Seite 1 von 1

Eine Diskussion

Verfasst: 3. Dez 2003, 16:52
von CloneX
Hallo,

ich möchte jetzt noch einmal versuchen einen Diskussionsthread aufzumachen. Es tut mir leid, dass es bereits so viele Threads zu diesem Thema gibt, aber leider geraten diese ja sehr schnell in ein Chaos.

Deswegen versuche ich das Thema dieses Thread sehr einzugrenzen. Viele hier fragen sich ja warum ich mit so einem Ehrgeiz an der "SSRI Aufklärung" arbeite. Häufig werden auch Erfahrungsberichte gefordert. An einem Erfahrungsbericht schreibe ich bereits, allerdings wird die Fertigstellung noch etwas dauern, da er sehr ausführlich wird und sich nicht nur auf die Medikamentenzeit beschränken wird.

Die eigene Erfahrung ist sicherlich mein größter Antrieb. Dennoch ist es nicht meine Erfahrung alleine, die mich dazu bewegt. Es ist auch die Erfahrung anderer Leute und die Informationen anderer Leute. Und die kann ich versuchen zu verdeutlichen, damit es vielleicht auch anderen Leuten klarer wird WARUM dieser Ehrgeiz besteht.


Das Diskussionsthema dieses Threads:
Ich möchte jetzt einzelne Informationen/Erfahrungen/Links posten, über die diskutiert werden. Ich möchte _nicht_ über das Thema allgemein reden und auch _nicht_ wer hier jetzt recht hat oder nicht.

Ich würde mich auch freuen, wenn die Moderatoren ihre Moderationspriviligien nutzen und Beiträge löschen, die sich nicht dem Thema widmen, denn dadurch geraten die Threads schnell aus dem Gleichgewicht.

Es sind also alle herzlich eingeladen, die sich auf meine Informationen/Argumente/Links beziehen möchten. Alle anderen, die in ihren Posts _nicht_ auf dies eingehen möchten, bitte ich eine Antwort in anderen Threads zu schreiben. Denn davon haben wir genug. Danke !

Ich stelle mir den Ablauf so vor:
Ich poste eine Information/Argument/Link, die für mich eine weitere Bestätigung ist, dass SSRI unter Umständen schwere Absetzungserscheinungen verursachen können oder andere Risiken in sich birgen. Ich würde mich dann über ein Kommentar/eine Dikussion zu DIESEM Thema freuen. Dadurch können manche vielleicht eher verstehen WARUM ich diese Einstellung habe, und ich kann verstehen WARUM für andere diese Informationen nichtig sind.

Noch ein paar Hinweise:
- Häufig sind die Informationen leider auf Englisch, aber ich versuche einen kleinen Überblick auf Deutsch zu geben.

- Bitte betrachtet die Links nicht nur als "Links", wie sie hier gerne genannt werden. Das ganze Internet besteht aus Links. Hinter den Links bestehen aber die Erfahrungsberichte und Informationen, auf die ich mich beziehe. Es sind also nicht nur ein paar Hyperlinks, die ins Leere führen.

- Keine der vorgelegten Aspekte soll ein eindeutiger Beweis dafür sein, wer jetzt Recht hat oder nicht. Das ist auch nicht Thema dieses Threads.

- Es wäre immer schon wenn Aussagen begründert werden. "Ich finde... dies und das, WEIL..."

Ich freue mich auf eine Diskussion. Ich hoffe sie bleibt diesmal beim Thema. Danke !

Re: Eine Diskussion

Verfasst: 3. Dez 2003, 16:53
von CloneX
Ich beginne die Diskussion und würde gerne Feedback zu folgendem Thema bekommen:

Das PaxilProgress Forum
Der Link: http://www.paxilprogress.org/phpBB2/

Paxil ist der amerikanische Verkaufsname von Seroxat

Ein Forum mit zur Zeit 782 Mitgliedern und über 8500 Artikeln. Unter "General Discussion" ist eins der häufigsten Themen, der Begriff "Withdrawal", also Entzug. Es berichten verschiedenste Leute über ihre Erfahrungen nach dem Absetzen und dem häufig plötzlichem Auftauchen von seltsamen Symptomen, die jedoch meist alle zu den bekannten "Withdrawal Symptoms", also Entzugserscheinungen passen. Häufig besteht Erleichterung wenn diese hilfesuchenden Menschen von anderen Betroffenen Feedback erhalten und somit die die Erkenntnis erlangen, dass sie nicht verrückt werden, sondern ihr Leiden durch das Absetzen des Medikaments hervorgerufen wird. Erfolgsberichte von Menschen, die es nach einigen Wochen/Monaten/Jahren geschafft haben sich aus der "Withdrawal Hell", Entzugshölle, zu befreien geben Hoffnung für andere.


