perfektionistische Gedanken ändern

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fl
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perfektionistische Gedanken ändern

Beitrag von fl »

Hallo alle ,

ich bin ja noch neu hier und trau mich mal um eure Mithilfe zu bitten.

Das Thema ist Perfektionistische Gedanken zu finden und umzudrehen,so das ich mich wohlfühlen kann.


Ich bemerke oft im Berufalebendas Gedanken hochkommen wie:

Ich muss alles schaffen ,alles muss perfekt sein.

Haha,alle werden mir dem Kopf nicken ,kennen wir alle.

Ich möchte meine Gedanken ändern und diesbezüglich mein Verhalten auch.

Meine Gedanken die ich aufgeschreiben habe lauten:



Ich bemühe mich ruhig und zielbewustt,in dem Zeitraumder mir zur Verfügung steht meine Arbeit zu erledigen.

Ich mache zwischendurch Pausen ,so das es mir am Feierabend gut geht.

Sollte durch große Kundenströme Unordnung entstehen ,kann ich das gut aushalten.
Eins nach dem anderen.

Zwischendurch achte ich auf meine Füße,versuche sie zu spüren und bei mir zu bleiben.
Ich achte auf mich.


Fallen euch noch Sätze ein,dir mir helfen könnten und die bei euch vielleicht Erfolg gebracht haben.

Hoffentlich ist es nicht zu lang geworden .

Ich danke euch schon mal.

feelein

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Ich muss garnichts
BunteWolke
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Re: perfektionistische Gedanken ändern

Beitrag von BunteWolke »

Hallo Feelein,

tolle Korrekturen der Gedanken, darf ich mir diese kopieren? Ich bin auch so eine Perfektionistin

Spontan hinzufügen würde ich:

Gut ist gut genug!

Liebe Grüße
~ Wer heute den Kopf in den Sand steckt, wird morgen mit den Zähnen knirschen ~
fl
Beiträge: 33
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Re: perfektionistische Gedanken ändern

Beitrag von fl »

Hallo bunte Wolke,

mich erschöpft mein Perfektionismus und ich möchte das ändern.

Ich glaube aber ,das das wieder nur in kleinen Schritten,festgemacht an Alltagssituationen,geschehen kann.

Und so werde ich mir überlegen müssen .wo ich anfange ,damit ich die kleinen Erfolgsschritte auch bemerke ,falls sie denn auch kommen. urgs,binmalgespanntwieichdassohinkriege.

feelein
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Ich muss garnichts
ghm
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Re: perfektionistische Gedanken ändern

Beitrag von ghm »

Hallo Feelein,

Dein Perfektionismus hat Ursachen.

Entweder weil andere von Dir forderten perfekt zu sein, oder weil Du glaubtest es von Dir fordern zu müssen.

Für mich war ein Lösungsansatz die "Arbeit mit dem inneren Kind".
Da es jedoch dabei mehrere Ansätze gibt, wäre es sinnvoll, zuerst das Buch "Aussöhnung mit dem inneren Kind", von Erika J. Chopich und Margaret Paul zu lesen.

Bitte aber erst das ganze Buch lesen, dann wenn Du willst Übungen machen.

Ich bin sehr lieblos mit meinem inneren Kind umgegangen und arbeite jetzt daran es zurückzuholen.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
BunteWolke
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Re: perfektionistische Gedanken ändern

Beitrag von BunteWolke »

Hallo Feelein,

ich kenne niemanden, der seinen Perfektionismus mit links lebt. Ich für mich habe sehr lange gedacht, ohne könnte ich nicht leben.

Wie Gregor schreibt, habe auch ich mich gefragt, warum bin ich so.

Ich habe für mich eine Antwort gefunden. Ich war immer gut, aber das ist nicht aufgefallen. Erst als ich noch eine Schippe draufgesetzt habe, kamen Rückmeldungen.
Warum wollte ich unbedingt auffallen, warum wollte ich mich von der Masse abheben?

Ich glaube ganz fest, dass Kinder Lob und Anerkennung brauchen, um "wachsen" zu können. Das gab es für mich nicht. Ich habe mich so viele Jahre unsichtbar gefühlt.
Meine Eltern haben nie von mir gefordert perfekt zu sein. Aber sie haben auch nie gesagt, du bist gut, so wie du bist.

Jetzt bin ich "groß" und ich lerne gerade meine Ansprüche an mich runterzufahren.

