selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

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Anjafelix
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selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von Anjafelix »

sorry
musste es wieder löschen
albert
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Re: selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von albert »

Hallo Anjafelix,
ich wohne ich Bruchsal, und bin beruflich öfter in Karlsruhe, besuche dort seit Jahren die Selbsthilfegruppe Weltenwanderer; diese trifft sich in der Schillerstraße 33. Es gibt aber auch in Bruchsal eine SHG, bei der Caritas.
Die Selbsthilfegruppe, ja das Umfeld im Psychotreff Schillerstraße ist für mich sehr wichtig geworden. Ich treffe dort Menschen mit ähnlichen Problemen und kann frei mit ihnen über meine Probleme reden. Zu den Menschen in meinem beruflichen Umfeld habe ich Hemmungen über meine psychische Probleme zu sprechen, da halte ich eine Fassade aufrecht. So lebe ich in zwei Welten, fein säuberlich getrennt. Eigenartigerweise geht das.
Unsere SHG für psychische Kranke besteht überwiegend aus depressiven, uni- und bipolar. Wir treffen uns einmal am letzten Montag im Monat um 19 Uhr. Morgen am Sonntag veranstaltet der Trägerverein der Schillerstraße einen Brunch ab 10 Uhr, da gehe ich auch hin.
In der letzten Zeit spüre ich, dass die Begegnungen in der SHG zu formell sind mit dem empfohlenen Ablauf, auch zu selten, weil nur einmal im Monat. Sollte öfter stattfinden.
Die informellen Begegnungen beim Brunch und beim Kaffeenachmittag Mittwochs und Freitags haben mir spürbar an Bedeutung gewonnen.
Soviel für heute
Herzlichen Gruß
Albert
Anjafelix
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Re: selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von Anjafelix »

hallo Hr. Dr.Albert Keim

vielen Dank

für die schnelle Antwort
ich werde dies mit meiner Therapeutin besprechen
da für mich an erster Stelle immer noch ist
beruf, haushalt und kind bewältigt zu bekommen
und das klappt momentan sehr gut
freizeit sinnvoll zu gestalten und auch andere Kontakt zu pflegen und nicht alles alleine zu machen gehört zu einem ausgefüllten Leben dazu
und da möchte ich in kleinen vorsichtigen
Schritten hin.

naja schon nach dem motto zuerst die arbeit und dann die Freizeit
was schon schwierig ist
alle Kraft in das funktionieren zu stecken
und dann fehlt die Kraft für noch mehr.


herzliche grüsse
anja
Anjafelix
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Re: selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von Anjafelix »

jahallo
ich habe mich mal nun in ruhe etwas hier durchgelesen
und auch einiges über selbsthilfegruppen gefunden
das ist ja alles sehr anonym und es ist
oft mit einer schweigepflicht verbunden
über das was gesprochen wurde nicht reden zu dürfen
und gerade das macht es mir sehr schwierig
aus meiner isolation zu kommen
denn gerade das drüber nicht reden dürfen hat mich in meine isolation gebracht.

Meine therapeutin hat mich auch nicht darin bestärkt mich einer selbsthilfegruppe anzuschliesen
weil ich dann wieder in einen isolationsbeziehungswirrwar gerate
es ist mir aber bewusst das man nicht alles überall hintragen darf und nicht alles überall erzählen darf

ist etwas schwierig gerade da einen ausweg
zu finden

liebe grüsse
anja
albert
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Re: selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von albert »

Hallo Anja,
ich denke, dass du die Schweigepflicht missverstanden hast. Das erstreckt sich natürlich auf Dinge, die ich von anderen erfahre, weil sie sich in der Gruppe öffnen und von ihren persönlichen Schwierigkeiten wegen der Krankheit erzählen.
Es kann mir passieren, dass ich einem sogenannten guten Freund von meiner Depression erzähle, der erzählt es zu Hause in seiner Familie, sein Kind schnappt es auf und erzählt es weiter in einer Gruppe von Jugendlichen und dann weiß es die ganze Stadt. Solche Beispiele kenn ich; das gibt es leider.
Du wirst sicher bemerkt haben, dass viele Besucher im Forum mit einem Nick schreiben oder mit ihrem Vornamen. Die Anonymität erleichtert für viele das Reden über die Probleme und ist ein Schutz vor Nachteilen im Berufsleben. Leider gibt es immer noch Akte der Stigmatisierung und in Folge davon Diskriminierungen von psychisch Kranken.

