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@Herrn Dr. Niedermeier

Verfasst: 19. Okt 2003, 00:25
von blackjack
Sehr geehrter Herr Dr. Niedermeier
Meine Frage ist wahrscheinlich etwas ungewöhnlich, weil es nur indirekt mit Depressionen zu tun hat. Ich mach seit ein paar Jahren Therapie, wobei ich die meisten Probleme für mich zufriedenstellend klären konnte. Nur ein Thema blieb völlig zurück: Sexualität. Dieses tritt nun aber für mich in den Vordergrund, leider habe ich den Eindruck, daß meine Therapeutin (TP) da nicht weiterkommt.
Also bin ich auf der Suche nach einer Liste, Adresse etc, mit Therapeuten, die sich damit auskennen, wenn es denn sowas gibt. ProFamilia hab ich schon angeschrieben und warte noch auf Antwort.
Allgemein würde ich aber gern wissen, wie solche Therapeuten arbeiten? Mit welchen Methoden? Damit meine ich KEINE Anzüglichkeiten, sondern Methoden wie Hypnotherapie oder andere. Vielleicht muß ich dazu schreiben, daß ich vor meiner Depression ein relativ normales sexuelles Leben hatte.
Ich kann mich auch nicht an traumatische Erlebnisse wie Mißbrauch etc. erinnern, Ich denke, daß müßte doch bei den 4 Jahren Therapie schon rausgekommen sein, wenn es sie denn gäbe? Tut mir leid, ich weiß nicht mehr weiter, beschäftige mich schon so lang innerlich mit dem Problem, aber es will sich einfach nicht lösen, was mich wirklich traurig und auch manchmal verzweifelt macht. Denn was nützt es mir, meine Depressionen größtenteils überwunden zu haben, wenn ich eine der schönsten Dinge des Lebens nicht leben kann?
Viele Grüße blackjack

Re: @Herrn Dr. Niedermeier

Verfasst: 19. Okt 2003, 10:00
von Nico Niedermeier
Liebe/r blackjack,
da bin ich jetzt aus dem Stehgreif auch ein wenig überfordert...wo man da die besten Adressen herbekommt....Ich denke es gibt Therapeuten aus den verschiedensten Therapierichtungen die sich auf eine sexuelle Problematik spezialisiert haben.
Sexualmedizin ist eine Zusatzausbildung für Therapeuten.Ich würde wahrscheinlich bei der nächsten kassenärztlichen Vereinigung anrufen. Dort sind alle Psyvhologen und alle ärztlichen Psychotherapeuten mit Kassenzulassung gelistet. Ausserdem sind dort meist auch die Schwerpunkte der Therapeuten registriert.
herzliche Grüsse
Dr. Niedermeier Nico

Re: @Herrn Dr. Niedermeier

Verfasst: 19. Okt 2003, 13:43
von blackjack
Sehr geehrter Herr Dr. Niedermeier
das sieht leider schlecht aus - habe die Liste schon und da sind nur Verfahren wie Gruppentherapie und sowas verzeichnet. Ich muss sagen, daß ich das schon komisch finde - haben doch noch mehr Menschen Schwierigkeiten mit Sexualität.
Vielleicht ist das den Therapeuten selber peinlich, weiß nicht.
Jetzt hoff ich mal auf Profamilia, ansonsten fällt mir auch nichts mehr ein.
Danke trotzdem, bj

Re: @Herrn Dr. Niedermeier

Verfasst: 19. Okt 2003, 19:46
von Nico Niedermeier
Kaum zu glauben Blackjack,
aus welcher Ecke Deutschlands kommen Sie denn?
Dr. Niedermeier

Re: @Herrn Dr. Niedermeier

Verfasst: 20. Okt 2003, 11:16
von blackjack
Ich komm aus dem Rhein-Main-Gebiet(Mainz Wiesbaden, Frankfurt), eigentlich kein Ödland, was Therapie betrifft.
Vielleicht gibt es hier ein Ausbildungsinstitut für Sexualmedizin, wo ich nachfragen könnte? Werd mal im Internet suchen.
Viele Grüße bj

Re: @Herrn Dr. Niedermeier

Verfasst: 20. Okt 2003, 19:51
von Captain Kirk
Hallo Dr. Niedermeier,
was halten Sie von Muskelrelaxantien wie z.B. Carisoprodol, Tetrazepam, Tolperison ?
Ist das eine Alternative zu Tavor und Konsorten? Gibt es Befürchtungen bei gleichzeitiger Einnahme von ADs?

Ich frage, weil ich mittlerweile nurmehr vor Muskelschmerzen und Muskelverkürzung gekrümmt mich durch die Welt bewegen kann. Verursacht durch Trauma daraus resultierende Depressionen und Angst. Muskelentspannungsübungen helfen schon längst nicht mehr. Die habe ich nun brav und baver drei Jahre lang gemacht. ICH KANN NICHT MEHR.
Haben Sie einen Rat für mich?

Gruß
c.

Re: @Herrn Dr. Niedermeier

Verfasst: 21. Okt 2003, 10:10
von Xenia
Hallo Blackjack,

wende Dich mal an die Freiburger Uni-Klinik für Psychiatrie, dort gibt es eine sexualtherapeutische Sprechstunde (das habe ich zumindest mal gelesen). In der allgemeinen Ambulanz dort kann man Dir sicherlich weiterhelfen, vielleicht kennen die ja sogar einen Therapeuten in Deiner Nähe.

Viel Glück!

Xenia

Re: @Herrn Dr. Niedermeier

Verfasst: 21. Okt 2003, 11:49
von Captain Kirk
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Hallo Dr. Niedermeier,
was halten Sie von Muskelrelaxantien wie z.B. Carisoprodol, Tetrazepam, Tolperison ?
Ist das eine Alternative zu Tavor und Konsorten? Gibt es Befürchtungen bei gleichzeitiger Einnahme von ADs?

Gruß
c.

Re: @Herrn Dr. Niedermeier

Verfasst: 21. Okt 2003, 13:34
von Tim_Pfeiffer
Hallo captain,
nach Rücksprache mit unsren ärztlichen Kollegen kann man auf diese Frage eigentlich nur allgemein antworten.
Tetrazepam wird durchaus schon 'mal bei Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfällen etc. für einen beschränkten Zeitraum verschrieben. Allerdings besteht hier auch ein Abhängigkeitspotential, so dass das Risiko besteht, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben.
Grundsätzlich sollten Muskelrelaxantien auch nur nach Rücksprache z.B. mit einem Orthopäden oder entsprechend kenntnisreichen Psychiater eingesetzt werden. Bei den beiden anderen Wirkstoffen handelt es sich jedenfalls um keine im Feld der Psychiatrie geläufigen Substanzen.

Einen "Ersatz" zu Tavor etc. stellen Muskelrelaxantien allerdings nicht dar. Tavor und seine "Geschwister" haben eine spezielle anxiolytische (angstlösende) Komponente, die die Relaxantien nicht haben. Aber da es Ihnen ja auch primär um das Lösen von Muskelverspannungen geht, sind Sie sicherlich bei einem entsprechenden Fachmann am besten aufgehoben.

Viele Grüße
Tim Pfeiffer

Re: @Herrn Dr. Niedermeier

Verfasst: 21. Okt 2003, 18:17
von Captain Kirk
Danke für Ihre Bemühungen.

Gruß
c.