Dein Ansatz gefällt mir, sehr!
~ Wer heute den Kopf in den Sand steckt, wird morgen mit den Zähnen knirschen ~
Ulysses
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Re: perfektionistische Gedanken ändern

Beitrag von Ulysses »

Hallo Feelein,

Perfektionismus ist auch ein Thema, das mich immer wieder beschäftigt und einholt.

Warum ich ihn so extrem entwickelt habe, weiß ich nicht genau. Ich habe als Kind extrem schnell gelernt, war eigentlich immer überall vorne dran, das habe ich so als eigenen Standard gesetzt und wurde als "normal" von mir vorausgesetzt. Hat sich dann irgendwie mit den Jahren verselbstständigt.

Als Aha-Erlebnis ist mir als Jugendliche damals eine Diskussion im Sport in Erinnerung geblieben: Ich war sehr gut in Leichtathletik, hab Schulwett-Kämpfe gewonnen und hab es genossen. Aber ich konnte z.B. im Sprint zur gewinnen, wenn ich in einer Gruppe gelaufen bin, in der ich vom Start an die Führung übernehmen konnte. Wenn mich jemand überholt hat, dann hat es mir sofortdermaßen alle Energie ausgesaugt, dass ich sehr viel langsamer geworden bin.

Andere haben mir dann erklärt, dass sie gerne mit jemandem laufen, der ein kleines bisschen schneller ist als sie. Weil sie sich dann nach vorne orientieren, dadurch mehr geben, effektiver trainieren und ihre eigene Bestzeit verbessern. Selbst wenn sie den konkreten Lauf vielleicht nicht gewinnen.

Ich hab dann die Zeiten beobachtet und gemerkt, dass das wirklich gestimmt hat bei den anderen. Sie sind vorangekommen, haben sich verbessert. Ich war gut, bin aber auf meinem Stand geblieben. Aus Angst vor dem Vergleich und der Konkurrenz. Das war das erste Mal, als ich eine Ahnung bekommen habe, dass Perfektionismus eher blockiert als die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.

Heute weiß ich z.B. dass mein Perfektionismus stark mitgefüttert wird von der Angst vor Fehlern, und von dem Gefühl von Scham. Deshalb ist einer meiner aktuellsten Ansatzpunkte, Fehler nicht als "falsch" sondern als Chance zum Besser-machen zu sehen.

In irgendeinem Buch habe ich neulich den Satz sinngemäß gelesen: Missgeschicke sind ähnlich wie Messer, sie können Dich verletzen oder stärker machen, je nachdem ob Du sie an der Klinge oder am Griff anfasst. Das Bild hat mir schon in einigen Situationen geholfen.

Liebe Grüße an alle und danke für die Gedanken zum Thema,

Ulysses
ben1
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Re: perfektionistische Gedanken ändern

Beitrag von ben1 »

Hallo an alle und Danke für viele wertvolle Gedanken!

Ich denke auch, das der Perfektionismus (so lebensfeindlich er uns begegnet) durchaus seinen Sinn hat, der erstmal gefunden werden muss (das ist eine sehr individuelle Geschichte, aber ich denke, der schützt uns vor etwas). Auch interessant finde ich, das es bei vielen Perfektionisten BEreiche gibt, die scheinbar ausgespart werden - warum eigentlich? Welche Bereiche gibt es bei mir, um die sich der innere Perfektionist überhaupt nicht schert?

Das blöde beim "Verlernen" ist ja, das wir Erfahrungen neu machen müssen, die schon mal sehr, sehr weh getan haben. Wie ein Kind, das wieder auf die Herdplatte greifen soll - nur ist die mittlerweile aus oder nur noch lauwarm - und auch wenn sie heiss ist, kann sich der Erwachsene mit Brandsalbe sofort helfen - das ist der Unterschied.

Was ich selbst praktiziere, um meinen Perfektionismus immer wieder mal zu relativieren ist, völlig neue Sachen auszuprobieren, die ich schlicht nicht können kann und mich dann in der Erfahrung des "Nicht-Perfekt-Seins" zu üben (das sind nun keine Blinddarmoperationen, sondern eher so kleine und kleinste Geschichten - mal was kochen, was ich noch nie vorger gemacht habe oder was Heimwerkern oder im Garten oder oder oder. In einem nicht-bedrohlichen Raum können so Erfahrungen gesammelt werden, die Schritt für Schritt auch in angstbesetzten Situationen ausprobiert werden können.

