Therapie bei Alpträumen

[ricky]

Hallo Ihr,

ich leide sehr häufig unter ziemlich heftigen Alpträumen und ich wollte fragen,ob es vielleicht irgendeine Art von Therapie gibt,mit der man das Ganze verarbeiten kann.

Bin dankbar für Tipps!

Liebe Grüsse Uta

[winnie]

Ja, bitte, ich schließe mich an - wer weiß Rat gegen Alpträume? Ich werd noch verrückt.

Gruß,
Winnie

[juan]

sind das total verschiedene alpträume oder ist das ein immer wiederkehrender alptraum mit dem selben inhalt?

[igel]

Hallo Uta,
liebe Winnie!

Ich frage mich, ob man etwas gegen die Alpträume tun muss. Ich glaube, dass die Alpträume mit dem seelischen Zustand ganz allgemein zusammenhängen.

Ich hatte auch kürzlich zwei super ekelige Träume, die mir wahnsinnige Angst gemacht haben. Habe sie mir aufgeschrieben und mir vorgenommen, in meiner Therapie anzusprechen. So waren sie erstmal aus meinem Kopf und ich träume im Moment nichts.

Ich weiss nun nicht (mehr), ob Ihr Therapie macht. Aber vielleicht hilft das aufschreiben ja schon, um sie wegzupacken. Nach dem Motto:"Das kann ich später noch klären, wenn es mir besser geht"!? Ich komme so zumindest erstmal aus der Angstfalle heraus.

Alles Liebe Euch,

[ricky]

Hey Juan Chili,

bei mir ist das unterschiedlich.
Ich habe einen Traum,der sich immer wiederholt.
Aber daneben gibt es auch viele andere Horrorträume...

@Igel
Mein Thera hat auch immer gesagt,dass in den Träumen sehr viel Unbewusstes verarbeitet wird und dass das gut wäre.
Wir haben zum Teil auch schon öfter versucht hinter den möglichen Sinn von einzelnen Träumen zu kommen.
Aber ich muss sagen,das reicht mir nicht so ganz,weil ich sehr stark unter den Alpträumen leide.Wenn ich morgens aufwache,bin ich schon fix und fertig mit den Nerven,zittere und habe Herzklopfen.

Die Belastung für mich ist einfach sehr,sehr gross.

Liebe Grüsse an euch und meine Leidensgenossin Winnie

Uta

[winnie]

Hallo Juan und Igel,

also was mich angeht, so sind das nicht direkt wiederkehrende Träume, aber sie ähneln sich vom Inhalt her schon. Zum Beispiel handeln sehr viele meiner Alpträume vom (Ab-)Reisen, Fliehen, Ganz-Schnell-Und-Heimlich-Meine-Sachen-Packen-Müssen, und solchen Dingen. Das geht jetzt schon seit etwa 1 1/2 Jahren so, nämlich seit meine Depressionen so richtig schlimm wurden. Und es geht jede Nacht so.
Daß das mit unterbewußten Problemen und nicht verarbeiteten Erfahrungen zu tun hat, ist mir natürlich klar, ich kann mir meist schon die Ursachen herleiten - allerdings weiß ich nicht, was ich dagegen tun soll, wünschte mir oft, es gäbe einen Schalter, wo man das Träumen einfach ausknipsen kann. Manchmal habe ich schon richtig Angst vor dem Einschlafen, denke mir, ohje, was werde ich heute nacht wohl wieder alles erleben... Und morgens bin ich schweißgebadet, mein Herz klopft, und ich habe das Gefühl, als hätte ich die ganze Nacht nur gekämpft und gewürgt, statt mich auszuruhen.
Die Träume aufschreiben - da müßte ich sie mir ja nochmal genau ins Gedächtnis holen, und ich bin morgens eh schon immer froh, daß ich "wieder nur geträumt" habe... Mein Therapeut konnte mir da auch nicht helfen, aber das kann er auch bei anderen Dingen nicht.

Ja, auch für mich ist die Belastung durch diese Träume mittlerweile sehr groß.

Liebe Grüße, auch an Uta, von Winnie

[igel]

Liebe Winnie,

diesen Traum vom Sachen-packen-müssen kenne ich auch. Ich glaube, dass ist meine Angst vor dem Verlassenwerden.

Vielleicht "darfst" Du nicht gegen die Träume kämpfen. Wenn Du schon mit den Gedanken einschläfst, ist klar, dass Du nicht zur Ruhe kommst. Sage Dir:"Ok, Träume, kommt doch, ich gucke euch an und lasse euch gehen". Hört sich blöd an, ich weiss.

Ich glaube im Erfahrungsbericht auf der ersten Seite dieses Kompetenznetzes steht "Die Krake umarmen". Für mich kann ich da wirklich viel mit anfangen.

