REDUZIERUNG VON AD

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thea
Beiträge: 59
Registriert: 30. Nov 2004, 07:52

REDUZIERUNG VON AD

Beitrag von thea »

Hallo,

Ich habe schon längere Zeit (mehr als 10 Jahre) mit Depressionen zu kämpfen und habe nach einer Akutphase im vorigen Jahr AD verschrieben bekommen.

Durch Kombination mit einer Gesprächstherapie geht es mir mittlerweile seit mehr als einem Monat sehr gut.

Der Neurologe meint, dass ich die Medikamente trotzdem noch einige Zeit weiter nehmen sollte - ich konnte allerdings keine konkrete Auskunft über die Gründe erhalten.
(dieser Neurologe nimmt sich kaum Zeit um auf Rückfragen einzugehen - im Gegenteil - er wimmelt einen regelrecht ab)


Frage: Noch zusätzlichen ärztlichen Rat einholen?
Habe auch schon daran gedacht die Dosis eigenmächtig auf die Hälfte zu reduzieren, um zu sehen wie ich damit klar komme...

Danke schon mal für euren Rat.


LG

Andrea
Sarah
Beiträge: 496
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: REDUZIERUNG VON AD

Beitrag von Sarah »

Sentis
Beiträge: 40
Registriert: 7. Jan 2005, 20:33

Re: REDUZIERUNG VON AD

Beitrag von Sentis »

Hallo Andrea,
ich versuchte es auch eigenmächtig und viel dann in ein nocht tieferes "Loch". Jedenfalls hatte ich mächtig Probleme durch das vorzeitige Absetzen.

Die Notwendig der AD ist einzig eine Frage des chemischen Bedarfs. Depressionen sind ja meist eine Stoffwechselerkrankung. Mein Arzt sagte einmal: Ein AD vorzeitig absetzen wäre genauso falsch und sinnlos, wie wenn ein Zuckerkranker meint, er wolle ohne Insulin auskommen - noch bevor seine Bauchspeicheldrüse wieder normal arbeitet.

Also habe deshalb Geduld, es wird schon die Zeit kommen, wo du es vielleicht nicht mehr brauchst. Das merkt man dann schon. Außerdem ist das Absetzen in der Zeit mit stärkerer Sonneneinstrahlung (ab Mai) leichter, als jetzt im Winter.
thea
Beiträge: 59
Registriert: 30. Nov 2004, 07:52

Re: REDUZIERUNG VON AD

Beitrag von thea »

Hallo Sentis, Hallo Sarah,


Vielen Dank für eure Posts.

Ich kenne Leute, die schon über Jahrzehnte große Mengen AD nehmen und denen es trotzdem nicht gut geht - Bin daher sehr kritisch gegenüber Anweisungen von Ärzten -

Ich sehe die AD als eine Art "Krücke", warte daher schon sehnsüchtig auf den Tag, an dem ich sie nicht mehr brauche -
Andererseits mag ich auch keinen Rückfall riskieren.

Wie ist es bei euch - wie lange nehmt ihr nun die AD?

Habt ihr einen "Plan" wann und ob ihr reduziert?

Lg


Andrea
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2845
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: REDUZIERUNG VON AD

Beitrag von Nico Niedermeier »

Es gibt viele Untersuchungen über Rückfälle nach zu frühem Absetzen von Antidepressiva, vor allem bei Menschen die schon vorher mal eine depressive Phase hatten...die Richtlinien empfehlen mittlerweile eine Weitereinnahme nach der depressiven Phase von 8-12 Monaten..abgesehen davon muss man sich im Falle wiederholter depressiver Phasen Gedanken über eine Phasenprophylaxe machen...also evtl. Lithium oder ein anderes Medikament aus der Gruppe der Prophylaktica..eine Alternative ist die langfristige Einnahme von normalen ADs in ganz niedrigen Dosierungen
Gruss
Dr. Niedermeier
Sarah
Beiträge: 496
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: REDUZIERUNG VON AD

Beitrag von Sarah »

christa
Beiträge: 19
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: REDUZIERUNG VON AD

Beitrag von christa »

Hallo Andrea,

vor allem solltest Du selbst entscheiden dürfen, ob Du schluckst oder nicht. Dazu ist es nötig, dass Du genau über Wirkungen, Nebenwirkungen und Absetzerscheinungen Deines Medikamentes Bescheid weißt.

Eine gute Methode zum Absetzen ist es, ganz ganz langsam abzusetzen. Aller vier Wochen um ein Milligramm reduzieren.

Ich habe selbst eine Gesprächstherapie gemacht. Die "richtige" Gesprächstherapie kann selbstverständlich ein AD überflüssig machen. Aber es geht leider nur langsam. Die Geduld zum langsamen Absetzen kannst Du aber nur dann aufbringen, wenn Du weißt, dass Dein Arzt, Deinen Wunsch abzusetzen, auch ermutigend unterstützt. Dazu gehört, dass er Dich genau über Absetzerscheinungen des Medikamentes aufklärt.

Gruß,

Lotus
Sarah
Beiträge: 496
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: REDUZIERUNG VON AD

Beitrag von Sarah »

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