Und so ganz verzichten möchte ich nicht auf meinen Perfektionisten - ich geb ihm schon die eine oder andere Aufgabe, die er sehr gewissenhaft für mich löst. Die Ausgangslage ist halt eine andere - der Perfektionist sitzt nicht automatisiert am Ruder, sondern es gibt eine übergeordnete Ebene, die entscheidet (meistens zumindest ) ob die Sache so wichtig ist, das sich der Perfektionist ihrer annimmt.

Ben
tomroerich
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Re: perfektionistische Gedanken ändern

Beitrag von tomroerich »

mich erschöpft mein Perfektionismus und ich möchte das ändern.


Ja, und wie soll das geschehen? Was ist eigentlich das geheime Ziel, wenn man Perfektionismus betreibt? Es muss ein geheimes Ziel sein, denn wer betreibt etwas, was ihn erschöpft, ohne insgeheim zu hoffen, dass es ihm nützt?
Ohne das zu wissen, wird man Perfektionismus kaum aufgeben können.
Als ehemaliger Perfektionist will ich meine persönliche Erkenntnis dazu beisteuern.

Angst ist die Triebfeder. Perfektionismus soll verhindern, mit der Angst in Kontakt zu kommen, dass ein Irrtum (ein Unvermögen) gleichbedeutend damit ist, selbst nicht in Ordnung zu sein.

Er stellt den Versuch dar, über (das völlig unmögliche) Ziel der Fehlerlosigkeit selbst akzeptabel zu werden. Und weil das Ziel der Fehlerlosigkeit eben unmöglich ist, wird auch das Ziel, akzeptabel zu sein, unmöglich.

Will man Perfektionismus überwinden, dann muss man den Gedanken aufgeben, dass Fehlerlosigkeit damit zu tun hat, ob man akzeptabel ist oder nicht. Man muss zwnagsläufig akzeptieren, dass Fehler nicht bedeuten können, selbst fehlerhaft zu sein.
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Guinevere
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Re: perfektionistische Gedanken ändern

Beitrag von Guinevere »

Hey Ihr Lieben,

Danke für Eure Gedanken dazu!

Nun, ich hab es auch so ab und an sehr gerne noch perfekt, das gibt mir so ein Flow-Feeling, ich glaub´, irgendjemand nannte es mal "Mastering".

(Kelly Rowland - Commander ft. David Guetta http://www.youtube.com/watch?v=dwfKZ-1jyiw )

vorausgesetzt allerdings, dass etwas einfach "perfekt" gelingt...und "perfekt" liegt wohl - ähnlich "Schönheit" - immer im Auge des Betrachters .



Liebe Feelein,

nun, ich fand Deine Gedanken im Anfangsbeitrag schon sehr gut!

zu:

Ich bemühe mich ruhig und zielbewustt,in dem Zeitraumder mir zur Verfügung steht meine Arbeit zu erledigen.

weil in der Ruhe die Kraft liegt .

..dann, irgendwo hab ich mal gelesen, Perfektionismus wäre das Gegenteil von Selbstmitgefühl.

Ich bin ein Mensch, der zu Teil selber schon sehr hohe Ansprüche an sich hat. Sich gerne ständig am Limit bewegt (mittlerweile kann ich meine Grenzen etwas besser einschätzen) . Schwierig wirds - auch jetzt als gerade-nicht-depri - dann, wenn sich noch zusätzlich die von Geschäftspartner, Kunden dazu gesellen, und, so find ichs vernünftiger, die eigenen etwas herunter zu schrauben, nicht ständig am Limit zu sein, damit da noch Platz bleibt, für diese.


Ich muss alles schaffen ,alles muss perfekt sein.

Weiß jetzt nicht, wie es bei Dir ist, aber, ich bin zeitweise ziemlich vergesslich. Meint, ich hab, obwohl ich des Öfteren bewusst im "hier und jetzt" bin oft am Nachmittag, spätestens am Abend schon vergessen, was ich so alles überhaupt (ob jetzt perfekt oder nicht) geschafft hab, und, ich schreib mir sicher schon 2 Jahre das, was ich so getan hab den ganzen Tag an Abend in einen Tagesplaner. Das hilft mir auch Job, Haushalt, allgemein, was noch zu tun wäre "abzulegen", um schlafen zu können, nicht von so manchem auch noch zu träumen.
Doch , ich hab schon lange nicht mehr in meinen Träumen weiter gearbeitet...

