Schematherapie

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jolanda
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Schematherapie

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Hat jemand Erfahrungen mit Schematherapie?
Ich habe ein Angebot Schematherapie als Ausbildungsklientin zu machen. Da bin ich aber unsicher, ob das gut ist, das sozusagen in "Reinform" zu machen und da ich "Versuchskaninchen" bin, wird jede Stunde gefilmt für die Supervision. Es ist aber eine sehr erfahrene Therapeutin, die ich auch kenne. Jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Ansonsten kann ich noch ein halbes Jahr warten und dann regulär bei ihr anfangen.


LG, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
Lerana
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Re: Schematherapie

Beitrag von Lerana »

Hallo jolanda,

meine Therapeutin hat eine Ausbildung zur Schematherapeutin gemacht und viele Elemente dieser sind in meine Therapie eingeflossen. Ich konnte damit sehr gut arbeiten und kann das im Prinzip nur empfehlen. Allerdings habe ich mich auch nicht ao versuchskaninchenmäßig gefühlt wie du.

Ich empfehle dir folgendes Buch um einen Überblick zu kriegen, das an Patienten gerichtet ist.
http://www.amazon.de/Andere-Wege-gehen- ... wege+gehen

Sollte ich jemals eine neue Therapeutin suchen müssen, würde ich auch zuerst nach solchen gucken, die schematherapeutisch (kann man das so sagen?) arbeiten!

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
DYS-
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Re: Schematherapie

Beitrag von DYS- »

Hallo Jolanda

Nehme es mit! Ich kenne die Schematherapie aus der Klinik und finde sie für Jedermann gut geeignet. Jeder Mensch hat seine Schemata und würde von dieser Therapie profitieren. Oder sein Umfeld *grins*

Da Du diese Therapie sogar in Anspruch nehmen kannst, ohne dein Stundenkontingent zu belasten, solltest Du zugreifen!

Liebe Grüße
dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
jolanda
Beiträge: 1147
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Re: Schematherapie

Beitrag von jolanda »

Hallo,

Danke für die Rückmeldungen
Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass jede Stunde gefilmt wird. Oder ob ich da nicht doch lieber bis Oktober warte.

Ich war jetzt 12 Wochen in einer Traumaklinik. Ich glaube, ich muss das alles erstmal sacken lassen und es auch mit meiner ambulanten Therapeutin besprechen. Bei der ist zwar die Therapie zu ende, aber ich kann einmal im Monat hin.

LG, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
Clairedelalune
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Re: Schematherapie

Beitrag von Clairedelalune »

Hallo jolanda,

ich finde das gar nicht uninteressant!

Werde den Gedanken "Schematherapie" mit in die Klinik nehmen,
denn ganz gleich wie das Kind heißt, das immer gleiche Verhalten führt zu den gleichen (frustrierenden)Ergebnissen, ...

und laut Einstein ist die Hoffnung, dass sich dadurch etwas ändert der reinste Wahnsinn, ...

in der CBASP-Therapiestudie lief auch jede Sitzung die Kamera mit, ich konnte es teilweise ganz gut ausblenden, teils kam es aber doch zu Irritationen, ...lenkt ab.

Wer fängt dich auf, wenn jetzt Krisen auftreten?
LG
Claire
jolanda
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Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Schematherapie

Beitrag von jolanda »

Hallo,

derzeit gehe ich einmal im Monat zu meiner ehemaligen Therapeutin. Da ich noch drei Stunden gut habe, die sie damals während der Therapie abgerechnet hat, die wir aber als Notfalltermine aufgehoben haben, würde ich bis zu den Ferien einen 14 tägigen Rhytmus hinbekommen. Regulär eine Therapie anfangen kann ich erst in einem Jahr wieder.
Der andere Therapieplatz (siehe oben) wäre entweder sofort - als Versuchskaninchen, oder ab Oktober - dann ohne Versuchskaninchen zu sein. Da das bei einer Klinikärztin wäre, kann es über die psychatrische Ambulanz abgerechnet werden und man muss somit keine Stunden beantragen.

Der Klinikaufenthalt war geplant, also nicht aus einer Krise heraus. Ich hatte sieben Monat auf den Platz dort gewartet. Diese 12 Wochen haben mich sehr viel weiter gebracht.

Mein ambulantes Netz ist ziemlich gut, das funktionierte bei Krisen bisher immer. Und wenn es gar nicht anders geht, dann gibt es immer noch die Psychiatrie hier, mit der habe ich sehr gute Erfahrungen.
Aber - toitoitoi - ich war dort seit über drei Jahren nicht mehr.

Es geht mir also eher darum, ob es hier Leute mit Schematherapie-Erfahrungen gibt.
Lerana hat ja schon erwas berichtet.

