Fluxetin ausschleichen - wie am besten?
Fluxetin ausschleichen - wie am besten?
Ich nehme seit gut drei Monaten Fluxetin und habe in dieser Zeit alles, was mich unglücklich gemacht hat, geändert. Mir geht's jetzt so gut wie nie. Weil es mir seltsam vorkommt, mir morgens erstmal ein Antidepressivum reinzuhauen, obwohl's mir supergut geht, habe ich vor ca. 10 Tagen angefangen, nur noch alle zwei Tage eine Tablette zu nehmen. Das hat gut geklappt, abgesehen von ein paar Schlafschwierigkeiten. Am liebsten würde ich so bald wie möglich ganz aufhören, das Zeug zu nehmen. Kann ich das riskieren? Oder kann man auch erstmal alle drei Tage eine nehmen? Ich würde mich über Erfahrungsberichte, aber auch über einen Kommentar von Dr. Niedermeyer freuen. Danke!
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Re: Fluxetin ausschleichen - wie am besten?
Liebe Anne,
da Dr. Niedermeier erst Donnerstag wieder das Forum liest, gebe ich heute eine Antwort (die aber vermutlich ähnlich auch vom Kollegen käme).
Die Veränderung der Dosierung von Antidepressiva ist eigentlich immer ein individueller Prozess. Was wir leider häufig beobachten, ist eher, dass die Medikamente zu früh abgesetzt werden (nämlich dann, wenn die Pat. eine Besserung verspüren und nicht, wenn die depr. Episode vorbei ist) und dann immer wieder in die Depression rauschen. Allgemein gültige Empfehlungen zur individuellen Veränderung des Einnahmeplans kann man daher tatsächlich nicht "mal eben so" geben. Normalerweise hat ja eine Ärztin/ ein Arzt das Medikament angesetzt - und genau das sollte auch die Person sein, mit der Änderungen unter Berücksichtigung aller anderen Faktoren (z.B. Änderung der Lebensumstände, Abbau belastender Faktoren etc.) besprochen werden sollten, um einen Plan zu entwickeln. Gerade Reduzierungszeiten sind oft auch Risikozeiten und sollten deshalb in einem therapeutischen "Team" bestehend aus Arzt und Pat. angegangen werden.
Viele Grüße
Tim Pfeiffer
da Dr. Niedermeier erst Donnerstag wieder das Forum liest, gebe ich heute eine Antwort (die aber vermutlich ähnlich auch vom Kollegen käme).
Die Veränderung der Dosierung von Antidepressiva ist eigentlich immer ein individueller Prozess. Was wir leider häufig beobachten, ist eher, dass die Medikamente zu früh abgesetzt werden (nämlich dann, wenn die Pat. eine Besserung verspüren und nicht, wenn die depr. Episode vorbei ist) und dann immer wieder in die Depression rauschen. Allgemein gültige Empfehlungen zur individuellen Veränderung des Einnahmeplans kann man daher tatsächlich nicht "mal eben so" geben. Normalerweise hat ja eine Ärztin/ ein Arzt das Medikament angesetzt - und genau das sollte auch die Person sein, mit der Änderungen unter Berücksichtigung aller anderen Faktoren (z.B. Änderung der Lebensumstände, Abbau belastender Faktoren etc.) besprochen werden sollten, um einen Plan zu entwickeln. Gerade Reduzierungszeiten sind oft auch Risikozeiten und sollten deshalb in einem therapeutischen "Team" bestehend aus Arzt und Pat. angegangen werden.
Viele Grüße
Tim Pfeiffer
Re: Fluxetin ausschleichen - wie am besten?
Hallo!
vielleicht kann dir zopiclon(handelsname zop) beim ausschleichen helfen.
das ist ein NON-benzodiazepin, das sediert und kein suchtpotenzial hat..
man kann es ohne probleme 2 wochen lang nehmen..
danach müßte die absetzsymptomatik verschwunden sein...
vielleicht kann dir zopiclon(handelsname zop) beim ausschleichen helfen.
das ist ein NON-benzodiazepin, das sediert und kein suchtpotenzial hat..
man kann es ohne probleme 2 wochen lang nehmen..
danach müßte die absetzsymptomatik verschwunden sein...
Re: Fluxetin ausschleichen - wie am besten?