Ich selber schreibe hier unter meinem vollen Namen und habe auch mehr als einmal meinen Bekannten im Berufsleben auf meine Schreibe hier aufmerksam gemacht und fühle bisher keine Nachteile. Es hat auch keine Nachfragen deswegen gegeben. Also nehme ich an, dass ich hier nichts Böses schreibe.
Wie das einer/eine hält im Forum oder in der SHG, muss er/sie für sich selbst entscheiden.
Solch eine Offenheit wird nicht für alle möglich sein. Ich kann mir das soweit leisten, weil ich die Ergebnisse meiner Arbeit publiziere, also gewissermaßen in einem öffentlichen Rahmen arbeite.
Aber wenn ich schreibe, dann nur über mich und Ratschläge gebe ich überhaupt nicht gern. Der Austausch soll dahin gehen, die eigenen Erfahrungen zu erzählen und Anregungen zu erhalten, was andere vielleicht besser gemacht haben. Ich lerne hier auch immer noch als alter Hase.
Auch habe ich mich seit drei Jahren stabilisiert, habe keine neuen Schübe mehr erlebt, trotz heftiger Krisen in dieser Zeit. Mein berufliches Umfeld will sehen, dass ich trotz hoher Belastungen stehen und arbeiten kann. Auf der anderen Seite kann ich wegen meiner hohen Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit deutlich machen, welche Grenzen ich ziehe.
Der Weg bis dahin war weit, sehr weit und ich bin mir bewusst, dass es für viele heute nicht möglich sein wird. Für sie ist es besser, in der Anonymität zu bleiben.
Im realen Leben muss ich mir die "guten Freunde" am Arbeitsplatz und in der Freizeitgestaltung sorgfältig aussuchen. Leider erfahre ich erst hinterher, ob sie über meine Krankheit anderswo geplappert haben oder ihren Mund gehalten haben.
Forum und SHG sind geschützte Räume wegen der Schweigepflicht und wegen der Möglichkeit zur Anonymität.
Ich muss mich auf das Vertrauen, das ich anderen gebe, verlassen, so wie andere sich darauf verlassen, dass ich nicht weitererzähle, was sie mir in der Gruppe anvertraut haben.
Mit der Zeit lernt man sich natürlich im Forum und in der SHG kennen und kennt dann oft die Realnamen der Gesprächspartner.
Die Schweigepflicht erstreckt sich auch darauf, die Identität der Gesprächspartner nicht preiszugeben, ist also eine Sache auf Gegenseitigkeit.
Herzlichen Gruß
Albert
Anjafelix
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Re: selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von Anjafelix »

Hallo Hr. Dr Albert Keim

das mit der schweigepflicht habe ich schon verstanden
und das ist sinnvoll und wichtig
worum es mir geht ist das ich mich selbst nach wie vor damit im Kreis drehe das ich über das ,das ich depressionen habe und darüber weswegen ich depressionen habe kontakte suche
und da hält mir meine Therapeutin sicherlich mit guten gründen ein Stopschild hin
das weswegen ich Depressionen habe gehört nur in einen geschützten Raum

es ist nach wie vor ein altes sehr eingelerntes verhaltensmuster von mir über diese Kontaktaufnahme der hilfesuche endlich unterstützung zu bekommen
und kontakte zu knüpfen
was natürlich falsch ist
ich muss und will lernen
nicht über meine krankheit kontakte zu knüpfen
oder weswegen ich an depressionen leide

aber ich bin dabei mich von diesem verhalten wegzubewegen

ich danke ihnen sehr das sie mir geholfen haben meine Gedanken zu sortieren

und auch das ich gerade übe nicht alles auszusprechen
ich muss nicht alles sagen damit man mich wahrnimmt
es geht auch anders.

herzlichen Gruss
Anja
albert
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Re: selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von albert »

