Diese leidigen Klinikfragebögen

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Clairedelalune
Beiträge: 181
Registriert: 28. Jul 2011, 13:11

Diese leidigen Klinikfragebögen

Beitrag von Clairedelalune »

Ich glaub ich weiß, warum ich seit Tagen so mies drauf bin, nicht nur wegen des Todestages meiner Mutter (der 36-te)

grüß euch alle!

Kennt ihr das auch, diese Auseinandersetzung mit der eigenen Misere, wenn man so einen Fragebogen ausfüllen muss?

Ich habe ihn vorab von der Klinik zugeschickt bekommen und letzte Woche ausgefüllt,

am meisten hat mich die Frage umgehauen:

"Wer oder was gibt Ihnen Halt?"

... ich hoffe nicht, dass ich mit diesem Bericht etwas bei jemandem triggere, wenn dann macht biite einen Riesenschritt innerlich zurück bzw. dann wir eh ein Schloss dran gehängt und dann lösch ich ganz schnell wieder.

LG
Claire

PS: es war natürlich nicht die Frage, sondern die Antwort, die in mir hochkam.
Merida
Beiträge: 345
Registriert: 2. Sep 2012, 18:43

Re: Diese leidigen Klinikfragebögen

Beitrag von Merida »

Hallo Claire,

ich liebe jede Art von Fragebögen, mache auch gern unsere Steuererklärung. Ich weiß nicht warum das so ist!?

Als ich das erste Mal in der Psychiatrie war gab es einen 8 Seiten Fragebogen, ich habe insgesamt 16 Seiten getippt dabei raus bekommen, ich hatte einfach so viel zu sagen. Der Oberarzt in der Klinik, hat sich alles durchgelesen und am Schluss kam er zu mir und sagte, sie haben aber eine schlimme Kindheit gehabt. Dabei bin ich davon ausgegangen, das das sowieso keiner ließt, ich war beeindruckt.

Liebe Grüße
Merida
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Diese leidigen Klinikfragebögen

Beitrag von elas »

Hi Claire

Du planst anscheinend einen Klinikaufenthalt?

Und im Aufnahmebogen steht eine Frage, die Dich sehr nervt.
>Wer oder was gibt Ihnen Halt?<

So Vieles kann Halt geben im Leben.
Und das, was "hält", kann sich auch wandeln im Laufe eines Lebens.

Ich habe Einiges von Dir gelesen.
Ich könnte mir Deinen Glauben als Halt vorstellen.
Bei Anderen mögen es die Kinder sein.
Ein Beruf, der Freude macht.
Der Bekanntenkreis, der auch sowas wie Eingebundensein vermittelt.
Halt kann auch einfach bedeuten, zu spüren, es geht immer weiter, egal wie schlimm alles ist.

Warum hat Dich denn diese Frage so umgehauen?

Und warum sollten denn die Mods Deinen Beitrag löschen?

Es ist eine interessante Frage. Was hält mich. Was macht Freude, was tut mir gut. Was funktioniert. Trotz allen schwarzen Gedanken. Was funktioniert.
Das ist doch alles Halt.

Selas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
Clairedelalune
Beiträge: 181
Registriert: 28. Jul 2011, 13:11

Re: Diese leidigen Klinikfragebögen

Beitrag von Clairedelalune »

hallo ihr beiden,

vor Jahren haben mir die Fragen auch noch nichts ausgemacht und ich war eher froh Druck ablassen zu können, aber jetzt mit auf die 50 zugehend bin ich einfach durch damit

ich mag nicht mehr. Aber es klingt an, dass ich die auch mal mochte, ...

Und danke für die unterschiedliche Rückmeldung, da ist er wieder dieser Wechsel des Blickwinkels, die "Schwarmintelligenz"!

Ich gewinne gerade beim Lesen etwas Abstand dazu!

Klar, die Religion gibt mir schon Halt, wobei ich heute Morgen
(Ist das einen Depression?) noch mal den Zoff mit Annettefee nachgelesen habe und mir im nachhinein schon etwas "peinlich" (weiß ich nicht, ob der Ausdruck es trfft, aber ich denke ich war da schon seehr offen wie wichtig mir das ist und wie tief ich in diese sprirituelle Welt abtauche, ...)

@ Annette: falls du das liest, das war nie meine Absicht, dass wir so aneinander geraten, tut mir sehr leid!
Könnten wir den Zoff beilegen???

Aber klar und ich leide darunter, dass es mit dem Beten nicht klappen will, derzeit.

Es ist wie tiiieeef durchatmen!

Aber was mich geschockt hat - zurück zum Thema, dass da kein Mensch ist von dem ich das Gefühl habe er oder sie gäbe mir Halt

ich meine, z.B. meine aller, allerbeste Freundin, wäre bestimmt gekränkt, wenn sie das wüsste,


oder Frage wie weit muss "Halt" gehen???

ich empfinde viele Kontakte als "Stippvisite"
danach gehe ich wieder nach Hause
in meine Wohnung zu meinem Sohn

- ja, aber der schafft mich zur Zeit echt, auch wenn Bewegung in die Geschicht kommt und sich unser Verhältniss bessert.

Meinem Bruder kreide ich an, dass er sich um die Kinder seiner Lebensgefährtinnen hundertmal mehr kümmert/-e als er sich je um seinen Neffen gekümmert hat

und ich kann ihm das nicht sagen
ich kann es nicht.

ob ihr es für möglich haltet oder nicht, die einzige Antwort die ich reingeschrieben habe war,
"das online Forum der deutschen Depressionshilfe"

weil ich hier auf "Leidensgenossen" treffe, mich verstanden und angenommen fühle, ..
aber es gibt mir zu denken,ob das eben auch an mir liegt, dass ich gar nicht zulasse, dass mir ein Mensch Halt gibt

wo käm ich dennn da hin, wenn ich da auf jemanden verlassen würde!?
so ungefähr

ja wo käm ich da hin? wieder ins verletzt werden, ...
Lg
Claire
Handsan
Beiträge: 156
Registriert: 2. Jan 2013, 14:48

Re: Diese leidigen Klinikfragebögen

Beitrag von Handsan »

Hallo Claire,


bin ich froh, dass diese Frage mir nicht gestellt wurde bzw. zum damaligen Zeitpunkt. Ich hätte nichts und niemanden benennen können.

Inzwischen kann ich sagen, dass mein Freund und meine Katze und meine Wohnung mein Halt sind. Das kam auch nicht von heute auf morgen. Am Anfang dachte ich auch, wenn du dich auf andere verlässt, bist du verlassen.

Ich hatte Angst vor dem Verletztwerden, vor dem Gefühl im Stich gelassen worden zu sein. Mein Freund konnte noch so oft seine Liebe bekunden und ich weiß auch, dass ich nahezu alles für ihn bin. Dennoch gab mir das keinen Halt. Ich hatte teils auch ein schlechtes Gewissen, als würde er mir nicht genug bedeuten.

Mein Halt ist aber immer wieder mein Ziel zu verfolgen. Ich will raus aus der Depression. Es kann besser werden. Mein Halt ist meine Zielstrebigkeit und der Glaube, dass auch für mich ein schönes Leben möglich ist.


Liebe Grüße
Lotusblume
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