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trevilor...hölle nach 4 tagen!

Verfasst: 18. Jun 2004, 11:11
von stephanie7
hallo,
nach längerem ausprobieren (gladem-wirkte erst gut, dann leider nicht mehr; fluctine - wirkte nie sonderlich gut) nehme ich nun seit 4 tagen trevilor. über die suchenfunktion habe ich einige gute und einige nicht so gute berichte gelesen. ich habe fluctin (60mg) ohne ausschleichen abgesetzt und nehme jetzt 75 mg trevilor retard. etwas weniger unruhiger bin ich wohl (kann aber auch an dem atosil zum schlafen liegen), aber ich befinde mich in einem absolutem stimmungstief. absolut brutal. sonst habe ich mich manchmal mittag etwas neben mir gefühlt, aber mehr nicht. ein hunger-satt gefühl existiert nicht mehr. ich weiss, dass es dauern kann bis ein medi wirkt. aber ihr wisst auch, wie ungeduldig man ist. und vielleicht wirkt es ja gar nicht.danach würde mein doc wohl ein trizyklisches ad versuchen... aber ich möchte so gerne, dass trevilor wirkt. und noch etwas: mein doc meinte 150 sei die höchstdosis. von viele lese ich hier, dass sie viel mehr nehmen und das man auch mehr benötigt, damit über der noradrenalinhemmer wirkt! ab wann ist es denn so? ich bin nächsten donnerstag erst wieder bei meinem doc...

danke für eure hilfe
steffi

Re: trevilor...hölle nach 4 tagen!

Verfasst: 18. Jun 2004, 11:37
von DepriXX
liebe steffi,

in der klinik wird man auch auf grössere mengen trevilor eingestellt, aber nicht ambulant, so kenn ich das zumindest.

ich habe trevilor auch mehrere monate genommen, die ersten 3 wochen waren die hölle!
ich hatte glück und war in einer klinik, mit diesen anfangs-nebenwirkungen hätte ich nie arbeiten können!

lief wie "besoffen" durch die gegend...

Re: trevilor...hölle nach 4 tagen!

Verfasst: 18. Jun 2004, 11:54
von stephanie7
ich würde das auch nicht arbeiten nennen... bin zwar heilfroh, dass ich hier bin, aber ich sitze nur blöd rum.
tja, dieses besoffen gefühl habe ich immer mittags. abends geht es wieder schlechter. und sehstörungen und verstopfungen habe ich noch bemerkt. aber: hauptsache es wirkt irgend wann!!!!

danke für die antwort!
steffi

Re: trevilor...hölle nach 4 tagen!

Verfasst: 18. Jun 2004, 13:54
von Flo
Ach, hoert doch endlich mal auf, "Erfahrungsberichte" anderer zu lesen, wenn ihr ein neues Medikament nehmt. Bringt doch nichts, ausser, dass euch negative Berichte wahrscheinlich nur noch mehr runterziehen.
Grow up!
Ich denke, zwei bis drei Wochen Vernunft und Geduld waehrend der Einschleich- und Wartezeit kann man von einem Depressiven erwarten.
- Flo

Re: trevilor...hölle nach 4 tagen!

Verfasst: 18. Jun 2004, 14:02
von DepriXX
was soll denn daran runterziehen?
nach 3 wochen waren die nebenwirkungen weg!

Re: trevilor...hölle nach 4 tagen!

Verfasst: 18. Jun 2004, 14:07
von stephanie7
was ist denn hier los? ich wollte hier hilfe bekommen und mir tut es gut, wenn mir andere von ihren erfahrungen berichten.
ich weiss nicht flo, wie es bei dir ist, wenn du ganz unten bist, aber mir ist jede minute in diesem zustand zu viel. und als danke, dass ich mich getraut habe hier zu posten sitze ich jetzt weinend hier...

Re: trevilor...hölle nach 4 tagen!

Verfasst: 18. Jun 2004, 14:21
von DepriXX
steffi,
vielleicht solltest du bald die trevilor retard kapseln nehmen, die haben den vorteil, dass sie gleichmässig über den tag abgebaut werden...

frag mal deinen doc.

das war übrigens das einzige medi, von dem ich nicht zugenommen habe, anfangs sogar abgenommen, weil ich kaum was runter bekommen habe

Re: trevilor...hölle nach 4 tagen!