Hallo Anjafelix,
ich habe für mich gut gefunden, doppelgleisig zu fahren.
Das erste Gleis:
Beruf ist Beruf, da herrscht oft genug Neid und Misstrauen und ich habe nur sehr wenige Menschen in meinem beruflichen Umfeld, denen ich vertrauen kann. Meist ist es eine Hilfe auf Gegenseitigkeit. Die andere Seite baut darauf, dass ich verlässlich bin und gut arbeite.
In der Freizeit ist es ähnlich. Der zuverlässige Freund aus dem Freizeitverein ist gefragt, der auch mal beim Aufräumen oder Holzmachen mit anfasst oder sich die Hände beim Radwechsel wegen einem Reifenplatten schmutzig macht. Aber da muss ich schon Unterschiede machen. Mit einem trockenen Alkoholiker sehe ich viele Gemeinsamkeiten, mit dem kann ich gut; aber vor einem nassen rückfälligen Alkoholiker hüte ich mich auf Grund schlechter Erfahrungen. Auch der Freizeitfreund, der aus einem Helferberuf kommt, ist ein guter Gesprächspartner, weil er gelernt hat, den Mund zu halten. Aber ich möchte nicht zu dem in seine Praxis kommen, das wäre nicht gut.
Das zweite Gleis:
Die psychische Krankheit ist ein völlig anderes Feld. Im Forum, in der Selbsthilfegruppe und im Psychotreff habe ich es mit völlig anderen Menschen zu tun und die Gespräche dort haben völlig andere Inhalte. Ich kann dort über Missstände den Mund aufmachen, ich kann auch mal jammern und klagen, dass es mir schlecht geht. Es wird mir zugehört und ich lerne selber zuhören, was andere sagen. Das ist eine Unterstützung auf Gegenseitigkeit.
Mein heftiger Depri-schub war 1987, das ist schon ziemlich lange her, seitdem habe ich mehrere neue Schübe erlebt und muss jedes zweite Jahr wieder damit rechnen. Heute sehe ich, dass ich damit leben kann. Draußen in Beruf und Freizeit halte ich oft eine Maske vor das Gesicht, muss mich zurückhalten.
Die Wahrheiten kann und darf ich an anderer Stelle aussprechen, dort wo ich mich auf andere Menschen verlassen kann. Das ist der tiefere Sinn der Selbsthilfegruppe.

Wenn ich so will, kann ich das auch als ein Doppelleben bezeichnen.
Herzlichen Gruß
Albert
Anjafelix
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Re: selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von Anjafelix »

hallo Hr.Dr.Albert Keim

das ist noch schwierig für mich
das alles zu tennen es gelingt mir aber immer besser
Doppelleben
umschreibt es gut
ich sehe auch darin den weg aus der isolation zu wagen
im beruf kann ich das schon, ist zwar noch etwas holprig
aber nachdem ich gelernt habe das die medikamente mir ein sichereres Netz geben
und ich sie nicht absetzen darf wenn es mir gut geht bin ich da stabiler

eigentlich habe ich hier im net ja nun eine selbsthilfegruppe gefunden
das ich akzeptiere das es ohne medikamente zur zeit nicht geht.
habe aucgh für mich eine gute dosis herausgefunden
so das es mir möglich ist
auch arbeiten zu gehen


und das andere muss ich lernen
bei mir zu behalten
das geht nur mich etwas an
sonst ist die ganze verhaltenstherapie umsonst gewesen.

nochmals vielen Dank
das sie sich die Zeit genommen haben mir so ausführlich zu antworten

herzliche grüße
Anja
albert
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Re: selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von albert »

Hallo Anjafelix,
nach deinem letzten Posting bist du schon ein ordentliches Stück Weg gegangen. Ich freu mich für dich darüber. Mach weiter so.
Ich wünsch dir morgen einen guten Wochenanfang bei der Arbeit.
Herzlichen Gruß
Albert
rilke
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Re: selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von rilke »

Hallo Anjafelix, hallo Dr. Albert Keim,

wir Depressiven haben ja häufig das Problem, dass wir uns auf Grund unserer Krankheit in die soziale Isolation begeben. Ich habe das anfangs gar nicht bemerkt und mir hat scheinbar auch gar nichts gefehlt. Aber inzwischen fehlen mir die sozialen Kontakte zu Mitmenschen. Sind Selbsthilfegruppen dazu geeignet soziale Kontakte aufzubauen oder findet dort ausschließlich ein Austausch über Krankheitserfahrungen statt? Wie läuft so ein Treffen überhaupt ab?
Liebe Grüsse gika
______________________________

Zwei Dinge sind unendlich:

Das Universum

und die menschliche Dummheit.

Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

(Albert Einstein)
albert
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Re: selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von albert »

Hallo gika,

eine Selbsthilfegruppe sollte nach einer Struktur organisiert sein, um Wirkung zu haben. Wobei es Gruppen gibt, die besser nach Angehörigen und Betroffenen getrennt sind; es kommen ja für A. und B. ganz unterschiedliche Belange und Schwierigkeiten zum Vorschein. Dazu gibt es Psychose-Seminare unter der Leitung von Moderatoren, in denen Angehörige, Betroffene und Professionelle sich begegnen können, der sog. Trialog.

Im Idealfall verläuft eine Betroffenengruppe so ab, dass in der ersten Hälfte der Zeit für knapp eine Stunde jeder der Anwesenden 5 bis 10 Minuten sich kurz mit dem Vornamen vorstellt, erzählt wie er sich gerade fühlt, ob er Schwierigkeiten hat und was er gerade tut. In der zweiten Hälfte der Veranstaltung können dann allgemeine und organisatorische Dinge besprochen werden. Einen formalen Gruppenleiter gibt es nicht. Die Gruppe entscheidet mit Konsensus.
Allerdings gibt es Situationen, in denen die Betroffenen sich mit ihren Äußerungen gegenseitig runterziehen. Deshalb ist es gut, wenn ein Moderator anwesend ist, der helfend eingreift, oder es muss einer der älteren und erfahrenen Gruppenmitglieder tun. Das ist immer eine schwierige Sache, so ähnlich wie es auch hier im Forum oft zugeht. Ich denke, dass oft gezielte Fragen oder Verweise auf die Möglichkeiten von professionellen Hilfen stützend wirken können.
Der geschilderte Ablauf ist leider oft nur ein Ideal, denn meistens kommen im Verlauf der ersten halben Stunde Fragen nach der Wirkung und den Eigenschaften von Medis und Fragen nach einem guten Arzt oder Therapeuten in der Stadt. Es geht also auch um den Austausch von konkreten Erfahrungen. Hier im Forum kann ich z. B. nicht den Namen eines Arztes an meinem Wohnort nennen aus guten Gründen. Aber im persönlichen Gespräch wie in der Gruppe bei verschlossener Tür und mit der Schweigepflicht ist das möglich.

Für mich ist der Kontakt in der Selbsthilfegruppe eine wichtige Stütze. Ich muss aber auch sehen, dass der lockere Kontakt im Psychotreff nachmittags bei Kaffee und Kuchen unter den Augen der Hausbesitzerin V. mir viel bringt. Denn dort ist es möglich, noch ungezwungener zu reden und doch weiß ich mich in einer Gruppe, die durch das gemeinsame Leiden zusammen gehörig sich fühlt. Frau V. ist übrigens eine Angehörige und hat eine psychische kranke Tochter.

Soweit so gut. Diese Räume sind für mich Gelegenheiten, wo ich mich über die Belange austauschen kann, welche meine psychischen Schwierigkeiten betreffen. Aber ich muss auch meine Brötchen verdienen und will einem Hobby nachgehen. Da treffe ich normale Menschen und die wollen wenig von Depressionen wissen oder sagen höchstens, dass sie wieder depressiv sind und meinen doch nur ihre normalen Stimmungschwankungen, was aber nicht krankhaft sein muss. Bei solchen Gelegenheiten erzähle ich nichts von meinen Depressionen. Es ist aber nach meiner eigenen Erfahrung wichtig, wieder ins reale Leben zu gehen und sich unter normalen Menschen zu bewegen. Deshalb bin ich immer noch und weiterhin Mitglied in Vereinen und halte Kontakt mit Verbänden.
So wie ich es weiter oben ausgedrückt habe, ist das ein Doppelleben oder zweigleisiges Fahren.

