Zoloft und Nebenwirkungen

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Vanessaausnrw
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Registriert: 27. Sep 2004, 19:16

Zoloft und Nebenwirkungen

Beitrag von Vanessaausnrw »

Hallo,

ich nehme seit dem 8.09.04 Zoloft, erst eine Woche 25 mg, und dann jetzt fast zwei Wochen 50 mg.

Seit letzter Woche bekomme ich ab und zu eine starke Unruhe und Spannungszustände, und meine Ängste sind sehr verstärkt.

Ist das am Anfang normal, daß sich das verstärkt? Legt sich das noch, wenn der Körper sich daran gewöhnt.

Habe das heute zwar meinen Psychlogen gesagt, aber der hat echt nicht viel dazu gesagt. Fand ich echt klasse.
Ich meinte, soll ich besser auf 25 runter gehen, da meinte er, wenn sie das wollen, hätten sie das schon längst machen können.

Hey Leute, jetzt bin ich wohl der Arzt, und entscheide meine Dosis selbst

Ich hatte schon viele Antidepressiva ausprobiert, nehme seit 4 Monaten 30 mg Remergil abens ein, aber das hat für meine Ängste nicht gerreicht, deswegen nehme ich jetzt morgens das Zoloft.

Hoffe halt, daß dieses endlich wirkt, deswegen würde ich es gerne noch etwas mit 50 mg ausprobieren.

Wäre schön, eure Erfahrungen zu hören.

Liebe Grüße
Vanessa
Rudi2
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Registriert: 12. Apr 2004, 18:10

Re: Zoloft und Nebenwirkungen

Beitrag von Rudi2 »

hi Vanessa!
ich nehme seit ca.2 Monaten Sertralin(=Zoloft,Gladem,tresleen). Die ersten 6-7 Wochen nur 25mg,seit 3 Tagen nun 50 mg, weil ich geld-und jobmässig in einer ziemlichen Krise stecke und wohl eine ganze Tresleen pro Tag brauche. Die von dir beschriebene Unruhesteigerung kenn ich sehr gut,hab ich nach ca.2-3 Wochen Einnahme auch durchlebt, hat sich aber -und ich glaube das ist normal- nach einigen Tagen allmählich wieder gelegt.Hatte da auch schon fast panikartige Zustände vermischt mit leichter "Derealisation", ging aber wie gesagt recht schnell wieder vorbei. Wenn es ganz schlimm wird zögere ich auch nicht damit mir mal ein Benzodiazepin (bei mir Alprazolam=Xanax) zu verabreichen. So 2-3x pro Monat find ich das nicht weiter schlimm. Vielleicht wär das eine Erleichterung für dich, zumindest im Moment (Achtung:Täglich "genossen" über einen Zeitraum von mehr als 2 Wochen besteht Abhängigkeitsgefahr!)
Was die Dosierung anbelangt hat mir meine behandelnde Ärztin auch freie Hand gelassen, aber schliesslich habe ich mit SSRIs, wie Sertralin,Paroxetin,etc.auch schon 6 Jahre Erfahrung. Viel Unterschied zw.den einzelnen SSRIs habe ich bislang nicht festgestellt. Einzige Nebenwirkungen:Müdigkeit,Ängste,Übelkeit,Spannungsgefühl im Kopf,Albträume(alles nur in den ersten paar Wochen), Orgasmusverzögerung und verminderte Libido (bleibt leider bestehen),aber was die Wirkung betrifft bin ich mit Sertralin nicht unzufrieden.
lg rudi
stan
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Zoloft und Nebenwirkungen

Beitrag von stan »

Hallo, Vanessa,
Ich nehme Zoloft seit fast drei Jahren, zuerst einige Wochen 50 mg, dann 100 mg keine Wirkung. Seitdem 200 mg morgens, hilft sehr gut! Nur eine Nebenwirkung: Anorgasmie.Kann aber durch zeitweilige Dosisreduzierung vermieden werden.
stan
stan
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Re: Zoloft und Nebenwirkungen

Beitrag von stan »

Hallo, Vanessa,
Ich nehme Zoloft seit fast drei Jahren, zuerst einige Wochen 50 mg, dann 100 mg keine Wirkung. Seitdem 200 mg morgens, hilft sehr gut! Nur eine Nebenwirkung: Anorgasmie.Kann aber durch zeitweilige Dosisreduzierung vermieden werden.
stan
stan
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Re: Zoloft und Nebenwirkungen

