wieder einmal ein Tief..suche nun Hilfe
Verfasst: 5. Jan 2005, 14:58
Hallo,
dies ist mein erster Beitrag hier. Ich wollte mich gerne mal vorstellen, zusammenfassend meine Geschichte erzählen und suche ein wenig Zuspruch bzw. Tips mit welchen Therapiemaßnahmen (ob erst Psychiater und dann Gesprächstherapie oder beides gleichzeitig oder so)ich am besten beginnen sollte. Ich habe den Beitrag in zwei Teile geteilt (vor und nach dem Strich). Vor dem Strich habe ich meine Kindheit aufgeschrieben. Danach kommt mein akutes Problem.
So..ich bin 22 Jahre alt, habe 2 Kinder (fast 3 Jahre (w) und fast 1 Jahr (m).
In meiner Kindheit wurde ich von meinem Vater sexuell und psychisch (ich bin sein Eigentum, ich bin dumm, häßlich, hat mich als ich pubertierte und mein Körper sich veränderte bei meinen Genitalien (danach wie sie aussehen, welche Form sie hatte) benannt statt mich beim Namen zu nennen -auch in Anwesenheit meiner Mutter-, usw. usf.) missbraucht worden. Das was ich jetzt schreibe/geschrieben habe spielt sich vom 12.- 17 Lebensjahr ab. Die Zeit ist nur noch verschwommen in meinem Kopf. Ich bekomme alles nur noch bruchstückhaft zusammen. Ebenso weiß ich nicht mehr genau ob das was ich meine erlebt zu haben (der sexuelle mißbrauch) auch statt gefunden hat, weil mein Vater es sehr vehement bestritten hat als ich das mal im Streit im beisein meiner Mutter angesprochen habe. Vielleicht bilde ich mir das nur ein und habe das was ich meine Nachts im Bett gespürt zu haben (meine Machtlosigkeit, Angst, Enttäuschung, Verzweiflung)-immer wieder- nur geträumt....
Meine behinderte Schwester ist mit 3 Jahren weggeschickt worden und ich glaube da hat meine Bulimie angefangen. Mit 5 Jahren ist sie dann gestorben. Ich habe sie über alles geliebt. Sonst habe ich für niemanden Gefühle empfunden. Was sich bis heute (mit Ausnahme meiner Kinder) gehalten hat.
Mit 17 bin ich dann von heute auf morgen von meinen Eltern ausgezogen und habe dann mit meinem damaligen Freund zusammen gewohnt. Er hat mich oft wenn wir uns gestritten haben verprügelt. Das war in Ordnung. Das waren die einzigen Momente in denen ich etwas spüre und nicht nur eine leere , emotionslose Hülle bin.
Ich hatte in der Zeit vom 12.-19. Lj sehr viele wechselnde sexuellen Kontakte gehabt. Ich konnte kann immer noch nur mit Männern umgehen. Zum größtenteils mit viel älteren Männern (mein Mann ist 16 Jahre älter als ich). Ansonsten hatte/habe ich keine Freunde.
In der Schule habe ich mich immer zurückgezogen. Ich konnte mit gleichaltrigen sowieso nichts anfangen. Konnte mit keinem reden. Mich nervte es, dass sich in der Schule immer alles wiederholt hat. Es ging immer nicht weiter, jedes Thema wurde so lange durchgekaut bis es fast jeder verstanden hat. Dadurch konnte ich mich nicht konzentrieren, war gelangweilt, hatte immer sehr schwankend mal gute, mal schlechte Noten. Am Ende bin ich nur noch unregelmäßig hingegangen. Konnte es nicht ertragen dort zu sein. Ging mal nur ein zwei Stunden hin und MUSSTE verschwinden weil ich es nicht aushielt (12. Klasse abgebrochen). Ich war auch permanent müde weil ich nicht schlafen konnte. Als ich dann mein eigenes Zimmer hatte war ich wie davon besessen immer wieder zu schauen ob ich nicht doch vergessen habe die Tür abzuschließen.
Bin nie ausgegangen. Die Vorstellung etwas zu unternehmen war/ist mir ein greuel. Ich habe keinen Spaß dabei (außer wenn ich Alkohol trinke), oft sagen andere, dass das Zusammensein schön gewesen ist, und ich denke was war an diesem Abend so schön???
