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was denn noch?

Verfasst: 25. Mai 2003, 22:35
von katrinchen
Hallo!

Ich habe früher schon mal hier unter anderem Namen geschrieben. Und in Punkto Depression gehts mir auch gut. Trotzdem gehts mir schlecht. Ich mache und tue, gehe zur Therapie, ändere mein Leben, nehme Medikamente, will gesund werden und es funktioniert einfach nicht. Und immer, wenn ich denke, jetzt ist es besser, dann kommt garantiert ein Rückfall. Und dann wieder besser und wieder schlechter und hin und her! Was soll das? Was kann ich denn sonst noch tun? Ich hab die Depri bekämpft, warum kommen also immer noch Momente, in denen ich einfach nicht mehr will? Warum? Warum kann ich nicht einfach gesund sein? Ich tu doch, was ich kann und ruhe mich nicht darauf aus zu sagen, dass ich krank bin und nichts können können muss (diese Einstellung verabscheue ich zutiefst!!!). Ich arbeite so hart! Was denn noch? Ich will so nicht mehr! Vielleicht hab ich zu wenig Geduld, aber ich hatte schon so viel. Und ich habe mein Leben lang darauf gewartet, dass mir jemand hilft und jetzt geht es einfach nicht weiter, obwohl mir immer wieder erzählt wird, dass es besser werden wird. Klar! Nur wann denn bitte? Ich bin JETZT noch jung und könnte was aus meinem Leben machen. Wenn diese scheiß "Krankheit" (ich hasse dieses Wort!)nicht wär. Und der Druck wird wieder und wieder größer, dabei wirds mit Druck doch alles nur schlimmer. Ich lerns einfach nicht! *grrrr*
Ihr braucht nicht zu antworten, ich musste das jetzt noch loswerden. Danke!

K.

Re: was denn noch?

Verfasst: 26. Mai 2003, 11:38
von christoph6667
liebes kathrinchen

ich fühle mit dir. Mir geht es nämlich ähnlich, denn ich bin auch noch relativ jung und depressiv und will JETZT da wieder raus und nicht , wenn ích alt und grau bin.
mich kotzt diese krankheit genauso an wie dich, das schwöre ich. ich bin genauso ratlos wie du, was einen weg aus der krankheit betrifft.
gruß barbara

Re: was denn noch?

Verfasst: 26. Mai 2003, 22:07
von Nachttaube
Liebe Katrinchen,
leider schreibst Du nicht wie alt Du bist und wie lange Du Depris hast.

In einem anderen Beitrag ist diesem Forum geht es darum, ob man die Krankheit annimmt oder akzeptiert. Die einzelnen Beiträge würde ich Dir empfehlen. Da die Depression nur langsam ausheilt und es immer wieder rückschläge gibt, solltest Du mit dir gnädiger sein. Nimm die Stunden der Traurigkeit und der Leere an, weil Du weißt es kommen bessere Stunden der Freude. Kämpfe nicht verbissen um eine Rund-um-jederzeit-gute Stimmung. Sondern verstehe, dass es auch schlechte Stimmungen gibt. Die gehen und kommen. Das wäre sozusagen ein Normalzustand. Jeder Mensch hat das. Mein Therapeut hat mir z.B. Yoga empfohlen, um die innere Ruhe zu bekommen. Nun, dieser Rat ist bestimmt nicht schlecht.
katrinchen, was tust Du für Deine Entspannung? Was tust Du dir gutes?
liebe Grüße
Nachttaube

Re: was denn noch?

Verfasst: 26. Mai 2003, 23:07
von katrinchen
Hallo!
Ich bin 23 und ich bin definitiv nicht mehr depressiv, sondern ich hab eine persönlichkeitsstörung die manchmal ein bisschen ähnliche symptome verursacht. ich hätt einfach nicht schreiben sollen hier, aber ich musste das loswerden und hatte niemanden. ich tue viel gutes für mich und ich arbeite an mir und versuche, "normal" zu werden oder zumindest gut damit zu leben. nur ist das ziemlich schwer und manchmal erscheint dann alle sinnlos. naja, das wars fürs erste mal wieder von mir.
liebe grüße,

K.