Verfasst: 18. Jun 2004, 14:29
von stephanie7
danke sumu,

ich nehme die retard kapseln. ich weiss auch gar nicht wieso ich heute so durch den wind bin. wahrscheinlich, weil das fluctine wegfällt und trevilor noch nicht wirkt...
ich bin im moment sehr empfindlich. das tut mir leid.
steffi

Re: trevilor...hölle nach 4 tagen!

Verfasst: 18. Jun 2004, 16:18
von koenigskind
Hallo Steffi,

bei mir war die Ausgangssituation fast die selbe wie bei Dir: Ich nahm fast zwei Jahre Fluoxetin 40 mg und bin dann auf Trevilor umgestiegen, 150 mg Anfangsdosis, da ich etwas "kräftiger" bin.

Nun, Fluox ist das SSRI mit der am Abstand längsten Halbwertzeit (4-6 Tage!!), dass wußte ich. Mein Arzt sagte damals, ich könne heute die letzte Fluox nehmen und morgen das Trevilor.. Das habe ich aber nicht gemacht, weil ich die HWZ ja kannte.

Vielleicht rühren ja Deine Beschwerden daher, dass beide Medis gleichzeitig wirken. Ich hab das Trevilor von Anfang an gut vertragen, im Verglich zur Fluoxetin ist es ein echter Segen für mich.

60 mg ist ja eine Hammerdosis! Ich weiß nicht, ob es so unproblematisch ist, das einfach so abzusetzen.

Liebe Grüße, Cora

Re: trevilor...hölle nach 4 tagen!

Verfasst: 18. Jun 2004, 16:36
von stephanie7
danke für deine liebe antwort. ich habe die 60 mg auch nicht lange genommen. höchstens 2 wochen, weil mein arzt das medi ausreizen wollte. ich wurde total unruhig, nervös und panisch. da es mir eh nie sonderlich gut half, haben wir dann entschieden es mit trevilor zu versuchen. ich muss auch sagen, dass es mir die ersten tage nicht so schlimm wie heute. vielleicht doch eher deshalb, weil langsam die wirkung vom fluctine (nach 4 tagen?) nachlässt und trevilor ja noch nicht wirkt? oder beide wirken komisch zusammen... es ist auf jeden fall ein ziemlich übles gefühl. aber es ist schön zu hören, dass es dir gut geholfen hat. ich hoffe sehr, dass auch ich bald eine positive wirkung verspüre!

lieber gruss
steffi

Re: trevilor...hölle nach 4 tagen!

Verfasst: 18. Jun 2004, 19:29
von koenigskind
Hallo Steffi,

hast du die 60 mg von Anfang an genommen? Nicht eingeschlichen? Medizinisch ist es wohl nicht erwiesen, dass mehr als 20 mg des Flux überhaupt eine bessere Wirkung erzielen. Man gibt, soweit ich weiß, mehr mg an Bulimiker und Übergewichtige, weil es Fressanfälle gut hemmt.

Das Flux war bei mir die Hölle, ich hab mich wie gejagt gefühlt, ständig auf der Flucht vor mir selbst, mancheiner mutmaßte schon, dass ich stimulierende Drogen nähme...

Ich habs dennoch solange genommen, weil es meine Laune stabilisiert hat und mir Selbstbewusstsein gegeben hat. Dafür hab ich die NW in Kauf genommen.

Nachher war ich nicht mehr wirklich ich selber, und habe meinen Doc um Trevilor gebeten, dass ich 1997-99 schon mal genommen habe, aber sehr niedrig dosiert, da ich damals sehr dünn war.

Jetzt bin ich viel ruhiger, ausgeglichener und nicht mehr so auf der Flucht.

Probier's aus, warte ab, ein Versuch lohnt sich bestimmt.

Liebe Grüße, Cora

Re: trevilor...hölle nach 4 tagen!

Verfasst: 19. Jun 2004, 08:28
von stephanie7
ich danke auch dir für deine antwort.

ich habe mit 20 mg fluctine angefangen. es hat mich ein wennig stabilisiert, aber wirklich gut war es nie. ende letzten jahres haben wir dann auf 40 mg erhöht und jetzt als letztes auf die 60 mg. das war schon heftig und ohne atosil am abend (und manchmal am tag) wäre ich wohl ein nervenbündel gewesen.

im moment ist es komisch. mir geht am morgen sehr viel besser, als über den tag verteilt bis zum abend. also genau umgekehrt, wie ich es von mir kenne. ich weiss, ich muss geduld haben und warten. wenigstens habe ich es gestern geschafft mit einer freundin auszugehen *stolzbin*, obwohl ich so gerne abgesagt hätte und mich auf mein sofa verkrümelt hätte...und ich konnte sogar etwas lachen und hatte nicht gleich das panische gefühl raus zu müssen und mich zu verkriechen.

vielleicht wird ja heute auch ein einigermassen guter tag?!

lieber gruss
steffi

Re: trevilor...hölle nach 4 tagen!

