Mentale Fliegenklatsche!

[Lerana]

Hallo Ihr Lieben,

so, ich mal wieder. Habe gerade eine interessante Hausaufgabe (mal wieder ) von meiner Therapeutin. Uberschrift: Gedanken sind nur Gedanken und nicht die Realität!

Also folgendes Schema (an einem Beispiel):
Gedanke:
Ich war viel zu präsent bei dem geselligen Anlass. Alle fanden mich bestimmt total doof. Du redest nur Quatsch!
Gefühl:
Scham
Ist dieser Gedabke aktuell hilfreich?
nein
Realitätsüberprüfung:
Quatsch! Besonders die Gastgeberin hat dir nachher eine Mail geschrieben und sich bedankt und ausgedrückt, wie froh sie war, dass ich gekommen bin. Ein anderer hat sich von mir verabschiedet und nochmal nach meiner Handynummer gefragt, damit man im Kontakt blieben kann.

Soweit kein Problem! Den Check durchlaufe ich mittlerweile schnell im Kopf und stelle mir vor allem die Frage "Ist das aktuell hilfreich?" wie eine mentale Fliegnklatsche vor, die ich meinem inneren Kritiker um die Ohren hauen kann! Sehr gut, der hat es verdient!! und Otterchen, dein Bodyguard hält ihn fest!

Jetzt jedoch meine Frage, denn das Schema meiner Therapeutin hat eine letzte Spalte: Skills!

Und da nun meine Frage, wie sehen Skills gegen doofe Kritiker-Gedanken aus?
Sie müssen kurzweilig und in viele Situationen integrierbar sein.

Mir fällt ein:
Eine Zigarette rauchen (nicht ganz p.c. aber gut)
Atemübung
?????

Oder verstehe ich da was falsch?
Habt ihr Ideen? Wie sehen "Skills" gegen Kritikerquatsch aus? Wie die mentale Fliegenklatsche pflegen, damit sie einsatzfähig bleibt?

Kann man hier überhaupt folgen?
Sorry, besser bekomme ich es nicht formuliert!

Herzliche Grüße
Lerana

PS. Die sich auch über andere Berichte über mentale Fliegenklatschen im Kampf gegen den Kritiker freut!

[otterchen]

Lerana!

Du bedienst Dich bereits eines Skills,
nämlich der Imagination!

Du benutzt die Therapeutin mit Megaphon auf der Schulter,
meinen Bodyguard
und die Fliegenklatsche

Was könnte man denn noch bewusst einsetzen, um den inneren Kritiker zu entlarven?

Mir würde da ein innerer Dialog einfallen (weil der Kritiker ja nicht nur Schlechtes will),
vielleicht etwas Meditation, also innehalten und zur Ruhe kommen,
ein Skill wäre vielleicht auch, das im sozialen Miteinander zu klären, also seine vertrauten Personen mal um Feedback zu bitten,
oder sich im Spiegel zu betrachten und sich dabei zu fragen "stimmt das, was mir der Kritiker zuflüstert?"

Ist es sowas, was gemeint ist?
Und wäre was für Dich dabei?

[AngieStone]

Hallo Lerana,

Otterchens Bodyguard hält sicher nicht nur Deinen inneren Kritiker, sondern bestimmt auch die "Bodies" Deiner Therapeutin auf Trapp und zusätzlich alle, die sonst noch was anschleppen oder im Gepäck haben.

Aber irgendwie ist das trotzdem wieder merkwürdig, und ohne Worte. Ich finde keine Worte dafür, obwohl ich so eine Situation schon geträumt habe. Im Traum gab's keine Lösung für mich. Ich wachte in Schweiß gebaded auf. Deshalb: Keine Worte - aber ich habe genau das geträumt, ich habe es gelebt, erlebt.

LG Angie

[AngieStone]

Hallo Lerana,

Otterchens Bodyguard hält sicher nicht nur Deinen inneren Kritiker, sondern bestimmt auch die "Bodies" Deiner Therapeutin auf Trapp und zusätzlich alle, die sonst noch was anschleppen oder im Gepäck haben.

