Diskussionsforum Depression

Hallo liebes Forum,

Ich habe gerade ein echtes Problem... Obwohl ich schon in Therapie bin und Antidepressiver nehme, glaubt mir meine Mutter nicht das ich Depressionen habe! Sie tut so als wäre das eine pubärtere Phase und nur weils ein bisschen schwierig wird bin ich so seltdam drauf... Ich bin echt am Verzweifeln... ich habe schon mehrmals Versucht ihr das zu erklären wie es mir geht usw. aber sie hat mir nie so wirklich zugehört. Wegen den Tabletten die ich nehem erkundigt sie sich nur selten. Ich weiß einfach nicht was ich noch tun soll, dass sie mir endlich glaubt.

Verzweifelte Grüße

Little Girl

hallo,

warum ist es dir so wichtig daß deine mutter dir glaubt?

hauptsache du glaubst an dich!

ich habe dir schon mal vor einiger zeit geantwortet.

ich sehe es immer noch so, dein hauptproblem ist "liebeskummer" (wage ich zu behaupten).

wenn ich ganz ehrlich bin, kommst du mir noch sehr unreif vor.

ich habe das gefühl, du weißt nicht was du so recht vom leben willst.

mit deinem freund hast du meiner meinung nach keine zukunft.laß ihn sausen, und verschwende nicht deine energie an ihn.

deine berufliche zukunft solltest du vielleicht auch noch mal überdenken.

sorry, das klingt jetzt alles sehr hart und gefühllos.
aber ich habe das bedürfnis dir zu sagen:

-mädchen wach endlich auf-

ich hoffe sehr, du sprichst in der therapie von deinen gefühlen die dich belasten.

also, kopf hoch und aufwachen

liebe grüße
jusi

Hallo little Girl,

natürlich wäre es schön, wenn deine Mutter sich mehr für dich und deine Probleme interessieren würde. Und es tut bestimmt weh, wenn einem die eigene Mutter nicht glaubt.

Depression ist eine Krankheit, die viele nicht verstehen, und ich finde dieses Gefühl( oder auch mal gar kein Gefühl mehr) schwer zu erklären.

Dazu kommt, das viele nicht sehen, was sie nicht sehen wollen- vielleicht hat deine Mutter Angst, dass du ihr wegen deiner Krankheit Schuld geben könntest? - schließlich liegen die Ursachen oft auch in der Kindheit.

Aber letztendlich solltest du deine Therapie und deinen Umgang mit der Krankheit nicht davon abhängig machen ob deine Mutter das versteht. Wichtig ist, das du für dich herausfindest, was dir gut tut, wie du leben magst.

Wie ich 19 war, bin ich ausgezogen und habe so einige Entscheidungen getroffen, die mein Leben ziemlich verändert haben, und ich habe einige Zeit gebraucht mich von der Vorstellung zu verabschieden, das das meine Eltern das irgendwann akzeptieren und verstehen würden.

Irgendwann konnte ich trotzdem wieder gut mit ihnen reden- aber halt nicht über alles.
Sie haben ihr Leben und ich meins.

grüßle
annette fee

@ jusi,

nun, mit 17 war ich sicher nicht reifer wie little girl, eher im Gegenteil...

Und harte Worte sind auch hart wenn man das voher ankündigt.

grüßle
annete fee

@ annette fee

hallo annette,

sicher hast du recht, wer ist mit 17 schon reif,

ich wars auch nicht habe aber in diesem alter geheiratet und mein erstes kind bekommen.

sicher waren meine worte hart. aber manchmal helfen harte worte eher weiter, als ständig nur worte des bedauerns.

ich mag little girl, und hoffe sie gibt mir feedback auf meine meinung.

liebe grüße an
annette und little girl
jusi

hallo jusi,

worte des Bedauerns? Nein. Aber doch ein gewisses Verständnis, warum sollte ich sonst hier antworten? Und Ratschläge können auch Schläge sein....
lg
annette fee

Hallo,

Deine harten Worte kann ich gut verstehen. Manchmal fände ich es gut, wenn es nur der Liebeskummer wäre... aber es sind so viele andere Sachen die mich im Moment völlig aus der Bahn werfen. Ich gebe zu das ich in Sachen Beziehugn sehr unreif bin, denn ich hatte auch keine guten Erfahrungen damit. Ich weiß auch im Moment überhaupt nicht was ich will und was nicht! Ich weiß nur das es so nicht weitergehen kann.

Little Girl

Hallo Little Girl,

meine Mutter hat mich im Alter von 16 Jahren in eine Gruppentherapie verfrachtet. Die Abteilung vom Krankenhaus war neu, das musste man ja ausprobieren.

Mit 20 Jahren verbrachte ich nach dem Abitur 6 Wochen in einer psychosomatischen Klinik. Danach Therapie.

Mit 23 begleitete sie mich zum Neurologen, wo ich zum ersten Mal Antidepressiva verordnet bekam. Seitdem nahm ich sie durchgängig und fand mich (fast) durchgängig in Psychotherapeutischer Behandlung.

