bin ich eine simulantin?

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deborah
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bin ich eine simulantin?

Beitrag von deborah »

hallo!

habe schon einige gespräche hier geführt und viele beiträge gelesen.

habe chronische depressionen und verhaltensstörungen u.s.w.!
war gestern bei meinem hausarzt, weil ich magen-darm-grippe habe!
habe dabei noch kurz erwähnt, dass ich ja wieder ein neues medikament von meiner therapeutin bekommen habe!
ausserdem geht es mir im moment einfach scheisse!
da guckt er mich an und sagt zu mir: ist schon komisch, man sieht ihnen ja überhaupt nicht an, dass sie so depressiv sind!

ich fand das total daneben und hatte mal wieder das gefühl, mich rechtfertigen zu müssen!
nach dem motto, depressive müssen immer weinen und still in einer ecke sitzen.

aber meine erkrankung ist ja gerade so schlimm, weil ich immer noch für mich selber denke, dass man solch eine krankheit eben nicht haben darf!

das ende vom lied ist, dass ich wieder total verunsichert bin!

letztes jahr habe ich versucht, mir das leben zu nehmen, das kam ja nicht aus irgendeiner laune heraus!

depressive werden wohl immer noch nicht ernst genommen!

liebe grüsse
train
ramona
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Re: bin ich eine simulantin?

Beitrag von ramona »

Hallo train!
Hatte gerade einen Text für dich fertig und habe die falsche Taste erwischt und nun ist alles weg , leider bekomme ich all meine Gedanken nicht mehr so recht zusammen, ich werde es später noch einmal versuche.
LG Ramona
Seila
Beiträge: 149
Registriert: 21. Mär 2003, 17:57

Re: bin ich eine simulantin?

Beitrag von Seila »

Hallo. Traurig traurig, daß ein Arzt (!) sowas sagt, daß darf ja echt ned wahr sein...
Am besten nie mehr hingehen!!Zu DEM Doc.
Tja leider lassen sich depressive sehr viel einreden bzw. lassen sich schneller von anderen beeinflussen.
Liebe Train, versuche so blöde Bemerkungen zu vergessen, es ist keine Einbildung oder Wichtigtuerei. Depression ist eine Krankheit.
Liebe Grüße.
Kia koe koa
ramona
Beiträge: 180
Registriert: 23. Mai 2003, 21:59

Re: bin ich eine simulantin?

Beitrag von ramona »

Hallo Train!
Also ich versuch es nocheinmal, in der Hoffnung alles wieder zusammenzubekommen.
Ein Hausarzt sollte schon ein wenig mehr Fingerspitzengefühl haben und auch zeigen, aber wir dürfen nicht vergessen, auch die Ärzte sind nur Menschen. Glaub nun nicht das ich eine Lanze für Ärzte brechen will, die ein Gefühl haben wie ein Presslufthammer, aber es gibt sie nun mal. Versuch es einfach damit, das er dir bei deiner Magen Darm Grippe geholfen hat und eben nicht der geeignete Arzt ist, um mit ihm über deine Depressionen zu sprechen. Ich kenne diese Rechtfertigungsgedanken sehr gut von denen du schreibst und auch sie Selbstzweifel die einem plagen. Aber es so das Depressionen eine Krankheit sind, eine so schlimme Krankheit die einen Menschen genauso zerstören kann wie Aids oder auch Krebs. Der Unterschied ist nur der, das man es vielen Betroffenen nicht ansieht und auch auf den ersten Blick sicherlich nicht erkennt, so wie eine Grippe oder einen gebrochenen Arm. Das sind Dinge die jeder sofort erkennt und auch wahrnimmt. Mit Depressionen ist das leider anders sie machen einen von innen her krank und niemand der es nicht durchlebt hat, kann es einem nachempfinden. Aus diesem Grund ist es gut das du hier gepostet hast, denn hier wirst du verstanden.
Das mit der richtigen Medikamentation ist leider eine sehr langwierige Sache und erfordert viel Geduld die man in einer akuten Phase der Krankheit auf keinen Fall hat. Ich wünsche dir das du noch viel Kraft hast (die verletzenden Aussagen von Menschen an dir abperlen zu lassen) viel Geduld (für die richtige Einstellung der ADs) und ganz viel Hoffnung(damit du nie das Licht am Ende des Tunnels aus den Augen verlierst)
LG Ramona
sewi
Beiträge: 1606
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Re: bin ich eine simulantin?

Beitrag von sewi »

artemis
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Re: bin ich eine simulantin?