Es ist schwierig zu beschreiben wie ich mich in Kontakt mit anderen fühle (bei Frauen und bei Männern mit denen ich nicht gedenke ins Bett zu gehen), Ich bin dann plötzlich sehr unsicher. Ich fange an zu schwitzen, ich kann nichts mehr sagen usw...Ich baue eine "Mauer" in mir auf. Ich erzähle nie was über mich. Keiner kann mich kennenlernen. Ich kann gut zuhören...das wars dann auch. Bin aber auch mißtrauisch. Ich glaube nie was andere mir sagen. Kann mir nicht vorstellen, dass jemand mich mag usw... Keine Gefühle, keine Zuneigung...völlig emotionalslos. Ich habe keine Freunde. Es fällt mir sehr schwer Kontakte zu halten weil ich nicht gerne weggehe. Ich fühle mich dann immer so unsicher.. verstelle mich....die Stunden vor dem weggehen verbringe ich dann immer damit mir eine Ausrede zu suchen wieso ich denn doch absagen muss.
Außer während meiner ersten Schwangerschaft ( da hatte ich noch Bulimie) weiß ich nicht, was es heißt glücklich (mindestens einen ganzen Tag) zu sein. Es war alles trüb, aussichtslos, langweilig, neutral, Bulimie,.....ein teufelskreis..für mich war das normal so ist das Leben halt...aber während der Schwangerschaft war ich ungefähr 9 Monate lang glücklich..es hatte alles einen Sinn. Ich fühlte. Liebte meinen Mann. Alles wunderschön.
Dann kam die Geburt. Ich wollte, dass der Zustand des schwanger seins nicht aufhört. Die Geburt verlief schnell und problemlos. Als mir meine Süße aber auf den Bauch gelegt wurde war mein Gefühl neutral... Nach ein paar Tagen hat es sich aber zum Guten gewendet. Ich konnte mit meinem Körper (den ich immer gehasst habe) mein Kind ernähren. Bulimie hat aufgehört. Irgendwann fingen meine Depressionen wieder schleichend an. Ich habe es nicht mehr auf die Reihe bekommen aufzuräumen, der Gedanke daran rauszugehen war ein greuel, ich hockte tagelang zu Hause...es gab Höhen und Tiefen.
Dann wurde ich wieder schwanger,,,diesmal war es ganz anders...mir war die ersten drei Monate übel. Ich konnte manche Tage nur im Bett verbringen. Während der Schwangerschaft fand ich mich nur häßlich..wollte nicht mehr...hatte angst das Kind nicht so lieben zu können wie die Große...wieder emotionslos. Dann kam die Geburt...die war sehr sehr schnell und wunderschön...ich liebte dieses Kind während ich es herauspresste. Dann kam ich nach Hause und der Alltag die immer wieder kehrende Depression fing wieder an.
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Mein Mann ist sehr lieb und geduldig. Aber manchmal ist er auch sehr unsensibel. Es hat dazu geführt, dass wir uns am Neujahrstag ziemlich gestritten haben. Meine Schwiegermutter hat sich über meine Angst vor dem Dunkeln lustig gemacht, mein Mann hat anstatt mir beizustehen noch einen draufgesetzt, ein Bekannter (20 Jahre äter als ich) behandelt mich respektlos und mein Mann setzt einen drauf.. Vorher ging es mir auch schon nicht gut und ich spürte die herannahende Depression schon, weil ich keine Lust hatte zwei Wochen lang eine Rundreise bei unseren Bekannten über den Jahreswechsel zu machen. Ich war richtig sauer auf meinen Mann und wollte nach Hause. Ich habe ihn dann zu unseren nächsten Reiseziel gefahren und wollte mit den beiden Kindern nach Hause, als meine Große anfing zu schreien weil sie auch dort bleiben wollte um mit den Kindern zu spielen ( die längste Zeit die ich ohne meine Tochter verbringen mußte waren 16 Std. die ich im Krankenhaus gewesen bin. Ich war noch nicht soweit für eine Trennung). In dem moment hat sich in meinem Kopf ein Schalter umgelegt und ich wollte nur weg. Egal ob mit Kind oder ohne. Sie ist also mit meinem Mann da geblieben und ich bin mit meinem Sohn davongedüst. Während der Fahrt ging es mir sehr schlecht. Ich habe geheult, gezittert, mir war eiskalt...auf der Landstraße passierte es dann, dass sich meine Hände am Lenkrad verselbständig haben. Ich merkte, wie ich Bäume anvisiert habe und darauf zufahren wollte. Ich mußte wie ich es schon öfters erlebt habe meinen Händen mit meinem Kopf befehlen es nicht zu tuen. Dann haben sich noch Angstattacken dazugesellt. Ich weiß gar nicht, wie ich es gschaftt habe die 1 1/2 Std. im Auto zu verbringen.