Liebe Winnie, wünsche Dir eine gute Nacht und schicke Dir - Achtung, jetzt - einen Engel, der Dich beschützt.

[winnie]

Liebe Igel,

ganz lieben Dank für den Engel, das ist wirklich total nett von Dir! Und zusammen mit dem Traumfänger, den mir meine Söhne ans Bett gehängt haben ("damit du nicht mehr so schlimm träumst!" - noch rührender, weil mein jüngerer Sohn selbst oft schlecht träumt) hilft er ja vielleicht wirklich.

Ich denke, mein "Kofferpacktraum" ist bei mir weniger die Verlassensangst, als meine eigene Angst vor bestimmten Situationen und der Drang, davor endlich fliehen zu können. Ich habe solche Situationen sogar tatsächlich erlebt - erst meine Lage damals in meinem Elternhaus, die einfach schrecklich war, und wo ich jahrelang nur noch wünschte, endlich abhauen zu können. Und dann später nochmal in meiner Ehe. Beides genau Beispiele dafür, wo ich hunderte und tausende Male weglaufen wollte und es nicht konnte - es also heimlich hätte machen müssen, wenn ich es machen wollte...
Und ich nehme an, auch momentan bin ich wieder in so einer Situation, wo ich am liebsten weglaufen wollte, es aber nicht kann. Auch wenn es diesmal nur im übertragenen Sinn zu verstehen ist, aber für mein Unterbewußtsein scheint es das gleiche zu sein.

Und vermutlich hast Du Recht, ich darf mich nicht mehr davor fürchten. Wohl ebenso auch im übertragenen Sinn...

Ich werde mir die Geschichte mit der Krake nochmal durchlesen, vielleicht hilft es mir ja.

Nochmal ganz lieben Dank und Grüße!
Winnie

[artemis]

Hallo Winnie!
Mal ganz frech gefragt: Was spricht dagegen die Koffer zu packen und wo anders noch mal ganz neu zu beginnen? Vielleicht will dir der Traum sagen, daß es Zeit ist für große Veränderungen.???
Is nur so ne spontane Idee von mir.
Unabhängig davon, super liebe Grüße an dich aus dem hohen Norden von
Arte

[igel]

Hallo Arte,
liebe Winnie,

vielleicht spricht die Angst vor dem Alleinsein dagegen!? Angst = Kampf oder Flucht. Du hast Dich offensichtlich für die Flucht entschieden....

Winnie, wie war Deine Nacht?

Endlich mal jemand aus dem Norden, Arte, schööööön! Wo steckst Du denn?

Liebe Grüsse,

[winnie]

Liebe Arte, liebe Igel,

dagegen spricht, daß es momentan ja keine Probleme sind, vor denen ich davonlaufen kann, wie damals. Damals war Weggehen und neu anfangen tatsächlich die einzige Möglichkeit. Jetzt ist es ja "nur" meine ziemlich beschissene berufliche/finanzielle Situation, meine Sorge wegen der Kinder, meine Einsamkeit. Und nichts davon ließe sich durchs Davonlaufen lösen, im Gegenteil.

Ich denke, in gewissem Sinne ist es wohl richtig, daß eine weitere Neuordnung meines Lebens ansteht - das heißt, eher eine Inventur mit Aufsammeln der Reste, ich muß aus dem, was mir momentan noch bleibt, wieder eine neue Linie basteln. Aber das geht nur, indem ich eben NICHT davonlaufe, sondern mich dem Ganzen stelle.
Insofern habe ich wirklich nicht gerade die Flucht, sondern den Kampf gewählt. Wie meist - denn die Winnie ist fast immer so blöd gewesen, alles auszuhalten und durchzustehen. Ausgenommen diese beiden elementaren Punkte in meinem Leben, und da hatte ich jeweils auch jahrelang gekämpft und durchgehalten.

Und vielleicht ist ja nun mein Körper bzw. meine Seele klüger als mein Wille, und will mir damit sagen, daß es wieder mal Zeit ist, was Grundlegendes zu ändern.
Es gibt da diesen Spruch "Man kann keine neuen Erdteile entdecken, ohne den Mut, alle Küsten aus den Augen zu verlieren". Vielleicht bedeuten meine Träume nichts anderes.

Wie meine Nacht war - anstrengend, in mehrerer Hinsicht. Mir tut alles weh, und ich bin einfach müde und energielos.
Und ich merke, wie ich die ganze Zeit schon abwärts rutsche.

Danke Euch und lieben Gruß,
Winnie

[de_rage]

Hej Ihr Träumer, ich bin auch so ein Experte für immer wiederkehrende Träume, entweder Verlassen/Enttäuschtwerden oder bei denen ich eine bestimmte Handlung, die ich eigentlich ausführen KANN, in der entscheidenden Situation eben doch nicht KANN: Zum Beispiel fliegen. Oder eine bestimmte Telephonnumer wählen. Etc.

