Diskussionsforum Depression

Hallo zusammen,
ich nehme derzeit 150 mg Trevilor ein und spüre eigentlich kaum eine Wirkung, wenn überhaupt. Als ich von 75 mg auf 150 mg hoch dosiert wurde, hatte ich für 2-3 Tage das Gefühl, es würde mir besser gehen. War vielleicht auch nur Einbildung. Meine Frage wäre, wie hoch kann man Trevilor überhaupt dosieren? Wo ist die Grenze? Wann muß man sich eingestehen, dass es halt nicht das richtige Medikament ist?
Ich wäre froh über eure Antworten.
LG
Ronja

Liebe Ronja,

ich habe selbst keine Erfahrung mit Trevilor.

Meine "schlauen" Bücher sind sich in dieser Frage nicht ganz einig: in einem steht als maximale Tagesdosis für Trevilor 300mg, im anderen 375mg. Ich denke, du kannst davon ausgehen, dass deine Trevilor-Dosierung noch nicht nach oben ausgeschöpft ist. Sprich doch einfach mal deinen Arzt darauf an. Und bedenke, dass es bei jeder Dosiserhöhung eine ganze Zeit (mehrere Wochen) dauert, bis man einschätzen kann, ob sie etwas bewirkt.

Es gibt hier im Forum viele, die selbst Trevilor nehmen und aus eigener Erfahrung berichten können.

Herzliche Grüße

Kroki

Hallo,

ich habe selbst - nach dem Ausprobieren mehrerer anderer ADs - mich allmählich an "meine" Dosis von Trevilor herangetastet: sie lag bei 225 mg. Trevilor ist ja ein SNRI- also wirkt auf den Serotonin- und den Noradrenalin-Spiegel. Soweit ich von anderen Teilnehmern dieses Forums erfahren habe, seltzt die noradrenaline Wirkung erst ab einer Dosis von 225 mg ein und oft "bringt" das denjenigen, die auch einen zu niedrigen Noradrenalin-Spiegel haben, dann erst den Durchbruch. Bei mir war es jedenfalls so.
Du kannst- wenn du "Trevilor" in der Suchfunktion oben rechts eingibst- weitere Erfahrungen und Berichte darüber in diesem Forum nachlesen.
Alles Gute dir und ..... nicht den Mut verlieren, irgendwann findest auch du die richtige Dosierung bzw. das richtige Medi

Doro

Hallo Ronja

Meine Erfahrungen zu Trevilor sind folgende: ich musste bis zu einer Dosierung von 300mg täglich gehen, bis ich eine antidepressive Wirkung spüren konnte, die auch anhielt. Ich tastete mich sozusagen auch in 75mg Etappen da ran. Bei jeder Erhöhung verspürte ich ziemlich schnell eine Verbesserung der depressiven Symptomatik, die aber nach Tagen bzw Wochen dann wieder nachließ. Erst bei 300mg war das nicht mehr der Fall und ich hab dann diese 300mg über ein paar Monate auch eingenommen. Da es mir dann wirklich gut ging, habe ich wieder auf 225mg runterdosiert, da ich doch NW spürte, die auch nicht von selbst nachließen und die eindeutig auf die hohe Dosis selbst zurückzuführen waren. 225mg war dann lange meine Erhaltungsdosis und ich bin jetzt erst seit relativ kurzer Zeit dabei, es mit 150mg zu versuchen.

Ich musste also den "Umweg" über eine zeitlich begrenzte noch höhere Dosis machen, bevor ich eine Wirksamkeit spürte, mit der ich dann ganz zufrieden war.

Allgemein wird für die Retardform von Tr. 300mg täglich als Maximaldosis angegeben, bei der einfachen Form 375mg. Das mag auf den ersten Blick ein Widerspruch sein, ist es aber nicht, weil da noch Parameter eine Rolle spielen, die mit der Darreichungsform zu tun haben. Und es wird immer Einzelfälle geben, wo man noch höher gehen kann. Was man aber auf jeden Fall vermeiden sollte, ist diese hohe Dosierung auf einen Schlag einnehmen zu wollen, das etappenweise Hochdosieren hat sich immer bewährt.

Alles Gute von

Caroline

Hallo Ronja,

Die maximal empfohlene Dosis kannst du dem Beipackzettel des Medikaments entnehmen.

In meinem (Trevilor 150 retard, Oktober 2003) steht als höchste Tagesdosis 375 mg.

Der Hersteller gibt 75 bis 225 mg als üblichen Dosisbereich an.

Ich selbst bin bis 300mg gegangen, allerdings hat mir meine Nervenärztin nachträglich gesagt, dass sie das nur mit schlechtem Gewissen bei einem ambulanten Patienten verordnet hat.

Für SSRI, gibt es inzwischen einige Studien, dass eine höhere Dosierung als angegeben keinen weiteren Erfolg verspricht.

Die Wirkung eines Antidepressivums kann man nicht in 2-3 Tagen abschätzen. Das sind normale Stimmungsschwankungen. Hier ist langer Atem über viele Wochen, teils Monate gefragt, um das zu beurteilen zu können.

Man kann sicher mit dem Trevilor problemlos noch auf 225mg hochgehen (da du ja keine Nebenwirkungen beschreibst). Gegebenenfalls wäre dann noch eine Augmentation mit einem zweiten Medikament zu erwägen.

Gruß
Xavro

Hallo Ronja,

ich nehme seit fast 2 Jahren mit kurzer Unterbrechung TREVILOR retard und habe zwischen 75 mg und 300 mg schon alles gehabt. Allerdings war ich bei den 300 mg stationär im Krankenhaus und mußte zusätzlich abends noch Stangyl nehmen.Teilweise hatte ich da dann aber auch Angstzustände und Panikattacken - weiß nicht ob das nicht an der starken Gesamtmedikation lag?! Mir wurde im KH auch gesagt, daß es nichts bringen würde noch höher wie 300 mg zu gehen, weil sich da dann auch nix mehr tut.
Ich hab das Glück, daß ich auf Trevilor sehr gut und auch relativ schnell anspreche (zumindest war das bei meiner 1. Phase so)z.B. im Gegensatz zu Citalopram. Das war ja die Hölle! Ich denke Du kannst auf alle Fälle noch höher gehen als 150 mg in Absprache mit Deinem Arzt.

Viel Glück
Suse