Körperliche Beschwerden

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RJ
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Körperliche Beschwerden

Beitrag von RJ »

Mittlerweile habe ich einiges über Depressionen, sowie über mich und meine Probleme / Wohlbefinden gelesen bzw. erfahren. (Danke noch mal dafür!)

Worüber ich aber allerdings kaum etwas weiß, sind Dinge über die körperliche Beschwerden und Symptome!
Also wenn ich es richtig verstanden habe können Depressionen auch durch organische oder anderes ausgelöst werden? Oder vielleicht auch andersrum?

Liebe Grüße!
jep

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von jep »

Hallo Suomi,

das ist eine komplexe Frage, die wahrscheinlich noch nicht mal die Psychodocs vollständig beantworten können...

Also nur meine eigene Beobachtung:
wenn ich körperlich angeschlagen bin (Nach OP, grippaler Infekt) kann das meine Stimmung Richtung Depression bringen. Aber nur, wenn ich nicht ausreichend Zeit zur Erholung habe.

Andererseits könnte natürlich sein, das meine Dauerentzündeten Mandeln durch Dauerstress und dadurch geschwächtes Immunsystem gefördert wurden.....


Während Depri krieg ich: Herzrasen, Atemprobleme, Kreislaufschwierigkeiten, Beinschmerzen(nicht immer und nicht alles gleichzeitig)

Kommt mir vor wie so ein Henne-Ei-Problem- Körper und Psyche sind halt nicht zu trennen.

Grüßle
annette fee
BunteWolke
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Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von BunteWolke »

Hallo Suomi,

ja, ich dachte sehr sehr lange, dass meine Beschwerden organische Ursachen haben! So brauchte ich zwei Magenspiegelungen, etliche Blutabnahmen, Ultraschall und eine Schilddrüsen-OP, bis ich einsah, meine körperlichen Beschwerden sind psychosomatisch.

Im Nachhinein ist alles so klar - 2011 lief unser Projekt aus und wir bekamen alle unsere Zeitverträge nicht verlängert. Von heute auf morgen war all das, was ich in den letzten Jahren geleistet hatte, all meine Bemühungen bis zur Grenze meiner Belastbarkeit nichts mehr wert. Ich fühlte mich wertlos, ich hatte keine Ziele mehr. Ich verlor den Glauben an mich.
Und doch war es ein schleichender Prozess. Angefangen mit Magenschmerzen, Übelkeit. Später nichts mehr essen können, nicht schlafen können. Innere Unruhe. Nicht mehr Fernsehen schauen können, nicht mehr Radio hören können, nicht mehr lesen können.

Ich sagte immer, ich bin nicht depressiv, diese Beschwerden nehmen mir die Lebensfreude. Aber das war wohl nicht so. Ich habe es nicht erkannt, weil ich zu weit von dem Thema weg war.

Hast du denn körperliche Beschwerden?
~ Wer heute den Kopf in den Sand steckt, wird morgen mit den Zähnen knirschen ~
timmie2002
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Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von timmie2002 »

hallo suomi,

es besteht beiderseits wechselwirkung.

fast jeder depressive hat zugleich psychosomatische körperliche beschwerden. die palette ist breit.

bei mir sind es schwindel, schmerzen in den armen- ähnlich wie muskelkater und taube hände. ich kann mit diesen körperlichen beschwerden ganz gut umgehen.

problematisch ist es, wenn der zusammenhang zwischen psychischer störung und körperlichen beschwerden nicht erkannt wird. ein betroffener redet sich da schnell schlimme krankheiten ein.

ich persönlich finde es deshalb wichtig, auch die körperlichen beschwerden immer mit abklären zu lassen.

glg final
Paola
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Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von Paola »

Liebe Suomi,

ich kenne Menschen, die körperliche Beschwerden wie starke Schmerzen haben, ohne dass man eine physiche Ursache dafür findet. Auch wurde mir von einem Professor der Uniklinik berichtet, dass Menschen, die schlimme Kriegserlebnisse oder Folter erlitten hatten oder sonstige Traumen jahrelang wegen ihrer starken Schmerzen in Behandlung waren und keine Ursache gefunden wurde, bis sie über ihre schrecklichen Erlebnisse berichteten. Und es dadurch besser wurde.

Über genetisch bedingte Depressionen weiß ich nichts. Aber da gibt es sicher auch Menschen hier im Forum, die davon betroffen sind. Ich selbst hatte mal eine reaktive Depression. Diese Form ist am besten zu behandeln, soviel ich weiß.