Aber irgendwie ist das trotzdem wieder merkwürdig, und ohne Worte. Ich finde keine Worte dafür, obwohl ich so eine Situation schon geträumt habe. Im Traum gab's keine Lösung für mich. Ich wachte in Schweiß gebaded auf. Deshalb: Keine Worte - aber ich habe genau das geträumt, ich habe es gelebt, erlebt.

LG Angie

[gost]

Hallo Lerana,

nur ganz kurz von mir:
Du hast schon den Schwachsinn entlarvt den dein Kritiker dir zuflüstert!

Wie hältst du dir die realen Kritiker vom Leib?
Wie sieht dein schlimmster Kritiker oder dein schlimmstes Erlebnis aus?

Und dann stellst du dir die Situation oder dieses Gesicht vor und stellst dir vor wie du am liebsten damit umgehen würdest:
Bis 10 zählen, Argumentieren, Belächeln, In die Schn... haun etc.

Mehr geht heute nicht.
Liebe Grüße an dich.

[Lerana]

Ihr Lieben,

mal wieder danke!!!

@Otterchen:
Du hilfst mir mit deiner Antwort sehr! Insbesondere mit der Aussage, dass diese Imaginationen bereits ein "Skill" sind. Das ist einleuchtend, aber bei "Skills" hatte ich ganz andere Dinge im Kopf! Und ja, alles was du an Vorschlägen machst, kann ich gut annehmen und jetzt wird mir das auch klarer. Um Feedback bitte, war auch bereits mit meiner Therapeutin im Gespräch und den Dialog mit dem Spiegle habe ich auch schon häufiger geführt. Es hilft ungemein, das alles nochmal zu reaktivieren. Was man nicht übt, gerät ja schnell in Vergessenheit.

Jetzt fällt mir auch noch was ein:

Kritikersätze in Steine sprechen und im Fluss versenken oder auf Papier schreiben und in einer Art Blackbox sammeln, ggf. verbrennen.
Brief an den Kritiker schreiben.
Ich denke sogar, sich die Zeit nehmen das Schema meiner Therapeutin auszufüllen und den Quatsch wirklich zu prüfen ist bereits ein Skill, genau wie Fragen zum kognitiven Disputieren durchzugehen.
Was wäre, wenn die These stimmt? Gibt es Beweise? Welche? Was würde meine beste Freundin sagen? Was ist eigentlich so schlimm daran? Kann ich das auch anderes betrachten, steckt darin sogar eine versteckte Stärke?....

@Angie:
Auch dir danke ich für deinen Beitrag, nur stehe ich scheinbar auf dem Schlauch. Ich verstehe ihn nicht ganz, um ehrlich zu sein. Magst du es mir genauer erklären? Fände ich spannend. Welche "Bodies" und was hast du geträumt? Wie gesagt, scheinbar stehe ich auf dem Schlauch. Hast du von einer Situation wie meine Gedanken (siehe Beispiel) geträumt?
Sorry!!!

@gost:
Deine Frage kann ich gar nicht so leicht beantworten. Meine Emotionen gegenüber meinen "schlimmsten" Kritikern sind oft sehr zwiegespalten. Meine Eltern z.B. von denen ich viele "Glaubenssätze" (Was sagte mein Vater neulich zu mir: Lerana, es ist eine Gabe, sich nicht wichtig zu nehmen. Nur so bleiben solche Episoden das, was sie sein sollten, Abschnitte. Ansonsten macht man sie und sich zu groß! Sagt übrigens der Mann, der so deutliche Merkmale einer narzisstischen Persönlichkeit hat, dass es mich verwundert, wie das aus dem Munde von jemandem kommen kann, der sich selber soooo wichtig nimmt.), dass ich gar nicht weiß, was ich in bestimmten Situationen mit ihnen gerne gemacht hätte. Ich hege sehr wenig Groll gegen meine Eltern, die mich aufrichtig lieben, dennoch wesentlich dazu beigetragen haben, dass ich mich und insbesondere meinen Kummer nicht gelernt habe, ernstzunehmen.
Aber es gibt Situationen, in denen ich durchaus gerne mal dem ein oder anderen so richtig aufs M*** gehauen hätte! Oh doch, jetzt wo ich es schreibe fallen mir da doch welche ein! Wut kann ich mir aber nur schlecht zugestehen. Ich arbeite dran!