Beitrag von artemis »

ja, es ist möglich, daß die Depri (noch) nicht so heftig ist, daß man am rande einer zwangseinweisung ist (überspitzt ausgedrückt). aber trotzdem ist man krank und braucht hilfe - je eher desto besser. man muß es ja nicht unbedingt bis zum schlimmsten kommen lassen, wenn man sich schon früher der krankheit bewußt ist. die mit schwachen symptomen, die es noch immer schaffen eine fassade aufrecht zu erhalten, werden schnell als simulanten abgetan, was ich ich völlig falsch finde.
für alles gibt es früherkennung oder auch prävention. es ist sehr angesehen, wenn man z.b. zur krebsvorsorge geht oder beim kleinsten knoten in der brust alarm schlagt. warum solle es dann so falsch sein sich schon bei reativ "leichten" deprie-symptomen hilfe zu holen. muß es immer der total-abstruz sein bis man ernst genommen wird? das fragt sich
arte
sewi
Beiträge: 1606
Registriert: 15. Feb 2013, 23:02

Re: bin ich eine simulantin?

Beitrag von sewi »

deborah
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Re: bin ich eine simulantin?

Beitrag von deborah »

hallo!
habe dein posting nicht wirklich verstanden!

kurze erklärung: bin seit zwei jahren in behandlung, habe mehrere aufentalte in einer psychatrie und einer therapeutischen klinik hinter mir.
letzes jahr ein suizidversuch, bulimie und trotzdem sieht man es mir immer noch nicht an.
bin nämlich immer noch freundlich und nett zu meinen mitmenschen.
mache seit einem jahr eine ambulante therapie, ausserdem selbsthilfegruppe!
ich möchte gerne, dass ich eines tages wieder ohne meine trauer leben kann, ob es gelingt, kann mir keiner sagen.

train
SRT
Beiträge: 317
Registriert: 1. Apr 2003, 19:24

Re: bin ich eine simulantin?

Beitrag von SRT »

Hallo Train

Habe schon seid Jahrzehnten Depressionen,
Verhaltensprobleme und somatische Beschwerden.
Und ganz lange wider realem Wissen geglaubt
ich wäre faul und würde simulieren.
Jetzt lerne ich für mich, das meine
Depressionen eben nicht "doof sein und
sabbern "heisst.Und auch nicht ,das ich
schwer leidend durch die Gegend laufe,das jeder meine Düsternis bemerkt.
Wenns mir mal besser geht brauch ich auch
kein schlechtes Gewissen haben sondern kann
versuchen die Zeit zu nutzen.
Meine Depressionen werde ich bestimmt nicht
mehr los.
Aber wie wir mit unserer Krankheit in der
Öffentlichkeit umgehen ist unsere Sache.
Liebe Grüsse
INUIT
Dendrit
Beiträge: 4976
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
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Re: bin ich eine simulantin?

Beitrag von Dendrit »

Hmmm, ist interessant, was Ihr so schreibt. Ich habe nämlich auch immer Angst, als Simulantin abgestempelt zu werden. Hoffentlich legt sich das. Jetzt schließt das I-Cafe.

Liebe Grüße, Manuela
snoopy_69
Beiträge: 15
Registriert: 28. Mai 2003, 22:55

Re: bin ich eine simulantin?

Beitrag von snoopy_69 »

hallo,
ja der Beitrag hätte auch von mir stammen können. Nur, das mir der gang zum Hausarzt noch bevorsteht.
Es ist alles so verwirrend! Ich war anfang des Jahres in stationärer Behandlung, auch ich hatte mehrere suizid-Versuche hinter mir. Im anschluss habe ich noch ein 6 Wöchige Reha gemacht, dann ging es mir super. Ich hatte die Depressionen schon fast vergessen. Das einzige was mich immer daran erinnerte waren meine Gefühle, bzw. keine Gefühle. Die sind irgendwie nicht mehr da, oder ich nehme sie nicht merh wahr. Was wohl eher der Fall ist (so sagte mein Therapeut), ich verdränge meine Gefühle, um mich zu schützen. Aber ich zweifele auch oft an mir, bzw. meinem Denken (was mir total schwer fällt). Ich bin wie blockiert in der Birne. So denke ich, bilde ich es mir alles nur ein? Nächste Woche muss ich nun zum Hausarzt, brauch eine Untersuchung für die Therapie. Und denke nun auch, man sieht mir doch gar ncihts an. Und sooo schlecht geht es mir ja auch nicht, es geht so vielen Leuten viel schlechter wie mir. Aber ich weiss auch wie schnell sich das Blatt wenden kann. Nach aussen versucht wohl jeder Depressive so lange wie möglich Gesicht zu bewahren, oder irre ich da? Doch im stillen Kämmerlein..., es weiss jeder selber nur wie es dort im Inneren aussieht.
Liebe Grüsse Snoopy
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