Die letzten Tage waren gräßlich. Ich habe einen Kampf mit mir gehabt...ich habe die Kleine schrecklich vermisst. Ich wollte das Gefühl nicht noch einmal erleben. Habe mir vorgenommen keine Gefühle mehr zuzulassen. es hat mir wegetan. Ich konnte nicht mehr aufräumen, nichts mehr essen, trinken usw. ich fühlte mich ohnmächtig. Ich hatte Angst vor Allem inkl. mir selbst.
Ich habe das Gefühl, dass meine Depression mit jedem Mal schlimmer wird. Meine Ängste werden auch immer intensiver. Ich kann im moment noch rational da ran gehen. Meinen Kopf von meinem Körper trennen. Aber es wird immer schwieriger. Ich habe meinem Mann gestern in eine E-Mail geschrieben, dass ich mich von ihm trennen möchte, weil ich nichts mehr für ihn empfinde (das ist nur wenn es mir schlecht geht. Jetzt kann ich mir gar nicht vorstellen wie ich das jemals hab schreiben können) usw..aber 5 Minuten später nachdem ich bei euch den Erfahrungsbericht gelesen habe, habe ich ihm gegen meine Überzeugung gegen mein Gefühl geschrieben, dass er mich nicht ernst nehmen soll und habe ihm den Erfahrungsbericht auf dieser Seite geschickt. Wie lange kann ich das noch??? Wann geht nichts mehr und ich mache mein Leben kaputt weil ich meinen Mann vergraule, weil ich meine Kinder nicht mehr lieben kann oder weil ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe?
Ich glaube eigentlich immer noch nicht ernsthaft, dass ich Depressionen, Angst- ( Spinnen, Dunkel, Höhe, kleine Räume, dass meinen Kindern etwas passiert)/Panikattacken (mein Kopf fängt plötzlich an zu surren, wenn andere sich unterhalten höre ich die Stimmen ganz weit weg als ob ich nicht dazugehöre, mir wird Heiß, ich bekomme das Gefühl in Ohnmacht zu fallen und bekomme keine Luft mehr) habe. Ich glaube, dass ich einfach ein emotionsloser Mensch bin der viel grübelt, wenig redet, dazu neigt Süchten zu erlegen und ein Leben ansonsten so ist wie ich es empfinde -neutral-. Das denke ich wenn es mir neutral geht. Wenn es mir schlecht geht, dann will ich mich nur noch verkriechen und grübeln. Niemanden mehr sehen oder sprechen, jeder Tag is eine Qual...
Ich habe mich heute dazu durchgerungen bei einer Therapeutin anzurufen...sie hat noch nicht zurückgerufen. Ich kämpfe schon seit Jahren damit den ersten Schritt zu tuen. Aber ich habe bei Ärzten immer das Gefühl, dass alles einfach nur mit einer mehr oder weniger plausiblen, wenig für mich befriedigenden Erklärung, abgetan wird. Dann habe ich immer das Gefühl, er/sie denkt ich übertreibe und nimmt mich nicht ernst. Es is mir dann peinlich und dann geht es mir schlecht. Ich nehme mich zu wichtig und habe eigentlich nichts und jammere nur rum.
Heute geht es mir wieder einigermaßen gut. Ich sehe wieder ein wenig Licht. Aber die letzten Tage waren unerträglich.