Hallo Anne,
alle einschlägigen Lehrbücher, die ich bis jetzt gelesen habe warnen davor, die Medikamente zu früh abzusetzen, weil dann das Risiko eines Rückfalls extem hoch ist. Die allgemeine Regel lautet: nach dem Abklingen der Symptome muss das Medikament noch 6 Monate lang weiter eingenommen werden. Soweit das Lehrbuch.
Es ist natürlich richtig, das jeder Fall unterschiedlich ist und vielleicht ist es wirklich schon okay, wenn Du die Medikamente absetzt. Aber lass das bitte Deinen Arzt entscheiden, der hat in der Beurteilung der erforderlichen Behandlungsdauer Erfahrung. Ich finde es wäre doch schade, das schöne Behandlungsergebnis dadurch zu gefährden, weil Du die Medikamente zu früh absetzt.
Gruß
Xavro
alle einschlägigen Lehrbücher, die ich bis jetzt gelesen habe warnen davor, die Medikamente zu früh abzusetzen, weil dann das Risiko eines Rückfalls extem hoch ist. Die allgemeine Regel lautet: nach dem Abklingen der Symptome muss das Medikament noch 6 Monate lang weiter eingenommen werden. Soweit das Lehrbuch.
Es ist natürlich richtig, das jeder Fall unterschiedlich ist und vielleicht ist es wirklich schon okay, wenn Du die Medikamente absetzt. Aber lass das bitte Deinen Arzt entscheiden, der hat in der Beurteilung der erforderlichen Behandlungsdauer Erfahrung. Ich finde es wäre doch schade, das schöne Behandlungsergebnis dadurch zu gefährden, weil Du die Medikamente zu früh absetzt.
Gruß
Xavro
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Besucht mich doch einmal:
http://www.ak-medizin.de (u.a. mit Informationen zu Antidepressiva)
http://www.ak-extra.de
Besucht mich doch einmal:
http://www.ak-medizin.de (u.a. mit Informationen zu Antidepressiva)
http://www.ak-extra.de
Re: Fluxetin ausschleichen - wie am besten?
Hallo
Auch ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. SSRi sollten lange genommen werden, denn sonst kommt der Rückfall. Ich habe leider in meiner Bekanntschft viele erlebt, die es nach dem Absetzen ganz wüscht hineingehauen hat. Mein Tipp. Gehe in der Dosierung weiter runter, bis Du auf der Erhaltungssubstanz bist. Diese so lange nehmen bis ein Jahr vorrüber ist. Sollte in dieser Zeit keine Depression mehr aufgetaucht sein kannst Du dann immer noch absetzen. Sollte etwas paasieren wirst Du vor dem Absturz bewahrt. Ein Gehrin lernt auch depressiv zu denken und bis dieses verlernt dauert meistens, Dies ist auch die Zeit in der relativ schnell wieder Depressionen aufftreten können. Also nicht absetzen sondern heruntergehen.
Gruß
Theo
Auch ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. SSRi sollten lange genommen werden, denn sonst kommt der Rückfall. Ich habe leider in meiner Bekanntschft viele erlebt, die es nach dem Absetzen ganz wüscht hineingehauen hat. Mein Tipp. Gehe in der Dosierung weiter runter, bis Du auf der Erhaltungssubstanz bist. Diese so lange nehmen bis ein Jahr vorrüber ist. Sollte in dieser Zeit keine Depression mehr aufgetaucht sein kannst Du dann immer noch absetzen. Sollte etwas paasieren wirst Du vor dem Absturz bewahrt. Ein Gehrin lernt auch depressiv zu denken und bis dieses verlernt dauert meistens, Dies ist auch die Zeit in der relativ schnell wieder Depressionen aufftreten können. Also nicht absetzen sondern heruntergehen.
Gruß
Theo
Re: Fluxetin ausschleichen - wie am besten?
Ich möchte nur eine kleine Korrektur hinzufügen: Zopiclon hat leider sehr wohl ein Suchtpotential, wenngleich es eventuell(!) geringer einzuschätzen ist als das der Benzodiazepine. Denn die Berichte diesbezüglich häufen sich leider mittlerweile ganz gehörig in der Fachpresse. Ich will Z. hier aber nicht verteufeln, und eventuell kann es unterstützend wirken, auch während eines Absetzens von Fluctin. Aber das muss der behandelnde Arzt entscheiden.
Herzliche Grüße von
Caroline
Herzliche Grüße von
Caroline