Bin fertig :-(

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momo2
Beiträge: 39
Registriert: 7. Apr 2013, 22:29

Bin fertig :-(

Beitrag von momo2 »

Hallo!

(tut mir Leid, wenn ich hier jetzt auch ziemlich viel rumgejammert habe, es ging gerade nicht anders)

Ich weiß gerade nicht mehr weiter, ich fühle mich voll am Ende, die letzten Wochen/Monate gammelte ich eigentlich nur noch rum, oder war gestresst und schaffe kaum noch was und genieße gar nichts mehr.

In der letzten Zeit bin ich auch ständig sehr gereizt, und gestern auf dem Geburtstag meiner Großmutter war das auch so, und ich habe nur rumgemeckert. Ich habe mich zurückgezogen und heute hatte meine Oma einen Zettel gefunden, den ich wohl vergessen habe, wo ich Dinge aufgeschrieben habe, wie dass mein Leben wertlos sei und sie war total aufgebracht und jetzt habe ich deswegen auch noch ein schlechtes Gewissen. Sie will mit mir reden, aber das kann ich irgendwie nicht, ich habe sie abgeblockt. Ich habe Angst vor der Einmischung meiner Familie, auch wenn ich sie brauchen könnte

Dann kommt noch der Stress mit meinem Exfreund. Es ist schon Jahre her, dass wir zusammen waren, er war mein erster (und einziger) Freund, und die Beziehung war sehr schlecht für mich, er hat mich emotional sehr stark erpresst, meine Selbstsicherheit sehr stark untergraben und ständig mir alle Schuld für alles gegeben und wenn ich was gesagt habe, war meine Weltsicht dran Schuld und ich total verquer. Außerdem hat er mir immer sehr deutlich signalisiert, dass ich irgendwie unmündig wäre und er hat Entscheidungen für mich gefällt, die ich nicht wollte. Emotional erpressen konnte man mich aus meiner Lebensgeschichte heraus ganz gut, doch das ist keine Entschuldigung. Im Winter kamen viele Erinnerungen daran wieder hoch und ich habe eine lange Mail mit vielen Situationen geschrieben und ihn um ein Gespräch gebeten. Er wollte kein Gespräch, wollte das aber auch nicht so genau sagen, stattdessen kam dann ständig so was wie: Ich werde alles abstreiten, was du geschrieben hast, oder dir die Schuld geben. Er sieht sich als Opfer, weil er danach drei Jahre gebraucht hat, eine neue Beziehung zu finden. Davon könnte ich nur träumen. Ich glaube, ich bin auch so gereizt, weil ich sexuell unglaublich frustriert bin. Er hat mir so das Gefühl gegeben wertlos zu sein, er hat schon ganz am Anfang gesagt, einem Mann sei es egal, welche Freundin er hat, nur dann will er sie behalten und dachte, das sei für mich ein Kompliment oder eine Art Versicherung und ich fand es kränkend. Leider war ich immer zu unsicher, mich immer sofort zu beschweren.
Reden wollte er ja eigentlich nicht, es flogen viele Mails (ich hasse Mail Kontakt für so was) in denen es sich nur noch mehr hochgeschaukelt hat. Er gibt mir für alles die Schuld.
Wie kann man sich als Opfer darstellen, wenn es der andere viel schlechter hat?
Die letzten Tage war ich wegen all des Stresses und des Ärgers nur am Rumheulen. Ich fühle mich vollkommen am Ende. Niemand ist da, der mich unterstützt oder mit dem ich reden kann, irgendwie ist alles immer so gemein mir gegenüber.
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Bin fertig :-(

Beitrag von chrigu »

Hallo Momo,

es tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht.

Die Depressionsbrille lässt Dich vielleicht gerade nicht so recht sehen, dass sich da - meiner Meinung nach - eine Hilfe zufällig ergeben hat: Deine Oma hat Deinen Zettel gefunden und vielleicht den Ernst der Lage erkannt. Könntest Du Dir vorstellen, doch mit ihr zu reden? Den Zettelfund quasi als Wink des Schicksals zu verstehen und diesen Weg zu gehen? Was könnte denn passieren, wenn sie mit Dir redet?

Wenn Dir das so gar nicht zusagt: Welche Art von Hilfe von außen könntest Du annehmen? Hast Du therapeutische Unterstützung?

Entschuldige, dass ich Dir so viele Fragen stelle und nicht mit einer guten Antwort zu Deiner Situation dienen kann. Aber vielleicht bringen Dich ja auch die Fragen ein wenig weiter.

Alles Gute
Chrigu
momo2
Beiträge: 39
Registriert: 7. Apr 2013, 22:29

Re: Bin fertig :-(

Beitrag von momo2 »

Liebe (r ? ) Chrigu,

danke für deine Antwort. Meine Oma hat mir einen ganz lieben Brief geschrieben, der mich etwas aufgebaut hat. So richtig über alles mit ihr zu reden - ich habe Angst, dass es sie dann runterzieht und traurig macht. Oder wie bei meiner Mutter, dass mir dann "reingefuscht" wird und vorgeschrieben, wie ich was zu finden und tun habe und mich das nur noch mehr anstrengt.
Ich habe wahnsinnige Probleme, jemandem zu vertrauen, dummerweise hatte ich früher meinem Exfreund vertraut und mich ihm geöffnet, er sich mir aber nicht, sondern mich ziemlich unter Druck gesetzt und seitdem geht das gar nicht mehr, vorher ging es einigermaßen, manchmal mit Schwierigkeiten, jetzt schon seit über 7 Jahren gar nicht mehr
Ich glaube, wenn mir jemand näher käme, würde ich auch erst mal wütend werden, einfach deswegen weil der mir nahe ist. Irgendwie fühle ich mich da total hoffnungslos.
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