Gedanken machen im Voraus

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blueray

Gedanken machen im Voraus

Beitrag von blueray »

Hallo,

geht es euch auch so, dass ihr euch schon ewig im voraus Gedanken macht über Sachen die noch gar nicht richtig "spruchreif" sind?

Im Moment habe ich wieder so eine Phase, da ist es ganz schlimm bei mir.

Ich sehe Problematiken auf mich zukommen, mache mir Gedanken und werde unruhig.
Ich stehe zwar im Moment in Arbeit, es ist aber sicher das die in einem Jahr beendet sein wird. Durch ein Program des Jobcenters konnte ich für drei Jahre im öffentl. Dienst unterkommen, aber dies sind Stellen die durch die EU finanziert werden bzw. wurden und auch nur für drei Jahre laufen, dann ist Schluss. Das war mir von Anfang an klar, aber ich bekomme jetzt schon, ein Jahr vor Schluss so die Krise das ich schreien könnte. Ich sehe nur noch Arbeitslosigkeit, Jobcenter, finanzielle Einbusen und Absturz vor mir.

Das sich in einem Jahr noch einiges tun kann, will ich gar nicht glauben.
Das Jobcenter zahlt für mich zwar nicht mehr, da ich ja Geld verdiene, aber es betreut einem noch mit, so ganz weg ist man also nicht. Man muss in größeren Abständen immer zu einem Gespräch, eigentlich wie früher zu Harz4 Zeiten, aber ohne Rechtsfolgebelehrung.

Jetzt kam ich auf die blöde Idee, nach Urzeiten mal wieder, in mein angelegtes Benutzterprofil beim Jobcenterportal im Netz zu sehen. Darin sind ja auch alle Daten von einem gespeichert. Da ist mir aufgefallen, dass ich jetzt wohl eine neue Sachbearbeiterin bekommen habe.
Das ist für mich auch eine Katastrophe, denn mein alter Sachbearbeiter war wirklich super nett und hilfsbereit und man konnte mit dem super reden, das gibt es ja ganz selten.

Natürlich bin ich jetzt komplett begeistert, da ich mir ausmale was jetzt wieder auf mich zukommt wenn die neue Sachbearbeiterin wieder eine der üblen Sorte ist. Das hatte ich schon öfters und da bin echt geläutert.
Ein anderer würde jetzt lachen und sagen, "mein Gott, es ist doch noch Zeit, dir kann doch jetzt noch nichts passieren, in einem Jahr kann sich viel ändern, wozu die Aufregung, manches regelt sich von selbst etc."
Wieso kann man nicht locker bleiben und die Dinge auf sich zukommen lassen? Diese Zukunfstangst ist ein Riesenproblem, sie beeinträchtigt mich total.

Wie geht ihr damit um, wenn ihr wisst es kommen Sachen auf euch zu, die ihr nur bedingt steuern könnt? Wenn die Gedanken euch überrennen?

Viele Grüße
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Gedanken machen im Voraus

Beitrag von ndskp01 »

Hallo blueray,

anderen würden lachen und sich sagen: was kann schon passieren.

Und sie würden tätig werden. Es ist richtig, dass du dir jetzt, ein Jahr vor Ablauf des Vertrages, Gedanken darüber machst, wie es weitergeht. Schau dich um, schreib Bewerbungen, sprich mit deinem Arbeitgeber, vielleicht hat der ja außerhalb des Projekts ein Angebot für dich.

Und nimm doch Kontakt mit deiner neuen Sachbearbeiterin auf. Dann lernst du sie kennen und sie denkt sich (zurecht): das ist ja mal ein engagierter Arbeitssuchender, der nicht wartet, bis ich auf ihn zukomme, sondern sich von selbst meldet. Das gibt Pluspunkte. Und vielleicht hat sie ja auch eine Idee für dich.

Alles Gute, puk
AngieStone

Re: Gedanken machen im Voraus

Beitrag von AngieStone »

Hi blueray,

ist eine sehr gute Idee von puk, sich jetzt schon um einen Termin bei der Sachbearbeiterin zu kümmern und mit ihr ohne Vorbehalte einen Termin zu machen. In einem Jahr kann echt viel passieren.

Wenn Du beispielsweise kurz vor Ablauf des dritten Jahres bereits irgendwo anders hin wechseln würdest, könnte Dir das keiner verwehren. Und da es beim ersten Job für drei Jahre geklappt hat, wer sagt, dass nicht auch die neue Sachbearbeiterin so einen Job "aus dem Hut zaubern kann", wenn Du sie darum bittest. Du schiebst ja kein Faulenzerleben, Du arbeitest ja im Moment.

"Der frühe Vogel fängt den Wurm". Also nix wie ran an den Speck

Huch - vor lauter "Speck" (habe mal wieder Hunger), habe ich glatt die Grüße vergessen

LG Angie
Stepha
Beiträge: 47
Registriert: 14. Mär 2013, 20:33

Re: Gedanken machen im Voraus

Beitrag von Stepha »

Hallo blueray,
das kenne ich auch und habe auch schön mit meiner Therapeutin darüber gesprochen. Ihre Meinung dazu: Dadurch, dass ich mir so frühzeitig Sorgen mache, bin ich gewappnet und gehe nicht unvorbereitet in eine Situation. Dies ist also mein Schutzmechanismus.

Damit kann ich das für mich akzeptieren, frage mich aber (bzw. versuche es immer wieder ), wovor genau ich eigentlich Schutz brauche, und kann dann genau dagegen etwas unternehmen.

Viele Grüße
Stepha

P.S.: Diese positive Sicht klappt nur, wenn ich insgesamt ganz gut drauf bin - sonst denke ich auch eher, wie du.
-----

Hinfallen, aufstehen, Krone zurecht rücken, weitergehen.
blueray

Re: Gedanken machen im Voraus

Beitrag von blueray »

Hallo,

danke für die Beiträge samt Ratschläge.
Ihr habt recht damit, im Vorfeld in dieser Sache schon was zu tun.
Bewerben klar, da bin ich schon dran und einen Termin wird es wohl eh ziemlich bald bei der Jobbörse geben, da steht ja wieder ein Betreuungsgespräch an. Falls nichts kommt, kümmer ich mich selber drum. Dann ist es auch nicht aufgeschoben und die Spannung unerträglich.
Eigentlich ist es ja wirklich simpel, jetzt nach ein paar Tagen sehe ich das wieder etwas lockerer. Wieso ich mich aber so hochspulen muss, dass verstehe ich oft nicht.
Am kommenden Montag habe ich einen Termin bei der Therapeutin, da spreche ich das auch mal an.

Viele Grüße
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Gedanken machen im Voraus

Beitrag von ndskp01 »

AngieStone

Re: Gedanken machen im Voraus

Beitrag von AngieStone »

Hi blueray,

zum "Hochspulen", d. h. wenn's denn passiert, hast Du uns doch, oder?

Freu Dich auf den Termin beim Amt, da kannst Du ja schon die erste "kleine Lawine" für Dich und Deine Jobsuche lostreten. Das fühlt sich bestimmt gut an, da bin ich mir sicher.

LG Angie
blueray

Re: Gedanken machen im Voraus

Beitrag von blueray »

Ja stimmt, dann hab ich Euch

Na mal sehen. Eins merke ich inzwischen auch, es hilft auch in so einer Situation, wenn ich mir in den Hintern trete, ins Sportstudio renne und Ausdauertraining mache.
Das holt mich auch runter.

Sport kann eine Wunderwaffe sein *lol*
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