Mit 33 mein erster Aufenhthalt in einer psychiatrischen Klinik. Reha. Mit 34 mein zweiter Aufenthalt in der Klinik und erstmaliges (und einmaliges)8-Augen-Gespräch mit meiner Therapeutin und meinen Eltern. O-Ton meine Mutter: "Gemerkt dass sie Depressionen hat, haben wir erst vor 2 Jahren. Sie hat ja nicht mit uns geredet." ???

Ich bin zwar mit 20 (nach dem Abitur) von Zuhause ausgezogen, habe aber immer engen Kontakt zu meiner Mutter gehalten. Und bei allen Themen um meine Gesundheit war sie dicht dran, oft sogar zu Terminen mit. Sie wusste eigentlich alles von mir, meine Probleme und Nöte. Aber dass ich Depressionen haben könnte? Nein! Sie wollte es nicht sehen.

Ich möchte dir keine Angst machen, aber wenn ein Kind Depressionen hat, sind Eltern gezwungen, sich mit sich selber und ihrem eigenen (gefühlten) Versagen auseinanderzusetzen. Die Depressionen kommen nicht von einfach so, ich sehe sie als Spiegel der Herkunftsfamilie. Manche trauen sich und nehmen diese Herausforderung an. Viele scheuen sich aber weil es da um Gefühle geht und eventuell eigene Fehler. Und das ist hart. Und kann ihnen nicht zum Vorwurf gemacht werden. Die meisten Eltern handeln nach bestem Wissen und Gewissen. Ob es richtig ist, ist was anderes.

Du stehst so oder so an einem Wendepunkt deines Lebens, es ist an der Zeit sich von Zuhause zu lösen. Erwachsen zu werden und Verantwortung für dein Leben zu übernehmen. Ob mit oder ohne Rückendeckung durch deine Mutter. Das kannst du leider nicht von ihr erwarten. Aber zur Not gibt es ausserhalb deines Zuhauses genug Unterstützung. Und hier im Forum!

Viele Grüße
Anna

@ anette,

hallo, ich habs nur gut gemeint.
schläge will ich hier wirklich nicht austeilen.

ich gebe gerne an andere weiter, die hilfe und ratschläge weitergeben können.

@ little girl,
hallo, wollte dir hier bestimmt keine schläge verpassen.
dachte nur, könnte interessant sein für dich, auch mal meine meinung kennenzulernen.
habe ja wie geschrieben mit 17 jahren auch schon volle verantwortung übernehmen müssen.

nun bin ich 55 jahre alt, und habe mitlerweile schon recht viel lebenserfahrungen gesammelt.

aber schön und gut, wenn meine hilfe hier als zu hart angesehen wird, kann ichs auch lassen.

ich wünsche dir little girl alles gute, und hoffe dir wird hier von ganz vielen weitergeholfen.

jusi

Liebe Little Girl,

leider ist dein Profil nicht offen. Ich würde dir gerne etwas schreiben, allerdings nicht hier im Forum. Wenn du magst, dann schreib du mir doch eine Email. Mein Profil ist offen.

GlG, Flora

Ich kann meine Mutter leider überhaupt nicht einschätzen, Sie hat so einen hass auf meinen Vater (die beiden sind seit zehn Jahren geschieden) da vergisst Sie schonmal was um Sie herum passiert...leider!

Der Tag war heute auch total mies ich fühle mich viel Schwächer und bring nichts auf die Reihe! und das macht mich selbst total Wahnsinnig. In den Ferien habe ich hoffentlich einen Termin bei meiner Hausärztin, vielleicht kann Sie mir eine Therapeutin in meiner Nähe vermitteln. Ich fühle mich gerad total allein und Hilflos und mir droht alles über den Kopf zu wachsen.Ich weiß echt grade nicht mehr weiter...

Traurige Grüße

Little Girl

Hallo Little Girl,

ich kann deine Situation gut nachempfinden. Versuche einen Punkt in dir zu finden, in dem du Ruhe hast und dich selbst bestätigen kannst. Einen Ort, in dem deine Mutter nicht vordringt. Vllt kannst du dann ertragen, dass deine Mutter eine andere Meinung hat und dir nicht glauben will. Mir hat dieser Ort viel Kraft gegeben beim letzten Zusammenstoß mit meiner Mutter und ich konnte ganz unbefangen von Schmerz mit ihr sprechen und erkennen, dass sie selbst so einige Sachen aufzuarbeiten hätte und mich nur so behandelt, weil sie es nicht anders erfahren hat. Sie war übrigens sehr überrascht und fing an mir zu vertrauen so weit sie eben kann.
Ich hoffe, dass dir das ein wenig helfen kann. Auch wenn du erst 17 Jahre alt bist, bist du für dich verantwortlich. Ich meine damit, dass deine Meinung genau soviel Gewicht hat, wie die deiner Mutter. Also vertrau dir!

LG Himmel