Körper und Seele (Psyche) sind eng miteinander verbunden. Und somit ist verständlich, dass Depressionen sich auch körperlich zeigen, oft sogar sendet der Körper die ersten Symptome aus. Man kann natürlich auch wegen einer Krankheit eine Depression bekommen. Zum Beispiel bei Krebs.

Hast du körperliche Anzeichen? Zum Beispiel ständige Müdigkeit oder Appetitlosigkeit, irgendetwas anderes, das sich die Ärzte nicht erklären können? Oder fragst du "nur" aus Interesse?

Lg, Paola
RJ
Beiträge: 38
Registriert: 30. Apr 2013, 12:50

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von RJ »

@ BunteWolke und
@ Paola:

Derzeit habe ich körperliche Beschwerden… so einiges sogar!

Habe ne Zahnfleisch Entzündung… Klingt im ersten Moment zwar nicht danach, dass man es mit ner Depression oder dergleichen etwas am Hut hat, aber nunja... Hab so ne Art Zahnschmerzen, immer mal wieder, obwohl ich regelmäßig zur Kontrolle gehe und regelmäßig meine Zähne putze und alles.

Ne innere Unruhe verspüre ich auch. Egal was ich tue, ich hab dann das Gefühl einfach nicht zur ruhe kommen.
Und meine Gedanken drehen sich sowieso immer um irgendetwas, also ich kann nicht behaupten, dass ich mal abschalten kann oder Gedankenlos bin.
Oder wenn ich was machen will, weiß ich gar ned wo ich anfangen soll und die Zeit vergeht dann so schnell und ich hab nichts geschafft.

Es gibt Tage, da bin ich total Müde, dass ich einfach ned aufstehen will und am liebsten den ganzen Tag schlafen wollen würde.
Und dann gibt es wiederum Tage, da schlafe ich schlecht ein, also ich will dann einfach nicht schlafen, wehre mich - übertrieben gesagt - zu schlafen, bleib dann einfach wach. Oder ich bin müde, will schlafen aber liege dann wach und mir schwirren zig Gedanken in meinem Kopf herum (zb. Dinge die in den letzten Tagen gewesen sind.)

Rückenschmerzen habe ich auch bzw. es ist eher wie ein Muskelkater… im Nacken und im Rippen Bereich.

Und mir ist seid gut 2 Wochen immer mal wieder schwindelig. Wobei ich aber sagen muss, dass wenn ich draußen bin, ich es ned habe, nur, wenn ich in der Wohnung bin beim Tv gucken oder beim Essen. (An Appetitlosigkeit leide ich ned, sondern ich esse sogar zu viel. Zwar abwechslungsreich, mit Gemüse, aber dennoch zu viel!)


PS:
Ich hatte mit 16 Jahren Probleme mit der Schilddrüse, wo ich Tabletten nehmen musste, die ich aber seid langem schon ne mehr nehme, weil ich sie nur bis ich 18 bin nehmen sollte. (Achte darauf mit Jodsalz zu kochen.)
RJ
Beiträge: 38
Registriert: 30. Apr 2013, 12:50

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von RJ »

@ annette fee

Ja, mit den Mandeln (Habe ich bei meiner einen Antwort vergessen dazu zu schreiben)
hab ich auch Probleme, wenn auch selten, aber ein mal im Jahr mind.

Weiß nicht in wie fern alles mit dem Depri sein Verbunden ist oder welche körperlichen Beschwerden zusammen hängen°

Mir fallen da noch 2 Fragen ein:

1.) Kann man sich gewisse Beschwerden auch einbilden, also das man denkt, dass es schlimmer ist als man denkt?

und

2.) Wenn ich irgendwas habe, wofür ich keine Erklärung finde was es sein könnte, (zb. wenn ich mal in Herz Gegend n kurzes stechen habe) dann denke ich immer, ich hab was ganz schlimmes…
Kommt mein denken, weil ich Depri bin oder hat das n anderen Grund?
(Gibt ja so Leute die dann gleich übertreiben und denken sie würden nicht mehr lange leben.)
Clairedelalune
Beiträge: 181
Registriert: 28. Jul 2011, 13:11

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von Clairedelalune »

Hallo Suomi,

vielleicht solltest du das Schilddrüsenmedikament doch wieder nehmen, ich meine du fügst damit deinem Körper nur das Hormon zu, das die,

in ihrer Funktion eingeschränkte Schilddrüse nicht selbst produziert,
nicht in außreichender Menge, das ist kein "schlimmes" Medikament und Jod unterstützt nur die Schilddrüse,

ersetzt aber das Hormon nicht,

die Symptome der Unterfunktion sind, Müdigkeit, Gefühl der Schwäche, Abgeschlagenheit, Gewichtszunahme.

ich nehme seit fast 20 Jahren 50 mg Thyronajod und geh alle 2 Jahre zur Radiologin zur Kontrolluntersuchung.