Verfasst: 19. Jun 2004, 21:10
von hüllkurve
he steffi,
interessant das zu lesen. ich nehme derzeit 60mg paroxetin (insgesamt seit 3 Jahren, hohe dosis seit 1/2jahr) beinahe ohne ad-wirkung, nur eine allgemeine gleichgültigkeit. ausserdem nehme ich lithium. meine ärztin schlug mir vor, trevilor zu probieren, da TZA und MAO-blocker immer schon mehr nebenwirkungen als wirkungen bei mir zeigten und ein versuch mit remergil kläglich fehlschlug (schlaflosigkeit, wirre und böse gedanken und ideen, aggressionen...).
hoffe also dass ich das selbe bei trevilor nicht erlebe.
zu deinem aktuellen problem: ich würde meine 60mg niemals von knall auf fall absetzen.schon beim absetzen von 20mg hatte ich starke "absetzerscheinungen" im sinne von unruhe, schwitzen, konzentrationsstörungen etc..
ich werde es jetzt in 10mg-schritten über wochen reduzieren, das hat sich bei mir so bewährt. wichtig ist, dass du es alles mit dem arzt besprichst und auch die zeit dafür einforderst.
ich hoffe (genauso wie du?) auf ein möglichst uneingeschränktes leben, sei es mit oder ohne unterstützung egal welcher art...
martin

Re: trevilor...hölle nach 4 tagen!

Verfasst: 19. Jun 2004, 22:23
von stephanie7
hallo martin,

ein uneingeschränktes leben, auch mit einem medi, wäre mein traum...ich muss grade daran denken, wie wenig die menschen, die diese krankheit nicht haben, ihr "glück" zu schätzen wissen. vielleicht ist das einfach grade ein wenig neid...aber letztendlich müssen wir akzeptieren, dass es so ist und für uns einen weg finden damit möglich gut zu leben.
ich hatte heute einen tag, der ok war. viel besser als die letzten. ich habe ja nun seit dienstag das fluctine komplett weggelassen, da bringt es herzlich wenig, jetzt plötzlich wieder anzufangen. da trevilor eigentlich immer noch nicht wirken kann, kann das was die letzten tage mit mir los war, eigentlich nur daran gelegen haben, dass das fluctine wegfiel. ich würde dir aus meiner erfahrung auch raten das fluctine langsam abzusetzen und das trevilor dann einzuschleichen. 60 mg ist schon eine echt heftige dosis. ich lese im übrigen sehr oft, dass fluctine -wenn überhaupt- nur am anfang eine antidepressive wirkung hat. ich werde mal sehen, wie die nächsten tage werden und berichten... im moment belohne ich mich mit chips und schoki . leider gehöre ich aber eh zu den frustfressern... aber ich musste heute arbeiten, dass ging, ich konnte einkaufen und sogar wäsche waschen. für mich ist das sehr viel im moment.
ich werde gerne weiter berichten, was sich mit dem trevilor tut. vielleicht ist es ja mein medi. und vielleicht auch deines? trizykla hatte ich bisher nicht, da ich zu viel angst vor den nw's hatte. aber mein doc hatte einmal remergil angedacht, was ich nicht wollte, da viele davon stark zu nehmen. auch an lithium hatte er gedacht. es wäre sehr lieb, wenn du mir erzählen könntest, wie es wirkt und ob es wirkt. und welche nw's es bei dir hat.

ich wünsche dir -und euch allen- alles gute!

lieber gruss
steffi

es geht...

Verfasst: 21. Jun 2004, 20:06
von stephanie7
hallo,
ich berichte einfach mal weiter - für die, die es interessiert.
heute ist tag 8 mit trevilor. manchmal spüre ich ein kribbeln. ganz merkwürdig, aber nicht unangenehm. richtig runter ging es heute gar nicht; aber im moment bin ich ein wenig traurig, weil draussen so tolles wetter ist und ich dumpf zu hause sitze. dafür bin ich für morgen verabredet. insgesamt würde ich sagen, ich fühle mich etwas dumpf. das kenne ich vom gladem, da war das nach ca. 2-3 wochen so und danach kam die stimmungsaufhellung. also: völlig am boden bin ich nicht mehr.

lieber gruss
steffi