Herzlichen Gruß
Albert
rilke
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Re: selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von rilke »

Hallo Albert,

danke für die schnelle Antwort.

Deinen Ausführungen habe ich (hoffentlich korrekt) entnommen, dass es für die unterschiedlichen menschlichen Bedürfnisse entsprechende Gruppierungen gibt und ich diese auch nutzen sollte, damit sich mein Leben nicht nur noch um Depressionen dreht.
Genau wie du bin ich (natürlich) berufstätig, bin allerdings seit ca. 6 Monaten krankgeschrieben und habe deshalb viel Unverständnis von den Kollegen geerntet. Man nimmt mir meinen sozialen Rückzug übel. Deshalb wird mein Wiedereeinstieg in den Berufsalltag sicher nicht mit jenem Elan und Spaß erfolgen, wie das bisher der Fall war.

Ich werde mich bei einer der umliegenden Selbsthilfegruppen melden und durch einen Besuch versuchen herauszufinden, ob mir das hilft.
Herzlichen Gruß gika
______________________________

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Anjafelix
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Re: selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von Anjafelix »

Hallo,albert
Hallo,gika

schön das sich noch jemand auf dieses Thema gemeldet hat,


@ gika,
ist es dir vieleicht möglich so nach und nach wieder in die berufstätigkeit einzusteigen,dies hat mir sehr geholfen vor Jahren als ich psychisch total am Ende war habe ich zuerst reduziert an arbeitsstunden,bin dann jedoch ganz zusammengebrochen da ich es nicht wahrhaben wollte das ich auch belastbare Grenzen habe.
Ich wünsche dir das du die Kraft findest dies so nach und nach wieder in Angriff zu nehmen.

zur sinnvollen und ausgleichenden Freizeitgestaltung
habe ich für mich nun beschlossen das es für mich neben dem funktionieren,und arbeiten gehn und den alltäglichen Pflichten einen Ausgleich braucht der nichts mit Problemen zu tun hat.
Ich schenke mir und meinem Sohn
zu weihnachten ein mal die Woche
schwimmen und spass haben.


In diesem Sinne wünsche ich euch frohe und besinnliche Weihnachten



herzliche Grüsse
anjafelix



p.s.und wenn ich fragen habe weis ich ja nun das ich in diesem Forum antworten und etwas Unterstützung finde!
Danke!
mausmaus
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Re: selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von mausmaus »

nun ich bin neu hier und habe mit großem interesse den austausch zwischen dir dr. k. gelesen.so vieles von dem was da stand hätte ich gesagt haben können. wohl gemerkt : hätte! leider ist es so das ich es nicht kann.
bin seid neun monaten krank geschrieben und habe es bis heute nicht gebracht mich so in worte zu kleiden.werder in der familie noch bei meiner therapeutin.
um mich herum ist eine mauer die ich nicht abgetragen bekomme.
ich weiß nicht wie ich anderen erklären soll was ich mir selber nicht erklären kann.
darum bewundere ich jeden der es schafft zu akzeptieren was er hat , wie er ist und damit umgeht.
schlimm für mich ist vor allem das der erste mensch der in mein leben trat als ich es nicht mehr wollte mein arzt war.
als ich die therapie anfing mußte ich mich entscheiden zwischen ihm und der therapeutin.
beides ginge nicht sagte sie mir.
ich wünschte er wäre nicht nur allgemein arzt so vieles wäre einfacher.
nun denke ich werde ich mich viel öfter in diesen seiten aufhalten um für mich einen weg zu finden.
einen lieben gruß, ellen
Anjafelix
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Re: selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von Anjafelix »

hallo ellen

lese dich gerade eben erst
hoffe es geht dir schon besser
es braucht viel geduld und nicht jeder mensch ist gleich in seiner art und weise
und so ist es auch bei depressionen
bei jedem ist es irgendwie anders

ich habe lange gebraucht dazu die Diagnose Depressionen anzunehmen
und auch das ich medikamente nehmen muss
und das ich sie nicht absetze wenn es mir besser geht

es ist schon schwer da für sich den besten
und hilfreichsten weg zu finden.
liebe grüsse
anja