Ich versuche ein paar Beiträge aus dem Forum zu übersetzen:


***** lkyirishgirl22 schreibt:
http://www.paxilprogress.org/phpBB2/vie ... php?t=1857

Mein Name ist Jen, Ich habe gerade diese Seite gefunden und denke, dass sie mir eine Menge helfen kann. Ich habe mit dem Ausschleichen von [Seroxat] vor ein paar Wochen begonnen.
Ich begann mit 15mg eine Woche, 10mg nächste Woche, zu 10mg jeden zweiten Tag für eine Woche. Ich habe es nicht ausgehalten. Ich habe die 10mg jeden zweiten Tag genommen und ich konnte den Entzug nicht aushalten, deshalb habe ich versucht jeden Tag 10mg zu nehmen. Ich erhöhe meine Dosis erneut auf 15mg. Meine normale Dosis ist 20mg. Ich habe diese schrecklichen elektrischen Gehirnschläge, sie sind teilweise unerträglich. Ich möchte nicht aus dem Bett, weil es schlimmer wird wenn ich mich bewege.
Ich möchte so gerne runter von [Seroxat], aber ich finde es erschreckend schwierig. Kann mir jemand Ratschläge zu den "elektrischen Schlägen" geben ? Wie kann ich sie überstehen ? Kennt jemand einen besseren Weg auszuschleichen ?
Bitte helft mir, Ich bin in der Hölle und ich bin noch noch nicht mal tot !
Jen

***** mercury schreibt:
http://www.paxilprogress.org/phpBB2/viewtopic.php?t=491

Jedesmal wenn ich anfange diese Symptome zu akzeptieren und sie mir keine Angst machen lasse, dann habe ich einen Tag wo ich mich frage ob das wirklich alles vom [Seroxat] Entzug kommen kann. Ja, ich kenne alle Symptome. Ich habe sie jedesmal wieder und wieder gelesen wenn es so schlimm wurde. Heute jedoch ist schlimm. Ich fühle mich als wenn ich in einem totalen Nebel wäre und total verwirrt. Wenn mich jemand heute sehen würde, dann würden sie denken ich wäre komplett "stoned". Wie schlimm ist der Gehirnnebel und die Verwirrung für den Rest von euch ? Heute kann ich wirklich nicht denken, von anderen Sachen ganz zu schweigen. Ich habe mich selber gezwungen von der Couch runterzukommen, wo ich für die letzten Stunden perfekt still in einem Nebel gelegen habe, nur um hier etwas Unterstützung zu finden.
Sandra

***** Antwort darauf von guest:

In einem Nebel ? Untertreibung ...
Gestern dachte meine Mutter ich wäre besoffen und stoned. Meine Augen waren am schielen und ich ging langsam. Ich war ein Häufchen Elend.
Positiv ? Die Wolken verschwinden. Der Himmel sieht blau aus. Ich kann gehen ohne dass mir übel ist.
Es WIRD vorbeigehen. Es IST ein Entzugssymptom vom dämlichen [Seroxat]. Gott, wenn nur diese dämlichen Ärzte lernen würden was sie Menschen antun.
Du wirst da durchkommen. Bleib am Ball. Es GIBT einen Ausweg aus den Wolken... Dir wird es gut gehen. Du kommst dadurch. Dies sind nur ein paar Tage auf dem sich VIEL VIEL besser zu fühlen.