LG, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
qwertzuiop

Re: Schematherapie

Beitrag von qwertzuiop »

@jolanda

bei mir hat eine Arzt es mit der Schematherapie versucht, natürlich ohne mich einzuweihen, und ist damit kollosal gescheitert.
Ich habe davon erst erfahren als ich mir meine Krankenakte erstritten hatte.
Vorher war ich schon darauf gestoßen und habe mich durch "praxis der Schematherapie" gearbeitet und mich mit mehreren Psychologen darüber unterhalten. Für meinen Fall wurde es als untauglich eingestuft. Es wohl eine gute Therapie für Menschen die tatsächlich in festen Abläufen und ritualisieren Handlungen/Reaktionen feststecken.
Für Menschen wie mich die nicht in Schubladen denken und handeln ist es allerdings nicht sinnvoll. Insofern muss ich entschieden dys widersprechen.
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: Schematherapie

Beitrag von Lerana »

Hallo qwertzuiop,

ich kann mir gut vorstellen, dass Schematherapie nicht für jeden geeignet ist und natürlich muss die Methode zum Paiteint passen.

>>Für Menschen wie mich die nicht in Schubladen denken und handeln ist es allerdings nicht sinnvoll.<<
Allerdings halte ich mich durchaus für einen Menschen, der nicht in Schubladen denkt und mir hat die Schematherpie doch gehofen. Vielleicht ist es nicht ganz das treffende Kriterium, um sich dafür oder dagegen zu entscheiden. Wer würde jetzt wohl sagen: Oh, ja! Ich bin ein Mensch, der in Schubladen denknt! Das ist genau mein Ding!

Vielleicht kann man es so formileren:
Eine durchaus sinnvolle Methode für jemanden, dem es schwer fällt, fesgefahrene Muster zu verändern.

Ich z.b. und mein Selbstwert kommen bei dieser Einschätzung jedenfalls deutlich besser weg!

Herzliche Grüße
Lerana
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qwertzuiop

Re: Schematherapie

Beitrag von qwertzuiop »

@Lerana

in Schubladen denken ist doch nichts gundsätzlich schlechtes. Es erleichtert das agieren und reagieren.
Ich habe es aber bei meinen Mitmenschen erlebt und da ich anders funktioniere hat zur Ausprägung und Aufrechterhaltung meiner Erkrankung bei getragen.
Insbesondere bei Ärzten/Psychologen wie in meinem Fall ist es aber schädlich. Wie war das mit der Übertragung.

Deine Formulierung sagt im Grunde nichts anderes und ähnelt meiner eine Zeile über den Schubladen.

Ich denke nicht das wirklich die Methoden zu den Patienten passen müssen es sind die Therapeuten die geeignet sein müssen. Die Methode wird da doch eher zur Nebensache zumal viel Therapeuten ja nicht stur nur eine Methode verfolgen. Es geht eher um das Verständnis der Erkrankung und Ihrer Folgen.
Elm
Beiträge: 12
Registriert: 3. Dez 2009, 00:33

Re: Schematherapie

Beitrag von Elm »

Hallo,

Ich habe nur marginale Erfahrungen mit Schematherapie. Auch meine Therapeutin hat eine Ausbildung als schematherapeutin begonnen und wollte mir mit ihrem neu erworbenen Wissen helfen. Das ist allerdings zu meinem Bedauern u.A. aufgrund schlechter Kommunikation gescheitert. Sie kopierte mir einen Ausschnitt über die von ihr bei mir angenommene Persönlichkeitsakzentuierung aus einem schematherapeutischen Patientenbuch. Sehr wenig von dem, was ich dort las, schien mir auf mich zuzutreffen. Ich fand die geschilderten Denk- und Verhaltensweisen sehr schablonenhaft und dachte oft, so etwas unlogisches denke ich nicht, das wäre dumm. @qwertziop, vielleicht ist das ja parallel zu dem, was Du als „in Schubladen denken“ empfunden hast. Nach einer weiteren Kommunikationspanne hat sie den Versuch dann abgebrochen. Wenn ich mich noch richtig an meine Lektüre zum Thema erinnere, ist Schematherapie bei Menschen mit Asperger oder Autismus kontraindiziert. Und aus deren Sicht denken „neurotypische“ Menschen natürlich eindeutig in Schubladen. Ich will hier keine Diagnosen annehmen, sondern nur sagen, dass das Schubladendenken immer eine Sache der Perspektive ist.
Ich kann von mir sagen, dass ich allerdings öfter in Schubladen fühle und daraus resultierend handele, und mich das daran hindert im Leben auf die Art weiterzukommen, wie ich mir das wünsche.
Ich glaube, dass die Schematherapie bessere Werkzeuge als die CBT, die ich vorher erlebt habe, geboten hätte, diesem Schubladenfühlen auf die Schliche zu kommen. Unter bestimmten Voraussetzungen würde ich es deshalb mit dieser Methode auch noch einmal versuchen. Bei unserm Versuch störte mich, dass die Therapeutin Modi einfach so benannte, ohne dass wir uns gemeinsam darauf einigten, was sie darstellten und wie sie heißen sollten. Soweit ich weiß, ist das so nicht vorgesehen. Ergebnis war, dass ich mich falsch verstanden fühlte, so dass wir auf keinen gemeinsamen Nenner kamen und sie den Versuch abbrach. Geholfen hat mir aber an dem Experiment, dass ich gelernt habe, Zusammenhänge nicht nur intellektuell sondern auch emotional herzustellen. Das hat mir andere Impulse als in der CBT gegeben.
Ich glaube das Schematherapie gut sein kann, wenn der Therapeut flexibel mit dem Werkzeug umgeht und die Kommunikation stimmt. Das wird aber letztendlich auf die meisten Therapien so zutreffen.

Alles Gute
Xush
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