----------
-------------
hallo albert

habe mich lange um dieses thema hier herumgedrückt und mich darumgeschlichen
ich soll ja schlieslich lernen nicht über eine krankheit oder das kranksein kontakte zu knüpfen oder über das was ich nicht kann und über das was mich dazu gemacht hat wie ich nun heute bin

in einem schlauen buch fand ich den Satz
"wir sind dafür verantwortlich was wir daraus machen was aus uns gemacht wurde"

für mich ist es deshalb auch sehr schwer
die Diagnose Depression überhaupt anzunehmen und das das was mich im leben behindert eine krankheit ist.
fällt bei mir eher in die rubrik persönlichkeitsstörung was ja auch nicht gerade das gelbe vom ei ist
habe nun nächste woche wieder therapie
und werde mich um eine auszeit in einer klinik bemühen
da ich auf der arbeit immer mehr fehlstunden habe und mich nur noch mit medikamenten dahinschleppe das nötigste arbeite auch um die fassade aufrechtzuerhalten und mir immer sage -
ich kann das alles ich gebe nicht auf

doch es reicht ich bin am ende meiner kräfte angelangt
und brauche eine auszeit
ich habe nicht nur eine Depression sie hat auch eine Ursache und dies zusammen ergibt eine Persönlichkeitsstörung so ein blödes wort aber ich arbeite daran
an meiner persönlichkeit und an diversen störungen die mich im leben behindern

herzlichen gruss
anja
kleine-lady
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Re: selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von kleine-lady »

Hallo gika

also ich war auch in die isolation gerutscht,ich hatte es nicht bemerkt,
ich hab so viele Hobbys,da konnte ich mich ganz gut mit ablenken,
sobald ich aber in Gesellschaft war,jedem zuhören war mir zu anstrengend u. mich an den Gesprächen teilnehmen konnte ich erst recht nicht,das war mir dann sogar teilweise zu blöde,manche reden so sinnloses Zeug,da konnte u. wollte ich gar nicht mitreden,da bleib ich lieber alleine,widme mich meinen Hobbys u. geh jeden Tag gassi,mit meinen 3 Mädls spazieren,ich mag nicht mal mehr einkaufen gehn mittlerweile hat das mein Mann übernommen,
die Medikamente machen aber auch müde - ja das hat eben seine Vor - u. Nachteile.
! - " ich bekämpfe meine Krankheit nicht, ich toleriere sie und lasse mich von ihr nicht bestimmen."


! - "niemand hat uns versprochen, dass das Leben einfach ist."
albert
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Re: selbsthilfegruppe psychisch kranker,hat da jemand erfahrung?

Beitrag von albert »

Hallo Anja,
das Leben mit der Fassade kennen wir fast alle recht gut. Das ist schon normal geworden.
Bei mir fing es auch zuerst mit einer Depression an. Das war mir Anlass, mich näher mit meinen psychischen Problemen zu befassen, so eines nach dem anderen. Also habe ich der Reihe nach mehrere Therapien gemacht bei verschiedenen Therapeuten und über mehrere Jahre verteilt, so an die zwölf Jahre, wenn ich das zurückblicke. Heute kann ich sagen, es hat sich gelohnt, ich bin seit drei Jahren stabil.
Wichtig war das Umfeld. Ich habe jede Gelegenheit ergriffen, um gute Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, sowohl therapeutische, zu anderen Betroffen wie die SHG und im Psychotreff, in der Freizeit und beruflich - so ein ziemlich buntes Gemisch und damit lebe ich gut. Natürlich hatte ich auch Enttäuschungen, das waren Menschen, die meinten, sie könnten meine Hilfsbereitschaft ausnutzen, mir sogar schadeten. Solche Kontakte habe ich abgebrochen.
Aber die Mehrzahl der Kontakte habe ich halten können und sie sind mir eine wichtige Stütze.
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute.
Herzliche Grüße
Albert
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