Antidepressiva und Rauchen

Antworten
Flachlandtiroler
Beiträge: 11
Registriert: 7. Aug 2004, 19:03

Antidepressiva und Rauchen

Beitrag von Flachlandtiroler »

Hallo alle!

Ich frage mich seit einigen Tagen, ob das Rauchen irgendeinen Einfluss auf die Wirkungsweise von Antidepressiva hat. Hat irgendjemand von euch da mal was gehört oder erlebt was auf Wechselwirkungen hindeutet?

Ich habe eine Zeit lang geraucht (fast zwei Jahre) und vor einem halben Jahr so gut wie aufgehört, d.h. ich rauche vielleicht so drei Zigaretten pro Woche, und die schmecken mir auch nicht mehr besonders. Aber, ich krieg jetzt oft wenn ich rauche weiche Knie, bzw. zittrige Hände. Kann das am AD (Zoloft) liegen?
mäuseei

Re: Antidepressiva und Rauchen

Beitrag von mäuseei »

Lieber Flachlandtiroler!

Ich kann mir nicht vorstellen, daß die weichen Knie nach einer Zigarette von den AD´s kommen.

Ich selbst hatte nach den ersten Zigaretten meines Lebens weiche Knie und etwas Zittern.

Ich glaube, Dein Körper ist mittlerweile entwöhnt, daher die Beschwerden.

Herzlichen Glückwunsch!

Attila
Rudi2
Beiträge: 47
Registriert: 12. Apr 2004, 18:10

Re: Antidepressiva und Rauchen

Beitrag von Rudi2 »

Hallo,
Schließ mich attila an, was die "weichen Knie" und das "Zittern" angeht, aber das Thema 'Antidepressiva und Rauchen' interessiert mich auch sehr,zumal es scheinbar keine (?)Studien zu diesem Thema gibt ,bin zumindest im Internet nicht fündig geworden (Links dazu sind sehr willkommen!).
Hab mal gehört dass sämtliche Antidepressiva nur an Nichtrauchern getestet werden,stimmt das? Außerdem hatte ich mal einen Artikel in der Hand,in dem sinngemäß stand ,dass Zigaretten rauchen ein Versuch des Rauchers wäre Depressionen zu bekämpfen, also Rauchen seinerseits eine gewisse antidepressive Wirkung hätte. Weiters glaube ich mich daran erinnern zu können,dass da drinstand,man hätte nichtrauchenden Depressiven Nikotin verabreicht und bei vielen hätte sich eine Besserung der Symptomatik gezeigt. Na ich weiß ja nicht...wohl ziemlich zweifelhaft...
Selbst bin ich Durchschnittsraucher (1 Schachtel/Tag) und bei stark ängstlichen Symptomen bzw.Panik schadet mir Rauchen eigentlich eher, weil die Nerven eh schon blank liegen. Aber vielleicht sollte ich mal wieder probieren das Zeug endgültig zu lassen, glaub persönlich nicht dass das gut fürs Nervenkostüm ist,aber das ist wohl individuell.
lg rudi
Cordi
Beiträge: 321
Registriert: 30. Jul 2003, 09:08

Re: Antidepressiva und Rauchen

Beitrag von Cordi »

Hallo an alle.

Nehme seit über einem Jahr ein AD. Und rauche auch dabei.

Hmm.. da fällt mir auch gleich was ein.
Letztes Jahr im Januar habe ich aufgehört zu rauchen.. und ja, auch richtig getrauert um die gute Zigarette*Gedanken wie: nie wieder eine Zigarette anpacken? *jammer*

Von heut auf morgen halt aufgehört. Warum? Weil der Gestank mir auf den keks ging, und sie mir nicht mehr wirklich geschmeckt hat.

Hmm.. von da an fing "es" dann an...
*was aber sicherlich einfach nur ein dummer Zufall war*

In den nächsten drei Wochen, seitdem *rauchfrei* ging es rapide mit mir bergab.
Angstattacken, Morgentiefs..-Grübeln usw. halt das volle Programm.