Re: was denn noch?

Verfasst: 27. Mai 2003, 21:13
von Lorka
Hallo katrinchen,

es mag einige hunderttausend Gründe dafür geben, warum jemand depressiv wird - und vielleicht auch einige hunderttausend Gründe dafür, wie man ihnen (neben der Einnahme von Medikamenten) wieder entkommen kann. Insofern kann jeder "Rat" auch nur eine Möglichkeit darstellen - ohne Garantie auf Erfolg!

Ich zähle jetzt mal drei Dinge auf, die mir (wenn auch nur vorübergehend!!!) geholfen haben.

1. Ein Urlaub auf einer Insel ohne Autoverkehr, ohne Radio, ohne Fernsehapparat, ohne jede Tageszeitung/Magazin usw. Stattdessen im Gepäck: Micky-Maus-Hefte! Und wenn die mitgebrachten nicht ausreichten, habe ich mir neue am Kiosk gekauft. Durch die völlige Abkapselung von allen Informationen und die "Flucht" in die heile Welt von Donald, Dagobert und Daniel Düsentrieb habe ich einen herrlichen Urlaub verlebt und meine Depressionen dabei völlig vergessen!

Dank einer Partnerin, die bereit war, diese Art des Urlaubs mit mir zu praktizieren, war es natürlich vergleichsweise einfach.

Nachteil: Als der Urlaub vorbei war, fiel es mir ungeheuer schwer, wieder in das "alte" Leben zurückzufinden.

2. Als Musik für mich noch einen hohen Stellenwert hatte, habe ich mich oft auf's Bett gelegt und meine Lieblings-CD's gehört (z. B. Enya). Wenn man sich dann so richtig fallenläßt, sind die Depressionen kurzfristig auch wie weggeblasen - zumal ich bei so schöner Musik auch oft sehr schnell einschlafe...

3. Wenn mich mal wieder alles ankotzt, greife ich hin und wieder mal in meine Video-Sammlung und gucke mir meine Lieblings-Komiker an: Loriot, Didi Hallervorden, Diether Krebs, Iris Berben, Mr. Bean usw. Mag die Stimmung vorher auch noch so mies gewesen sein, ertappe ich mich oft doch dabei, daß ich beim Ansehen dieser Videos lächle oder sogar richtiggehend anfange zu lachen. Und das, obwohl ich die Videos inzwischen in- und auswendig kann, so oft habe ich sie schon gesehen.

KEINER dieser Vorschläge MUSS Dir helfen, aber vielleicht ist doch eine Anregung dabei.

Mit Gruß - Lorka

Re: was denn noch?

Verfasst: 28. Mai 2003, 11:25
von katrinchen
Hallo ihr!
Danke für die Antworten, aber ich habe keine Depression im eigentlichen Sinne mehr und kann deshalb auch nicht sonderlich viel damit anfangen. Mein Weg aus der Depri war ein anderer und jetzt hab ich es eben noch mit "dem Rest" zu tun. über meinen Weg habe ich hier auch sehr ausführlich geschrieben aber unter anderem Namen eben. Ich mag jetzt eigentlich nicht mehr über Depris schreiben, ich weiß auch nicht, was mich immer wieder hierher zieht. Wahrscheinlich hänge ich an diesem Forum, weil ich hier soooo viele tolle Menschen getroffen habe die mich und meinen Weg begleitet haben und auch teilweise noch begleiten.
Ich grüße euch alle sehr, sehr lieb und hoffe, dass ihr es alle schaffen werdet, die Depri zu besiegen. Schmeißt mich einfach raus hier, ich gehör hier nicht mehr hin....

K.