Hallo,
ich habe eine Frage an den Fachmann.
Ich bin seit mehreren Jahren stark Depressiv. Ich hatte eine ambulante Psychotherapie hinter mir. Ich habe alle möglichen Medikamente getestet (Citalopram, Trevilor retard, Doxepin in Verbindung mit Nortrilen, Prozac, Wellbutrin, Aurorix, und Neuroleptika).
Leider hat mir kein Medikament geholfen. Das schlimme waren auch die Nebenwirkungen. Ich konnte beim Sex keine Gefühle empfinden und hatte so gut wie keine Erektion und an Orgasmus war auch nicht zu denken. Obwohl ich gerade mal 19 Jahre alt bin!!!
Ich kann zwar meinen Alltag einigermasen erledigen, aber Spaß macht mir das Leben schon lange nicht mehr. Ich habe auch sehr starke Selbstmordgedanken.
Eigentlich wünschte ich mir nichts sehnlicher als ganz normal zu leben.
Wenn ich einen Schlafentzug mache geht es mir ein Stück besser und ich schöpfe wieder neue Kraft das ich es irgendwann vielleicht doch schaffen werde diese verdammte Krankheit zu besiegen.
Ich würde gerne eine Elektrokrampftherapie machen. Ich habe aber Angst das mein Psychiater das nicht machen will.
Aber ich denke das dies wahrscheinlich meine einzige Chance ist wieder normal zu leben.
Meine Frage an Sie ist: Denken Sie das in meinem Fall so eine Therapie durchgeführt wird?
Ich bin jetzt 19 Jahre alt (m) und wünsch mir nichts sehnlicher als ein glückliches Leben, aber gleichzeitig habe ich diese unerträglichen Selbstmordgedanken die ich früher oder später nicht mehr länger unterdrücken kann.
Wäre sehr nett wenn Sie mir ihre Einschätzung geben könnten ob ich eine Chance auf solch eine Therapie habe!
Vielen Dank im Vorraus!
Sascha
Wichtige Frage an den Doktor!!!
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Tim_Pfeiffer
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- Registriert: 20. Mär 2003, 15:12
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Re: Wichtige Frage an den Doktor!!!
Lieber Sascha,
tatsächlich wird die Elektrokrampftherapie i.d.R. bei sog. therapieresistenten, rezidivierenden (wiederkehrenden) und vor allem lange andauernden und schweren Depressionen angewandt, wenn andere Therapieverfahren keinen nachhaltigen Effekt hervorgerufen haben. Auch dann noch erfolgt die Indikation für die EKT nur im individuellen Fall, nach ausführlicher Rücksprache mit dem Patienten und sorgfältiger Untersuchung.
Grundsätzlich gibt es kein "Verbot" der EKT für 19-jährige - vermutlich wird einer Anwendung aber eine Reihe von Vorgesprächen und u.U. auch eine längere Suche nach einer Einrichtung, die dieses Verfahren überhaupt einsetzt, vorausgehen.
Aus Ihren Schilderungen geht natürlich auch nicht hervor, ob es nicht noch andere Interventionsmöglichkeiten gibt, die Sie noch nicht angewandt haben.
Wegen der starken und drängenden Suizidgedanken sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt sprechen - möglicherweise kann er Ihre Medikation noch ein wenig verändern. Unabhängig davon, gibt es vielleicht auch noch Möglichkeiten, die Medikation aufgrund der Probleme im Bereich der Sexualität zu verändern. Bei vielen Patienten führen Einschränkungen der Sexualität zu einem enormen Verlust an Lebensqualität, der bei Umstellung oder Nachlassen der Nebenwirkungen erhebliche positive Effekte hat.
Viele Grüße
Tim Pfeiffer
tatsächlich wird die Elektrokrampftherapie i.d.R. bei sog. therapieresistenten, rezidivierenden (wiederkehrenden) und vor allem lange andauernden und schweren Depressionen angewandt, wenn andere Therapieverfahren keinen nachhaltigen Effekt hervorgerufen haben. Auch dann noch erfolgt die Indikation für die EKT nur im individuellen Fall, nach ausführlicher Rücksprache mit dem Patienten und sorgfältiger Untersuchung.
Grundsätzlich gibt es kein "Verbot" der EKT für 19-jährige - vermutlich wird einer Anwendung aber eine Reihe von Vorgesprächen und u.U. auch eine längere Suche nach einer Einrichtung, die dieses Verfahren überhaupt einsetzt, vorausgehen.
Aus Ihren Schilderungen geht natürlich auch nicht hervor, ob es nicht noch andere Interventionsmöglichkeiten gibt, die Sie noch nicht angewandt haben.
Wegen der starken und drängenden Suizidgedanken sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt sprechen - möglicherweise kann er Ihre Medikation noch ein wenig verändern. Unabhängig davon, gibt es vielleicht auch noch Möglichkeiten, die Medikation aufgrund der Probleme im Bereich der Sexualität zu verändern. Bei vielen Patienten führen Einschränkungen der Sexualität zu einem enormen Verlust an Lebensqualität, der bei Umstellung oder Nachlassen der Nebenwirkungen erhebliche positive Effekte hat.
Viele Grüße
Tim Pfeiffer