Danke euch und herzliche Grüße
Lerana

[otterchen]

Hallo Lerana,

ha! da hast Du ja wirklich jede Menge Skills, die Du anwenden kannst.
Skills würde ich im weitesten Sinne mit "erlernte Fähigkeiten" übersetzen, und davon können wir in einer Therapie ja durchaus einige sammeln.

Das mit dem Verbrennen gefällt mir sehr gut...
oder in kleine Schnipsel zerreißen und in ein Gewässer werfen...

Und ich denke wieder an Byron Katie
und die Kernaussage
"glaube nicht alles, was du denkst"

Wir denken wirklich manchmal Schrott!

Ich schick Dir mal noch 'ne virtuelle Müllpresse für die Aussagen des Kritikers:
http://www.liftpress.de/bilder/br_liftpress.jpg

[FSKF]

Hey,

das mit dem inneren Kritiker kenne ich gut. Als ich einmal einen Kurs geben musste, war mein Kritiker sehr aktiv. Um mich abzulenken streifte ich planlos durch Läden und fand eine pottenhässliche Holzfigur zum an die Wand hängen. Sie sah aus wie mein Kritiker. Ich kaufte sie und hängte sie neben meinen Schreibtisch. Manchmal habe ich ihr den Mund zugebunden, manchmal habe ich sie beschimpft, manchmal habe ich sie einfach sein lassen - auf jeden Fall: es hat geholfen (auch wenn ich mir Sorgen machte, ob es noch "normal" ist, dass ich eine Holzfigur beschimpfe - aber egal).

Kritikersätze aufzuschreiben und zu vernichten ist eine Möglichkeit.

Eine andere Möglichkeit ist, das Gegenteil dieser Sätze aufzuschreiben und schön zu gestalten. Am Besten mit konkreten Beispielen. Ungefähr so: "Ich weiß, dass ich gut mit Menschen umgehen kann, meine Gastgeberin hat mir sogar positives Feedback gegeben". Ggf. die Mail ausdrucken und neben diesen Satz kleben. Und diesesn Satz dann immer wieder lesen, bis er sich etwas wahr anfühlt.

Ich habe ein Buch angefertigt, das "positives" enthält, nette Mails, Karten, Fotos, Symbole für Situationen, in denen ich etwas "gut" gemacht habe. Und wenn ich einmal zweifel, schaue ich in dieses Buch: Da steht ja drin, was ich alles kann. Und ein Blick in dieses Buch kann mir helfen, eine Situation zu relativieren.

lg
Abendstern

[Clown]

Hallo in die Runde,

es gibt doch diesen Spruch 'Achte auf deine Gedanken, sie werden zu ...'

Meine Erfahrung ist, je mehr ich mich mit negativen Gedanken und Gefühlen (die ihr im Begriff Kritiker personalisiert) beschäftige, desto mehr ergreifen sie Besitz von mir.

Ich versuche, sie abzuwehren, indem ich mir innerlich (und das ruhig auch wie ein Mantra) sage, dass mir Liebe, Glück und Frieden zugedacht ist. Alles andere ist ein Irrtum, den ich nicht weiter beachten muss, mich nicht damit beschäftigen oder sonstwie auseinandersetzen muss.

Voraussetzung dafür ist vielleicht, die Existenz einer höheren Macht 'spüren' zu können - oder zumindest, bereit zu sein, sie einfach mal anzunehmen und dann zu schauen, ob ich es erleben kann. In der Natur, schon allein wenn ich aufs Meer oder Watt blicke, fällt mir das leicht.

Viele Grüße,

Clown

[Lerana]

Hallo Ihr Lieben,

heute nur kurz, denn gleich ist mein Internet weg und vom Handy aus kann ich nicht wirklich gut antworten:

Danke euch!! Mehr dann von mir morgen!

Herzliche Grüße
Lerana