Epilepsie durch Antidepressiva? HILFE HILFE HILFE

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peterchensmondfahrt
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Epilepsie durch Antidepressiva? HILFE HILFE HILFE

Beitrag von peterchensmondfahrt »

Hallo, ich war jetzt schon öfters in dem Forum und habe immer antworten gefunden. Nun brauche ich EURE Hilfe. Mein Freund hatte einen epileptischen Anfall - unserer Meinung nach - ausgelöst durch Antidepressiva. Wir haben einen Arzt der uns glaubt, allerdings brauchen wir noch einen "Fall", also jemandem dem das genauso ging. Entweder durch Einnahme oder durch Absetzen von Antideressiva sollte der Anfall ausgelöst werden sein. In unserem Fall war es Amitriptylinneuraxfarm. Ich bin jedem von Herzen dankbar, der sich bei mir (uns) meldet und ein bisschen von sich schreibt. Der, der nämlich einen Anfall auf Grund eines Medikamentes bekommt, muss ja diese Dinge "nur" meiden und ist somit kein gefährdeter Patient mehr. Ich danke im voraus für die Hilfe und die Antworten von Euch. Liebe Grüße
Stollentroll
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Re: Epilepsie durch Antidepressiva? HILFE HILFE HILFE

Beitrag von Stollentroll »

Jeder 10. Bundesbuerger bekommt einmal im Laufe seines Lebens einen epileptischen Anfall. Die Ursachen sind sehr vielfaeltig und selbstverstaendlich koennen bestimmte AD epileptische Anfaelle ausloesen oder die Anfallsbereitschaft erhoehen. Was fuer einen Anfall hatte Dein Freund denn, gab es irgendwelche "ungewoehnlichen" Ereignisse (Stress, Schlafmangel, Alkohol etc.) Ich an seiner Stelle wuerde zu einem erfahrenen Epileptologen gehen, um all dieses Punkte abzuklaeren. Ein einmaliger Anfall bedeutet nicht, dass auch wirklich eine Epilepsie vorliegt.

Viele herzliche Gruesse vom
Stollentroll
Dendrit
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Nicht verzweifeln

Beitrag von Dendrit »

Hallo Peterchen…,

ich hab mal nachgesehen, das AD gehört auch zu den Medi’s, bei dem bei bekannter Epilepsie mit Vorsicht behandelt werden soll. Ich nehme an, dass Dein Freund einen sog. tonisch-klonischen Anfall hatte, denn die werden „eher“ wahrgenommen, als bei anderen Anfallsformen. Jeder Mensch hat eine unterschiedlich hohe Krampfschwelle. Dadurch können Auslöser zu einem epileptischen Anfall führen. Ist der Auslöser vermeidbar, wird sich keine Epilepsie entwickeln (außer andere Dispositionen liegen noch zusätzlich vor). Das bedeutet aber auch, wenn jemand eine niedrige Krampfschwelle hat und diese z. B. durch Medi’s noch weiter gesenkt wird, dass dann auch leicht epileptische Anfälle auftreten und sich eine Epilepsie entwickeln kann. Deshalb kann man leider auch nicht sagen, dass diese Betroffenen keine gefährdeten Patienten sind.

Wie kürzlich auf einer Tagung gezeigt wurde, provoziert JEDER epileptische Anfall den nächsten – auch der erste (Prof. Pohlmann-Eden, Mara I, Bethel). Wenn da schon Auslöser in Betracht gezogen werden können, sind diese zu meiden. Und es kann, was Du so beschreibst, von diesem Medi kommen könnte. Deshalb besprecht mit dem Doc, ob Dein Freund das AD absetzen muss oder ob eine Reduktion reicht.

Genauso kann durch das Absetzen ein Rebound-Effekt eingetreten sein, was ich jedoch weniger vorstellen kann, wenn Dein Freund keine bekannte Epi hat.

Ich hatte auch mal ein antriebsteigerndes Medikament (Citalopram) und wurde trotz meiner bekannten Epilepsie damit behandelt. Darunter bekam ich keine Grand mal-Anfälle. Bei einem weiteren, Amisulprid (Solian), dagegen gleich 2 Grand maux – die waren allerdings sehr „mild“. Es liegt offensichtlich an der Menge bzw. Art des Wirkstoffes, da ich eine sehr niedrige Krampfschwelle habe. Ich kann aber als „Amitriptylin-Fall“ nicht dienen. Ich hoff für Euch, dass sich noch jemand meldet.

Bräuchtet Ihr einen „Fall“ zum Austausch oder einen weiteren für Euren Arzt? Wenn letzteres zutrifft, dann verstehe ich nicht: warum setzt sich der Doc nicht mit neuraxpharm in Verbindung. Bei den Pharmafirmen gehen sämtliche Fälle von Nebenwirkungen ein, die dann ab einer bestimmten Prozentzahl im Beipackzettel aufgenommen werden müssen. Ihr selbst könnt auch, wenn Euch etwas spezielles wissen möchtet und so keine Antworten findet, Euch ebenso dorthin wenden. Die Adresse steht auf dem Beipackzettel.

Würde mich freuen, wieder von Dir/Euch zu hören bzw. lesen!