Dann, musste ich erst lernen, auch manchmal nein zu sagen. Mir ab und an noch etwas schwerfällt, auch, wenns fürs andere kein größeres Prob darstellt, nur ich mit dem "blöden" Gefühl dasteh. Das "muss" ich halt dann aushalten.

Ja, allgemein das Thema "Leistungsgesellschaft" . Seh das gerne bei meinem Sohn, wenn der auf Jobsuche (Koch) ist, was für wie wenig Entlohnung mittlerweile an Leistung etc. verlangt wird.

Nun , man muss nicht jeden Blödsinn mitmachen.



Ist jetzt auch etwas lang geworden, mein Beitrag, obwohl ich einiges vergessen hab.

Allen ne sehr gute Nacht wünsch *hoffentlich*, bin noch immer etwas zu viel aufgekratzt von "was könnte ich denn noch so alles machen".

Guinevere/manu
90303
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Re: perfektionistische Gedanken ändern

Beitrag von 90303 »

Perfektionismus ist mir auch bekannt - zumindest glaube ich das. Obwohl ich nie zu den ersten gehört habe, und wenn dann eher mit Glück. Lernen fiel mir immer schwer, ich glaube mir fehlte die Fähigkeit des "wie". Wenn ich jetzt so zurückschaue, gibt es aber wohl verschiedene Phasen: Magersucht um des perfektseins willen - schaffe ich es die Dünnste zu sein, die Kränkste? Später, im Studium - wieder große Lernschwierigkeiten, Versuch alles Kreuz und Quer aufzunehmen, ging nicht. Wieder falsche Lerntechnik (?) falsche Vorstellungen, was ich können muss und kann - blockierender Perfektionismus? Ich meine, der hält bis Heute an. Mir ist irgendwann aufgefallen, dass ich noch weniger als früher getan habe, lesen ging gar nicht mehr, nachdem ich ein paar mal das Gefühl hatte, mich nur mit trivialen Dingen zu beschäftigen. Kaum noch Bücher angerührt, denn: Was soll ich hzuerst lesen, wieviel behalte ich danach? Dann also gar nichts. Ähnlich im Sport - dazu kommt aber auch, mich nicht immer wieder der Überwindung aussetzen wollen, nicht mitkriegen, wie elend langsam man sich entwickelt, nicht mitkriegen wollen, wo die Schwierigkeiten liegen - denn dann muss ich da ran. Das ist dann wieder der Platz für Fehler und Scham und der Feststellung nicht perfekt zu sein!
Gleichzeitig habe ichj mich so von anderen abgehoben, weil ich eh nie richtig dazugehörte, immer ein bisschen außen vor war, immer ein bisschen merkwürdig. Erfolg und anderssein als Kompensation.

So erkläre ich es mir gerade und...das ist mir sehr peinlich...diese diffuse Erkenntnis habe ich wohl schon lange. In die Praxis umsetzen konnte und wollte ich sie wohl nicht. Denn dann hätte ich meinen Status - in dem mir immer mal wieder gesagt wurde, wie "toll" ich bin nicht halten können (Fehler = Versagen = unwert?) Zwischenzeitlich gab es eine Phase, in der ich aus meiner Deckung hervormusste und (für mein empfinden) genau die Erfahrung machen musste: Nichts zu können.
Schwierig halt, wenn man sich das Gegenteil nicht beweisen kann. Ich erlebne es ja auch
oft hier: Es werden Themen gestartet in denen ich mich wieder finde, die ich aber niemals hätte benennen können. Es wird
ausprobiert, versucht, etc - ich selber agiere immer noch eher aus dem hinteren Feld. Sehe nur undeutlich wo überhaupt mein
Problem ist. Oder entwickle Strategien, die nicht unbedingt dazu führen, dass ich Fortschritte verzeichnen könnte. Vielleicht stecke ich immer noch zu sehr in der Perfektionismusfalle - im Sinne von toll, erfolgreich - aber auch: Mir endlich beweisen, dass ich wer bin - nachdem ich das in all den Jahren nie war. Und auch aus angst immer wieder in den Gegenpol
zu rutschen: Interesselosigkeit, Gleichgültigkeit, nichts tun (s.o.) was ich im Gegenzug praktiziere. Aber der Hinweis auf Angst vor Fehlern und Scham - da wird mir ganz anders.
(Komisch, ich habe permanent das Bedürfnis, darauf hin zu weisen, dass ich nichts erreicht habe, etc...warum eigentlich? Damit kein falscher Eindruck entsteht. Damit man mich nicht enthronen kann.