***** leonardianne schreibt:
http://www.paxilprogress.org/phpBB2/viewtopic.php?t=570

Werden diese Entzugserscheinungen mein ganzes Leben lang dauern ? Ich hab Angst dass es für immer anhält.
Ich war auf [Seroxat] für 2 Monate (vor 2 Monaten) und mein Arzt hat mich auf [Efexor] gewechselt, aber ich habe [Efexor] vor 2 Wochen abgesetzt, meinen letzte Dosis war vor einer Woche. Dieses Wochenende hänge ich neben der Spur, ich schlafe als wenn ich die Grippe hätte, Entfremdungsgefühle, Wutausbrüche, Benommenheit. The Entzug vum [Efexor] ist ähnlich zum [Seroxat]. Ich habe keine Ahnung ob ich Entzugserscheinungen habe vom [Seroxat] oder von [Efexor] oder von beidem. Als ich zu [Efexor] gewechselt bin hatte ich keine Probleme. Die [Efexor] Halbwertszeit ist ebenfalls sehr kurz. Hält das für immer an, wann hört es auf ? Ich möchte es wirklich wissen. An diesem Wochenende wollte ich lieber tot sein als das hier auszuhalten. Nein, keine Selbstmordabsichten, ich verspreche es, aber dass zeigt wie schlecht ich mich fühle. Ich hasse es !

***** Antwort von noelle:

Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels ! Deine Entzugserscheinungen werden weniger genau wie bei mir. Ich bin jetzt 3 Wochen von [Seroxat] runter und jeder Tag wird besser und besser. Steh es durch....Du kannst es ! Du wirst dich so viel besser fühlen es aus deinem Körper zu haben. Viel Glück.
noelle


***** SusanDo schreibt:
http://www.paxilprogress.org/phpBB2/vie ... =lingering

Ich hatte einen schrecklichen Entzug von [Seroxat] (und Efexor), dass ich vor über 6 Wochen abgesetzt habe, nach dem Ausschleichen nach den Empfehlungen meines Arztes. Ich wusste nicht was los war bis ich zwei Wochen hinter mir hatte, sonst wär ich möglicherweise zurückgegangen und es erneut versucht. Aber ich habe mich entschieden es durchzuhalten. Ich hatte schon meinen neuen Job verloren.
Ich erfahre immer noch einige der physischen Symptome - Grippeähnliche Schmerzen, The Zaps [elektrsiche Schäge], Schweißausbrüche und Benommenheit und ich frage mich ob es auch für andere so lange angehalten hat. Gibt es andere Gründe für die elektrischen Schläge oder kann ich ziemlich sicher sein, dass es vom [Seroxat]entzug kommt ?

[...]

Ich schätze jede Erfahrung oder Meinung. Danke.



***** JulieG schreibt:
http://www.paxilprogress.org/phpBB2/vie ... t=multiple


Seufz...Ich bin heute zu einem Neurologen gegangen im Memory Center. Mein Arzt hatte mich überwiesen wegen meinem kleinen Zusammenbruch. Also nenne ich der Ärztin alle meine aktuellen Symptome inklusive der Gedächnis/Konzentrationsprobleme und den verrufenen Zaps [elektrische Schläge]. Oh, es ging schnell bergab.

1) Sie fragte mich warum ich von Seroxat runter wollte. Sie sagte Seroxat kann bei Kopfschmerzen helfen, und Depressionen - was sie als einen Grund für 1 oder 2 meiner Symptome hielt. Ich sagte ihr: Sexueller Antrieb ging SEHR runter und Gewicht ging SEHR hoch, und es hat mich in einen emotionslosen Zombie vewandelt. Sie sagt: "Aber es hilft bei Depressionen und Kopfschmerzen". Ich sagte: "[...], ich möchte wieder Julie sein". [...]

2) Obwohl ich meinte, dass die Symptome vom Seroxat Entzug stammen, war sie anderer Meinung. Sie sagte meine Entzugssymptome sind sehr ähnlich Multiple Sklerose Symptomen. Also bekomme ich jetzt eine Blutuntersuchung und ein MRI. Sie sagte sie wird Seroxatentzug nicht komplett ausschließen, aber sie würde es nur glauben wenn meine anderen Tests (für MS) negativ zurückkommen.

Hat irgendjemand anders einen Doktor gehabt der ihm das erzählt hat ? Ich teile meine Entzugssymptome mit vielen Leuten: Elektrische Schläge, Brennendes Gesicht/Arme/Hände, Übelkeit, Darmprobleme, Zitternde Beine, Gleichgewichtsverlust, etc. Es haben sicher nicht alle von uns MS. [...]