Danke fürs lesen. Ich mußte gerade wieder einmal alles rekapitulieren. Ich werde das Geschriebene nicht noch einmal korrigieren, weil ich mich sonst nicht traue den Beitrag abzuschicken.
dies ist mein erster Beitrag hier. Ich wollte mich gerne mal vorstellen, zusammenfassend meine Geschichte erzählen und suche ein wenig Zuspruch bzw. Tips mit welchen Therapiemaßnahmen (ob erst Psychiater und dann Gesprächstherapie oder beides gleichzeitig oder so)ich am besten beginnen sollte. Ich habe den Beitrag in zwei Teile geteilt (vor und nach dem Strich). Vor dem Strich habe ich meine Kindheit aufgeschrieben. Danach kommt mein akutes Problem.
So..ich bin 22 Jahre alt, habe 2 Kinder (fast 3 Jahre (w) und fast 1 Jahr (m).
In meiner Kindheit wurde ich von meinem Vater sexuell und psychisch (ich bin sein Eigentum, ich bin dumm, häßlich, hat mich als ich pubertierte und mein Körper sich veränderte bei meinen Genitalien (danach wie sie aussehen, welche Form sie hatte) benannt statt mich beim Namen zu nennen -auch in Anwesenheit meiner Mutter-, usw. usf.) missbraucht worden. Das was ich jetzt schreibe/geschrieben habe spielt sich vom 12.- 17 Lebensjahr ab. Die Zeit ist nur noch verschwommen in meinem Kopf. Ich bekomme alles nur noch bruchstückhaft zusammen. Ebenso weiß ich nicht mehr genau ob das was ich meine erlebt zu haben (der sexuelle mißbrauch) auch statt gefunden hat, weil mein Vater es sehr vehement bestritten hat als ich das mal im Streit im beisein meiner Mutter angesprochen habe. Vielleicht bilde ich mir das nur ein und habe das was ich meine Nachts im Bett gespürt zu haben (meine Machtlosigkeit, Angst, Enttäuschung, Verzweiflung)-immer wieder- nur geträumt....
Meine behinderte Schwester ist mit 3 Jahren weggeschickt worden und ich glaube da hat meine Bulimie angefangen. Mit 5 Jahren ist sie dann gestorben. Ich habe sie über alles geliebt. Sonst habe ich für niemanden Gefühle empfunden. Was sich bis heute (mit Ausnahme meiner Kinder) gehalten hat.
Mit 17 bin ich dann von heute auf morgen von meinen Eltern ausgezogen und habe dann mit meinem damaligen Freund zusammen gewohnt. Er hat mich oft wenn wir uns gestritten haben verprügelt. Das war in Ordnung. Das waren die einzigen Momente in denen ich etwas spüre und nicht nur eine leere , emotionslose Hülle bin.
Ich hatte in der Zeit vom 12.-19. Lj sehr viele wechselnde sexuellen Kontakte gehabt. Ich konnte kann immer noch nur mit Männern umgehen. Zum größtenteils mit viel älteren Männern (mein Mann ist 16 Jahre älter als ich). Ansonsten hatte/habe ich keine Freunde.
In der Schule habe ich mich immer zurückgezogen. Ich konnte mit gleichaltrigen sowieso nichts anfangen. Konnte mit keinem reden. Mich nervte es, dass sich in der Schule immer alles wiederholt hat. Es ging immer nicht weiter, jedes Thema wurde so lange durchgekaut bis es fast jeder verstanden hat. Dadurch konnte ich mich nicht konzentrieren, war gelangweilt, hatte immer sehr schwankend mal gute, mal schlechte Noten. Am Ende bin ich nur noch unregelmäßig hingegangen. Konnte es nicht ertragen dort zu sein. Ging mal nur ein zwei Stunden hin und MUSSTE verschwinden weil ich es nicht aushielt (12. Klasse abgebrochen). Ich war auch permanent müde weil ich nicht schlafen konnte. Als ich dann mein eigenes Zimmer hatte war ich wie davon besessen immer wieder zu schauen ob ich nicht doch vergessen habe die Tür abzuschließen.
Bin nie ausgegangen. Die Vorstellung etwas zu unternehmen war/ist mir ein greuel. Ich habe keinen Spaß dabei (außer wenn ich Alkohol trinke), oft sagen andere, dass das Zusammensein schön gewesen ist, und ich denke was war an diesem Abend so schön???