(eigentlich sollte man jährlich, aber ich versemmel das irgendwie)

Es gibt sogenannte "somatoforme" Schmerzstörungen, Rückenschmerzen, z.B. wenn kein Nerv eingeklemmt, keine Bandscheibe "vorgefallen" ist und auch sonst keine körperlichen Ursachen zu finden sind, das tut aber genauso höllisch weh.

Typisch bei Depressionen sind die folgenden körperlichen Symptome:

Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Schwindel, Herzrasen, Schweißausbrüche, Verstopfung oder Durchfall

"psychovegetative Symptome",
die beiden Anteiel des Nervensystems, Sympatikus und Parasympatikus, das ist "Schnittstelle" zwischen Körper und Seele, wenn man das so sagen kann, ..?

LG
Claire

PS: aber das umgekehrte verstehe ich nicht, meinst du, dass Depressionen auch durch eine organische Fehlfunktion ausgelöst werden könne?
Paola
Beiträge: 504
Registriert: 13. Mär 2005, 21:32

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von Paola »

Hallo, liebe Suomi

möchte @Claire unterstützen! Meine Freundin nimmt nach Schilddrüsenentfernung dasselbe Medikament. Muss genau eingestellt werden, da die Hormone ja nicht mehr produziert werden. Schon minimales Zuwenig oder Zuviel der Hormongabe kann zumindest depressive Verstimmungen auslösen.

Bist du noch in Behandlung wegen der Schilddrüse?

Unterfunktion kann zu Übergewicht führen, Depression verursacht nicht nur zu wenig Essen wegen Appetitlosigkeit, sondern auch Zuviel-Essen trotz Appetitlosigkeit: Man stopft das Essen wahllos in sich hinein!

Rückenschmerzen sind auch typisch, wenn man sich be-lastet fühlt. Du solltest aber körperliche Ursachen ausschließen, nicht denken, ach das kommt alles von meiner Depression. Das wäre gefährlich, denn sie können auch organisch bedingt sein, z.B. von den Nieren kommen.

Psychosomatisch bedingte Schmerzen fühlt man wie Schmerzen rein körperlicher Ursache! Sie sind keineswegs "eingebildet" (siehe auch @Claire und @annette fee .

Du denkst an Hypochonder, die sich immer "einbilden", sie hätten schlimmste unheilbare Krankheiten, obwohl die Ärzte nichts finden. Sie haben deshalb eine eher hohe Lebenserwartung ^__^ , weil sie beim kleinsten Wehwehchen oder Zipperlein zum Arzt laufen, und sie reden oft über nichts anderes als über sich und ihre "Krankheiten". Eigentlich finde ich das nicht lustig, denn natürlich sind das auch leidende Menschen, die sich unentwegt mit sich selbst beschäftigen (müssen) und starken Ängsten ausgesetzt sind, die natürlich therapiepiebedürftig sind! Und die ständige Angst vor Krankheiten kann natürlich auch krank machen.

Was kann eigentlich NICHT krank machen???!

Schlafschwierigkeiten sind in der Depression ganz häufig, wenn man zu viele Probleme im Kopf wälzt und den Kopf nicht frei kriegt, kann man natürlich nicht schlafen. Wie auch? Schlaf bedeutet Ent-spannung!

Hat dir schon mal ein Physiotherapeut gesagt: Sie sind ja völlig ver-spannt! ?

Man kann dann nicht ab-schalten. Hast du mal unter "Schlafprobleme" gegoogelt? Was man dagegen machen kann, ohne Tabletten zu nehmen?

Ich habe große Schwierigkeiten mit dem Durchschlafen: Wache von Schmerzen auf, die auch deshalb nachts sehr stark sein können, weil ich nur auf dem Rücken liegen kann, das rechte Bein in etwas eigenartig-lustiger Position so hochgelegt, dass es nur an der Ferse aufliegt, und Wärmflasche drunter. Ich rege mich lange nicht mehr auf darüber auf, denn dann kann ich ja überhaupt nicht mehr einschlafen! Habe immer ein Buch oder i-pad in der Nähe oder unter der Nase, schlafe überm Lesen oder Mailen wieder ein und wache damit auf.