***** Später schreibt sie:
http://www.paxilprogress.org/phpBB2/vie ... t=multiple

Ich war gestern in der Cleveland Clinic. Der Arzt sagte es wäre definitiv nicht Multiple Sklerose und ich hätte von anfang an hier nicht hergeschickt werden sollen - alles deutet darauf hin, dass ich NICHT MS habe und sie wird einen Brief an meinen Neurologen schicken, der exakt erklärt was die Symptome von MS sind. hehehe.

[...]




Oh, man. Das ist doch eine ganz schöne Arbeit Ich hoffe der Thread bricht jetzt nicht wieder zusammen, sonst wär meine ganze Mühe umsonst.

Interessant für mich war aber, dass so viele Menschen die gleichen Probleme nach dem Absetzen haben. Es ist sicher nur ein Puzzelstück in meinem Gesamtbild, es gibt aber auch noch viele weitere Boards mit Betroffenen (hatte eins nicht sogar 5000 Mitglieder ? bin mir nicht sicher).


Aber was sagt ihr dazu ? So ein paar Übersetzungen können natürlich nur einen Bruchteil des Eindrucks vermitteln. Aber vielleicht kann man auch mit gebrochenem Englisch etwas das Board durchstöbern.

Ich freue mich auf eure Meinung dazu.

Und nochmal zur Erinnerung: Bitte hier nur posten, wenn es sich auf das gepostete Thema bezieht. Alles andere bitte in den anderen Threads posten. Danke.

Re: Eine Diskussion

Verfasst: 3. Dez 2003, 19:07
von Silence
Hey Clone,

diese Berichte bezogen sich alle auf Seroxat, bzw. Efexor.
Sind Dir solche Berichte auch von allen anderen Medis aus der Gruppe der SSRIs bekannt?

Lieber Gruß,

Silence

Re: Eine Diskussion

Verfasst: 3. Dez 2003, 19:17
von winnie
Hallo Clone,

mal ein Vorschlag: Wie wäre es, wenn Du einfach in diesem Paxilprogressforum diskutierst, statt uns hier andauernd mit diesen Dingen zu penetrieren?

Hast Du nicht gelesen, was der Doc sagte?

Aber vielleicht verstehst Du ja auch nur gebrochen Deutsch, deshalb übersetze ich es Dir auch gern ins Englische (obwohl wir hier ja alle keines können):

THIS IS A PLACE TO MEET FOR DEPRESSIVE PEOPLE. ITS AIM IS TO GIVE US SPACE FOR EXCHANGE OF IDEAS ON DEPRESSION AND TO HELP EACH OTHER.
SUBJECT IS NOT TO STAMP OUT PHARMA INDUSTRIES OR TO RIDE A CRUSADE AGAINST SSRI AND DISSUADE DEPRESSED PEOPLE FROM THEIR LIFE KEEPING MEDICATION.

Got it?

Winnie

P.S.: Um nicht in den Verdacht des Spottes und der Ironie zu geraten - ich mein das todernst.

Re: Eine Diskussion

Verfasst: 3. Dez 2003, 19:42
von Captain Kirk
Langsam frage ich mich auch, was das eigentlich soll Clone. Ich bin kritischen Gedanken durchaus zugeneigt, aber langsam
fängt es an übel zu riechen.

Gruß
c.

Re: Eine Diskussion

Verfasst: 3. Dez 2003, 19:53
von CloneX
Hallo Silence,

Berichte sind mir auch von den anderen SSRI bekannt. Nur ist klar, dass man in einem Paxilforum auch fast nur Paxilberichte findet Aber es ist auch so, dass Paxil (Seroxat) nach Prozac (Fluctin), zu den meistverschriebenen Antidepressiva zählt (in USA/UK zumindest), deswegen findet man vor allem Berichte dazu. Ob nun die Probleme besonders beim Seroxat so stark sind oder ob es allein daran liegt dass es so oft verschrieben wird kann ich leider nicht sagen.


Hallo Captain,

Ja, es ist zuviel. Meinetwegen können die anderen Threads auch in die Tonne gekloppt werden, da sie sowieso nur in Streitereien ausgeartet sind. Mein Anliegen in diesem Thread ist alleine die Hintergründe und den Ehrgeiz von mir zu Erklären und wie ich zu der Meinung komme - es wurde ja laut danach gefragt. Ich will hier keinen Aufklären. Wer Lust hat zu diskutieren sei herzlich eingeladen.