Lieber Gruß, Manuela
artemis
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Re: Epilepsie durch Antidepressiva? HILFE HILFE HILFE

Beitrag von artemis »

Sorry, aber ich verstehe diesen Hilferuf nicht.
In allen Beipackzetteln von ADs, die ich kenne steht schon drin: Vorsicht bei Epilepsie.
Das ist natürlich bitter für depressive Epileptiker. Aber da hilft wohl nur eine erfahrener Doc, der dann beides unter einen Hut bringen kann.
Was hab ich da mißverstanden?
Arte
Dendrit
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Re: Epilepsie durch Antidepressiva? HILFE HILFE HILFE

Beitrag von Dendrit »

Hallo Artemis,

ich möchte Peterchen... nicht vorgreifen, aber es ist grundsätzlich so, dass nicht jeder eine Epilepsie hat, sondern erst durch diese Situationsbedingten Auslöser epileptische Anfälle bekommt. Das kann also jeden, der eine niedrige Krampfschwelle hat (und vielleicht auch noch was anderes dazu kommt) und solche Medi's nimmt betreffen. So auch Dich. Du hast schon recht, Artemis: sollte eine Epilepsie vorliegen oder sich entwickeln ist es wirklich immer wichtig, zu einem Facharzt, sog. "Epileptologen", zu gehen.

LG, Manuela
peterchensmondfahrt
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Re: Epilepsie durch Antidepressiva? HILFE HILFE HILFE

Beitrag von peterchensmondfahrt »

Hallo,
vielen vielen Dank für die Antwort, wieder ein neuer Ansatzpunkt, also er hat Epilepsie und vor Jahren schon einmal drei bzw. vier Anfälle gehabt, wir sind z.Zt. auf der Suche nach dem Auslöser bzw. vermuten das Antidepressiva dahinter. 1000-dank für die ausführliche Antwort. Ich werde mich mal mit neuraxp. In Verbindung setzen und bestimmt noch mal auf Dich zurückkommen, wenn es Dir nichts ausmacht. Ich werde erst mal mit meiner besseren Hälfte die neuen Antworten durchgehen und dann weiter sehen - also danke und bis bald Liebe Grüße N.
peterchensmondfahrt
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Re: Epilepsie durch Antidepressiva? HILFE HILFE HILFE

Beitrag von peterchensmondfahrt »

Hallo, er hatte schon mehrere Anfälle und wir wissen, dass es Epilepsie ist, diesmal wahrscheinlich ausgelöst durch das genannte Antidepressiva, dass er für seinen Magen verschrieben bekommen hat (evtl. Zuckerunverträglichkeit). Auf jeden Fall hatte er fahrlässiger Weise die Beilagenzettel nicht gelesen, na ja so kam eines zum anderen. Danke für die Antwort und Liebe Grüße sendet N.
peterchensmondfahrt
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Re: Epilepsie durch Antidepressiva? HILFE HILFE HILFE

Beitrag von peterchensmondfahrt »

Wir haben nichts Missverstanden, der letzte Anfall ist acht Jahre her und mein Freund hat fahrlässiger Weise diesen Beipackzettel nicht gelesen, das Antidep. hat er für seinen Magen bekommen (Zuckerunverträglichkeit und evtl. Pilze), na ja und es war sooo niedrig dosiert, und leider - er hat die Beschreibung nicht gelesen und eine Woche nach absetzen des Medikamentes, weil es nicht angeschlagen hat ist der Anfall aufgetreten, danke für die Antwort, vielleicht konnte ich so ein bisschen was klar stellen. Liebe Grüße N.
peterchensmondfahrt
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Re: Epilepsie durch Antidepressiva? HILFE HILFE HILFE

Beitrag von peterchensmondfahrt »

Hallo Stollendroll, auch Dir erst einmal danke für die Antwort, mein Freund hatte schon mehrere Anfälle, die allerdings immer Jahre auseinanderliegen und Jahre her sind. Leider hat er Epilepsie, es was halt eine hart bestrafte Fahrlässigkeit, die Beschreibung nicht zu lesen. Bis bald N.
peterchensmondfahrt
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Re: Epilepsie durch Antidepressiva? HILFE HILFE HILFE

Beitrag von peterchensmondfahrt »

Hallo Stollendroll, auch Dir erst einmal danke für die Antwort, mein Freund hatte schon mehrere Anfälle, die allerdings immer Jahre auseinanderliegen und Jahre her sind. Leider hat er Epilepsie, es was halt eine hart bestrafte Fahrlässigkeit, die Beschreibung nicht zu lesen. Bis bald N.
Gabrielle
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Re: Epilepsie durch Antidepressiva? HILFE HILFE HILFE

Beitrag von Gabrielle »

Hallo

erst lese ich im EDÖ Epiforum von dieser Sache, wir haben mehrmals hin und hehr gemailt. Dann im Eoi Online und nun unter diesem Namen hier. Es ist so, das alle AD einen Hinweis auf epi haben. Ichselbt habe zu meinen AE, auch AD eingenommen und kein Epianfall bekommen. Neuere Studien, zeigen auch das dieser Hinweis auch fälschlicherweise dazu führt, das Ärze sich davor scheuen einem Epi Patienten Ad zu verschreiben. Ich denke wie zu anfang unseres Kontaktes, das da kein zusammenhang bestehen muss und der Epi Anf. auch nichts mit dem AD zu tun hat.

liebe Grüsse
Gabrielle
Dendrit
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Re: Epilepsie durch Antidepressiva? HILFE HILFE HILFE

Beitrag von Dendrit »

Hallo Peterchen...,

[...] ich denk, der Text ist als E-Mail besser - ist unterwegs!

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

Manuela
Dendrit
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Re: Epilepsie durch Antidepressiva? HILFE HILFE HILFE

Beitrag von Dendrit »

Hallo Peterchen...,

ich finds gut, wenn Du in mehreren Foren Deine Frage(n) stellst, denn nicht in jedem kann Deine Frage so beantwortet werden, wie Du es brauchst, Dir hilft oder so. Ein weiteres wurde hier mal angegeben: http://forum.adfd.de/, und das hab ich mal gefunden: http://www.depression.ch/forum/list.las ... =7&-Search.

Vielleicht helfen sie Euch auch weiter!

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

Manuela
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