Beitrag von stan »

Hallo, Vanessa,
Ich nehme Zoloft seit fast drei Jahren, zuerst einige Wochen 50 mg, dann 100 mg keine Wirkung. Seitdem 200 mg morgens, hilft sehr gut! Nur eine Nebenwirkung: Anorgasmie.Kann aber durch zeitweilige Dosisreduzierung vermieden werden.
stan
Vanessaausnrw
Beiträge: 5
Registriert: 27. Sep 2004, 19:16

Re: Zoloft und Nebenwirkungen

Beitrag von Vanessaausnrw »

Hallo Rudi,

danke für deine Antwort.

Meine Unruhe ist jetzt besser geworden seit gestern, und meine Ängste spüre ich nur noch leicht im Hals hochsteigen. Denke mal, daß sich das mit der Zeit noch legt, aber dafür braucht das Medi wohl noch etwas.

Jetzt quält mich eine totale Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, kaum Hunger. Ich fühle mich so schlapp. So als ob ich eine starke Grippe in mir habe.

Aber Du hast ja geschrieben, daß die Anzeichen wie Müdigkeit etc. in den ersten Wochen auftreten. Hoffe das das alles noch weg geht, besonders die Kopfschmerzen und die Müdigkeit. Habe irgendwie zu nichts Lust.

Aber bis jetzt ist es das Beste Medi was ich bekommen habe. Die anderen haben nie geholfen bzw. habe ich nicht vertragen.

Abens nehme ich ja noch Remergil. Bin aber am überlegen, ob ich das überhaupt noch brauche, und es vielleicht bald absetze nach Rücksprache mit meinem Arzt.

Habe auch immer Angst vor Wechselwirkungen mit Medis.

Dein Tip ist nicht schlecht, aber leider nehme ich Tavor 3 x 1 mg ein. Habe schon 1 ganze abgesetzt. Wenn das Zoloft richtig wirkt, werde ich das Tavor langsam ausschleichen, damit ich den entzug nicht so merke. Das hat man mir in einer Klinik gegeben, obwohl ich nichts wollte was abhängig macht.

Jetzt ist es im Körper, kann man nichts dran machen, und werde noch den Entzug vor mir haben. ABer das werde ich schaffen. Das Zeug wirkt eh nicht mehr. Deswegen kamen meine Ängste wieder. Das Zoloft ist auch gut beim Entzug, da ich dann nicht so die Ängste merke.

Nie wieder Tavor, wenn es geschafft ist!

Liebe Grüße
Vanessa
wassilissa
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Registriert: 2. Aug 2004, 17:30

Re: Zoloft und Nebenwirkungen

Beitrag von wassilissa »

Hallo Vanessa,

vor langer Zeit habe ich auch Zoloft genommen. Bei mir war es genauso, dass ich viel unruhiger wurde und eigentlich noch mehr geheult habe.
Ich habe es nach kurzer Zeit abgesetzt (nach 3 oder 4 Wochen???? ist leider schon lange her, dass ich gar nicht mehr weiß, wie lange ich die Tabletten wirklich genommen habe).

Momentan nehme ich Trevilor, hat eine ähnliche Zusammensetzung und ich vertrage es viel besser.

Es gibt so viele Medikamente, manchmal ist es ein langer Weg, das geeignete für sich zu finden.

Machs gut, Grüße von Wassilissa
Vanessaausnrw
Beiträge: 5
Registriert: 27. Sep 2004, 19:16

Re: Zoloft und Nebenwirkungen

Beitrag von Vanessaausnrw »

Hallo,

ich habe schon so viele Antidepressiva genommen (Mianserin, Stangyl, Citalopram, Saroten, Insidon, Paroxetin...).
Keines hat richtig geholfen.

Seit ein paar Monaten nehme ich ja 30 mg Remergil, und es ist von meiner Depression schon besser geworden. Leider kamen die Ängste total wieder. Deshalb nehme ich jetzt abens 30 mg Remergil und morgens 50 mg Zoloft. Heute habe ich mal 25 mg genommen, weil ich ausprobieren möchte, ob mir 25 mg nicht reichen. Mal gucken was passiert. Hoffe ich merke die Umstellung nicht so stark.