Leider ist noch keiner drauf eingegangen . Aber der Tag ist noch jung .

Grüße
CloneX

Re: Eine Diskussion

Verfasst: 3. Dez 2003, 23:19
von tomroerich
Hallo Clone,

das letzte Mal, als ich eine konkrete Frage zum Thema an dich stellte, wurde ich keiner Antwort bedacht. Ich glaube dir nicht mehr, dass es dir um ein sachliches Anliegen geht.

Thomas

Re: Eine Diskussion (die keine ist)

Verfasst: 4. Dez 2003, 22:42
von Nachttaube
Clone, Du hast es häufig genug probiert. Vielleicht kommt bei Dir die Erkenntniss, daß Du in Deiner Person unverständlich bleibst, auch wenn Du noch so viele Links bemühst. Dies ist kein Anti-SSRI-Forum, deswegen ist das Zuschütten von SSRI-Negativ-Links irgendwie auch fehl am Platz. Du bleibst unverstanden, weil Dein Mitteilungsbedürfnis nur auf Link-Verweise besteht, weil alles nur auf Anti SSRI besteht. Das ist einseitig.
Ich gebe Tom recht, glaubwürdig kommst Du auf gar keinem Fall rüber. Es fehlen Alternativen, eine distanzierte Sicht über SSRI (nur negativ kann kann nicht wirklich überzeugend sein). Zu einer Diskussion stelle ich mir auch vor, dass auch positive Links vorgestellt werden. Die berühmten 3 schlechten, 3 gute Argumente. Danach ließe sich evtl. disputieren. So ist doch jedem klar, dass es Dir um die (hart gesagt) Verteufelung geht.
Was auch immer Dich treibt, beteilige Dich an den Foren, desen Links Du hier vorstellst und finde dort Deinen Frieden.
Nachttaube

Re: Eine Diskussion

Verfasst: 5. Dez 2003, 02:59
von C.
Wie unterschiedlich die Wahrnehmungen doch sein können...

Ich habe den Eindruck, Clone X versucht auszudrücken, wie sehr *er* unter dem Absetzen eines SSRI gelitten hat und/oder noch leidet, und findet keine eigenen Worte dafür. Vielleicht weil er selbst noch sehr unter unerwünschten Auswirkungen leidet? Ich sehe nicht, dass er hier irgendwo schreibt, dass es grundsätzlich katastrophal oder "falsch" sei SSRI zu nehmen. Er schrieb davon, dass SSRI unter Umständen schwere Absetzungserscheinungen verursachen können oder andere Risiken.

*Dass* es Nebenwirkungen geben *kann*, und dass die u.U. auch so heftig sein können (evtl. noch samt ausbleiben von positiven Wirkungen) dass man dieses Medi am Ende wieder absetzen muss, davon haben - dachte ich - viele hier schon gehört.

Offensichtlich sind diese Nebenwirkungen auch nicht wirklich vorhersehbar, ob sie eintreten, wie stark ausgeprägt sie sind, nicht wirklich vorhersagbar ... da scheinen die verschiedenen individuellen Stoffwechsel wohl u.U. sehr unterschiedlich zu reagieren.

Wie kann man dann so sicher sein, dass Medikamente, die in die Neurotransmitter-Balance eingreifen (und dadurch ja auch Reaktionen im sonstigen Nervensystem verursachen, auch Anpassung der Gleichgewichte anderer Stoffe erfordern), nie und nimmer unter keinen Umständen auch nach längerer Zeit noch "unerwünschte Effekte hinterlassen" könnten (sogar noch nach ausschleichen)?

Ich kann mir schon gut vorstellen, dass es auch das gibt. Naja, nach dem was ich im Leben bisher erlebt hab, bin ich eh etwas vorsichtig geworden mit dem Ausspruch "das kann es überhaupt nicht geben".

Und offensichtlich gibt es ja einige Leute, die in der Richtung unangenehmes erlebt haben. Zumindest reden / posten sie in anderen Foren darüber.

Die Überlegung, dass man vielleicht schon rein sicherheitshalber ausschleichen sollte von SSRI, um evtl. Absetzphänomene zu vermeiden, ist ja inzwischen auch schon etwas weiter verbreitet...