Mein Doc meinte damals, das wären Entzugserscheinungen, da ich unten weg 1,5-2 Schachteln zuvor tgl. geraucht hatte.
Und der Körper sich jetzt *entgiftet*

Nach 3,5 Wochen habe ich es nicht mehr ausgehalten und habe wieder angefangen zu rauchen.. Mit der Hoffnung, das es mir jetzt wieder nach und nach besser geht, da der Körper ja nun bekommt, was er will...
Tja... war aber auch leider nichts:(
Mit mir ging es immer weiter bergab.
Den Mut nochmal aufzuhören, hatte ich damals nicht mehr, auch den Willen nicht. Das ist leider so geblieben bis heute.
und ich rauche heute mehr, als letztes Jahr. Weitaus mehr.

Stimmt, ich habe das auch mal gelesen, das der Nikotin die Nerven ein wenig belastet. Aber ich denke : doch nur so lange,wie man auch raucht.. Das geht ja recht schnell ins Gehirn. Aber die *beruhigende* wirkung hält auch nicht lange an.

ich denke, rauchen ist einfach nur irgendwo erstens: eine *Droge* und zweitens einfach nur irgendetwas *zu tun*
Was mir damals aufgefallen ist.. Mir hat der Nikotin noch nicht mal so gefehlt. Sondern.. eine Zigarette beim Kaffeetrinken, nach dem Essen und so weiter. Also einfach nur die Gewohnheit.
Als ich dann das erste mal wieder eine im Mund hatte.. Ohha.. was war das für ein komisches, ja fast wiederliches Gefühl.
Kam mir auch richtig *unbeholfen* vor und das obwohl es nicht so lange her war, als ich die letzte geraucht hatte.

Ist schon recht komisch.


Soviel zu meiner *geschichte*;)

Liebe Grüße: Cordi
Flachlandtiroler
Beiträge: 11
Registriert: 7. Aug 2004, 19:03

Re: Antidepressiva und Rauchen

Beitrag von Flachlandtiroler »

Hallo!
Zum Thema Panikattaken und Nikotin hab ich folgendes gefunden:

Panikattacken, Zigaretten und Stress

Durch Substanzen wie Alkohol, Koffein, verschiedene Medikament sowie durch körperliche Erkrankungen kann das Auftreten von Panikattacken gefördert werden.
Besonders Zigaretten haben oft nicht den angenommenen beruhigenden Effekt. Nikotin wirkt in der Regel anregend auf den Körper. Befindet man sich nun sowieso schon in einem Zustand innerer Erregung, so führt das Rauchen einer Zigarette zu einem weiteren Anstieg derselben. Die Schwelle der Anspannung, die zum Auslösen einer Panikattacke führt, wird damit schneller erreicht.
Auch hoher Lebensstress (Partnerkonflikte, Arbeitslosigkeit, existentielle Sorgen etc.) kann auf die Dauer die innere Erregung erhöhen und in diesem Zusammenhang leichter zu einer Panikattacke führen. Oft genügt dann nur mehr ein kleiner Auslöser (z. B. der Einkauf im Supermarkt), und der Teufelskreis der Angst wird losgetreten, was schließlich zur Panikattacke führt.

Schon komisch das ganze. Ich habe damals -aus heutiger Sicht- auch versucht mit dem Rauchen meine Depression zu behandeln. Deshalb habe ich überhaupt erst angefangen mit dem rauchen. Andererseits habe ich dann irgendwie auch gemerkt, dass die Zigaretten in den meisten Situationen meine Symptomatik eher verschlimmerten, nämlich immer dann wenns mir sowieso gerade schlecht ging. Richtig gut vertragen hab ich sie nur in Kombination mit Alkohol.

Das Medikamente nicht an Rauchern getestet werden, wurde mir mittlerweile von einer mir bekannten Pharmaziestudentin bestätigt. Ich finde das ziemlich verantwortungslos. Um so mehr würde ich mich über Erfahrungsberichte von langjährigen Rauchern freuen, die dann angefangen haben SSRI zu nehmen. Habt ihr irgendeine Veränderung der Nikotinwirkung an euch festgestellt?

Es grüßt

der FLT
Antworten