Wenn ich belastende Gedanken habe, stehe ich auf, wandere herum, koche mir Tee oder wärme Milch auf und versuche es dann wieder.

Wenn ich allerdings eine Woche kaum geschlafen habe, nehme ich eine halbe Zolpidem (soll süchtig machen, wenn man die regelmäßig nimmt, ich nehme sie maximal einmal im Monat). Dann kann ich auf jeden Fall durchschlafen, bin aber morgens noch länger müde, der sog "Überhang" ist bei Zolpidem aber mäßig.

Wenn du Schlafschwierigkeiten hast, solltest du etwas dagegen tun, weil der Körper Schlaf benötigt! Dauernder Schlafmangel und/oder zu wenig an Tiefschlafphasen kann auch zu Krankheiten führen. +_____+ Gruselig, gruselig, alles kann krank machen. Wie gut habens doch die Vögelein und Fischlein (ich meine nicht die Delphine), die wenigstens nicht an ihrer Psyche erkranken (können), aber habe ich da was nicht mitgekriegt (neue Forschungsergebnisse???!!!?

Was du schreibst über Nicht-Schlafen-Wollen, kenne ich sehr gut. Ich denke manchmal: Schlafen ist Zeitverschwendung, weil der Tag ohnehin zu wenig Stunden hat, um all das zu tun, was ich gern tun möchte, vor allem lesen lesen lesen! Weil man ja so viel Zeit für die Pflichten drauf geht! Und dann hinderee ixh mich am Einschlafen!

Aber das ist eine ungesunde Einstellung, weil der Mensch Schlaf braucht. Mein Mann kann immer schlafen, weil er gut abschalten kann, und er schläft ausgesprochen gern, obwohl er auch zu wenig Zeit für seine Lieblingsbeschäftigungen hat. Ihm fallen einfach die Augen zu, und hupps is er weg! Manchmal beneide ich ihn für diese gesundhaltende und gesundmachende Fähigkeit ...

Alles Gute wünscht
Paola
Clown
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Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von Clown »

Habt ihr schon gesehen, im Spiegel-online ist ein Artikel zu diesem Thema:

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 00221.html

Grüße,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
RJ
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Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von RJ »

Also wegen meiner Schilddrüse bin ich seid meinem 18 Lebensjahr nicht mehr in Behandlung.
WIe gesagt, ich sollte die Tabletten bis dahin nehmen und dies hab ich auch getan!

Ja, ich weiß, dass schlaf wichtig ist. Wenn ich dann schlafe, schlafe ich recht gut und das ich ned einschlafen kann oder auch ned will, kommt ned so oft vor.
Komischerweise war ich schon früher eine Person, die wenig schlaf benötigt. Wo andere 8 bis 10 Std. schlaf am besten brauchen, brauche ich nur 5 oder 6 Std.

Physiotherapeut... bei so einem war ich noch nie. Als Kind hatte oft Rückenprobleme und musste da Rückengymnastik machen!

Ich werd oder will nun Versuchen, nun regelmäßig schwimmen zu gehen, denn ich bin ned nur eine Wasserratte *g* sondern schwimme gerne und es ist entspannend! Und mein Kinderarzt hat schon früher gesagt, dass ich Sport machen soll wzb. schwimmen.

Lg
RJ
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Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von RJ »

@ Clairedelalune

Ja genau, ob es dazu auch zu organischen Problemen führen kann!


Und was ich auch noch erwähnen wollte:

Ich habe immer irgendwas, aber nie so ganz nur halb. Zb. Kopfschmerzen sind es ned direkt... es ist dann so als fingen meine Kopfschmerzen an und dann auch nur im Stirnbereich und dann ist es wieder ne weile weg. Also ganz merkwürdig!
(Es ist schwer zu sagen wie es genau ist / anfühlt, aber ich hoffe ihr könnte euch trotzdem was drunter vorstellen.)

Also ich fühle mich jetzt nicht so total krank, dass ich nichts mehr machen kann, aber zu 100% fit oder gesund fühle ich mich auch nicht!
Aber bei eurem schreiben wird mir echt klar, was alles damit Verbunden ist mit der Depression bzw. mit den ganzen Symptomen
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