Bei 50 mg war die Müdigkeit, Schlappheit, Kopfschmerzen etc. so stark, dachte mir nehme mal weniger.
Von der Müdigkeit geht es heute, außer daß mein Puls seit gestern so hoch ist, und meine Nasennebenhöhlen irgendwie weh tun bzw. so ein komisches Gefühl da ist.

Mein Psychologe meinte, daß er schon viele Patienten hatte, die Probleme mit den Nasennebenhöhlen bekommen haben, muß ihm nur noch fragen, ob sich das auch wieder legt.

Ich hoffe so, daß Zoloft wirkt, muß glaube ich, nur noch die richtige Dosis finden. Falls nicht, versuche ich Trevilor.

Liebe Grüße
Vanessa
winnie
Beiträge: 1683
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Zoloft und Nebenwirkungen

Beitrag von winnie »

Jetzt geb ich halt auch noch meinen Senf hinzu, es muß doch endlich mal jemand auch was GUTES über Zoloft sagen.

Ich nehme es selbst seit etwa 2 1/4 Jahren (anfangs 50 mg, nach einem Monat dann rauf auf 100 mg)
Und ich bin zufrieden damit - es wirkt wie es soll, und die Nebenwirkungen haben sich von Anfang an in Grenzen gehalten.

Daß man bei Zoloft anfangs das Empfinden hat, die schlechten Gefühle sind erst noch gesteigert, ist wohl nicht unlogisch - immerhin ist Zoloft ein antriebssteigerndes AD, dh es pusht erst mal alles noch an. Deshalb kriegt man da ja oft zu Anfang noch ein sedierendes Mittel dazu verschrieben (ein AD wie Remergil zB, oder auch ein reines Schlafmittel), damit das erst mal abgefangen ist. Allerdings sollte sich das alles nach einigen Wochen eingependelt haben.
Und auch wenn es merkwürdig klingt - Zoloft wird zT sogar zur Behandlung einer agitierten Depression eingesetzt. Und es funktioniert!

Was die Nebenwirkungen angeht, so sind bei Zoloft anfangs Magenbeschwerden, Übelkeit, Kopfschmerzen und Schlafprobleme wohl nicht selten. Wobei ich darauf hinweisen möchte, daß jedes Medikament bei jedem anders wirken kann. Bei mir zum Beispiel ist nichts davon aufgetreten. Im Gegenteil, ich hab körperlich überhaupt nichts gemerkt und hätte mit dem Mittel den ganzen Tag schlafen können - und mir wurde damals gesagt, ja, es könne durchaus sein, daß Zoloft auch SO wirken kann.

Alles in allem ist Zoloft mit Sicherheit nicht aggressiver und nebenwirkungsreicher als irgendein andere AD - es kommt wie bei allen anderen immer darauf an, wie man es individuell verträgt.

Und MIR hat es vermutlich das Leben gerettet.

Gruß!
Winnie
Vanessaausnrw
Beiträge: 5
Registriert: 27. Sep 2004, 19:16

Re: Zoloft und Nebenwirkungen

Beitrag von Vanessaausnrw »

Hallo Winnie,

es ist schön mal etwas richtiges positives zu hören, und es macht Mut.

Man hört ja so viel schlechtes über Zoloft, und da wird man gleich verunsichert.

Ich nehme es jetzt 3 1/2 Wochen, und gebe die HOffnung nicht auf, daß die lästigen Nebenwirkungen wieder verschwinden. Die erste Woche hatte ich überhaupt keine Probleme. Kopfschmerzen und so sind auch schon weniger geworden. Jetzt meldet sich halt der Solarplexus, und bebt wie verrückt und brennt ab und zu. Aber das wird auch noch weggehen.

Denke mir, daß ich es vertrage, da ich von der STimmung nicht heruntergerissen werden. Halt alles nur körperliche Probleme.

Aber ich habe so mein Vertrauen in das Medi gesetzt, und es wird wirken.

Wird sich bestimmt alles noch einpendeln.

Gestern hatte ich mal nur 25 mg ausprobiert, aber das war gar nichts. Habe heute sofort wieder 50 genommen.