Es ist schwierig zu beschreiben wie ich mich in Kontakt mit anderen fühle (bei Frauen und bei Männern mit denen ich nicht gedenke ins Bett zu gehen), Ich bin dann plötzlich sehr unsicher. Ich fange an zu schwitzen, ich kann nichts mehr sagen usw...Ich baue eine "Mauer" in mir auf. Ich erzähle nie was über mich. Keiner kann mich kennenlernen. Ich kann gut zuhören...das wars dann auch. Bin aber auch mißtrauisch. Ich glaube nie was andere mir sagen. Kann mir nicht vorstellen, dass jemand mich mag usw... Keine Gefühle, keine Zuneigung...völlig emotionalslos. Ich habe keine Freunde. Es fällt mir sehr schwer Kontakte zu halten weil ich nicht gerne weggehe. Ich fühle mich dann immer so unsicher.. verstelle mich....die Stunden vor dem weggehen verbringe ich dann immer damit mir eine Ausrede zu suchen wieso ich denn doch absagen muss.
Außer während meiner ersten Schwangerschaft ( da hatte ich noch Bulimie) weiß ich nicht, was es heißt glücklich (mindestens einen ganzen Tag) zu sein. Es war alles trüb, aussichtslos, langweilig, neutral, Bulimie,.....ein teufelskreis..für mich war das normal so ist das Leben halt...aber während der Schwangerschaft war ich ungefähr 9 Monate lang glücklich..es hatte alles einen Sinn. Ich fühlte. Liebte meinen Mann. Alles wunderschön.
Dann kam die Geburt. Ich wollte, dass der Zustand des schwanger seins nicht aufhört. Die Geburt verlief schnell und problemlos. Als mir meine Süße aber auf den Bauch gelegt wurde war mein Gefühl neutral... Nach ein paar Tagen hat es sich aber zum Guten gewendet. Ich konnte mit meinem Körper (den ich immer gehasst habe) mein Kind ernähren. Bulimie hat aufgehört. Irgendwann fingen meine Depressionen wieder schleichend an. Ich habe es nicht mehr auf die Reihe bekommen aufzuräumen, der Gedanke daran rauszugehen war ein greuel, ich hockte tagelang zu Hause...es gab Höhen und Tiefen.
Dann wurde ich wieder schwanger,,,diesmal war es ganz anders...mir war die ersten drei Monate übel. Ich konnte manche Tage nur im Bett verbringen. Während der Schwangerschaft fand ich mich nur häßlich..wollte nicht mehr...hatte angst das Kind nicht so lieben zu können wie die Große...wieder emotionslos. Dann kam die Geburt...die war sehr sehr schnell und wunderschön...ich liebte dieses Kind während ich es herauspresste. Dann kam ich nach Hause und der Alltag die immer wieder kehrende Depression fing wieder an.
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Mein Mann ist sehr lieb und geduldig. Aber manchmal ist er auch sehr unsensibel. Es hat dazu geführt, dass wir uns am Neujahrstag ziemlich gestritten haben. Meine Schwiegermutter hat sich über meine Angst vor dem Dunkeln lustig gemacht, mein Mann hat anstatt mir beizustehen noch einen draufgesetzt, ein Bekannter (20 Jahre äter als ich) behandelt mich respektlos und mein Mann setzt einen drauf.. Vorher ging es mir auch schon nicht gut und ich spürte die herannahende Depression schon, weil ich keine Lust hatte zwei Wochen lang eine Rundreise bei unseren Bekannten über den Jahreswechsel zu machen. Ich war richtig sauer auf meinen Mann und wollte nach Hause. Ich habe ihn dann zu unseren nächsten Reiseziel gefahren und wollte mit den beiden Kindern nach Hause, als meine Große anfing zu schreien weil sie auch dort bleiben wollte um mit den Kindern zu spielen ( die längste Zeit die ich ohne meine Tochter verbringen mußte waren 16 Std. die ich im Krankenhaus gewesen bin. Ich war noch nicht soweit für eine Trennung). In dem moment hat sich in meinem Kopf ein Schalter umgelegt und ich wollte nur weg. Egal ob mit Kind oder ohne. Sie ist also mit meinem Mann da geblieben und ich bin mit meinem Sohn davongedüst. Während der Fahrt ging es mir sehr schlecht. Ich habe geheult, gezittert, mir war eiskalt...auf der Landstraße passierte es dann, dass sich meine Hände am Lenkrad verselbständig haben. Ich merkte, wie ich Bäume anvisiert habe und darauf zufahren wollte. Ich mußte wie ich es schon öfters erlebt habe meinen Händen mit meinem Kopf befehlen es nicht zu tuen. Dann haben sich noch Angstattacken dazugesellt. Ich weiß gar nicht, wie ich es gschaftt habe die 1 1/2 Std. im Auto zu verbringen.