Sicher ist es nicht der grösste Teil der Leute, die SSRI einnehmen, die diese Phänomene bei / nach Absetzen erleben. Vielen helfen sie ja auch sehr.

Ein Problem existiert aber doch auch dann, wenn nicht alle es haben? Oder liege ich genau hier etwa falsch?

Ich halte es für ungünstig, viele Aussagen von Leuten zu posten, mit denen hier keiner zu tun hat. Das macht das Problem in den meisten Augen hier sicher nicht schwerwiegender, sondern offensichtlich nur "nerviger".
Von sich selbst zu erzählen, zu sagen "ich habe die und die Erfahrung damit gemacht (und habe auch noch von anderen Leuten solche / ähnliche Erfahrungen gehört, also kann's nicht daran liegen dass ich einfach 'verrückt' oder so bin)" würde vielleicht eher auf offenere Ohren stossen.

Nachttaube schrieb:
"Es fehlen Alternativen, eine distanzierte Sicht über SSRI (nur negativ kann kann nicht wirklich überzeugend sein). Zu einer Diskussion stelle ich mir auch vor, dass auch positive Links vorgestellt werden. Die berühmten 3 schlechten, 3 gute Argumente. Danach ließe sich evtl. disputieren."

Ich denke nicht, dass normalerweise in einer Diskussion *ein* Teilnehmer alle diese (Argumente, Seiten, Alternativen, ...) bringt und fertig hinstellt, das wäre - wenn denn jemand diskutieren wollte - doch vielleicht dann von anderen Teilnehmern kommend sinnvoller...
Und Alternativen und eine distanzierte Sicht auf SSRI könnte man dann ja zusammen versuchen zu finden?
(Nur mal so aus meiner Vorstellung heraus gesprochen wie ich normalerweise Diskussionen sinnvoll find)

Eine distanzierte Sicht auf SSRI zu finden scheint mir allerdings eine schwierige Arbeit, wenn man selbst auf die eine oder andere Art "mit der Nase drin steckt".

Grüsse in die Runde,
Clara

Re: Eine Diskussion

Verfasst: 5. Dez 2003, 03:03
von C.
Hallo Thomas,

ich könnte mir auch gut vorstellen, dass es Clone X -zumindest auch- um ein eher emotionales Anliegen geht: nämlich verstanden zu werden. Seine eigene schmerzliche Erfahrung "anerkannt" zu bekommen (weiss grad nicht wie ausdrücken). Nicht gesagt zu bekommen "das, was du erlebt hast, KANN gar nicht sein, das gibt es nicht". (Haben wohl übrigens viele hier schon auf die eine oder andere Weise erlebt, in so einer Position, mit so einem Wunsch / Anliegen zu stehen, hab ich den Eindruck )
Ich glaube dir gerne, wenn du sagst, du magst gar nicht mehr dir da Mühe geben sollen das zu verstehen. Nach den hochschlagenden Wellen der letzten Tage (Wochen?) denk ich auch manchmal "ich mag nimmer". (Denke aber auch dass du es wahrscheinlich könntest, wenn du mal aus nem anderen Blickwinkel betrachtest.)
Könnte es auch sein, dass deine konkrete Frage die du schon mal stelltest vielleicht auch wegen der ganzen hochschlagenden Wellen unterging?

Grüsse,
Clara

Re: Eine Diskussion

Verfasst: 5. Dez 2003, 13:59
von wuschel

Re: Eine Diskussion

Verfasst: 5. Dez 2003, 14:50
von CloneX
Hallo,

ich habe den Thread jetzt einfach mal ein bisschen laufen lassen ohne zu antworten ?

Ist euch etwas aufgefallen ?

Nicht eine Antwort bezieht sich auf das eigentliche Thema des Threads. Wenn die Moderatoren meiner Bitte nachkommen würden, dann müssten sie jetzt alle Antworten (bis auf evtl. Silence und seiner Frage) löschen [obwohl mir löschen eigentlich nicht gefällt - verschiebe in andere Threads fänd ich besser]. Auch Clara's Antwort - obwohl mir die natürlich gefällt, da sie die Sachen so erkennt wie sie sind und dies auch nochmal sehr schön verdeutlicht.