Liebe Grüße
Vanessa
useful
Beiträge: 6
Registriert: 1. Okt 2004, 19:35

Re: Zoloft und Nebenwirkungen

Beitrag von useful »

Hallo,
ich habe auch schon mehrere AD eingenommen (momentan auch Sertralin)und muß sagen: "nur, wenn ich Nebenwirkungen hatte, half auch das medikament"
also als ich mal reboxetin genommen habe keine NW, aber auch keine positive Wirkung, daß gleiche unter Citalopram.
Bei Paroxetin hatte ich anfangs starke NW, aber auch eine starke antidepressive Wirkung, daß gleiche jetzt unter Sertralin.
Nun, bei Sertralin kann die anfangs eher erregende Wirkung (für die meisten eher als störrend empfunden) vermutlich auf dopaminerge Verstärkung zurückzuführen sein, und zweitens ist der Segen der langen Halbwertszeit in diesem Fall gleichzeitig ein Fluch zu Beginn der Behandlung. (Zwar liegt sie wohl nur bei 24-28 Std., aber der aktive Metabolit ist bis zu 60-70 Stunden nachweisbar, zudem gibt es zahlreiche Studien, die zeigen das Sertralin wohl länger wirkt als die anderen SSRIs ausgenommen Fluoxetin) so kommt es ebenfalls bei Beginn der Behandlung ggf. zu milden Serotonin-Syndromen. Nach einer gewissen Zeit stellt sich der Körper aber darauf ein.(Es braucht halt ein bißchen bis die Rezeptoren sich verändern )
Also mein Tipp: zu Beginn vorsichtig einschleichen (möglicherweise auch erstmal nur alle zwei Tage --> siehe Halbwertszeit)
dann sollten die NW nicht allzu stark sein.
Für Notfälle ist auch eine einmalige Benzo gabe ok oder auch Kava-Kava. Ansonsten dauert diese Phase des einschleichen in der Regel nicht länger als 1-3 Wochen und Dosissteigerungen sollten langsam (wöchentlich bzw. 2-Tage-Zyklus) vorgenommen werden.

MFG
Evilwhispy
Beiträge: 12
Registriert: 8. Dez 2004, 12:09

Re: Zoloft und Nebenwirkungen

Beitrag von Evilwhispy »

Hallo!
Dann sage ich jetzt halt auch noch mal etwas positives zu Zoloft:
Ich habe vor circa einem Jahr angefangen, Laif 600 zu nehmen und hatte damit keine Wirkung plus lauter Nebenwirkungen. Dann hat mir mein Arzt dysto-loges verschrieben. Das hat erst recht nicht geholfen. Jetzt nehme ich vor abzusehenden Stress-Situationen zwei Mal Zoloft (50mg/Tag) und das wirkt wunderbar, sodass ich keine anderen AD brauche. Die Nebenwirkungen halten sich bei dieser unregelmäßigen Einnahme in Grenzen und mein (neuer) Arzt freut sich über meine Fortschritte - na, wenn das kein Erfolg ist...
Vanessaausnrw
Beiträge: 5
Registriert: 27. Sep 2004, 19:16

Re: Zoloft und Nebenwirkungen

Beitrag von Vanessaausnrw »

Hallo Natalie,

das hört sich doch sehr gut an, was Du da schreibst. Also bei mir macht es sich mittlerweile auch positiv bemerkbar. Nehme es ja jetzt seit September, und habe wirklich gute Fortschritte gemacht. Natürlich kommt die Angst noch immer wieder, aber das Leben ist erträglicher geworden, und ich hoffe, daß es noch viel viel besser wird. Nehme jetzt 75 mg am Tag. Möchte auch gerne bei der Dosis bleiben. Kann sein daß ich noch auf 100 hoch gehe, aber das bespreche ich Freitag mit meinem Arzt.
Leider auch sehr stark an PMS, normalerweise geht dieses durch Zoloft auch fast weg, aber leider dabei noch kein Erfolg gehabt, also versuche ich es mit Keuschlammfrüchte, Vitamin B6 und Nachtkerzenöl weg zu bekommen.
Ich bin froh, daß es diese Medikamente gibt, sie erleichtern es, in der Krise wieder Kraft zu bekommen, um gegen die eigentlichen Probleme anzugehen.
Evilwhispy
Beiträge: 12
Registriert: 8. Dez 2004, 12:09

Re: Zoloft und Nebenwirkungen

Beitrag von Evilwhispy »

Ganz genau so sehe ich das auch. Natürlich sind AD keine Lösung für immer. Aber wie soll ich meine Probleme lösen, wenn ich den Kopf zu voll habe, als dass ich die Lösung erkennen könnte?!
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