Mirtazapin (Remergil)

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zapata
Beiträge: 25
Registriert: 11. Mai 2004, 12:47

Mirtazapin (Remergil)

Beitrag von zapata »

Wegen Depressionen verschrieb mir mein Arzt vor zweieinhalb Wochen Mirtazapin. Ich nahm 9 Tage lang jeweils eine halbe Tablette. Dann verspürte ich eine unangenehme innere Unruhe, die ich auf das Mittel zurück führe. Ich habe es dann abgesetzt. Zwei Tage später wachte ich nachts mit extremer innerer Erregung, Unruhe und Angst auf. Und dieser Zustand hält jetzt seit einer Woche pausenlos an, zudem habe ich fast nichts mehr gegessen, da völlige Appetitlosigkeit. Gegen Abend wird die Unruhe immer etwas leichter, so dass ich einschlafen kann, aber in der Nacht geht das Spiel wieder von vorne los.
Mein Arzt kann damit überhaupt nichts anfangen und kann mir nicht sagen, wielange dieser Zustand anhält. Ich bin kurz vor dem Durchdrehen, nach nunmehr 8 Tagen total unter Strom. Als letzten Ausweg sehe ich eine Einweisung in die Psychiatrie, aber davor habe ich Angst. Hat jemand mit Mirtazapin/Remergil ähnliche Erfahrungen gemacht?
wiggerl
Beiträge: 28
Registriert: 11. Sep 2003, 12:09

Re: Mirtazapin (Remergil)

Beitrag von wiggerl »

Lieber Emiliano,

ich nehme seit etwa drei Jahren täglich vor dem Einschlafen 15 mg Remergil. Es geht mir dabei ausgezeichnet und ich schlafe gut.

Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass Deine Schwierigkeiten mit Remergil zu tun haben. Vielleicht könnte Dir ein stationärer Aufenthalt tatsächlich helfen, um Deinen Schwierigkeiten auf den Grund zu gehen. Du brauchst keine Angst davor zu haben. Ich war z. B. vier Wochen in der psychosomatischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Simbach a. Inn (Niederbayern). Dort wurden jedenfalls die Grundlagen dazu gelegt, dass ich jetzt besser mit meiner Erkrankung umgehen kann.
Viele Grüße








Hartmut
zapata
Beiträge: 25
Registriert: 11. Mai 2004, 12:47

Re: Mirtazapin (Remergil)

Beitrag von zapata »

Lieber Hartmut, danke für die nette Antwort.

Ich glaube schon, dass es vom Remergil kommt. Im Beipackzettel ist unter anderem auch von Unruhe die Rede. Insbesondere bei Absetzung. Psychopharmaka wirken nunmal sehr unterscheidlich bei unterscheidlichen Patienten. Ich nehme seit einem Jahr verschiede Präparate, die mir der Arzt verschrieben hat, bisher ohne eine Wirkung. Was aber natürlich nicht heißt, dass diese Mittel wirkungslos bei anderen sein müssen.

Es geht mir inzwischen ein wenig besser, mein Arzt hat mir Stangyl gegeben, damit wird die Unruhe deutlich gedämpft und ich kann durchschlafen und der Tag ist erträglicher. Nur würde ich natürlich zu gerne wissen, wielange dieser Zustand noch anhält. Das konnte mir dieser Arzt leider auch nicht sagen .

Liebe Grüße
Emiliano
AF
Beiträge: 412
Registriert: 6. Jun 2003, 11:47

Re: Mirtazapin (Remergil)

Beitrag von AF »

Hallo
auch ich kann mich nur meiner Vorposterin anschließen. Eine Medikamenteneinstellug und eine Behandlung in einem Krankenhaus bringen sehr viel. Hier hat man einfach bessere Möglichkeiten.
Ich habe mich spät zu einem solchen Aufenthalt entschlossen.Heute weiß ich, daß es besser gewesen wäre früher zu gehen.
Gruß
Theo
artemis
Beiträge: 912
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Mirtazapin (Remergil)

Beitrag von artemis »

Hallo Emiliano,
es ist wirklich so, daß Mirtazapin eher beruhigend wirkt und die Unruhe erst und vorübergehend kommt, wenn man es Absetzt. Beim Einschleich ist es den meisten eher zu stark beruhigend. Aber es gibt auch paradoxe Reaktionen auf Medikamente, insofern will ich dir deine Erfahrung nicht ausreden.
Wenn dir aber das Trimipramin (das ist der Wirkstoff vom Stangyl) schon hilft, dann geh mal davon aus, daß die schlimme Zeit bald vorbei sein wird. Aber wenn dein Arzt schon keine Prognose abgeben will, dann wird das hier noch weniger möglich sein.
Wenn es dir zu schlecht geht, dann geh bitte wirklich in die nächste Psychiatrie. Ansonsten halte ich persönlich mehr davon im "normalen" Leben zu bleiben, wenn Medies gut wirken und man dadurch stabilisiert ist. Ist halt immer ne Abwägung so ein Schritt. Und leiber zu früh als zu spät ist natürlich auch richtig.
LG Arte
Massimiliano.Berlin
Beiträge: 1
Registriert: 1. Jun 2004, 11:37

Re: Mirtazapin (Remergil)

Beitrag von Massimiliano.Berlin »

Ich nehme das Medikament schon seit einigen Monaten....ich habe das gefühl als wenn ich etwas Kiffen würde wenn ich das Medikament nehme und bekomm hungergefühl,müdigkeit abends nach der Einahme....ich galub das dieses Medikament wie eine Droge zur Abhänigkeit verleitet und wenn nicht sogar den einstieg ins kiffen einen
Dendrit
Beiträge: 4976
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
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Re: Mirtazapin (Remergil)

Beitrag von Dendrit »

Hallo Baris,

ich habe Mirtazapin auch eine zeitlang genommen, aber ich kann Dir sagen, dass es - wie alle AD's - nicht physisch abhängig macht. Ich habe zwar nie gekifft und kenn deshalb das Gefühl nicht, was mir aber andere so beschrieben, ist das eher das Gefühl einer Überdosierung. Und dagegen kann man mit seinem Doc angehen.

Das mit den "Fressanfällen" kenn ich. Ich habe aber auch erlebt - und das ist sicher sehr individuell - dass nach ein paar Monaten die Müdigkeit zur Nacht ausblieb. Dazu musste ich bei Bedarf ein bestimmtes Benzo nehmen.

Du kannst auch in den Threads über Mirtazapin/Remergil 'rumstöbern: einfach bei "Suchen" die beiden Begriffe eingeben. Dort werden die gemachten Auswirkungen bei den unterschiedlichen Dosierungen berichtet.

Viel Spaß!

Manuela
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