Liebe fee. Ich habe gar keine richtigen Antworten für Dich - vielleicht weil ich das Thema noch nie so direkt beleuchtet habe. Vielleicht kannst Du aber ein bisschen mit dem was ich schreibe etwas anfangen?
Fabelwesen
gost
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Re: perfektionistische Gedanken ändern

Beitrag von gost »

Hallo feelein,

ich denke auch das es wichtig ist zu wissen wo das her kommt, das Gefühl perfekt sein zu müssen. Da kannst Du z.B. hier mal schauen:

http://www.lebenshilfe-abc.de/perfektionismus.html

Für mich selbst ist es auch eine Frage der Bewertung. Also wie gut soll etwas werden und dann im Vorfeld schon zu sehen, kann ich das schaffen oder worauf muss ich achten.

Das ist für mich nicht leicht, da ja andere auch Anforderungen an mich stellen. Und auch vorher schon sehen zu können wie weit ich komme.

Oft endet es damit das ich sage: ist nicht so perfekt geworden, hätte besser werden können. Musste jetzt abbrechen weil z.B. mein Körper reagiert hat. Und dann antworte ich mit den Sätzen:

Ich habe mein Bestes gegeben. (z.B. Für die Arbeit)
Ich mache alles so gut ich kann - vor allem aber mit Spaß.

Im Vorfeld aber auch sagen zu können:

Nein das kann ich nicht tun oder Leistungen einzuschränken. Das wiederum hängt auch mit anderen Dingen (Selbstbewusstsein, Ängsten usw.) zusammen. Gelingt mir auch noch nicht immer.

Aber je besser ich mich kennen lerne, um so besser wird es.

LG
fl
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Registriert: 17. Mär 2013, 17:04

Re: perfektionistische Gedanken ändern

Beitrag von fl »

Hallo alle,

ich bedanke mich bei allen für die Gedanken die ihr mir geschickt habt.

Die Postings zeigen mir ,das sich alle mit diesem Thema beschäftigt haben.

Ich kann garnicht auf alle eingehen ,nicht bös sein ,ich muss sortieren.

Was ich weiß von mir:

Ja ,der Perfektionismus hat seine Ursache.
Ich kenne die Ursache.


Aber wie es so schön heißt,Gefahr erkannt ,Gefahr noch lange nicht gebannt.

Ich bin großgeworden in einem völlig verwahrlosten Elternhaus, Chaos war an der Tagesordnung.

Meine Eltern waren eben nicht perfektionistisch ,sondern das ganze Gegenteil.

Und ja ,die Triebfeder ist Angst.

Angst ,nur nicht so zu werden,abzustürzen.

Heute bin ich erwachsen und kein Kind,habe Handlungsspielraum und trotzdem verfolgt mich das Leben ,das ich als Kind führen musste.

@Ben,ja bei mir spart der Perfektionismus auch Lebensbereiche aus.

Die Probleme bestehen bei mir im Berufsleben.

Zu Hause ,pupsegal.

Es hat mir gut getan ,meine Gedanken aufzuschreiben.

Heute Nacht träumte ich von einem Kind ,einem ganz mageren ,nacktem Kind ,das ich an mich genommen habe um es zu wärmen.

Aber dieses kleine Wesen war nicht mein Kind.

??.
GRüße

feelein

--------
Ich muss garnichts
Guinevere
Beiträge: 4779
Registriert: 8. Nov 2007, 22:08

Re: perfektionistische Gedanken ändern

Beitrag von Guinevere »

hey Feelein,


hmmm "Chaos" gabs bei uns zuhause auch gerne, aber, eher Gefühlschaos, und aus Moms Ängsten aus Kindheit, weil sie als Flüchtlingskind oft nichtmal was zu Essen hatte, und, so sogut wie nichts wegwerfen konnte.

Weiß nicht, ob das der Grund ist, warum ich mit Chaos innen und aussen deshalb noch immer schlecht kann, oder ob es einfach auf das ADHS zurückzuführen ist?!?!.

Mecker (Kritik) gabs ihrerseits auch gerne zuhauf. Ich schloß daraus und auch dem "wegen Dir" (Schuldzuweisungen) gerne, dass ich halt einfach nicht gut genug war.

Ich "träumte" mich in der Natur dann gerne als Guinevere von Avalon, deren richtige Eltern sie wohl bestimmt irgendwann abholen.