Die letzten Tage waren gräßlich. Ich habe einen Kampf mit mir gehabt...ich habe die Kleine schrecklich vermisst. Ich wollte das Gefühl nicht noch einmal erleben. Habe mir vorgenommen keine Gefühle mehr zuzulassen. es hat mir wegetan. Ich konnte nicht mehr aufräumen, nichts mehr essen, trinken usw. ich fühlte mich ohnmächtig. Ich hatte Angst vor Allem inkl. mir selbst.
Ich habe das Gefühl, dass meine Depression mit jedem Mal schlimmer wird. Meine Ängste werden auch immer intensiver. Ich kann im moment noch rational da ran gehen. Meinen Kopf von meinem Körper trennen. Aber es wird immer schwieriger. Ich habe meinem Mann gestern in eine E-Mail geschrieben, dass ich mich von ihm trennen möchte, weil ich nichts mehr für ihn empfinde (das ist nur wenn es mir schlecht geht. Jetzt kann ich mir gar nicht vorstellen wie ich das jemals hab schreiben können) usw..aber 5 Minuten später nachdem ich bei euch den Erfahrungsbericht gelesen habe, habe ich ihm gegen meine Überzeugung gegen mein Gefühl geschrieben, dass er mich nicht ernst nehmen soll und habe ihm den Erfahrungsbericht auf dieser Seite geschickt. Wie lange kann ich das noch??? Wann geht nichts mehr und ich mache mein Leben kaputt weil ich meinen Mann vergraule, weil ich meine Kinder nicht mehr lieben kann oder weil ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe?
Ich glaube eigentlich immer noch nicht ernsthaft, dass ich Depressionen, Angst- ( Spinnen, Dunkel, Höhe, kleine Räume, dass meinen Kindern etwas passiert)/Panikattacken (mein Kopf fängt plötzlich an zu surren, wenn andere sich unterhalten höre ich die Stimmen ganz weit weg als ob ich nicht dazugehöre, mir wird Heiß, ich bekomme das Gefühl in Ohnmacht zu fallen und bekomme keine Luft mehr) habe. Ich glaube, dass ich einfach ein emotionsloser Mensch bin der viel grübelt, wenig redet, dazu neigt Süchten zu erlegen und ein Leben ansonsten so ist wie ich es empfinde -neutral-. Das denke ich wenn es mir neutral geht. Wenn es mir schlecht geht, dann will ich mich nur noch verkriechen und grübeln. Niemanden mehr sehen oder sprechen, jeder Tag is eine Qual...
Ich habe mich heute dazu durchgerungen bei einer Therapeutin anzurufen...sie hat noch nicht zurückgerufen. Ich kämpfe schon seit Jahren damit den ersten Schritt zu tuen. Aber ich habe bei Ärzten immer das Gefühl, dass alles einfach nur mit einer mehr oder weniger plausiblen, wenig für mich befriedigenden Erklärung, abgetan wird. Dann habe ich immer das Gefühl, er/sie denkt ich übertreibe und nimmt mich nicht ernst. Es is mir dann peinlich und dann geht es mir schlecht. Ich nehme mich zu wichtig und habe eigentlich nichts und jammere nur rum.
Heute geht es mir wieder einigermaßen gut. Ich sehe wieder ein wenig Licht. Aber die letzten Tage waren unerträglich.
Danke fürs lesen. Ich mußte gerade wieder einmal alles rekapitulieren. Ich werde das Geschriebene nicht noch einmal korrigieren, weil ich mich sonst nicht traue den Beitrag abzuschicken.