Diskussionsforum Depression

Hallo ihr Lieben

ich nehme seit 2 Wochen Nortrilen und bin mit der positiven Wirkung (gute Stimmung, Antrieb wieder da) sehr zufrieden. Leider gibt es einige Nebenwirkungen, die mir gar nicht gefallen: Kreislaufprobleme, Schlafprobleme, Mundtrockenheit, Kopfschmerzen. Heute habe ich einen super schweren Migräneanfall, der erste seit Einnahme von ADs (6 Monate).

Nun meine Frage: wenn ich mich dazu entschieße, Nortrilen durch ein anderes Medi zu ersetzen, wie erfolgt dieser Wechsel? Ausschleichen und gleichzeitig einschleichen des neuen? Ist in dieser Übergangszeit die positive Wirkung wieder weg?

Würde mich sehr über eure Berichte freuen.

Liebe Grüße
Marlen

Hallo Marlen,
wenn du von dem Medi bereits nach 2 Wochen positive Wirkung hast, würde ich eher versuchen mit den NWs geduldig zu sein, wenn sie denn halbwegs aushaltbar sind. Es kann gut sein, daß die noch abklingen werden. Mit Migräne kenne ich mich nicht aus. Die anderen NWs klingen aber eher nach solchen, die noch verschwinden werden.
Bei dauerhaften Schlafstörungen kann man mit einem sedierenden AD zusätzlich am abend was machen. Aber auch da würde ich lieber noch etwas abwarten, ob die nicht von selbst verschwinden.
2 Wochen ist halt immer so ne "Schallmauer". Wenn bis dahin NWs nicht weniger werden und keine Wirkung einsetzt, dann sollte man über einen Wechsel nachdenken. Wenn aber schon Wirkung da ist, die von NWs begleitet wird, dann kann auch Geduld angesagt sein.
Ansonsten ist deine Frage nach einem Wechsel nicht so pauschal zu beantworten. Es kommt sehr drauf an auf welches Medi gewechselt werden soll. Wenn das neue Medi dem alten verwandt ist, muß man meist nicht ausschleichen. Mit Glück wird die eine Wirkung durch die andere ersetzt und NWs klingen relativ schnell deutlich ab. Mit viel Pech ist auch das genaue Gegenteil möglich.
Am besten du schlilderst deinem Arzt ehrlich, wie es dir geht und was du denkst und verläßt dich nach einem guten Gespräch auf seinen Rat.
Arte

Hallo Arte
Hallo zusammen

ich nehme abends Remergil, das vor der Einnahme von Nortrilen sehr gut gewirkt hat. Ich habe geschlafen wie ein Stein, ohne Träume. Jetzt wache ich mitten in der Nacht auf und kann nicht mehr einschlafen. Mein Kreislauf spielt verrückt. Aber heute dieser Migräneanfall ist wirklich sehr sehr schlimm. Jede Kopfbewegung tut weh. Absolut arbeitsunfähig.

Wie du wahrscheinlich meiner Frage entnehmen konntest, bin ich so froh, dass es mir besser geht, so dass ich fast panische Angst davor habe, diese Wirkung wieder zu verlieren.

Wie lange muss man im Schnitt warten, bis sich die Nebenwirkungen legen?

Viele liebe Grüße
Marlen

Hi Marlen,
die Frage nach der Zeit bis sich NWs legen brennt einem natürlich immer auf den Nägeln, aber sie ist auch ganz schwer zu beantworten. Bei mir nervte die Übelkeit beim Sertralin sehr und es dauerte wohl eher 6 oder 8 Wochen bis die völlig weg war. Aber gekotzt habe ich nur am ersten Tag und schnell war es nur bei einer morgendlichen Übelkeit mit der ich umgehen konnte. Gerade wenn auch Wirkung da ist gibt man die natürlich nur sehr ungerne auf. Aber es ist eben auch immer ein persönliches Abwägen zwischen Wirkung und Nebenwirkung.
Ich kann dir da leider nichts abschließendes sagen. Nur so viel: Meine Psychiaterin ist auch Neurologin und mach auch Schmerztherapie. Ich benötige diese Kombination eigentlich nicht, aber vielleicht würde dir die Suche nach so nem "Kombi-Doc" helfen.
LG Arte

Hallo Arte

zuerst mal vielen vielen Dank für all die Infos. Habe heute noch immer Migräne, kann kaum richtig sehen und jede Bewegung tut weh. Aber ich werde jetzt mal noch abwarten. Vielleicht werden die NW wirklich noch besser. Ich hatte irgendwie im Kopf, dass die NW nach ca. 2 Wochen verschwinden, deswegen war ich so ungeduldig.

Viele liebe Grüße
Marlen

Hallo Marlen,
ja, ja, die magischen 2 Wochen
Aber im Ernst: Ich denke so nach etwa 2 Wochen sollten Nebenwirkungen wenigstens beginnen geringer zu werden, bis sie ganz weg sind kann es länger dauern. Und es immer eine ganz unterschiedliche Sache, was man aushalten kann. Geduld ja! Aber unmenschliches mußt du dir auch nicht zumuten.
Du müßtest doch eigentlich bald Kontrolltermin bei deinem Arzt haben. Sprich da offen über Positives und Negatives und verlaß dich letztlich auf seinen Rat, wie es weiter gehen könnte. Und wenn du keinen Termin hast, solltest du dir einen besorgen. Sind ja schon gravierende Probleme, die du hast und die gehören fachlich kompetent betreut.
Liebe Grüße von
Arte