Zoloft - lange Einnahme - gefährlich?

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sunniher
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Zoloft - lange Einnahme - gefährlich?

Beitrag von sunniher »

Hallo ins Forum!
Seit mittlerweile 5 Jahren nehme ich wegen Depression und Panikattacken Zoloft 50 mg (zwischendurch für 2 Jahre 100mg). Momentan fühle ich mich noch nicht in der Lage, dieses Medikament abzusetzen, zu viel steht derzeit für mich an. Ich mache mir aber große Sorgen wegen eventueller Langzeitnebenwirkungen. Ist darüber inzwischen etwas bekannt? Niemand den ich bisher darauf angesprochen habe, kann mir diesbezüglich eine genaue Antwort geben...
Außerdem geht es mir seit einem halben Jahr psychisch schlechter. Kann es sein, dass mein Körper sich entweder an die Dosis so gewöhnt hat, dass das Mittel nicht mehr "genug" wirkt, oder kann es der Fall sein, dass sich die Wirkung mit der Zeit umkehrt?
Ich wäre sehr dankbar für Antworten, da ich mittlerweile sehr verunsichert bin!!!
Danke und viele Grüße!
Xavro
Beiträge: 807
Registriert: 12. Sep 2004, 21:22
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Re: Zoloft - lange Einnahme - gefährlich?

Beitrag von Xavro »

Hallo sunni,

bei diesem Thema, kann dir niemand irgend etwas garantieren. Das Medikament ist seit den 1980ern auf dem Markt, also etwa 20 Jahre. Darüber hinaus noch etwa 10 Jahre in der Entwicklung, macht insgesamt etwa 30 Jahre Erfahrungswerte. Bis jetzt ist über diesen Zeitraum nichts über Langzeitschäden bekannt. Es dürfte aber sehr wenig Patienten geben, die wirklich schon 20 Jahre Zoloft einnehmen. Was nach z.B. 40 Jahren Einnahme passieren wird, kann also keiner vorhersagen.

Ergänzend gibt es dazu natürlich die entsprechenden Tierversuche, die eine gewisse Aussage zulassen, dass Langzeitschäden nicht zu erwarten sind.

Den Regeln der Statistik folgend, müssten sich relevante Wirkungen auch nach kurzer Einnahmezeit zeigen, allerdings in sehr geringen Fallzahlen. Auch da gibt es meines Wissens bisher keine Auffälligkeiten.

Man kann also ruhigen Gewissens sagen, dass Langzeitschäden nicht zu erwarten sind.

Deinen Zeilen entnehme ich, dass die Wirkung von Zoloft in deinem Fall nicht wirklich zufriedenstellend ist. Trotzdem nimmst du es schon seit 5 Jahren. Habt ihr schon mal was anderes probiert? Habt ihr schon mal eine Augmentation mit Lithium, Schilddrüsenhormon, zweites AD etc. probiert?

Grundsätzlich sollten Antidepressiva bei fortlaufender Einnahme ihre Wirkung nicht verlieren. Ich habe in Foren aber auch schon Einzelfälle gelesen, wo das doch passiert ist. Das ist aber offensichtlich nicht die Regel.

Es erscheint mir persönlich aber etwas unlogisch, warum diese Gewöhnung nach über vier Jahren plötzlich einsetzen sollte.

Das waren meine Gedanken dazu. Leider auch nichts konkretes, aber vielleicht helfen sie dir, ein Gesamtbild zu bekommen.

Gruß
Xavro
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