Jedes Mal - manchmal noch nachts oder sonst erst morgens - erzähle ich meinem Freund von meinen Träumen. Heute morgen schlug er mir vor, zu versuchen AKTIV zu werden. Immerhin sei es MEIN Traum, und da hätte ich ja eigentlich ein Wort mitzureden, wenn nicht gar zu bestimmen.

Ich weiß, es klingt unglaublich schwer; ich weiß selber nicht, wie ich das hinkriegen soll. Im Traum fühle ich mich wie ein großes Schiff, und das anzuhalten oder gar in eine andere richtung fahren zu lassen, ist so anstrengend und dauert ewig.

Aber es scheint mir eine Möglichkeit zu sein, mit meinen Träumen klarzukommen.

Lieben Gruß, Monika

[juan]

ich habe mal in einer fernsehsendung (ich glaube es war gallileo)einen bericht über einen mann gesehen der einen wiederkehrenden traum hatte an dessen ende er jedesmal gestorben ist.sein therapeut hat ihm empfohlen den traum aufzuschreiben und ein alternatives ende zu erfinden also wie bei einem filmdrehbuch das umgeschrieben wird.anschließend hat er das "traumdrehbuch" mit happy-end vor jedem schlafengehen gelesen.

[artemis]

Hallo Winnie,

ich wollte mit meinen Zeilen auch nicht sagen, daß du davon laufen sollst. Obwohl jetzt, da ich sie selber noch mal gelesen habe, muß man das wohl so verstehen. Ich habe mich in der Kürze schlecht ausgedrückt, Sorry!

Ich meinte eher eine Veränderung bzw. einen Neuanfang am gleichen Ort. Mehr so: In den "Koffer" packen was gut ist und du gebrauchen kannst, dich aber auch daran wagen was Neues zu probieren. Sprich, deinen Standpunkt (nicht -Ort) im Leben verändern. Aber da bist du ja bei. Du hast nämlich in deinem Posting viel besser beschrieben, was ich eigentlich meinte. Nämlich, den Aufbruch zu neuen Ufern im übertragenen Sinne.

Nimmst du zur Zeit eigentlich noch irgendwas an Medikamenten? Wäre es evtl. sinnvoll/notwendig gegen diese extreme Träumerei mit hilfe von Medies was zu unternehmen??? Meine Ärztin meinte zu mir zwar mal, daß man da nicht zu früh eingreifen sollte, denn letztlich wollen die Träume einem auch was sagen und da hatte sie bei mir sicher recht und heute bin ich froh das ausgehalten zu haben. Aber wenn es noch heftiger gewesen wäre oder besser gesagt noch sehr lange gedauert hätte, dann hätte ich dabei übergangsweise auf chemischer Hilfe bestanden. Das ganze ist sicherlich eine schwierige Frage, aber mit jemandem kompetentes (Arzt, Therapeut) solltes du die besprechen, denke ich.

Ich wünsche dir wirklich sehr, daß du bald wieder etwas sicheren Boden unter die Füße bekommst. Du darfst auch gerne mailen oder anrufen, wenn du magst. Einfach mal ein bißchen quatschen, wäre ja vielleicht eine willkommene kurze Ablenkung. Ich habe leider keine Festnetz-Nummer von dir. Wenn du magst, dann schick sie mir mal per Mail oder SMS, dann kann ich anrufen und es belastet deine knappen Finanzen nicht.

Alles Liebe und Gute von
Arte

[Nico Niedermeier]

Ich würde empfehlen im Internet mal nach "klar träumen (oder "clear dreaming")" zu suchen..
Gruss
Dr. Niedermeier

[igel]

Hallo Alle! (Dr. Niedermeier, machen Sie auch mal Urlaub oder ist der schon wieder vorbei?)


Habe unter "klar träumen" nachgesehen. An einer Stelle gefällt mir ganz besonders die Aussagge:"die Tendenz, das angstbesetzte Thema zu wiederholen, zielt auf Heilung".

Aber ich bin auch verwirrt. Weil ich bei meinen letzten zwei Träumen nicht weis, ob ich tatsächlich Erlebtes geträumt habe oder ob ich es geträumt habe, weil ich mich seit einigen Tagen wieder mit einem Thema mehr oder wenig freiwillig beschäftige. Es waren zwei Träume an aufeinanderfolgenden Nächten. Der zweite Traum war quasi das Ende des ersten Traums.

Ich weis nicht, ob es für EUCH ok ist, von den Träumen hier zu berichten. Es geht um meinen Missbrauchsverdacht. Deshalb an dieser Stelle erstmal die Frage, ob ich weiter schreiben kann!??????