Dieser Thread sollte noch einmal ein Angebot an diejenigen sein, die nach den Hintergründen meiner Meinung gefragt haben oder an diejenigen, die die Existenz von schweren Absetzungserscheinungen leugnen (wollen).
Denn hier besteht die große Chance auf das Thema einzugehen und mich da zu treffen wo es "weh" tut: Auf den Informationen, auf denen meine Meinung und Ansicht beruht.

Ich habe drei mögliche Reaktionen erwartet:

a) Die "Zweifler" sehen sich die Informationen an und stimmen zu, dass die Absetzproblematik besteht

b) Die "Zweifler" sehen die Informationen und begründen warum diese nichtig sind oder wo Denkfehler bei mir vorliegen und korrigieren meine Ansichten

c) Es nimmt keiner Stellung zu den Informationen und postet am Thema vorbei


Um erhlich zu sein - ich habe Reaktion c) erwartet Nicht umsonst sind die anderen Threads auch den Bach runtergegangen. Und bis jetzt ist es leider auch wieder so gewesen. Insgeheim kann ich dies natürlich als "Erfolg" sehen, da die Informationen anscheinend nicht widerlegbar sind und somit gar nicht erst der Versuch unternommen wird diese zu kritisieren.


Clara hat Nachttaube sehr schön verdeutlich wo ihre "Fehlinterpretation" liegt. Ich möchte darau auch nicht weiter eingehen, da es bekanntermaßen verschwendete Zeit ist.


Natürlich hat Clara recht, dass mich besonders meine eigene Erfahrung dazu bringt, hier verstärkt meinen Standpunkt zu verdeutlichen. Natürlich ist es dieses unerträgliche Leid, dass ich seit dem Absetzen des Medikaments verspüre. Und hilflos stehe ich da und kann mich an keine Arzt wenden, da keiner Kentnisse darüber hat. Und selbst die vielen Organistationen und Foren, die sich sehr gut mit der Problematik auskennen können leider im Endeffekt auch nicht mehr bieten als Hoffnung zu machen. Denn so sehr das Wissen und die Erkenntnis über die Entzugsproblematik bereits besteht, so sehr fehlt es auch an medizinischen Erforschungen _warum_ diese Problematik besteht. Diese Erforschung wird es auch so bald nicht geben, da: 1) Dies ein Eingeständnis der Herstellerfirmen bedeuteten würden und 2) sich damit wahrscheinlich kein Geld verdienen lässt. So kann man nur hoffen. Die einen haben es nach 2 Wochen überstanden. Die anderen nach 2 Monaten. Und manche auch erst nach 2 Jahren. Unverständlich ? Sicher.

Aber es tut weh und gleichzeitig erzeugt es natürlich auch eine Menge Wut wenn dann Mediziner oder andere daherkommen und sagen "Nö. Gib's nicht." - Fändet ihr es lustig wenn man euch sagen würde "Depressionen ? Gib's nicht. Ihr seit Simulanten und verweinerlicht".
Genauso erfüllt es einen natürlich mit Zorn wenn man hilflose Menschen in Foren wie diesen sieht und diese fragen "Ich habe mein AD sein einer Woche abgesetzt und nun geht es mir sehr schlecht" und dann als einzige Antwort kommt "Rückfall". Da krieg ich wirklich 'nen Hals. Natürlich kann das sein, aber es ist doch eher unwahrscheinlich, wenn es einem davor lange Zeit gut ging.


Wie dem auch sei. Ich würde nach wie vor über eine Diskussion zu _DIESEM_ Thema (siehe Post oben) freuen. Damit rechnen tuh ich allerdings nicht.

Aber selbst wenn es zu keiner Diskussion mehr kommt. Dem ein oder anderen Besucher dieses Forums haben die Beiträge sicher geholfen. Da wette ich

Dass diese Threads auch Angst machen können ist mir leider auch bekannt. Doch was soll ich tun ? Ich erinnere mich ja noch selber an meine Zeit als ich das erste mal mein AD einnehmen musste und ich mit großer Hoffnung nach positiven Erfahrungsberichten gesucht habe. Und mit Freude die Seiten der Hersteller gelesen habe und sie mir Mut gemacht haben. Aber genauso verfluchen ich es dass mir die Informationen nicht zur Verfügung standen über Absetzungsproblematik und anderen Nebenwirkungen. Was also tun ? Wie kann man informieren ohne zu verunsichern ? Ich denke das ist nicht möglich.


Mfg CloneX