Sie sagte erst vor ein paar Jahren mal, als ich ihr an den Kopf geworfen hab, dass ich sie nie positiv, kein einziges Mal glücklich gesehn hätte, dass es eigentlich gut gemeint gewesen wäre. Sie hat das in ihrer Kindheit wohl sehr schlimm gefunden ständig wegen ihrer Herkunft gehänselt zu werden.

Die Probleme bestehen bei mir im Berufsleben .

Warum da? Gibts dafür spezielle Gründe?

Nun, was Haushalt angeht, da wollte ich meinen Perfektionismus für ne Weile nicht ausleben, weil ich nicht - wie meine Mom - ständig auf meinen Kindern rumnörgeln wollte, meine Freizeit mit ihnen schöner, vor allem liebevoller gestalten wollte. Irgendwie wars für mich auch ein Stückerl Kindheit nachholen.

Ja, das Berufsleben . Ein Freund, der auch ab und an depressive Züge hat, und, mit dem ich oft nächtelang sehr gut über alles mögliche offen quatschen konnte, hat mich seinen Geschäftspartnern gerne als jüngste Chefin des Ortes vorgestellt.

In herkömmlichen "Liebesbeziehungen" fand ich mich damals nicht so gut, und, ich dachte halt, ich kann Beziehungsprobleme mit gut, perfekt im Job - mit oft Wahnsinnsüberstunden - kompensieren. Oder, "Mein Job ist immer für mich da" X:D .

Mit der Arbeit mit dem "inneren Kind" kenn ich mich nicht so aus. Ich war in meiner Hypno-Rückführungsthera (u.a. in Bezug auf den emotionalen Missbrauch) oft wieder Kind, und bin dann durchs verarbeiten groß , Erwachsen geworden.

Bei den Sitzungen gings viel um fälschlicherweise auf mich geladene Verantwortung (Eltern), und, ich hab schon sehr das Gefühl, dass das meinem Perfektionismus ganz gut bekommen ist, mir nicht mehr jeden Schuh anzuziehen. "Unzufriedene" Kundschaft wird dann auch mal mit der Begründung "Preis-Leistungsverhältnis passt, woanders nach was besserem suchen " entfernt.

Heute Nacht träumte ich von einem Kind ,einem ganz mageren ,nacktem Kind ,das ich an mich genommen habe um es zu wärmen.


Ansonsten, ich hab mein Traumbuch schon vor langem meiner Kollegin geliehen, und, ich möcht Dir da keinen Quatsch einreden, aber, könnte es nicht sein, dass das kurz geschrieben "verwahrloste" Kind Du bist?

Gute Nacht, wärmende Träume ,
manu
ego57
Beiträge: 500
Registriert: 15. Sep 2009, 21:56

Re: perfektionistische Gedanken ändern

Beitrag von ego57 »

Hallo und schönen guten Tag,

du bist nicht gut genug, mach es besser, so werden Kinder zu Perfektionisten
gemacht von den Eltern. Oder die Eltern Leben etwas vor was man auf keinen
Fall als Erwachsener machen möchte. Anerkennung im Beruf um Selbstver-
trauen auf zu bauen. Ich werde nur geliebt wenn ich alles perfekt mache.
Die Ursachen sind vielfälltig, aber es ist ein Gedanke der einem das Leben
schwermacht.
Dieser Gedanke ist jetzt da wenn man etwas tut. Die Gedanken verändern,
andere Gedanken dazu aufbauen wäre mit Byron Katie´s Übungsblättern
möglich.
Die Aussöhnung mit dem inneren Kind und den inneren Eltern dazu gibt es
gute Videos im Netz und für mich ist Entspannung der erste Schritt in die
richtige Richtung. Das Unterbewusstsein schickt Träume um zu zeigen was
man selbst möchte, ein kleines Kind das angenommen und geliebt werden
möchte so wie es jetzt ist. Selbstannahme und Selbstliebe dazu findet man
auch viel im Netz. Auch über die Heilkraft des inneren Arztes.

Viele liebe Grüsse, ganz besonders an Guinevere

ego

Entspannungsübungen für Körper und Seele
http://www.palverlag.de/entspannungsmethoden.html
Bin ich ein Perfektionist?
http://www.palverlag.de/perfektionismus-test.php
Tipps für den Umgang mit Perfektionismus
http://www.psychotipps.com/perfektionis ... inden.html
The Work auf Deutsch von Byron Katie
http://www.thework.com/deutsch/
http://www.thework.com/deutsch/thework.asp#3
VLG ego57

„Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.“ Charlie Chaplin

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