzu mit ihm unterhalte. Aber Konkreteres habe ich ihm nicht erzählt, nehme es mir aber jedesmal vor.

Insgesamt geht es mir besser (dank Paroxetin!!!). Das erste Mal seit vielen Jahren kann ich die ersten Frühlingsstrahlen und das Vogelgezwitscher geniessen.

Ich wünsche Euch schöne Frühlingstage. Marte
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